Schulpensum/Stoff/Konzentration: wie geht´s Euren Kids?

Hallo!

wie geht es Euren Kids in der Schule nach so einer langen Pause und Homeschooling?
An unserer Schule (Gymnasium) wurde vor den Sommerferien groß getönt, man würde Rücksicht nehmen, Wiederholen, Stoff anpassen, usw...

NIX IST!

Abseits davon, dass beide meiner Kinder Probleme haben, sich wieder reinzufinden: Kopfweg wegen dem Lärm, Konzentrationsschwierigkeiten, Geschwindigkeits- Probleme beim Schreiben, also auch beim Lernen auf Arbeiten, machen hier die Lehrer wirklich DAMPF!

Mehr Stoff, als vor Corona in kürzerer Zeit. Sofort Wiederholungsarbeiten von neuen Lehrern über Stoff, der im Vorjahr überhaupt nicht mehr durchgenommen wurde (also nix wiederholen, sondern neu lernen ohne Buch mit echt krassem Notenschlüssel).

Mir tun mein Kids echt leid. -- so viel Druck und Geschwindigkeit und so viel Stoff in so kürzerer Zeit, weil Lehrer dauernd vertreten werden, da diese fehlen (Lehrermangel, Quarantäne bis Test, Risikogruppe). Mein großer kommt täglich mit Kopfschmerzen nach Hause, weil er die Lautstärke nicht mehr gewöhnt ist. --- das stört natürlich auch noch das Lernen und die Lernfähigkeit am Mittag....

Zusammengefasst: Weniger Lehrer, weniger Anwesenheitsstunden, gestrichene Schulstunden und 100% (wenn nicht mehr) Stoff und Null Rücksicht auf die vergangene Situation.
Da hat man im Vorfeld groß getönt, man habe den Stoff auf das Kernkurrikulum (also 70% des normalen Stoffes) gekürzt. -- momentan sieht es nicht danach aus. es ist eher 120%, weil man das versäumte vom letzten Jahr zustätzlich in kürzester Zeit noch reinpressen will.

Ich finds einfach nur hart. -- okay: da müssen sie durch, wir haben wenig Wahl ausser in Extremfällen mal mit dem Fachlehrer sprechen, - aber hier ist es in allen Fächern und beiden Klassen meiner Kinder einfach nur Stress und Maximalpensum ohne Rücksicht auf die Defizite des letzten halben Jahres.

Wie ist es bei euch? Wird bei euch irgendwie angepasst oder Rücksicht genommen?
Wie haben es die Kids geschafft von nahe Null auf 120% hochzuschrauben?

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Bei uns ist es eher umgekehrt.

Die Schule erhielt schon sehr sorgfältig die Hauptächer aufrecht während des Homeschoolings.
Jetzt werden wieder alle Fächer an der Schule unterrichtet. Die Schule ist sich allerdings der Situation bewusst und versucht sich daran anzupassen.

- Mehr Tests statt Klassenarbeiten. Regelmäßiger, häufiger. Damit sich die Kinder daran gewöhnen, damit es nicht so sehr einen Druck aufbaut. Damit ein verhauener Test keine ganze Note ausmacht. Aber auch damit genug Noten da sind, falls es zur Schließung oder Klassenquarantäne kommt.
Das nimmt auch den Lehrern den Druck. NIcht nur für die Klassenarbeiten viel stopfen, sondern durch Tests gute Übersichten zu erlangen.

Wenn ein Kind oder die halbe Klasse bei Tests fehlt, macht das nicht sooo viel aus.
Fällt eine Klassenarbeit weg oder fehlt ein Kind längere Zeit, ist es schwieriger mit der Klasenarbeit.

In den Hauptfächern gibt es daher mehr davon. Aber mit weniger Leistungsdruck.
Unterricht wird weiter gezogen, aber immer wieder mit Wiederholungsaufgaben zum Üben. So, dass das nicht verloren geht.

Nebenfächer finden statt, werden aber nicht so intensiv wert gelegt, wie sonst. Da besteht weniger Druck. Allgemeinbildung ist gut und wichtig; wenn ihr bei einem Thema fehlt oder das nicht so hinbekommt, dann ist es kein Untergang.

