Corona macht mich fertig

Geht es nur mir so oder macht die ganze Situation rund um Corona echt aggressiv? Ich habe heute das erste mal überhaupt meine Kleine 2 Jährige Tochter angeschrien eigentlich wegen nichts. Ich bin echt ne ruhige Person und lass mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Aber die Woche hat mir wohl den Rest gegeben, da ich mein Kind wegen einer laufenden Nase einen sehr unangenehmen pcr test machen lassen musste. Dafür gleich mal 2 Tage kindkrank nehmen musste um auf das Testergebnis zu warten. Es nun endlich habe und mein Kind morgen wieder hin darf und nun erfahre, dass ab Montag die Kita dicht macht und ich als Alleinerziehende mal wieder sehen darf wie ich klar kommt mit Vollzeitjob und 2 Jährigem Kind zu Hause. Ich glaub nach einem Jahr mit dem ganzen Mist bin ich kaputt und weiß nicht mehr weiter. Ich will aber nicht, dass mein Kind nun darunter leiden muss und weiß überhaupt nicht, was ich jetzt tun kann um uns beiden zu helfen. Ich bin keine schlechte Mutter aber diese innerliche Aggression die ich verspüre, wenn ich nur corona höre, macht mir selbst schon Angst. Geht es auch anderen so?
Sorry, ist doch etwas lang geworden, musste aber mal raus.

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Mhm, das kommt mir verdammt bekannt vor. Bei mir sind es aggressive Gedanken, die ich zwar meistens unter Kontrolle habe, aber leider pfauche ich doch manchmal auch Unschuldige an. Aber es kommt auch vor, dass ich in Tränen ausbreche sobald der Nachwuchs im Bett ist. Und das teilweise wegen Nichtigkeiten, die dann an dem Tag einfach das Tüpfelchen auf dem i sind.

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Erstmal will ich dir sagen das du nicht allein bist. Ich denke es geht sehr vielen Menschen wie dir. Gut ich bin verheiratet,aber durch corona auch manchmal schnell am Limit.klar macht man sich Vorwürfe wenn man das Kind anschreit. Ich schließe dann immer die Augen und denke mir ich sei woanders (denk einfach an das Lied wenn sie tanzt). Mir hilft es runter zu kommen.

Und das des nun wieder so beschissen läuft mit den Kitas das ist echt zum heulen,aber was soll ich sagen da müssen wir leider durch.ich hoffe corona verschwindet irgendwann dahin wo es her kam,aber ich denk das ist Wunschdenken.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und das du einen Weg findest.


Lg und Kopf hoch

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Hast du als Alleinerziehende keinen Anspruch auf die Notbetreuung?

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Den Anspruch haben alleinerziehende definitiv.

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Hey du
erstmal eine virtuelle Umarmung.
Mir geht es ganz genauso, es zermürbt einen. da ich schon vor Corona schwanger war und zu Hause lag, ist es bei mir noch länger her, dass die Welt normal war.
Ich hatte schon einige Tage, da hab ich mich gefragt ob ich mal zum Arzt sollte und mir was verschreiben lassen gegen die wirklich depressive Stimmung. Und dabei bin ich normal echt robust. Aber inzwischen schlafe ich schlecht, teilweise nur 2-3 Stunden. Bin nervös.
Und egal wohin man geht es gibt nur ein Thema und alle werden immer negativer.
Wie ich doch aufbauen kann weiß ich nicht, aber du bist nicht allein. Fühl dich gedrückt.

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Bestimmte Dinge machen mich auch richtig aggressiv. Wenn ich zum Beispiel bestimmte Leute im TV nur sehe, merke ich, wie ich mich aufrege : )
Das sind solche Leute, die gefühlt alles nur negativ sehen und wahrscheinlich auch in 5 Jahren noch für die Maske plädieren, selbst wenn du 20 mal geimpft bist.
Bei denen habe ich das Gefühl, die gehen da richtig drin auf und wollen gar nicht, dass irgendwas besser wird, weil sie sonst nichts mehr zu melden haben :-D

Ich versuche nichts mehr zu lesen, oder mir im Fernsehen anzuschauen, klappt aber nicht sooo gut.

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80% der Leute sind noch nicht geimpft.

Wie willst Du denn sicherstellen, dass die, die ohne Maske herum laufen geimpft sind?

Ohne sehr häufige, strenge Kontrollen mit empfindlichen Strafen wird das nichts bei den ganzen Corona-Verharmlosern und -Leugnern.
Wir haben auch nicht genug Leute, die das kontrollieren könnten.

Fakt ist, dass es erst besser wird, wenn genug Leute geimpft sind.
Fakt ist auch, dass wir so langsam impfen, dass das noch lange nicht der Fall sind wird.

Ja, das ist frustrierend und sch***. Das sehe ich auch so.
Nur geht es mir nicht besser, wenn mir jemand vorlügt, dass das nicht so ist und dass wir alle bald wieder normal leben können.

Geht es Dir wirklich besser, wenn Du schöne Lügen aufgetischt bekommst? #kratz

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Ich weiss das wir unsere Situationen nicht vergleichen können, ich bin in der glücklichen Lage das mein Sohn wesentlich älter ist und für uns das Betreuungsdrama nie ein Thema war.

