Betreuung Kita Hessen - was würdet ihr tun?

Hallo in die Runde!

Ich möchte nicht den 200ten thread über irgendwelche Tendenzen bezüglich der Kita Öffnung und Schließungen anfangen.
Ganz ehrlich : ich als Regierung wüsste auch nicht was richtig und was falsch ist.
Auf der einen Seite die hohen infektionszahlen,auf der anderen die sozialen Kontakte und frühkindliche Förderung...

Nun zu meinem Fall

Ich habe zwei Kinder 3 Jahre und 6 Monate
Wir haben die große ,wie vom Minister aufgefordert,die Wochen vor Weihnachten zu Hause gelassen und werden dies auch bis zum 10.01 weiterhin tun.
Die jüngste wird ende der Woche operiert und es steht ein einwöchiger Aufenthalt im KH bevor.
Mein Mann hat in dieser Zeit Urlaub,muss aber wieder arbeiten gehen sobald ich wieder zu Hause bin.
Wie die Lage nach der OP mit der kleinen ist,kann ganz unterschiedlich sein,sagen die Ärzte.
Von „alles beim alten“ bis „deutlich pflege und Betreuungsintensiver aufgrund der OP“ kann alles sein.
In Hessen gibt es keine Notbetreuung,sondern den Appell die Kinder zu Hause zu betreuen.aber grundsätzlich sind die Kindergärten regular geöffnet.
Ich gehe davon aus,dass sich daran auch nichts ändern wird.
Frage nun: würdet ihr die Große in den kiga geben?
Und sei es nur für ein paar Stunden?
Wir wohnen ländlich mit überschaubaren Infektionszahlen.
Sie geht in einen kiga mit zwei Gruppen,eine Krippe und die für Ü3.bis dato sind noch keine Fälle dort aufgetreten.
Meine Schwiegereltern zählen zur Risikogruppe,somit keine Option,meine Eltern noch selbst berufstätig.

Sie vermisst den kigaalltsg sehr.

Was würdet ihr tun?

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Hallo,

ich würde nach der Op beide zu Hause lassen. Das Risiko, dass sich das frisch operierte Kind ggf.beim Kita-Kind mit Corona ansteckt, würde ich nicht eingehen.
Da würde ich lieber beide zu Hause betreuen, auch wenn es anstrengender ist.

Lg

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Ich würde mein Kind, unabhängig von der OP in die Kita geben.

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Ich würde nicht in die Kita schicken, um die Ansteckungsgefahr für das frisch operierte Kind zu minimieren und um dem Kitakind nicht das Gefühl zu geben, dass es abgeschoben wird. Das denken Kinder ja sehr schnell, auch wenn es nicht so ist.

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"In Hessen gibt es keine Notbetreuung,sondern den Appell die Kinder zu Hause zu betreuen."

Ich würde an deiner Stelle nicht davon ausgehen, dass das so bleibt, sondern abwarten und dann mit dem was sicher entschieden wurde überlegen.

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In eurem konkreten Fall würde ich die Große so lange zu Hause lassen, bis klar ist, was mit der Kleinen ist.

Auch wenn die Große den Alltag vermisst, Sicherheit geht vor.
Ich würde sie in den Gefühlen begleiten: sie darf traurig sein, sie darf es vermissen.
Aber auch stark machen für das Leben, dass man Sehsucht, vermissen etc. gut überstehen kann !
Als Eltern voll dahinter stehen, dass ihre Gefühle völlig in Ordnung sind, dass es aber Situationen im Leben gibt, bei denen man Handeln muss.
Mag sein, dass es sich anfühlt wie Trauer. Trauer um die verpasste Zeit.
Dass es aber kein Dauerzustand ist. Dass das Leben weitergeht. Dass es schmerzvoll ist (ich schreibe bewusst nicht das verniedlichender schmerzlich). Ja, es tut weh. Es ist so aber wichtig, muss sein.

Ihr nehmt ihre Gefühle ernst.
Aber auch die Situation an sich!

Daraus kann sie lernen und stark werden!

Je mehr Eltern schwanken und unsicher sind, desto mehr verunsichert das.
Je mehr du ihr gegenüber schwankgst, desto unklarer wird es für sie. Sowohl die Wichtigkeit, als auch die Entscheidung selbst.

Mein Kind braucht es (auch heute noch), dass ich (Erwachsene) die Entscheidung treffe und sie ihr mitteile. Das tut ihr gut. Ihre Gefühle nehme ich ernst. Echte Argumente auch! Ich begleite sie.
Sie weiß aber (auch heute als Teenager), dass ich meine Entscheidungen nicht leichtfertig oder einer Laune heraustreffe. Also Kugel Eis ist eine Laune. Die Entscheidung, dass es nur in Ausnahmen eine Extrakugel gibt, ist fundiert und kann ich voll dazu stehen.