Dass Lehrer ausfallen kenne ich bei meiner seit der Grundschule.
Jetzt ist es irgendwie nachvollziehbarer, verständlicher und besser organisiert.
Die Fächer, die wegen Quarantäne nicht in der Schule stattfinden können, werden online Aufgaben zugeteilt. So geht das Fach nicht unter, kann bearbeitet werden und es gibt einen Anknüpfungspunkt, sobald das Fach wieder statt findet.

Von anderen Schulen bekomme ich anderes mit.
Allerdings war es da auch vor Corona schon chaotisch. Stundenausfälle, keiner weiß wo oben oder unten ist. Man versucht sich halt so durch. Setzt auf Elternarbeit, Nachhilfe und Vereine.
Jetzt zeigt sich nur, was vorher schon so war, nur intensiver bei Ratlosigkeit.

Eine weitere Schule versucht einiges alles unter einen Hut zu bringen. Hygiene, Präsenzunterricht, Ergänzung online und Unterrichtsaufalls durch gegebene Sonderaktionen. Kontakt mit Schülern, damit es weiterläuft. Wiederholung und vorwärtskommen. Idee: langfristig auffangen, nicht innerhalb eines Schuljahres alles Normalzustand zu bringen (nur bei den Abschlussjahrgängen). Bei den Jüngeren ist das Ziel: bis zum Abschluss so normalisiert haben, dass sie das Wesentliche können und wegen dem nicht so Wesentlichen nicht "absaufen".

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Schön, dass bei euch was gemacht wird... (auch, wenn es das andere extrem ist)

Bei meiner Tochter (gym 7. Klasse)

Fällt ständig alles aus... Es werden von 5 Std 4 vertreten in denen sie Filme gucken und süßes essen...

Frage mich im ernst, warum sie da jeden Tag hin muss.

Sie bekommen Zettel in die Hand gedrückt zum üben und selbst lernen... Jo und davon wird dann bei der Vertretung eine Arbeit geschrieben 👌🙄🥴

Da war das Lernen auf distanz deutlich effektiver als DAS!

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mein Sohn ist auch 7.Klasse Gym. -- Ausfallen tut nur wenig bzw. 2-3 Stunden sind fix reduziert.
Latein haben sie seit Ostern keine Aufgaben bekommen. - der neue Lehrer macht über die letzten 3 Lektionen (die NICHT bearbeitet wurden) gleich nach 1,5 Wochen einen "Wiederholungtest" Vokabeln. -- 20 Wörter/ je Fehler EINE NOTE runter. --- Das war 200 Vokabeln lernen mit Formen in 1,5 Wochen. --- sowas von krass. --- Jetzt: nochmal 1,k5 Wochen gibts eine Klassenarbeit über das letzte Schuljahr als "wiederholung" -- tja: die neue Lehrerin macht zwar mit den Kindern die Zeiten, -- aber es ist eben NEU und nicht wiederholung. -- Und die Folge ist: seit 2 Wochen versucht sich mein sohn mit im Schnitt 1,5 Stunden TÄGLICH zu den normalen HA das alte Lateinzeug reinzuklopfen.
Selbes gilt für Musik: 2 Wochen nach Schulbeginn: Klassenarbeit über Stoff KLasse 6. Okay: es ist der gleiche Lehrer und der weiß, was sie gemacht haben -- aber das Homeschooling war eben unterschiedlich erfolgreich.

Das sind nur zwei Bespiele -- die anderen Fächer ziehen ähnlich an.

Das hoch gepriesene "Wiederholen" am Anfang des Schuljahres in z.B. Mathe ist: "mal kurz im Unterricht das Kapitel ansprechen mit Hinweis, welche Online-Seiten zum "vertiefen" gut sind. -- Fertig/weiter im 7.Klasse Stoff.

Die kleine kam in die 5te Klasse. - Da wird ne Menge voraus gesetzt und wer das nicht mehr so gut drauf hat, der muss eben eigenständig daheim festigen und üben. Das Tempo ist enorm und zwar höher als damals beim großen: sie sind auf der gleichen Schule und ich habe also auch den Vergleich, wie es damals in der 5ten war.

