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N´Abend,

ich definiere Zugeständnis jetzt so, dass kein Kompromiss eingegangen wird, sondern sich ein Partner gegen den Wunsch des anderen mit seinem Anliegen durchsetzt.

Weitreichende Zugeständnisse gibt es bei uns nicht. Höchstens Kompromisse!

Zugeständnisse, die den Verlauf des eigenen und gemeinsamen Lebens eklatant verändern, kommen garantiert früher oder später als Boomeranggeschosse zurück und brechen Dir das Genick. Da trägt Erna nach 30 gemeinsamen Jahren ihrem Egon doch irgendwann nach, dass man damals keine Kinder bekommen hat oder im Alter nicht im Häusle sitzt, weil Egons Prioritäten die dicken BMWs waren. Oder Egon verblutet am Tag der Silberhochzeit an einem geplatzten Magengeschwür, dass er wegen Ernas Kaufsucht bekommen hat. Oder... oder... oder...

Kompromisse muß man viele machen, in allen Bereichen des Lebens. Aber das, was Du beschreibst, käme für mich nicht in Frage. In den grundlegenden Bereichen, den wichtigen Dingen des Lebens, sollte man sich schon einig sein. Für alles andere findet man einen Kompromiss.

Unser letzter Kompromiss: ich darf Sonntagabend auf dem "großen" TV Tatort schauen, dafür blockiert der Herr des Hauses den TV am DH- Mittwoch und ich muß im Schlafzimmer schauen.

Da siehste mal, mit was für Problemen ich mich hier rumschlagen muß!

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***sondern sich ein Partner gegen den Wunsch des anderen mit seinem Anliegen durchsetzt.***

Durchsetzen hat immer sowas Gewalttätiges. Ich sage mal, die beiden haben unvereinbare Vorstellungen in einem Punkt. Das muss ja nicht immer so bösartig sein, wie es bei Dir rüberkommt.

Wenn ich n fettes Auto fahren will und mein Mann meint, ein Passat tuts auch, mit dem Geld könne man lieber Urlaub machen, fürs Eigenheim sparen oder sonstwas, dann ist ja beides nicht verwerflich. Es ist eben bloß nicht vereinbar.
Und da ist halt die Frage, findet man IMMER einen Kompromiss? Oder ist es auch mal gut und richtig, wenn einer Zugeständnisse macht?? Damit sich auch einer mal mit einem Wunsch verwirklichen kann, auch wenn der andere so etwas niemals tun oder anschaffen würde?

Und mir kann keiner erzählen, dass 90% der Menschen wie es hier rüberkommt, bis auf Kleinigkeiten immer einer Meinung und desselben Geschmacks sind!

LG, Nele

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"Und mir kann keiner erzählen, dass 90% der Menschen wie es hier rüberkommt, bis auf Kleinigkeiten immer einer Meinung und desselben Geschmacks sind!"

bevor man ein paar wird, hat man ja bereits soviel besprochen, daß man einschätzen kann, ob man mit dem anderen gemeinsam durchs leben gehen möchte oder eben nicht.

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Also z.B. wenn einer der Partner viel mehr Geld ausgibt und man selbst dadurch zurücksteckt.

auf gar keinen Fall. Ich bin nämlich kein Wunscherfüller oder gar eine Bank!

Oder dem Partner zuliebe in die Großstadt ziehen obwohl man lieber auf dem Dorf wohnt.

da wäre ein Vorort vielleicht ein gangbarer Kompromiss

Nur 1 Kind kriegen, obwohl man selbst lieber 2 hätte.


zum Kinderkriegen gehören 2. Wenn der Partner keine mehr möchte, dann ist das eben so.


Deine Bespiele sind irgendwie keine. Hast Du noch mehr davon?


Gruß

Manavgat

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Aber sicher doch, ich fantasiere mir mal was zusammen, was ungefähr die Fragestellung trifft:

- einer von beiden möchte einen Hund, der andere nicht
- einer will n dickes Auto, der andere lieber dicke Reisen
- einer will jeden Monat 800 Euro sparen (gemeinsame Kasse!), der andere will sich es lieber gut gehen lassen
- einer will abends am liebsten seinen Hobbys nachgehen, der andere steht auf TV-Abende zu zweit
- einer will ein Eigenheim, der andere lieber zur Miete wohnen

All das kann man ja nicht alles vor der Beziehung abklären - dann müsste man ja tagelange Verhandlungen eingehen :-)

LG
Nele

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"nicht alles vor der Beziehung abklären "

Naja, da prallen ja offensichtlich sehr unterschiedliche Charaktere/Mentalitaeten zusammen, was sicher recht frueh bemerkbar sein duerfte....

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