Die Konfirmation vom Sohn meines Mannes

Der Sohn meines Mannes wird nächsten Monat konfirmiert und das stellt nun eingie Meinungsverschiedenheiten auf.

Mal zur Vorgeschichte:

Mein Mann hat schon seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn. Der Kontaktabbruch ging von Seitens seines Sohnes aus, der ihm klipp und klar ins Gesicht gesagt hat, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben will.
Der Grund dafür bin im gewissen Sinne ich.
Mein Mann wurde von seiner Ex betrogen und auch verlassen, dass weiss sein Sohn auch genau. Ich trat erst zwei Jahre später ins Leben meines Mannes.
Sein Sohn hatte damit ein großes Problem, seine Mutter durfte ihren Freund bei ihnen zu Hause einquatieren, von meinem Mann aber verlangte er, dass er sich keine neue Frau suchen soll. Mein Mann wollte das auch eigentlich gar nicht, es passierte dann auch einfach als wir uns kennen lernten.
Anfänglich zeigte mir sein Sohn seinen Hass auch sehr deutlich, ich habe mich sehr bemüht, hab immer wieder versucht es seinem Sohn so recht wie möglich zu machen wenn er bei uns war. Ich bin selbst ein Scheidungskind und weiss wie das ist, alles andere als leicht.
Als sein Sohn es dann aber zu bunt trieb, nämlich anfing uns auszunutzen, fing ich an auch mal ab und zu unseren Willen durchsetzen zu wollen. Ich versuchte ihm zu erklären, dass wir eine Familie sind und das da eben jeder auch mal einen Kompromiss eingehen muss und er nicht erwarten kann, dass sein Vater nun immer nur das tun kann was er jetzt gerne hätte.
Es war nämlich so, dass er nur noch zu seinem Geburtstag, Weihnachten, Nikolaus und Ostern kam, immer nur zum Geld abholen. Er nahm uns richtig aus und wir sind Weiss Gott nicht reich.
Auch erwartete er, dass sich sein Vater ausschließlich um ihn kümmert wenn er da ist, wehe er hat dann auch nur mal einen Satz mit mir gewechselt, dann war er beleidigt.
Irgendwann gings mir zu weit, als dann unser gemeinsamer Sohn geboren wurde und auch da die Erwartung seines Sohnes diese war, dass er seinen kleineren Sohn links liegen lässt.
Ich bin der Meinung das man mit 13 Jahren (die er damals war) schon auch verstehen kann, dass sich die Welt nicht nur um einen selbst dreht und dies mit Erpressungen durchsetzen muss.

Naja jedenfalls brach er den Kontakt zu meinem Mann vollständig ab, worunter mein Mann sehr leidet. Ich habe des öfteren versucht wieder zu schlichten, aber mein Mann ist nun der Meinung, dass er seinem Sohn Zeit geben will.
Jetzt steht wie gesagt die Konfirmation an und die Eltern meines Mannes haben eine Einladung bekommen, mein Mann nicht.
Seine Eltern werden aber nur in die Kirche mit gehen, zur Feier hinterher bei denen zu Hause nicht.
Mein Mann sagte dann, dass er auch in die Kirche mitgehen will, ich solle zu Hause bleiben, aber auch zur Feier hinterher wird er nicht mitgehen.
Dann ging es um die Frage, wieviel Geld er ihm schenken wird und da kam dann ein hin und her auf.

Zum einen kann ich nur zum Teil nachvollziehen, dass er uns nicht dabei haben will in der Kirche. Ich meine ok, sein Sohn hat ja quasi wegen mir den Kontakt zu ihm abgebrochen, da käme es wahrscheinlich auch nicht so gut an, wenn ich mit in der Kirche sitze. Auf der anderen Seite bin ich doch seine Frau, wir sind auch seine Familie.
Tja dann zum Geldgeschenk, ganz ehrlich, ich weiss nicht was richtig ist und wieviel er ihm am besten gibt. Mein Mann weiss nicht was er machen soll, erwartet von mir, dass ich ihm sage wieviel er ihm geben soll. Aber ich weiss es doch wirklich nicht.
Irgendwie tendiere ich ja sogar zu Nichts, aber das geht nicht, immerhin ist es trotzallem ein besonderer Tag für seinen Sohn.
Ich finde es nur schade, dass ihm der Kontakt zu seinem Vater immer nur dann Recht ist, wenn er davon finanziell profitiert.

