Zwickmühle einer Partnerschaft - ewiger Teufelskreis?!

Hallo Ihr Lieben!

Ich möchte mir mal eure Meinungen einholen zu folgendem Sachverhalt:

Nach 2,5 Jahren Singledasein habe ich nun seit 6 Monaten wieder eine Beziehung.
Ich hab ihn sehr lieb und wir sind auch täglich zusammen. Es ist einfach schön, wieder mit jemandem zusammen in die Zukunft zu schauen. Wir haben so ziemlich dieselben Lebenseinstellungen und Verhaltensweisen, so dass wir uns im alltäglichen Leben gut ergänzen. Wir haben denselben Humor und etliche Gemeinsamkeiten mehr an uns entdeckt. Eigentlich passt es ganz gut mit uns - EIGENTLICH! Und da wären wir bei der Problematik:
Ich fühle mich wie ein Kumpel neben ihm. Er macht ständig seine Witzchen und Scherzchen mit mir - worüber ich ja auch zu angebrachten Zeiten auch lachen kann, aber er bringt diese Scherze zu oft, auch in Themen, die mir ernst sind, um eben diese Ernsthaftigkeit daraus zu nehmen, weil er nicht weiß, was er mir antworten soll oder keine Lust auf "Diskussionen" hat, wie er es IMMER nennt, wenn ich etwas mit ihm besprechen möchte. Für mich ist Kommunikation in einer Beziehung wichtig um Probleme und Missverständnisse im Keim zu ersticken bzw. sogar vor zu beugen. Ihm wäre aber am liebsten, ich würde neben ihm her laufen und alles mit machen, was er möchte. Klar machen wir auch mal etwas getrennt voneinander. Ohne Probleme. Aber wenn wir dann mit seinen Kumpels zusammen sind, dann bin ich Luft für ihn - soll aber nicht gehen, weil sowas wäre ja unhöflich. Ich beobachte andere Paare beim Spazierengehen, beim Einkaufen, in Cafés etc... die Männer machen alle Gesten der Zuneigung in sämtlichen Variationen ihren Frauen gegenüber - eine kurze Umarmung, einen leidenschaftlichen Kuss einfach mal so, ein verliebter Blick etc... sowas gibt es bei uns gar nicht!! Er würde mich nie "einfach so" mal umarmen geschweige denn mich ausserhalb des Bettes mal leidenschaftlich zu küssen, mich zu umarmen etc... Sowas gibt es nur im Bett! Und da läuft übrigens auch nur was, wenn ich denn mal "bettel". Wenn er dann bei der Sache ist, läuft der Sex sehr gut. Aber er kommt nie von sich an! Mir fehlt so das Gefühl, begehrt zu werden, eine Frau zu sein, verwöhnt zu werden.... zuerst habe dann eben ich die Initiative ergriffen, um den Schwung zu erhalten, habe ihn verführt, in massiert, ihn gekrault, er hat es genossen! Aber es kam NIE was zurück! Beim Sex "verlangt" er neuerdings auch von mir, dass ich mich um ihn "kümmere". Dann bevor er kommt, sagt er, ich solle kurz warten ... wenn´s dann wieder geht, soll ich immer schon gleich "bereit" sein, ohne, dass er sich mit mir vorher mal befasst hat! Naturgemäß "kann" er dann nicht mehr lange und ich?! Das habe ich auch schon angesprochen, es ihm erklärt, aber von ihm kommt dann nur "ok, habe verstanden" und nächstes Mal ist´s wieder so!
Ich mag ihn echt sehr gern, aber er fehlt mir oft, obwohl er da ist?! Versteht mich jemand? Ich bin sogar schon am resignieren - übernehme auch keine Initiative mehr - und so ist unser Sexleben sehr eingeschlafen. Leute, und das alles nach 6 Monaten!!
Wie muss ich mir das erklären? Bin ich zu unattraktiv für ihn? Ich habe ihn gefragt, er sagt nein. Aber an irgendwas muss es doch liegen! So bin ich ständig unzufrieden, was er spürt und weil er ja nicht "redet" dann eben beleidigt ist, weil ich ja "keinen Grund" habe. So dreht sich die Spirale. Er macht mir Vorwürfe, ich ihm. Entweder er will oder er kann es nicht verstehen! Was soll ich nur tun? Würdet ihr das als Trennungsgrund interpretieren? Das will ich ja eigentlich gar nicht. Aber wenn Reden nicht hilft bzw. auf taube Ohren stößt, was soll ich denn tun? Für mich fehlt der Pfiff, die Leidenschaft in dieser Beziehung! Sowas habe ich noch nie erlebt! Es herrscht Flaute - ich weiß nicht warum. Habe/hatte sexuell eigentlich immer guten Zuspruch, aber durch ihn fühle ich mich total unsexy und unattraktiv. Was soll ich nur tun...
Danke für´s Zuhören und sorry für den langen Text....