Es ist auch für mich einfach nur anstrengend, weil ich mittags da natürlich beide unterstütze und somit meinen eigenen Job nicht auf die Reihe kriege und der Haushalt auch liegen bleibt.... --- also alles in allem echt ganz unzufriedenstellen derzeit..... für Alle Beteiligten.....

und ich hatte mich eigentlich so drauf gefreut, dass ich meine eigene ARbeit nun so langsam wieder besser auf die Reihe kriege, wenn die Kider in der Schule sind, -- tja ... auch nix .... (habe mein Büro im selben Haus) ....

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Das ist schon echt heftig was du da erzählst...

Bei euch das eine, bei uns das andere extrem 🥴

Ein Mittelweg wäre toll

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Bei uns 5. klasse Gymnasium in Bayern. Ausgefallen ist bisher kein Unterricht und es wird ordentlich Stoff durchgepaukt. Erste exen sind geschrieben, Zeit wird hier definitiv keine vergeudet. Die Lehrer versuchen Noten zu bekommen so schnell wie möglich. Bevor die Schule vielleicht wieder schließen muss. Für die Kinder ist es wahnsinnig anstrengend.

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da hast Du Recht -..... vermutlich machen die das, um so schnell wie möglich an Noten ranzukommen, weil man ja damit rechnen muß, dass im Winter die Corna-Regeln reinpfuschen

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Hallo
Die Begeisterung hält sich in Grenzen. In unserer Straße hätte alle lieber weiter Fernunterricht. Mehr Zeit sich dem Stoff zu widmen, aber auch mehr Zeit für anderes (keine Fahrzeiten, Pausen,...).
Es heißt oft, dass wichtigste ist jetzt, dass man Noten hat. Es ist also mehr schnell schnell alles durchsprechen, damit man es „gemacht“ hat. Fragen sind teilweise schon sehr kritisch, man hat schließlich eine straffen Zeitplan. Ich finde das sehr schade, so stelle ich mir Schule hierzulande nicht vor.
Ich weiß ja nicht wie es in anderen Bundesländern ist, aber alles was jetzt daheim gemacht werden würde, würde ganz normal zählen. Deshalb und auch weil man das was wäre wenn (Plattform, Geräte wenn keins vorhanden ist) verstehe ich das echt nicht.

LG

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Hallo
bei meinen Söhnen ist fast alles wie vor dem Lock-Down, außer das bei unserem Kleinen 4 Wochenstunden (je 1 Stunde Kunst, Sport, Reli und Physik) ausfallen wegen Lehrern, die im Moment nicht arbeiten können/dürfen. Aber letztendlich wird jedes Fach unterrichtet und es wurde nahtlos an den Stoff von vor den Sommerferien angeknüpft. Großartig wiederholt wurde nichts, es wurde vorausgesetzt, dass die Kinder zu Hause vernünftig gearbeitet haben. Es wurden auch zügig die ersten Arbeiten und Tests geschrieben.
Lg
Elsa01

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gearbeitet haben unsere schon, - nur leider ließ das Pensum und die Art der Aufträge SEHR zu wünschen übrig bzw. war am Ende des Schuljahres eben lange nicht am Ende des Buches angelangt.

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Bis auf Englisch hatte der Kleine das Pensum geschafft, aber das das Englisch-Buch nicht im Schuljahr geschafft wird, kenne ich schon vom Großen.
Beide Jungs haben wirklich viel zu tun gehabt, während des LockDowns, die erledigten Aufgaben mussten auch regelmäßig abgegeben werden. Der Kleine hatte tatsächlich jeden Tag so viele Aufgaben, wie es einem normalen Schultag entsprochen hätte. Er ist daher auch jeden Morgen zm spätestens 8 Uhr aufgestanden, hat gefrühstückt und sich fertig gemacht und saß ab ca. 8.30 Uhr an seinen Aufgaben.
Beim Großen war es etwas chilliger, aber auch er hatte genug zu tun.
Lg
Elsa01

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Unsere Klasse *damals zweite Klasse zum Lockdown* hatte keine Klassenlehrerin. Per Mail kamen mal Aufgaben oder nicht. Wir Eltern haben versucht soviel es geht selbst zu organisieren. Komdakt zu irgendeinem Lehrer konnte man vergessen.
Die Bücher waren alle in der Schule durften nicht geholt werden. Drei Wochen vor den Ferien setzte man den Kindern eine Ersatzlehrerin vor die Nase,die nur Mandala malen lies,Jesus Geschichten erzählte,und Videos abspielte. Kein Mathe ,kein Deutsch,es gab keine Lehrer. Es stellte sich später raus,die gute Frau ist eine simple Tagesbetreuung vom Hort und hatte Null Plan.

