Heiraten, weil ein Kind unterwegs ist?!

Hallo ihr Lieben,

ich ahne, dass die Frage schon zigfach gestellt wurde, möchte sie dennoch neu eröffnen, da vielleicht doch einige Besonderheiten vorliegen:

Mein Freund und ich sind seit 5 Jahren zusammen, im Februar kommt Pupsi Nr. 1 #huepf

Ich bin im Moment noch Studentin, werde aber Ende November fertig sein und das definitiv, da wird kein Semester mehr angehängt oder sowas.
Mein Freund ist SAZ und demnach der "Ernährer" bei uns, weiß jetzt nicht, wie ich das anders sagen soll. Ich hate bis September ein Praktikum gemacht, das aber einfach regulär geendet hat. Tja, und jetzt ist es schwer, zumindest hab ich hier in Berlin Schwierigkeiten, einen Job zu finden, da spätestens beim Vorstellungsgespräch das Thema "Schwangerschaft" und damit verbundener Mutterschutz nicht mehr wegzudenken sind. Kurz gesagt: mich stellt grad keiner ein, hab keinen Job.
Mein Freund ist beim Bund noch bis 2015 "verplant", also da ist zumindest erstmal alles gut.

Besonders jetzt denke ich häufig darüber nach, ob wir nicht "einfach" heiraten sollten (haben wir schon drüber gesprochen, bevor ich schwanger wurde, seine Aussagen dazu waren aber immer "ja, in zwei Jahren", wobei ich nicht weiß, was dann anders sein soll, aber damals war ich auch noch nicht schwanger, stand also sozusagen nur für mich allein).

Da ich nicht arbeite, muss ja aber irgendwie Geld reinkommen, Hartz 4 geht nicht (will ich eigentlich auch nicht), da noch Studentin. Wohngeld und Unterstützung durch eine Stiftung geht auch nicht, da mein Freund "zuviel" verdient, was mit angerechnet wird, da wir zusammen wohnen.

Nach der Geburt ist das alles nicht mehr so "dramatisch" mit dem Geld, da gibt es dann ja Kindergeld und Elterngeld, aber bis dahin würde ich doch gerne (sehr gerne) was beisteuern, denn so wie ich das (nur laut Internetrecherche bis jetzt, geb ich zu. Hab nächste Woche Beratungstermine bei Pro Familia) verstanden habe, kriegen wir keine Unterstützung, ich meine jetzt diese Hilfe zur Erstausstattung und so vom Jobcenter, weil mein Freund zuviel verdient. Und so wird alles begründet, mein Lebensgefährte verdient zuviel, d.h. er hat für mich "mit gerade zu stehen", das geht soweit, dass er meine Krankenversicherung zu zahlen hat. Wenn das mit der KV nicht stimmt, bitte sagt mir Bescheid!! Das fände ich echt happig, was soll er denn noch alles bezahlen?

Was würde sich denn durch eine Hochzeit ändern (Sorgerecht geteilt, mein Nachname (bis Hochzeit) ist das, worauf wir uns geeinigt haben). Ich muss mal rausfinden, wie er versichert ist, ob das Pupsi bei ihm mitversichert werden kann..
Ich bin für alle Anmerkungen offen, mir fallen bis dato nur steuerliche und erbrechtliche Faktoren ein, vielleicht habt ihr was, woran ich noch gar nicht denke..?!

Vielleicht ist ja jemand hier in einer ähnlichen Situation, besonders was die Situation "Mann bei der Bundeswehr" angeht.

Für Hilfen/Anregungen/Anmerkungen/Belehrungen bin ich wie gesagt aufgeschlossen!

Danke schonmal im Voraus, hier geben sich alle immer sehr viel Mühe, alles genau und verständlich zu erklären, das finde ch besonders toll an diesem Forum, aber das nur am Rande ;-)

Liebe Grüße

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Naja, keine Ahnung, was du am besten tun sollst.

Ich kann nur von mir berichten und ich sage, ich würde nie nie wieder heiraten, nur damit das Kind schnell abgesichert und familienversichert ist, bei mir ging das nämlich nach hinten los.

Klar ist man dann erstmal abgesichert und die Finanzen stimmen erst mal.
Aber das Übrige..weiß ja nicht wie es bei dir/bei euch aussieht.

Was meint denn dein Freund dazu??


Lg

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Also, sonst sieht es gut aus bei uns, schwierig ist so eine Wochenendebeziehung häufig, aber das geht mittlerweile fünf Jahre gut.

