Depressiv, antriebslos...langsam bleib ich stecken.


Hallo,

es gehört hier nicht so ganz her aber ich hoffe ihr habt Verständis. Möchte gern unerkannt bleiben.

Es geht darum das ich eine fette Depression habe. Die wohl schon seit meiner Kindheit. Früher äußerte es sich noch relativ harmlos. In mir steckt ein Jeckyl und ein Hyde. Jeckyl ist zwanghaft und perfektionist und Hyde träge, faul, müde und lustlos. Früher überwiegte Jeckyl. Klar kam mal Hyde durch aber dann motivierte ich mich, badete meine Fehler aus und Jeckyl kam ans tageslicht. Ich wurde dann sehr ordentlich, zwanghaft, alles musste bestimme Abläufe haben sonst bin ich kirre geworden. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit. Doch je mehr "schicksalschläge" kamen umso mehr konnte ich micht nicht mehr motivieren und kroch und kroch immer mehr in mich hinein.
Nun ist meine Ehe fast am Ende (nicht durch meine Krankheit - für meinen Mann exestieren keine psychischen Krankheiten) und finanziell sieht es auch sehr mies aus.

Das alles führte dazu das es so bergab ging das ich ungelogen den Tag nur noch auf der Couch verbringe und das nötigste erledige. Ich kann es kaum in Worte fassen aber ich bin so antriebslos. Mir ist fast alles egal. Alles schleift. Ich weiß das und doch komm ich nicht rum es zu ändern. Mir fehlt mein Mann, mir fehlen Freunde und mir fehlt DIE Person die mich unterstützt. Mein Mann weiß zwar wie es mir geht aber das interessiert ihn herzlich wenig. Meine sog. Freunde streicheln mir mal über den Kopf aber kümmern sich ansonsten auch nur um ihre Probleme. Ich bräuchte mal jemand der bei mir bleibt. Mich ernst nimmt. "Böse Briefe" mit mir öffnet. Denn zu was meine lebensunlust führt könnt ihr Euch denken. Es ist ein endlos Meer und ich schaff es nicht mehr raus. Früher hab ich es immer gepackt. Für 1-2 Jahre. Dann kam mal wieder ein Loch aber ich hab es geschafft und nun häng ich so tief und rutsch die Wände ab.
Ich hab erst Ende des Monats meine erste Therapie. Es ist ein kleienr Lichtblick am Tunnel. Nur geht es von da an auch nicht schlag auf schlag. Wie schaff ich es hier nur raus? Ich muss unbedingt sonst zerstör ich mein Leben aber ich bin doch noch so jung.

Ich hab von meiner Hausärztin Opipramol AL 50 mg verschrieben bekommen. Die sind gegen Angst- , Erregungs- und Spannungszustände. Sie sollen aber auch sehr, sehr müde und vielleicht gleichgültig machen. Deswegen nehm ich sie nicht. Ich habe Angst in der früh oder Nacht mein Kind nicht zu hören. Zudem getrau ich mich nicht ran da es ja von meiner Hausärztin und keinem Neurologen ist der davon ja sicher mehr Ahnung hat.

Kann mir nicht jemand einen Engel schicken? Einen Freund? Einen Stiefel? Jemand der mich da raustritt?
Bitte haltet mich nicht für faul. Das bin ich nicht. Es ist so schwer zu erklären...
Heute zwing ich mich zur Hausarbeit. Mir fehlt der Anfang. Ich seh keinen roten Faden und irre mehr oder weniger peilungslos durch meine Wohnung. So kenn ich mich nicht. Ich war immer so ein energischer Mensch. Immer am arbeiten, werkeln und nun das...

Gott hilf.
:-(

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Du kannst Opipramol ruhig nehmen. Es ist ein relativ mildes Antidepressivum und es macht überhaupt nicht müde und antriebslos oder gleichgültig. Ganz im Gegenteil. Mir hat es sehr geholfen in einer schlimmen Zeit.

Nebenbei solltest du dich aber auch um eine Gesprächsterapie oder ähnliches bemühen. Aber um erstmal aus dem tiefen Loch zu kommen, vertrau deiner Ärztin und nehme Opipramol.

Gruß

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Hallo,

vielen Dank. Wie gesagt. Einen Termin hab ich nach 3 Monaten Wartezeit endlich gegen Ende des Monats.
Eine doofe Frage. Aber wann sollte ich es nehmen? Die Ärztin meinte ein paar Stunden vor dem zu Bett gehen.

Liebe Grüße

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Ich habe angefangen 1 Tablette morgens und eine abends zu nehmen. Du musst aber wissen, dass dieses Medikament, weil es eben keine Hammertabletten sind, erst nach einigen Tagen zu wirken beginnt. Also etwas Geduld musst du haben. Als ich mich dann etwas stabiler fühlte, habe ich auf einmal abends reduziert. Das war mit meiner Hausärztin so abgesprochen. Ich habe mit Opipramol wirklich gute Erfahrungen gemacht. Es hat mein Wesen nicht verändert, mich nicht müde oder teilnahmslos gemacht aber es hat mich aus einem tiefen Loch geholt, so dass ich die Kraft hatte, meine Probleme anzugehen.

Aber wie gesagt, es ist wichtig, dass du dich nebenbei therapieren lässt.

Alles Gute

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Du wirst dich wundern, welchen Auftrieb schon eine erste Therapiestunde geben kann.
Da ist jemand, der nimmt dich und deine Probleme ernst.
Da ist jemand, der nicht denkt, ach die schon wieder mit ihrem Psychokram.
Ich glaube dir, dass du nicht faul bist.

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Wenn ich mir deinen beitrag durchlese sehe ich mich selbst wieder. Leide seit kurzem wieder an sehr starken depressionen. Mit meinem Mann kann ich nicht reden weil er es nicht versteht und auch mit der familie kann ich nicht reden.

ich fühle mich so alleine, sehe keinen sinn mehr im leben, habe panische angst vor der zukunft.

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Das tut mir sehr leid aber helfen kann ich Dir leider nicht da ich ja kaum in der Lage bin mir selbst zu helfen.
Bist Du in Behandlung oder nimmst Du Medikamente? Wenn nicht, würde ich zumindestens ersteres ansteuern.

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Ich weiß das du mir nicht helfen kannst, wollte nur damit sagen das du nicht alleine bist. nein ich nehme keine medikamente, leide schon seit 10 Jahren an depressionen. Hab schon vieles ausprobiert, nichts hat geholfen. Hab das Borderline-Syndrom.

Ich versuche einfach noch etwas abzuwarten, vielleicht regelt es sich wieder von alleine.

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Hallo


versuchs erstmal vielleicht mit Baldrian, bist du deine erste Therapiestd. hast.
Mein Hausarzt damals hat mir auch das falsche zeug verschrieben gegen meine Depris und es wurde alles schlimmer. Denn es gab eine andere Diagnose, die depris waren nur ein kleiner Teil der erkrankung. Bitte lass dich von deinem Psychologen beraten.
Was mir noch geholfen hat, war viel Licht vorallem Sonnenlicht. Das gibt Energie und gleichzeitig Glücksgefühle.
Vielleicht mal ins Solarium gehen, geborgene Wärme tut einfach gut.