Wie geht´s finanziell weiter bei Trennung / Scheidung??

Guten Morgen !

Ich hätt´s nicht für möglich gehalten aber es ist tatsächlich der Fall eingetreten, dass nur noch dieser eine Ausweg einen Sinn macht... :-(

Mir persönlich macht die finanzielle Situation sehr große Sorgen und ich hoffe, dass ich hier vielleicht ein paar hilfreiche Antworten bekomme.

Mein Partner und ich sind seit 10 Jahren zusammen, 4 Jahre verheiratet und haben ein gemeinsames Kind von fast 4.

Ich habe damals meine Position als leitende Angestellte aufgegeben und bin seit 3,5 Jahren Mama, habe aber immer gearbeitet, wenn denn auch nur auf 400€-Basis.

Im Februar dieses Jahres haben sich mehrere, schlimme Schicksalsschäge ergeben, wo ich über lange Sicht einfach nicht alleine mit klargekommen bin und ich habe den Weg zu einem Therapeuten angesteuert.

Mit viel Glück ( die Wartezeiten sind ja so entsätzlich lang ) durfte ich Mitte August eine Therapie beginnen. Hier zu Hause hat sich jetzt, wie schon erwähnt, die Situation breit gemacht, dass wir uns trennen werden.

Mein Mann geht voll arbeiten und hat einen Verdienst von 2300€ Netto. Nun habe ich IMMER gesagt, dass ich ihn niemals so belasten würde, dass er finanziell für mich mit aufkommen müsste.

Ich muss nur ehrlich zugeben, dass ich mich momentan wirklich nicht in der Lage dazu fühle, arbeiten zu gehen, die Trennung zu verarbeiten, für mein Kind 100%ig da zu sein etc., was da eben alles noch so auf einen zu kommt.

Ich fühle mich schlecht dabei, ganz außer Frage aber ich habe momentan keine andere Wahl.

Ist es nun wirklich so, dass meinem Mann alles bis zum Selbstbehalt genommen wird? Also bis zu diesen 1000€?

Ich hatte schon versucht, einige Informationen über das Internet zu beziehen und dort war eben sowas zu lesen.

Kann man mich momentan dazu zwingen, arbeiten zu gehen?

Ich habe ihm und natürlich auch mir seler versprochen, dass ich alles was in meiner Macht steht tun werde, dass ich ganz bald mein eigenes Geld verdiene und er finanziell nicht so belastet ist. Nur muss ich tatächlich jetzt auch an mich und unser Kind denken. Ich muss erst vernünftig auf die Beine kommen, sonst hab ich zu große Angst, dass ich all dem nicht gewachsen bin und man mir hinterher noch damit kommt, dass ich ich nicht in der Lage bin, meinem Kind eine gute Mutter zu sein, auf Grundmeines psychischen Zustand´s.

Ich möchte für mich einfach erreichen, dass ich die Stärke finde, es auch alleine schaffen zu können und diese hab ich momentan einfach nicht.

Ich weiss nicht, in wie fern das eine Rolle spielt aber mein Mann hat eine andere Frau. Das ist der Grund der Trennung / Scheidung.

Es steht damit also außer Frage, dass hier noch was zu "kitten" ist, da er sich schon lange für das andere entschieden hat.

Nun ja... Fragen über Fragen, ich weiss.....!

Vielleicht hat ja hier jemand Erfarung mit einer ähnlichen Situation und kann mir helfen.

DANKE!

sassi

1

Dein muss dir keinen Unterhalt zahlen, nur dem Kind. Das wird lt. Düsseldorfer Tabelle festgelegt.
Natürlich kannst du Unterhalt für dich beantragen (und es auf die psych. Bahn schieben), aber mal ehrlich:

Jeder der AE hat eine Trennung hinter sich und geht trotzdem arbeiten.
Du darfst eben nur nicht in einem Loch versinken und musst dich da raus holen. Therapeuten sind nur unterstützend, ändern kannst nur du etwas.