Nun sind die Kinder in die dritte Klasse gekommen. Elternversammlung direkt eine Woche nach Schulstart,mit einer sehr tollen Lehrerin die dich extrem viel Mühe gibt und ein Bein für die Kinder ausreißt.
Die arme Frau ist aus allen Wolken gefallen, als wir Eltern ihr den Ablauf erzählten,was die Kinder nicht können,das keinerlei Kondakt über Lernplattformen bestand.

Bis zu den Herbstferien, geht sie im fixen Tempo jetzt die zweite Klasse nochmal durch. Sagt direkt auch,ohne Eltern geht es nicht ,sie und auch die Kinder brauchen da volle Unterstützung. Nach der Schule sitzen die Kinder locker nochmal 2 Stunden daheim und lernen. Wer hier keine Unterstützung hat von Seiten der Eltern ist verloren. Man kann die Lehrerin jederzeit Anrufen,selbst am Sonntag antwortet sie auf Mails.

Ab dem Herbstferien bis zu den Faschingsferien muss sie den Stoff des ersten halb Jahres der dritten Klasse machen. Es läuft die Zeit davon. Letzte Woche hat sie den Kinder "Anton" und "Antolin" erklärt, diese Woche kommt die Lernplattform dazu.( Das alles hätten sie zum Lockdown schon haben sollen,gab aber kein festen Lehrer der sich zuständig fühlte)
In den Ferien gibt es Tagesaufgaben,damit der Anschluss bleibt.

Viele haben kein Computer und kein Drucker. Es wurde in den Medien großartig getönt,das den Schulen Gelder zur Verfügung gestellt werden. Beantragt ist alles seit Monaten und es passiert :"Nichts!". Die Direktorin ist deswegen kurz vorm Tobsuchtsanfall. Der Förderverein geht Klingen putzen um an Gelder zu kommen,es ist ein Armutszeugnis für Deutschland.

Jede Woche kommen vom Kultusministerium seltsame,nicht nachvollziehbare Anweisungen,die die Lehrer zusätzlich in Beträgniss bringen und die Lehrerin das dann uns Eltern und den Kindern erklären muss.

Ich frag mich wo dieser Wahnsinn noch Enden soll.

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Hallo,

wiederholt wird hier am Gymnasium auch nicht mehr, als sonst.
Dass der alte Stoff nochmal kurz angerissen wurde, damit die Kinder sich wieder daran erinnern, war ja immer üblich.

Unsere Kinder haben damit keine Probleme, bzw. nicht mehr als vorher.

Unsere Tochter (8. Klasse) schüttelt sowieso fast alles aus dem Ärmel. In Mathe war sie zwar der Meinung, sie habe das nicht ausreichend verstanden und das sei nicht gut genug geübt worden. (Das war ein Thema, was auf Stoff aus dem Home Schooling aufbaut.)
Aber in der Klassenarbeit hatte sie die volle Punktzahl.

Unser Sohn (6. Klasse) hatte schon vor Corona Konzentrationsprobleme und Probleme mit der Lautstärke in der Klasse. Schnell und dabei leserlich schreiben ist auch nicht so seins. Daran hat sich durch Corona nichts geändert.
Fachlich kämpft er mit Englisch, wie immer. In Mathe machen sie gerade Brüche. Da hat er immer wieder Details, die er nicht richtig verstanden hat. Aber ich glaube nicht, dass das an Corona liegt. Die letzte Mathearbeit lief trotzdem gut.

Mit Lehrermangel hat unser Gymnasium bisher nicht mehr Probleme als vor Corona. Die meisten Stunden werden normal erteilt.

Das Problem, dass uns ein abgegebenes Buch fehlte, um etwas nachzulesen, hatten wir allerdings auch schon.

Der Stoff sitzt nicht so fest, als wenn er in der Schule durchgenommen worden wäre.
Aber das ist das einzige relevante Corona-Problem, das mir bisher aufgefallen ist.

LG

Heike