Das mit der Konfirmation ist leider nur eins von vielen Themen die unsere Ehe belasten. Unter anderem macht sich mein Mann Vorwürfe, dass er sich nochmal verliebte und auch noch geheiratet und Kinder mit mir bekommen hat. Er sagt immer wieder, er hätte sich dagegen wehren müssen und seinem Sohn gerecht werden müssen, seine Erwartungen erfülllen sollen und die waren nunmal das er alleine bleibt.
An unserem Hochzeitstag hat er wieder einen solchen Tiefpunkt gehabt, hat unsere Ehe in Frage gestellt, weil das Opfer zu groß sei. Der Tag war natürlich nicht schön, wir haben auch nicht gefeiert, haben nach einem Streit schweigend nebeneinander gesessen.
Es verletzt mich dann auch schon sehr, wenn er solche Sachen sagt, ist ja auch ganz klar.
Ich meine, sein Sohn wird irgendwann auch erwachsen sein, seinen eigenen Weg gehen, da wäre es ihm wahrscheinlich auch egal, ob sein Vater nun einsam und alleine zu Hause rum sitzt, zumal er doch sowieso bei seiner Mutter wohnt.

Ich weiss nicht was ich machen soll, ich weiss nur, dass mein Mann diese Gedanken so niemals los werden wird. Er wird sich immer Vorwürfe machen, er wird uns immer wieder in Frage stellen. Er hat sich sogar schon mal getrennt von mir wegen seinem Sohn, gut er kam wieder zurück aber trotzdem wird es solche Situationen immer wieder geben.
Ich habe ihm schon nahegelegt doch mal zu einem Psychologen zu gehen um mit ihm über all das zu sprechen, aber das will er nicht.

SO kann es aber auch nicht weiter gehen, es werden immer wieder momente kommen wie jetzt die Konfirmation. Und spätestens dann wird alles wieder in ihm hochgewirbelt und er fällt in ein Tief unter dem wir dann alle leiden müssen.

Gehts jemand ähnlich? Ist es wirklich so schwierig eine Patchworkfamilie zu sein, sich zu verstehen, ohne Erpressungen usw?

lg

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Hier würde Euch sicher eine Familientherapie helfen, bzw. Deinem Mann eine Einzeltherapie. Er muss lernen, dass er auch ein Recht auf Glück hat.

Zum dem 13-jährigen. Das ist ein Kind. Kinder sind egoistisch, da wird sein Sohn keine Ausnahme sein. Hier ist der Erwachsene gefordert, immer wieder auf sein Kind zu zu gehen.

Konfirmation: Dein Mann sollte alleine in die Kirche gehen und zwar so weit nach vorne, dass sein Sohn ihn auch wahrnimmt. Vielleicht fasst der Junge sich ein Herz und lädt seinen Vater zur Feier ein (falls er nicht von der KM gehindert wird).

Anstelle von Geld würde ich erstmal einen Brief schreiben (also Dein Mann!) und zur Konfirmation beglückwünschen. Mitteilen, dass er traurig ist, keinen Anteil mehr an seinem Leben zu haben und dass er sich freuen würde wenn er sich mal meldet. Dass er keine Ahnung hat, ob der Sohn irgendwelche Wünsche hat und dass er sich gerne an der Erfüllung eines Wunsches beteiligen würde. oder so ähnlich.

Du solltest Dich am besten raushalten. Ich kann verstehen, dass das schwer ist.

Alles Gute für Euch alle!

Manavgat

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Wie so oft kann ich auch diesen Beitrag von dir nur unterschreiben!

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"Zum einen kann ich nur zum Teil nachvollziehen, dass er uns nicht dabei haben will in der Kirche. Ich meine ok, sein Sohn hat ja quasi wegen mir den Kontakt zu ihm abgebrochen, da käme es wahrscheinlich auch nicht so gut an, wenn ich mit in der Kirche sitze. Auf der anderen Seite bin ich doch seine Frau, wir sind auch seine Familie."

Ich finde, in dieser Situation solltest du dich zurücknehmen und NICHT mitgehen...das gäbe sicher nur böses Blut und es ist nun mal "der Tag" seines Sohnes, was du akzeptieren und respektieren solltest. Vor allem geht es doch eh nur um die Kirche und nicht um einen kompletten Tag.