Was heisst 100% für dein Kind da zusein? Das ist in einem alleinerziehenden Leben Luxus und beschränkt sich auf die Stunden, die übrig sind.

Alleinerziehend sein, heisst Abstriche machen und daß das eigene Leben gehörig auf den Kopf gestellt wird (gerade finanziell)!

Lass dich von einem Fachanwalt beraten (hast deine Rechtschutzversicherung kannst du dort anfragen, ob diese das erste Gespräch übernehmen. Nach dem Beratungsgespräch kannst du entweder Prozeßkostenbeihilfe beantragen oder selbst zahlen)

Alles Gute
mfg

2

sry für die fehlenden Worte (hab Kopfweh!)

4

Vielen Dank für deine Antwort.

Das mein Mann mir keinen Unterhalt zahlen muss ist leider falsch. Das weiss ich schon besser, die Frage, die sich mir stellt ist eben nur, wieviel man ihm wegnimmt.

Ich bin nicht eine der "frustrierten", die es darauf abgesehen hat, falls auch nur im Ansatz dieser Eindruck entsteht. Fakt ist aber, dass es mit schon schwer fällt momentan für MICH SELBER zu sorgen. Ich habe den ernst der Lage schnell genug erkannt und mich darum gekümmert, dass etwas passiert. Das ich Hilfe in Anspruch nehme und das tue ich nun.

Ein psychischer Knacks ist aber nicht in 4 Wochen kuriert, schon gar nicht in dem Ausmaß.

Ich habe die Verantwortung für mich und mein Kind zu sorgen,in aller erster Linie so, dass ich quasi lebensfähig in und davon kann momentan nicht wirklich die Rede sein, deswegen BRAUCHE ich momentan die Hilfe des Therapeuten und es wird eben seine Zeit brauchen, bis ich wieder "die alte" bin und alles alleine packe.

Das mein Mann sich nun dazu entschieden hat, eine andere Frau in sein Leben zu holen, macht die Sache nicht besser, im Gegenteil und das kommt natürlich sehr ungünstig, da ich mich momnetan nicht in der Lage fühle auch noch beruflich den Überlick zu wahren.

Nimms mir nich übel aber ich denke nicht, dass du das auch nur ansatzweise nachvollziehen kannst. Hätte ich vor 2 Jahren meinen Text gelesen, wäre ´mir auch der Verdacht gekommen, dass ich keine Lust zum arbeiten habe und nun den Mann schön dafür nutze, mein Leben zu finanzieren.

Dem ist nicht so und ich würde vieles dafür geben, dass es auch JETZT nicht aussieht, als WENN es so wäre.

Es geht nur momentan nicht anders.

Danke trotzdem.

sassi

weitere Kommentare laden
3

High Sassi,

erst mal tut es mir leid, dass es dir so schlecht geht.

Ich kenne die Situation zwar nicht aus eigener Erfahrung aber ein Cousin von mir hatte in 2007 die gleiche Situation.

Seine Frau hat wegen dem Kind die Arbeit aufgegeben, man hat dann bei ihr eine depressive Erkrankung (manisch depressiv) diagnostiziert und die Ehe zu meinem Cousin ging in die Brüche, m. E. besonders deshalb, weil er nicht mit dieser Diagnose klar kam, sie wenig unterstützte und auf einmal wieder sehr interessiert am anderen GEschlecht war, sprich: er hatte in kürzester Zeit mehrere Affairen.

Sie haben sich dann getrennt, er musste Unterhalt für sie und den damals 3-jährigen Sohn Kindsunterhalb lt. Düsseldorfer Tabelle zahlen. Der Unterhalt für sie wurde - glaube ich - über das GEricht festgelegt.

Da er nicht so gut verdient hat, musste er alles zahlen, bis auf die Pfändungsfreigrenze (glaube das waren damals 1.200 €).
Ach so, sie hatte zum damaligen Zeitpunkt ein ärztliches Attest, dass ihr bescheinigte, längere Zeit nicht arbeiten zu können (spielt vielleicht auch eine Rolle ??)

