morgen seit 3 jahren unglücklich verliebt

hey ihr,
ich muß mal meinen frust von der seele schreiben, habe gerade mal wieder einen totalen durchhänger.
morgen jährt sich zum dritten mal der tag, der mein leben veränderte.
ich bin verheiratet, habe 2 kinder und alles ist super.
an besagtem tag habe ich einen mann kennengelernt und wir beide haben uns unsterblich ineinander verliebt!
nach einer kurzen, aber sehr innigen zeit (ca. 6 wochen) haben wir dann doch die vernunft siegen lassen und uns getrennt. (er ist auch verheiratet, hat ebenfalls kinder).
meinem mann habe ich diese geschichte natürlich gebeichtet,wir haben viele, lange gespräche geführt und eigentich sollte alles gut sein.
den anderen habe ich weder gesehen, noch gemailt, noch telefoniert. es war die hölle!
bis im september letzten jahres es der zufall so wollte und wir uns wiedergesehen haben. wir fielen uns in die arme und haben uns nur minutenlang so gehalten...
dann haben wir einen kaffee getrunken, ein bißchen geredet und nach ca. 30 min. war alles wieder vorbei. zum abschied haben wir uns noch einmal sehr innig gehalten, aber weder geküßt noch sonst etwas in der art getan.
ich liebe diesen menschen abgöttisch, habe niemals aufgehört, an ihn zu denken und er gestand mir, dass es ihm auch so geht.
meine güte - ich bin doch kein verrückter teenager mehr, mein "süßer" hat die 40 jahre auch schon etwas länger überschritten, warum nur ist es so schwer, seine gefühle zu kontrollieren, bzw. umzulenken? ganz besonders nach sooo langer zeit.
ob es jemals besser wird?
danke fürs zuhören!
ein trauriges herzchen

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Hallo

Wenn Du Lust hast, melde Dich mal bei mir.

Liebe Grüsse
Toni

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Und schenkst du ihm was zum Jahrestag?

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haste `ne idee?
danke für deine kreative antwort!

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klaro lad ihn doch zum essen ein,lass dein mann dran teil haben schließlich machst du ihm ja seit 3 jahren was vor,dann habt ihr richtig viel zu feiern.viel spaß

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hallo trauriges herzchen,

ich finde die Antworten auf Deine Schilderung z.T. sehr respektlos und unangebracht. Es scheint leider genügend Leute zu geben, die vor lauter Langeweile ihre unaufgearbeiteten Komplexe und Traumata oder Leiderfahrungen auf andere projezieren müssen; das finde ich grauenhaft.

Fühl Dich erstmal #liebdrueck

Ich finde, so eine Situation kann man nicht einfach mit "trennen oder nicht trennen" abhandeln. Da geht es um die Gefühle und Schicksale von einigen Menschen: von Dir, Deinem Mann, Deinen Kindern, ihm, seiner Frau und seinen Kindern...
Dass Du keine Gefühle mehr für Deinen Mann hast, schreibst Du ja gar nicht. Die sind offenbar noch da, sonst wäre nicht "alles super". Wahrscheinlich sind sie anders: ihr seid Euch vertraut, damit mehr aneinander gewöhnt, das fühlt sich ja auch mit der Zeit einfach nicht mehr so aufregend an.
Mit dem Anderen teilst Du Bauchkribbeln, Herzklopfen, Leidenschaft, Begierde... alles Dinge, die nach einiger Zeit auch bei ihm abebben würden.
Nur kann man das einem verliebten Herz schlecht beibringen: es denkt eben nicht, sondern fühlt.
Ich glaube, keine Frau ist wahrhaftig davor gewappnet, jeder Bestätigung und jeder Schwingung auf gleicher Wellenlänge aus dem Weg zu gehen.
Vor allem in Situationen, in denen genau diese Dinge in der Beziehung gerade fehlen, tut es gut, sie von einer anderen Person entgegen gebracht zu bekommen, man neigt dann dazu, sie in den Vordergrund zu stellen und sie an dem Anderen zu verherrlichen. Das passiert so viel auf unbewusster Ebene und übertüncht schnell die Fehler des Anderen oder auch die Stärken des eigenen Mannes, der vielleicht gerade einfach nicht in der Lage ist, genau das zu geben.