"Mein Mann weiss nicht was er machen soll, erwartet von mir, dass ich ihm sage wieviel er ihm geben soll. Aber ich weiss es doch wirklich nicht.
Irgendwie tendiere ich ja sogar zu Nichts,"

Also mir persönlich wäre es peinlich, da ohne Geschenk aufzutauchen...es geht hier immerhin noch um sein Kind (auch wenn der Kleene seit einiger Zeit rumbockt...aber man darf halt auch nicht vergessen, dass er mitten in der Pubertät steckt...was selten ohne Probleme abläuft). Wenn ihr wirklich vorhabt, NICHTS zu schenken, würde ich anstelle deines Mannes auch nicht in der Kirche erscheinen...das wäre mir zu blöd.

"Ich finde es nur schade, dass ihm der Kontakt zu seinem Vater immer nur dann Recht ist, wenn er davon finanziell profitiert."

So sind se, die Blagen ;-)

Aber mal ernsthaft: dein Mann ist doch gar nicht eingeladen...ergo wird der Junge wahrscheinlich auch kein Geschenk/Geld von ihm erwarten.

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Ähm also ganz ehrlich...ich habe hier eher den Eindruck das du Eifersüchtig bist und immer warst auf dieses Kind von deinem Mann.
Du weißt aber auch das das nicht okay ist und das treibt dir ein schlechtes Gewissen ein.
Für mich kommt genau das hier raus vorallem jetzt wo du mit ihm auch ein Kind hast.

Desweiteren frage ich mich wie alt denn der Sohn jetzt ist? Denn schließlich wird man mit 13 Jahren konfimiert oder mit 14 und nicht viel später.

Das ein in der Pupertät steckender Junge ein problem hat mit der Trennung oder mit einer neuen Frau ist kaum wunderlich. Aber auch er wird mal erwachsen und sieht dann vieles anders.
Keine Ahnung was er gegen DICH hat aber von ganz allein kommt das sicherlich nicht.

Zum Geschenk finde ich ist es ganz klar das dein Mann ihm das schenkt was er eurem Kind auch schenken würde...schon allein deswegen weil es AUCH SEIN KIND IST.
Egal wie sich dieser Jugendliche benimmt.
Denn tut er es nicht...habt ihr davon keine besserung sondern eine verschlimmerung des Problems.
Und ausserdem würde er sich ein Leben lang Vorwürfe machen.
Du findest es schade wegen dem Geld.
Aber das hier ist was ganz anderes und musst du so hinnehmen du hast einen Mann mit Kind gewollt.
Sich mit einem Jugendlichen zu zoffen ist auch sehr arm finde ich.
Halte dich da einfach raus später wird es besser wreden und er wird einiges anders sehen.

Das Kind braucht eben Zeit....das ist nunmal so.


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wir leben auch in einer patchworkfamilie seine tochter wollte mich zur abschlußfeier nicht dabei haben ...ich bin trotzdem hingegangen mit meinen mann. ich sagte ich bin die frau an seiner seite basta. wir kommen oder keiner kommt. seitdem ist ruhe.

aber ansonsten er hat doch euch ihr seit jetzt seine familie soll er sich doch endlich von der vergangenheit lösen. wenn er nicht will pech gehabt.

dann soll dein mann sich um euren sohn kümmern da hat er doch genug damit zu tun. und die wollen doch das ihr euch trennt und schlecht geht. das manche männer sich immer wieder hinreisen lassen sich von der vorfamilie alles kaputt machen zu lassen. kann ich nicht verstehen.

er soll endlich zu euch stehen

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Was bist du denn für eine Bratze?

Er steht wohl zu seiner Familie...und er hat Kummer weil sein Sohn sich so blöde benimmt im Moment.

Kaum zu glauben das es Menschen wie dich gibt. Pfui Teufel.

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?????

also diese Holzhammermethode find ich persönlich... naja!

Immerhin, es geht hier um ein Kind, das die Trennung der Eltern verarbeiten muss, zudem auch noch die wenigen gemeinsamen Stunden teilen muss, die sowieso rar sind und sich mit dem Akzeptanzproblem der "Zweitfrau" auseinandersetzen muss... ich betone "muss"

Das gleiche Problem wie die Ursprungsposterin!

Es geht nicht um Euch, sondern um eine Eltern-Kind-Beziehung und familiäre Bande zwischen zwei Menschen, mit denen ihr vielleicht Euer Leben teilt, aber ihr seid nicht IN!

Wenn ich sowas schon lese...


Gruß, k.