Alles Gute und viel Kraft für die Zukunft

Nici#kuss

6

Hallo Nici,

ganz herzlichen Dank für deine Antwort!

Ja, der Fall hört sich wirklich ähnlich an! Ich kann auch gut nachvollziehen, dass es für Angehörige, grade für den Partner, ganz bestimmt nicht einfach ist, mit einer Person zu leben, die mit einem Male psyichisch erkrankt ist.

Trotzdem war es in meiner kleinen Welt so, dass ich auf Unterstützung gehofft habe und diese nun leider nicht eingetreten ist.

Ein jeder kann nachvollziehen, warum es mir momentan so geht, nur mein Mann leider nicht. Ich gebe zu, das tut unendlich weh. Da hat man so lange gekämpft, bis man hier angekommen ist und nun, wo man nicht mehr so "normal" ist, wird man aussortiert. Jedenfalls kommt es mir so vor.

Also ist es sehr wahrscheinlich wirklich so, dass er so viel zahlen muss.....

Das macht mir auch Sorgen. So weh er mir auch getan hat, möchte ich einfach nicht, dass es ihm finanziell an den Kragen geht. Aber je mehr ich momentan lese und je mehr ich momentan höre, läuft alles darauf hinaus und das setzt mir auch zu.

Wollen tue ich das nicht und ich kann nur hoffen, dass das nur übergangsweise so sein muss. Natürlich auch für mich, denn es ist ein ganz schlechtes Gefühl, dass man auf andere angewiesen ist weil mein einfach in einer Lage sitzt, die man sich NICHT selber ausgesucht hat und die man gleichzeitig aber auch NICHT selber ändern kann.

Ich hoffe einfach mal das Beste!

danke!

7

wenn es sein muss kann man deinen mann bis zum notwendigen selbstbehalt (860€) verpflichten mach dir aber keine sorgen um deinen exmann sondern um dich du bist jetzt wichtig und dein kind der mann wird schon klarkommen und wenn nicht egal du und dein kind sind jetzt das wichtigste trennungsunterhalt ehegattenunterhalt und kindesunterhalt stehen dir zu zeige nicht so viel mitleid

viel glück

#blume
misa

8

Haaaaaaaaaaaaaaaallo?! Haaaaaaaaaaaaaaallo!!!

Hat hier jemand mal ´ne Tüte Satzzeichen für die frustrierte Blümchen-Dame????

Nein? Schade!

OK, dann schick ich Dir mal ´ne paar:


.......................
,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
????????????????

9

Unwahrscheinlich. Gesetzt den Fall dass er für Dich voll aufkommen muss, hat er für ein vier-jähriges Kind und eine Ex-Frau zu zahlen. Bei 2300,- netto kommt er damit noch nicht an den Selbstbehalt, beim erwerbstätigen Unterhaltspflichtigen sind das 900,- Euro, laut Düsseldorfer Tabelle vom 1.1.09.

Du bekommst von seinem anrechenbaren Netto 3/7.

10

Nun ja. Was würdest du dazu sagen, wenn dein bald Ex Mann sich einen psychischen Zustand zulegt und erstmal arbeitsunfähig wird, ergo null verdient.
Schliesslich geht seine Seele vor, wie soll er sonst ein ganzes zukünftiges Arbeitsleben bis zur Rente überstehen. Schliesslich hat er grosse Verantwortung. Er muss ja schliesslich Unterhalt zahlen für ein Kind.
Arbeitsunfähigkeit als Investiton, na dann. Prost Mahlzeit.


Übrigens. Du hast ein echtes LUXUS Problem.
Glaubst du allen Ernstes die Heerschaar an alleinerziehenden und gering doppelverdienern können sich solche gedanken machen?

Übrigens: vermutlich wirst du damit durchkommen, dass auch an dich unterhalt geht. DIe schlechte nachricht: es wird dir zum Leben nicht reichen.