Mir ging es vor kurzem so, dass ich behaupten würde, mich annähernd verliebt zu haben. Bestimmt nicht in dem Maße wie Du es bist, aber derjenige hat sich trotz meiner Schwangerschaft und meiner bevorstehenden Hochzeit unglaublich um mich bemüht. Die Hormone und Alltagsstress haben mich sehr empfänglich gemacht für den Anderen, der auch regelmäßig mit mir Salsa tanzen war und mir dadurch "ganz legal" körperlich sehr nahe kommen konnte. Er hat mir gerade in dieser Situation, in der ich mich mit zunehmendem Bauch zunehmend unattraktiver fühlte und mein Mann mir leider zu dem Zeitpunkt nicht die nötige Bestätigung gab, vermittelt, begehrenswert zu sein.
Ich habe mit meinem Mann eine absolut transparente Kommunikation, er ist der ehrlichste und treueste, den ich mir vorstellen kann und er hat es mir immer leicht gemacht, ihm dieses Vertrauen und die Ehrlichkeit ebenfalls entgegen zu bringen.
So habe ich ihm von der Situation erzählt, immer wieder auch deutlich gemacht, dass mich die Gefühle des Anderen nicht kalt lassen.
Er hat mir entgegnet, dass er mir zu 100 % vertraut, hat mich selbst beim Anderen übernachten lassen, als wir in seiner Stadt Salsa tanzen waren.
Erst hatte ich das Gefühl, es tut sich trotzdem nichts in den Punkten, die mir bei meinem Mann fehlten und die ich ihm auch deutlich artikulierte.
Irgendwann sagte ich ihm, dass ich nicht wollte, dass ich mir das, was mir fehlt, von einem anderen Mann holen muss.
Und dann ist bei dem Übernachten auch mehr passiert, als ich verstandesgemäß wollte. Es kam nicht zum "Äußersten", aber ich bin in den Armen des Anderen eingeschlafen.
Meinem Mann hat das natürlich nicht gefallen, aber es hat auch nicht an seinem Vertrauen zu mir gerüttelt, da ich ihm alles haarklein berichtet habe.
In Wirklichkeit hatte ich mich in den Armen des Anderen auch nach ihm, meinem Mann, gesehnt und nach dessen Zärtlichkeit, die ich zu der Zeit und in dem Maße aber nicht bekam.
Es hat uns beide wach gerüttelt: Meinem Mann ist sein eigenes Verhalten aufgefallen und er wurde wieder 100 % empfänglich für meine Bedürfnisse, nahm mir ab, was er konnte, um mir die Schwangerschaft zu erleichtern, verwöhnte mich, wo er konnte und... das alles, ohne dass es ihm schwer fiel oder unnatürlich vorkam. Im Gegenteil, diese Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit wächst seit dem immer mehr und ich könnte nicht glücklicher sein.
Was mich betrifft: Natürlich war mir bewusst, dass diese Aktion ein großer Fehler war und andere Beziehungen zerstört hätte. Ich habe mich schlecht gefühlt meinem Mann gegenüber. Konnte aber sein großzügiges Verzeihen und das Nicht-Nachtragend sein von ihm ebenfalls annehmen.
Beim Anderen fiel mir danach, als ich endlich mal mit Verstand und etwas Abstand die Sache betrachten konnte, auf, wie respektlos er meine Lage ausnutzt, Gefühle hin oder her. Auch ärgerte mich, dass ich immer die Vernünftige sein musste, die ihn in die Schranken wies, obwohl er wusste, dass ich meinen Mann über alles liebe und ihn auch aus tiefstem Herzenswunsch geheiratet habe. Auch wurde mir durch sein Verhalten, was sehr egoistisch geprägt war, immer deutlicher, wie wenig einfühlsam er wirklich war; ich hatte seine Zärtlichkeit und Zuneigung mit Einfühlvermögen verwechselt. Als ich nach einiger Zeit des Weitertanzens bemerkte, dass er unter Alkoholeinfluss nicht einmal mehr merkte, wenn mir seine Annäherung zu viel wurde, wurde mir außerdem bewusst, dass er mich gar nicht richtig kannte und einschätzte, auch in nüchternem Zustand und mit Abstand, z.B. am Telefon.

Lange Rede, kurzer Sinn: auch wenn ich eine sehr extreme Variante gefahren bin, um das heraus zu finden, bei mir kam zum Glück "rechtzeitig" mein Verstand zurück und hat meine Gefühle für ihn nahezu vernichtet. Ich treffe ihn immer noch regelmäßig zum Tanzen, kann aber nicht mehr als Mitleid empfinden.
Seine Macken sehe ich nun deutlicher als seine Stärken und mich ärgert immer mehr, dass er nicht versteht, dass wir nicht zusammen passen. Obwohl auch er bald 40 wird (wie Dein "Süßer").
Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich eben nicht richtig verliebt war, sondern meine Hormone verrückt gespielt haben und ihn mir als den "Tollen" vorgegaukelt haben. Ich hatte gedacht, die Situation entschärfen zu könnenm wenn ich von Anfang an ehrlich und direkt mit ihm darüber spreche, dass der "Magnetismus" durch die Versachlichung dann abnimmt.
War leider nicht so, wurde nur noch schlimmer.

Was soll ich Dir sagen? Bei mir hat deutliches Hinsehen geholfen.
Dafür musste ich allerdings erstmal gefährliche Grenzen überschreiten, die aufkeimende Begierde teilweise zulassen, was bei Anderen die Beziehung zerstört hätte.
Aber war das der richtige Weg?
Für mich vermutlich schon; ich neige dazu, Dinge in der Phantasie viel größer werden zu lassen, als sie wirklich sind, Personen auf einen Sockel zu heben, wenn ich sie länger nicht sehe und sie mich davor sehr berührt haben.
Wenn ich die Möglichkeit habe, ihnen auf sachlicher Ebene zu begegnen und Dinge anspreche, die mir wichtig sind und bei denen ich merke, dass sie das nicht tangiert, erst dann kommt die Desillusion. Für mich ist sie wichtig, um die Person wieder "auf Bodenniveau" sehen zu können.

Ich hoffe, Dir ein klein wenig "geholfen" zu haben - wenigstens in der Hinsicht, dass ich Dich verstehen kann und Dir wünsche, dass Du einen Weg findest, den Du aufrichtig gehen kannst.

Alles Liebe und viel Mut und #klee