Tja, was sagt er dazu? Mit meinen neuesten Sorgen habe ich ihn noch nicht konfrontiert, Donnerstag sehen wir uns wieder, ich will das ungern am Telefon besprechen, da er momentan auf Arbeit ziemlich eingespannt ist..aber eigentlich waren wir uns ja einig (klingt doof, ich weiß) dass wir mal heiraten werden.

Und mir geht es ehrlich gesagt bei dem Punkt der Versicherung nicht um das Kind (wenn ich nach dem Studium eine hätte, würde ich es halt bei mir mitversichern), sondern darum, dass es aus den Internetinfos für mich so klingt, dass mein Freund für meine Versicherung mit aufkommen muss, da wir halt eine Bedarfsgemeinschaft sind, oder wie auch immer das heißt, wenn man zusammen lebt, aber nicht verheiratet ist..was ja nicht so wäre, wenn Pupsi und ich einfach kostenlos bei ihm mit versichert wären in einer Familienversicherung. Deshalb muss ich ja rausfinden, wie er versichert ist, ob man beim Bund überhaupt ne "normale" Krankenversicherung hat.

Und abgesichert wäre das Kind ja auch so wenn ihm was passieren sollte, da er ja die Vaterschaft anerkannt hat, oder müssen wir verheiratet sein, damit das Kind Waisenrente bekommen würde (schlimmster Fall, klopf auf Holz!)??

Also, klingt jetzt auch wieder egoistisch, aber mir geht es eher darum, wie ich abgesichert bin (schließlich bin ich ja auch mit dem Kind zu Hause), ohne dass sein Gehalt darunter zu sehr leidet, "weil es ja genug ist".

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Nein es klingt garnicht egoistisch.

Ruf doch einfach mal bei der Krankenkasse an, ob es möglich ist dich mitzuversichern, obwohl ihr nicht verheiratet seid. Wenn du die KK nicht weisst würde ihn direkt fragen und auch mit deinen Sorgen konfrontieren.

Ansonsten kann ich dich voll verstehen, weil ich mal in einer ähnlichen Lage war.Man macht sich ja da schon seine Gedanken.
Einerseits will man einem nicht auf der Tasche liegen, andererseits weiss man dass es nicht anders geht. Denn schwanger einen Job zu bekommen ist fast aussichtslos.

Wünsche dir alles Gute!


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Kannst du den Bauch denn nicht beim Vorstellungsgespräch irgendwie verdecken? Ich hätte das 4-5 Monate vor ET gewiss noch gekonnt, wenn ich gewollt hätte. Sorgerecht würde ich freiwillig niemals teilen.

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:-D hehe..

ja, verdecken kann ich ihn schon, es ist nur so, dass mich keiner einstellt, weil ab Ende des Jahres der Mutterschutz eintritt, ich würde für drei Monate auch keinen einstellen ehrlich gesagt..

oder soll ich die Schwangerschaft gar nicht erwähnen? Können die mich dann z.B. bei einem 400.- Euro Job/Aushilfsjob kündigen, wenn sie es rausfinden? Ich hab nur Skrupel, schon mit einer "Lüge" in ein Arbeitsverhältnis zu starten..vielleicht muss ich da einfach lernen, anders zu denken.

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Zunächst einmal, auch wenn Du keine Studentin wärst, einen ALG II Anspruch hättest Du deswegen noch lange nicht, da dein Freund ohnehin für Dich und das Kind unterhaltsplichtig ist. das ist nunmal mit und ohne Trauschein so!

Das fände ich echt happig, was soll er denn noch alles bezahlen?
Warum soll er das nicht bezahlen??????? Ihr gründet gerade eine Familie, da steht man nunmal füreinander ein!

Und ehrlich, ich würde aus Liebe geheiratet werden wollen, weil man den Rest des Lebens miteinander verbringen will, und nicht weil ich schwanger bin und die KV dann wegfallen würde.
Sry, wie billig ist das denn?

Sorgerecht kann man auch so teilen - also welcher Grund bleibt dann für eine Hochzeit?

Ute

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dass ich da keinen Anspruch drauf habe, habe ich schon durch diverse rechner usw. rausgefunden..

warum soll er das nicht bezahlen? Also, mein Verständnis dazu war bis jetzt immer, dass Eheleute diese Pflicht haben, nicht aber in einer Partnerschaft, das wusste ich schlichtweg nicht. Persönlich halten wir das sowieso schon so, dass der eine großzügig ist und der andere das nicht ausnutzt.