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Hallo,
auch ich lebe in einer Patchworkfamilie, mit den 2 großen meines Schatzes. Die 2 kleinen kommen alle 14 Tage am WE.Wir haben zuhause eine klare Regelung, was die kleinen angeht. die versuchen auch uns gegeneinander auszuspielen. da wir aber fast immer dann das gleiche sagen, geht das nicht. Sind wir unterschiedlicher Meinung, dann klären wir das unter uns wenn wir alleine sind. Ich weiß daß mein Schatz seine Kinder über alles liebt und genauso willkommen sind sie bei uns auch. Aber alles erlauben dürfen sie sich trotzdem nicht. auch wenn die trennung der eltern schwer war, müssen sie trotzdem auch wieder einen teil kennenlernen, der aus regeln besteht. (daß man z.b. nicht neben sondern in das klo pinkelt, nur weil man trotzig ist) Mittlerweile können sie gut zwischen den beiden Haushalten unterscheiden und das was bei der Mutter nicht funktioniert klappt bei uns problemlos, ohne noch etwas dazu sagen zu müssen. Alles bieten lassen muß man sich von den Zwergen nicht. Schließlich ziehen wir ja keine kleinen Diktatoren groß.
Zu Deiner Konfirmation. Geld würde ich auch keines mitgeben, sondern eher eine Art Gutschein machen, zur Erfüllung eines Wunsches gemeinsam mit dem Vater. Unterschreibt alle beide, und macht vielleicht von dem kleinen Bruder ein Handabdruck rein, daß er sieht ihr denkt trotzdem an ihn, obwohl er den Kontakt abgebrochen hat.
Viel Glück

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Nur dein Mann in die Kirche - in sichtweite und abwarten. Keine Geldgeschenke.

Wenn der junge nicht will - pech

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... genauso fragwürdige Antwort!

Die "Stiefmutter" meiner Tochter hat zur Jugendweihe meiner Tochter hochschwanger hinter einem Schuppen gelauert.

Das war lächerlich und völlig Panne!!!

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Fragwürdig?! War ne klare Aussage. Mein ich ernst. Er soll sich ja ruhig in sichtweite stellen. Wnen der Sohn nicht auf ihn zugeht - Pech

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mal abgesehen von dem geld kommt mir die ganze situation bekannt vor !
mein dad hatte nach der scheidung auch ne neue frau ! vieleicht war der sohn ja ein totales papakind !
ich war es auch und als seine neue frau da war hab ich sie gehasst und die sind mitlererweile 17 jahre verheiratet und ich kann diese frau immer noch nicht leiden ! ich hab auch keinen kontakt mehr zu meinem dad !
heut zu tage ist er nur noch mein erzeuger mehr nicht !
ich würde sagen du kannst nix dagegen machen !
einfach abwarten und sehen was sich in den jahren so ergibt !
wobei ich deinen mann eigentlich richtig bewunder und es sogar super finde das er an seinen sohn denkt !
meinem war scheiss egal was mit mir ist !
da hätte ich mir eher das gegenteil gewünscht oder im nachhinein zumindestens gerne gewusst das er wenigstens an mich mal gedacht hat !
und ich denke das du seine familie bist und euer kind ist ihm schon bewusst aber ihr seit ja auch immer da !
also wird er das ja nicht vermissen eher das war er nicht mehr hat ! und das ist doch auch irgendwie verständlich finde ich !

wünsch dir trotzdem viel glück das sich alles zum guten wendet !
anstatt dir so viele sorgen zu machen sei lieber ne gute mutter und für euren schatz da :-)

glg nadine

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Irgendwie müßt Ihr einen Kompromiß finden, einerseits dürft und müßt Ihr zeigen, dass Ihr BEIDE an dem Jungen interessiert seid, andererseits auch seine Wünsche respektieren.

Der Junge will zur Zeit keinen Kontakt. Das müßt Ihr respektieren, aber:Zu einem Gottesdienst, und das ist die Konfirmation schließlich auch, darf JEDER gehen, der das möchte!!!

Ich würds so machen, dass Ihr zusammen zum Gottesdienst geht, ruhig so, dass der Junge Euch sieht. Du bist die neue Frau Deines Mannes und der Sohn muß akzeptieren, dass das so ist.
Setzt Euch zusammen mit den Großeltern, das wirkt noch einheitlicher.

Schreibt einen Brief, dass Ihr herzlich gratuliert und gebt ein kleineres Geschenk mit hinein. Parallel würde ich ein Sparbuch anlegen und regelmäßig darauf einzahlen, dies Buch kann der Junge später einmal bekommen und wird an den Einzahlungsdaten sehen, dass Ihr eben immer auch an ihn gedacht habt.

Irgendwann wird sich das einrenken.