Bei Gesundheit haben wir familieninterene Regeln. Da schwanke ich nicht nach Laune, sondern da ist klar. Fieber = keine Schule. Egal, ob sie sich gut fühlt oder Lust hätte zu gehen.
Diese Verlässlichkeit braucht sie, dass ich mich nicht von "sie vermisst, sie hat Lust" überreden lasse.
Wenn sie geht / wenn sie nicht geht, gibt es eine fundierte Entscheidung und dazu stehe ich voll. Das schätzt sie als Teenager oft sehr. Auch wenn sie manche Regeln doof findet, hinterher kommt sie an und sagt mir "danke, dass du das durchgezogen hast, ich wusste selbst nicht was ich will oder ob mir das gut getan hätte".



Zur Schwester: auf Grund der aktuellen Pandemiesituation würde ich die OP abwarten.
Nicht nur die erste Zeit, sondern etwas länger.
Blöd wäre es, wenn es erst gut aussieht und dann müsste noch mal nachoperiert werden und die Große wäre dann im Kindergarten bzw. dadurch in Quarantäne mit Symptomen.

Da würde ich etwas länger denken. Der Großen auch verlässlich klar machen, dass sie bis dahin auf jeden Fall nicht geht. Vielleicht oder auch nicht kann sehr anstrengend sein.
Es wird nicht ewig so sein, auch wenn es ihr lange vorkommt.

Das ist erst mal Priorität. 1. Pandemie 2. (nur wenn sie bei anderen sieht ...) dann die OP mit einbringen.

Ist dann die OP durch und ihr wisst, woran ihr seid, dann langsam wieder aufbauen.
Guter Verlauf: Kindergarten an Pandemie angepasst.
Pflegefall etc. dann Hilfe für ANGEHÖRIGE suchen. Z.B: Gruppen , Adressen für Geschwisterkinder !

Es gibt in manchen Orten Angebote für GeschwisterKINDER, damit sie auch (emotionale) Pflege bekommen, mit anderen Kindern Kontakt haben können, die das auch kennen.
Sie sind nicht so krank wie das Geschwister; können mit Freunden aber nicht drüber reden, weil diese diese "zwei Welten" Situation nicht kennen.
Daher gibt es Unterstützung für Kinder, deren Geschwister mehr Pflege brauchen. Damit diese mit den drei Welten umgehen können
- die "gesunde" mit Freunden, die das alles nicht kennen
- die "pflegende" , Krankenhausalltag, Pflege, wer ins Haus kommt, mit Geschwister nicht alles machen können
- die "zwischen den beiden Welten sein" , selbst gesund, aber in der Familie ist es anders als bei Freunden; aber auch selbst gesund und doch den Krankenhausalltag kennen

Dass Kinder darüber mit anderen reden können. Nicht alleine sind. Aktivitäten für Kinder, die beides kennen. Auch Ängste, Wut, Traurigkeit, sich Sorgen machen, Rücksicht nehmen usw. worüber sich andere Gleichaltrige sonst keine Gedanken machen.

Dies als Möglichkeit. So, dass sie einerseits ihren Alltag dann erhalten kann; anderseits auch sie begleiten, dass es dann eben auch für sie nicht mehr so ist, wie es war und sie dann auch Begleitung bekommt. Nicht nur das zu pflegene Kind, nicht nur die Eltern. Sondern ihr als Familie; sie als Geschwister- selbst noch Kind, für die sich auch vieles verändert.


Natürlich wünsche ich euch, dass alles gut geht und die OP und Heilung super verläuft.

Vorher würde ich erst mal Stabilität schaffen, die für euch Erwachsene überschaubar bleibt. So dass ihr jederzeit handeln könnt.

Je nach Verlauf würde ich NACH der OP und wenn es realistisch ist: mit den Erzieherinnen sprechen. Was halten sie in Bezug auf euer Kind für sinnvoll:
- regelmäßig bringen; Risiko Ansteckung
- regelmäßig bringen, könnte aber jederzeit wieder sofort zur Quarantäne kommen (auf und zu, hin und her)
- kürzere feste Tage, z.B: wenn ihre besten Freunde auch gehen
- zu Hause lassen, weil das kontinuierliche (mit dem VErmissen) für eure besser verkraftbar ist, als das hin und her, vielleicht klappt es oder auch nicht.