Ich wusste halt nur nicht, wie ich das begründen soll, dass er meine KV (und was auch immer noch anfällt) zahlen muss, außer mit "is halt so". Gut, aber ist dann scheinbar so..daher ja die Beratungen nächste Woche..

Dazu, dass es deiner Meinung nach billig ist, zu heiraten, nur weil die KV wegfallen würde muss ich sagen, dass ich mich halt nicht sehr wohl fühle, schwanger ohne Versicherung dazustehen, tut mir ja leid, wenn du das anders siehst, aber das hat sich dann ja erledigt, wenn er das eh zahlen muss..

UNd das man das Sorgerecht auch so teilen kann, ist mir durchaus bewusst, ist ja auch so gedacht gewesen, da wir halt nach bekanntgabe der ss nicht mehr wirklich über das thema hochzeit gesprochen hatten. und dass wir uns lieben und somit auch aus liebe heiraten würden, besteht überhaupt kein zweifel, es ging um zusätzliche aspekte, die zu beachten sind! Und gerade bei Soldaten sind vielleicht erbrechtsbedingte Faktoren nicht von der hand zu weisen, weshalb ich gefragt hatte, ob wir heiraten müssen, damit das kind abgesichert ist. zumindest sollten wir das sein, damit ich angesichert bin, da wir nunmal nur wasser und nicht blut sind und ich wüsste nicht, warum ich nicht ein anrecht darauf haben sollte, schließlich ziehe ich das kind ja dann auch alleine groß! So und jetzt hoffe ich, dass dieser fall nie eintritt, aber daran denken und bescheid wissen hat ja noch nie geschadet!

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Wovon bitte redest Du??? Von welcher Absicherung???

Du hast als ledige Frau , genau die gleiche Absicherung wie eine Ehefrau - einzige Ausnahmen ist die Witwenrente, die allerdinge jetzt auch noch nicht die Welt ist.
Andererseits bekommen gerade Soldaten ( anderes als alle anderen Berufgruppen ) vor gefährlichen Einsätzen sehr hohe Lebensversicherungen gezahlt. Und da kann Dein Freund Dich ohne weiteres als Begünstigste im Todesfall einsetzten lassen.

Mir scheint, das Du ausgesprochen einseitig informiert bist und es Dir irgentwie nur darum geht geheiratet zu werden, weil Du jetzt schwanger bist. Blös kein unehel. Kind, etc - diese Nachkriegsmoralvorstellungen. Oder eben auch der Gedanke, wenn ich schwanger bin wird er mich heiraten müssen..... Siehst Du, genau das ist es was ich billig finde


Löß Dich mal davon: Wenn Dein Freund es will, wird er Dir einen Antrag machen, wenn nicht dann will er ,aus welchen Gründen auch immer, nicht heiraten. Eine Absicherung kannst Du dennoch bekommen.

Ute

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Hallo,

also meine Erfahrung:

ich habe damals nicht mit Kind geheiratet und habe es so manches Mal bereut:

Ich bin immer davon ausgegangen, dass mein Ex für das Kind einstehen würde und das wir nach der Geburt des Kindes ähnlich weiter füreinander sorgen würden - allerdings war dem nicht so.
Während der Zeit, wo ich nicht gearbeitet habe und der Elterngeldbezug wegfiel, musste ich mich freiwillig versichern (mein Kind war mit in meiner Versicherung).

In der Zeit, wo ich mich hauptsächlich um das Kind gekümmert habe, hat mein Ex reichlich für seine Rente rangeschafft - da wir nicht verheiratet waren, gibt es für mich keinen Versorgungsausgleich - d.h. es ist für mich sehr schwierig, diese Zeit rentenversicherungstechnisch wieder reinzuholen.
Als wir beide gearbeitet haben, hatten wir beide Steuerklasse eins - auch vorher war mein Ex als "Alleinverdiener" Steuerklasse eins - wenn eine Zeitlang dieses Modell - einer arbeitet, einer ist zu Hause - lebt, bezahlt man schon viel Steuer...

Und mittlerweile bin ich mir auch sicher, dass die Trennung glimpflicher abgelaufen wäre, es ist für manche schon ein Unterschied ob man seine Freundin verlässt oder seine Ehefrau... - also eine "psycho"-Komponente...
Ach und mir fällt noch ein, dass mein Kind häufiger gefragt wurde, warum sind deine Eltern nicht verheiratet und da manchmal drunter gelitten hat.