LG #winke

1

Ihr passt nicht zusammen.
Wenn eine Beziehung schon nach sechs Monaten derart hinkt, wird das nichts mehr.

2

Liest sich nicht wie die große Liebe.
Du hast ihn sehr lieb. Ist das genug für eine Beziehung?
Der Sex ist Dir zu wenig, die Leidenschaft und Aufmerksamkeit fehlt - nach 6 Monaten schon. Ist das bisschen Sex genug für eine Beziehung?

Wartet Ihr vielleicht beide, bis was Besseres um die Ecke kommt?

Was Dir fehlt ist nicht er, sondern der Mann, mit dem Du gern eine kommunikative, leidenschaftliche, spannende und lustige sowie ernste Beziehung führen willst. Oder?

3

Das was du schilderst habe ich in meiner Ex Ehe auch erlebt.
Was soll ich sagen,nach 19 Jahren habe ich diese beendet.
Es wird nicht besser bei ihn,habe auch immer daran geglaubt und du wirst irgendwann immer frustrierte und trauriger.
Ich würde dieses lieber beenden,hätte ich damals auch lieber früher machen sollen,statt dessen habe ich immer geglaubt es wird besser.

4

hey

ein ähnliches posting hatte ich auch gerade vor!
es geht mir wie dir - nur nimmt mein freund seit 8 monaten antidepressiva (wir sind seid 11 monaten zusammen) und ich seh einfach keine veränderung bzw. verbesserung.
ja, ich weiss, sowas dauert... aber ich hab das gefühl, dass ich nicht mehr lange kann! es laugt mich aus - immer um jede anerkennung, liebe geste, zärtlichkeit und auch sex betteln zu müssen!
ach ja: und er nimmt die medis NICHT wegen mir ;-)
ich würde ihm so gerne helfen - aber es bewegt sich einfach nichts!
wie lange muss/soll ich noch geduldig sein?

wenn ich dein posting lese, denke ich auch: ihr passt nicht zusammen.
aber andererseits glaube ich zu wissen, dass es dir wie mir geht - du liebst den kerl trotzdem!

viel glück dir!!! #klee


5

Das mit dem Diskutieren kenn ich gut. Gibt ja viele Leute, die das nervig finden und möglichst nicht diskutieren wollen, damit alles schön 'harmonisch' bleibt. Ich versuche dann immer, den Spieß umzudrehen. Wenn ich fest davon überzeugt bin, dass etwas (in dem Fall Diskutieren) für die Beziehung wichtig ist, dann muss das ja für beide einen Nachteil haben, wenn man darauf verzichtet. Wenn nur du dadurch einen Nachteil hast, dann ist entweder deine Annahme, dass es für die Beziehung wichtig ist, falsch oder ihr seid nicht gleichberechtigt und du nimmst ihm die dadurch entstehenden Probleme ab bzw kriegst diese zugeschoben.

Du schreibst ja selbst "Ihm wäre aber am liebsten, ich würde neben ihm her laufen und alles mit machen, was er möchte." Wenn das sein Beziehungsmodell ist, dann muss das aber für euch beide gelten, sonst wäre das ja logischer Weise unfair. Folglich müsste sein "nicht-diskutieren-Modell" auch funktionieren, wenn du das tust, was du möchtest und er nur nebenher läuft. Du meinst aber zu wissen, dass das unweigerlich zu Konflikten führen würde, die man nur durch Kommunikation (am besten im Vorfeld) lösen/verhindern kann. Und genau da würde ich ansetzen.

Du hast jetzt eine konkrete Situation beschrieben, in der er macht was er will und du nebenher laufen sollst, nämlich das mit seinen Freunden. Er behandelt dich wie Luft und du würdest gerne gehen. Na dann geh doch. Das ist ja sein Beziehungsmodell. (Einer macht, was er will anstatt zu kommunizieren) Wenn er das dann unhöflich findet, wie du schreibst, dann muss er ja mit dir darüber reden, wenn er das ausdrücken will. Also hast du ihn prompt in deinem bevorzugten Modell der kommunikativen Beziehung. Jetzt musst du ihn nur durch geschicktes Nachfragen ("Wieso ist das unhöflich?") dazu bringen, dass er selbst merkt, dass sein Beziehungsmodell nicht funktioniert, wenn beide Seiten das gleichberechtigt anwenden wollen.

Ob er dann dadurch an den Punkt kommt, plötzlich ein kommunikativer Mensch zu werden, wage ich ja zu bezweifeln, aber das wäre mein Weg, ihm zumindest zu zeigen, wo ich die Vorteile meiner Auffassung von Beziehung sehe und die Nachteile seiner. Sozusagen als letzte Chance zur Einsicht, bevor es dann wohl oder übel auf die Trennung hinausläuft.