Trotzdem ich habe mich letztes Jahr sehr über die Situation geärgert, es ging mir schlecht und ich fühlte mich wie eine Ratte im Laufrad.

Ich habe für mich beschlossen das Thema Corona komplett aus meinem Privatleben zu streichen, seid ca Dezember keine Nachrichten, keine Zahlen nachschauen, einfach das Thema komplett meiden, was soll ich sagen seid dem geht es mir bedeutend besser.

Wir haben eine befreundete Familie die wir regelmäßig treffen, das ist der einzige Kontakt in unserer Freizeit und da ist es uns egal ob das regelkonform ist oder nicht.

Wir haben uns mit der Situation arrangiert, uns fehlt nichts und wir vermissen nichts. Einmal die Woche lassen wir uns was Leckeres liefern und essen gemütlich zu Hause, auch sonst haben wir im letzten Jahr sehr stark als Familie zusammen gefunden und hoffen das bleibt so. Allerdings ist unser Sohn 16, das macht es für alle Beteiligten natürlich viel einfacher wie bei dir.

Es gab immer viele Orte in der Umgebung wo wir schon immer Mal hin wollten, dafür fehlte immer die Zeit, jetzt nach über einem Jahr Kurzarbeit hab ich die Zeit und nutze sie, es gibt so wie zu erleben in der Umgebung, bei uns gibt es z.B einen Umweltgarten, da sind immer viele Mütter mit Kindern im Alter von deinem. Sie schauen den Tieren zu, laufen überall rum und erscheinen sehr zufrieden, vielleicht gibt es sowas auch bei euch, die Mütter sitzen oft auf den Bänken und lassen die Kinder laufen ( hier ist alles eingezäunt und gesichert) und kommen kurz zur Ruhe. Hier im Wald habe ich einige Male mitbekommen das die Familien sich aus den Ästen eine Art Hütte gebaut haben ( der Förster hatte die Äste so abgelegt das man daraus was bauen konnte, es war also erwünscht) dort sehe ich auch immer wieder Kleinkinder mit ihren Müttern spielen, in dem Alter kann man sie ja noch mit allem begeistern. Ich denke man muss sich solche "Paradiese" suchen und ausnutzen damit man selber wieder auftanken kann.

Hast du irgendwelche Möglichkeiten dir kurze Ruhepausen zu erkämpfen. Mir hilft es manchmal ein bestimmtes Lied mit Kopfhörern auf voller Lautstärke zu hören um runterzukommen/Kopfkino zu stoppen, oder für 30 min in eine heisse Wanne zu legen mit einem gut riechenden Badezusatz, das macht mir den Kopf auch frei.

Meine Nachbarin ( 3 Kinder) hat es sich zum Ritual gemacht jeden Tag 5 km zu joggen und jeden Abend wenn die Kinder im Bett sind gibt es entweder eine leckere Praline/Dessert oder ein Glas Rotwein, das genießt sie dann in Ruhe auf dem Sofo, ehe es weiter geht, sie nimmt sich aber bewusst die Zeit dafür.

Ich drücke dir die Daumen das es auch für dich wieder besser wird.

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Hallo, ich bin zwar nicht alleinerziehend ( hast du nicht Anspruch auf Notbetreuung?), aber mit einem Schulkind und einem Kleinkind in der Trotzphase auch gut dabei. Mein Mann und ich sind auch häufig am Limit, gereizt, brüllen rum etc. Oft bin ich auch nur einfach traurig, das finde ich nicht schlimmer. Ich kann dir auch nicht wirklich einen Tipp geben, außer keine Nachrichten lesen. Vielleicht könnt ihr euch auch ein Betreunngstandem suchen? Sprich eine andere Familie mit deren Kind sich dein Kind gut versteht und ihr betreut im Wechsel oder gleichzeitig und arbeitet dabei?

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Traurig sein finde ich noch schlimmer meine ich. Blöde Autokorrektur

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Hallo, ich glaube, die Situation ist gerade für alle sehr zermürbend. Jeder ist in irgendeiner Weise betroffen und hat sein Paket zu tragen. Dass einem das nach längerer Zeit so auf den Senkel geht, ist doch normal.

Weißt Du, ich habe ja das große Glück, dass ich mich auch mit Leuten austauschen kann, die das gute an der Situation sehen. Viele sagen z. B. dass sie froh sind, nicht mehr ständig irgendwohin zu müssen und mal Zeit für sich zu haben. Dass es ihnen nichts ausmacht, wenn sie nicht in den Urlaub fahren können und vieles mehr ....

Schau, wie Du das positive für Dich rausziehen kannst. Gucke nicht, was alles Mist ist, sondern in vielen Dingen kann man auch gutes entdecken. Kleinigkeiten sind soviel wert. Und lerne, die Situation anzunehmen. Innere Abwehr kostet immer Kraft. Die Dinge sind nunmal, wie sie sind. Das hilft ungemein, glaub mir.

Trotz allem kann ich Dich aber sehr gut verstehen ....