Du hast natürlich Recht, die Ehe sichert hauptsächlich steuerliche und erbrechtliche Dinge (übrigens auch das Auskunftsrecht der Ärzte bei Krankheit...) - und mittlerweile bin ich der Meinung, dass die Ehe manches erleichtert - vielleicht gibt es ja auch Besonderheiten für Soldatenfrauen - da sollte sich dann dein Freund mal erkundigen (z.B. der Status frei zu bekommen, wenn die Geburt ansteht - könnte für Ehemänner anders sein als für Freunde....)



#winke biggy


PS: Natürlich bin ich immer noch so romantisch und möchte nicht nur aus Geldgründen heiraten, sondern auch weil Liebe dabei ist - und ich habe mein Kind damals aus Liebe zu meinem Ex bekommen...

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"kriegen wir keine Unterstützung, ich meine jetzt diese Hilfe zur Erstausstattung und so vom Jobcenter, weil mein Freund zuviel verdient. Und so wird alles begründet, mein Lebensgefährte verdient zuviel, d.h. er hat für mich "mit gerade zu stehen", das geht soweit, dass er meine Krankenversicherung zu zahlen hat. Wenn das mit der KV nicht stimmt, bitte sagt mir Bescheid!! Das fände ich echt happig, was soll er denn noch alles bezahlen? "

das ist ja echt unverschämt, daß der Vater die Erstausstattung für sein Kind zahlen soll- und dann auch noch alles andere was das kind in den nächsten 20 Jahren so brauchen wird- unglaublich..

und nein- für dich muß er das nicht zahlen- du kannst selbstverständlich alles selbst erwirtschaften, was du zum leben brauchst.
wenn du dich nicht in der lage dazu fühlst, dann ja, dann ist wieder dein Lebenspartner und Vater deines Kindes am Zug- auch wieder unverschämt- ich als Steuerzahler sollte das doch eigentlich machen und nicht ihr als Familie- ist schon wirklich übel, daß man nachdem man 13 Jahre schule und 5 Jahre Studium finanziert bekommen hat, danach noch Kindergeld und Elterngeld bekommt nich auch noch alles andere bekommt..


lisasimpson, die wirklich oft noch sehr erstaunt ist

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Hallo

Ihr gründet doch eine Familie, oder? Für mich wäre es selbstverständlich, dass mich mein Mann oder Freund finanziell mitträgt, egal, ob wir verheiratet sind oder nicht!

Ja, ich habe im 5. Monat geheiratet, aus Liebe und weil mein Mann seinen Vater sehr früh verloren hat. Er wollte mich absichern, falls etwas passieren würde.
Fact war dann allerdings, dass ICH die letzten 10 Jahre das Familieneinkommen erwirtschaftet habe und IHN somit abgesichert hätte, wäre mir etwas passiert.

Ob ihr nun heiratete oder nicht, sollt ihr nicht vom Geld abhängig machen, sondern von eurer Beziehung.

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hier ein paar Anmerkungen:

Das mit der Bedarfsgemeinschaft ist richtig, sonst würde sich wirklich jeder fröhlich noch Kohle abholen, womit der Steuerzahler noch stärker belastet wäre.

Ihr werdet GEMEINSAM Eltern, also hat er genauso gerade zu stehen dafür wie Du.

Wenn Du nen Vorstellungsgespräch hast, musst Du NICHTS zur Schwangerschaft sagen, darfst auf Rückfragen sogar lügen. Probezeit fällt dadurch auch direkt flach, Du bist von Anfang an nicht kündbar.

Wenn Dein Freund bei der Bundeswehr ist, wird er meines Wissen nach durch den Staat per Beihilfe + private Zusatzversicherung versichert. Das heißt, selbst wenn ihr verheiratet seit, müsstet ihr für die Zusatzversicherung extra zahlen.

http://www.versicherung-vergleiche.de/lexika/krankenversicherungslexikon/bundeswehr.htm

hier ein bisschen mehr dazu. Ich würde nicht nur aus dieser Verpflichtung heiraten wollen. Ich führe seit Jahren ebenfalls eine Wochenendbeziehung, ich lese vielfach von den üblichen Schwierigkeiten. Davon kann ich nicht berichten. Wir genießen die kurze gemeinsame Zeit.

Liebe Grüße, die gerade im ICE sitzt, leider weit weg von ihrem Schatz