ganz schlimme Geschichte - passt nicht ganz hier hin...sorry

Hi
Ich bitte um Entschuldigung, wenn das Thema nicht passend ist, aber ich weiß nicht wo es hingehört.
Gestern kam eine gute Freundin zu mir und erzählte folgende Ungeheuere Geschichte. Ich bin geschockt und weiss nicht was ich ihr raten kann.
Sie ist seit 9 Jahren getrennt und hat eine Tochter die 12 Jahre alt ist. Vor 6 oder 7 Jahren kam ihre Tochter von einem Wochenende bei ihrem Vater zurück und erzählte folgende Geschichte. Ihre Stiefmutter würde sie jedes Mal, wenn der Vater und ihre Stiefschwester nicht anwesend sind, fertig machen. Verbal und körperlich. Sie zeigte ihrer Mutter die blauen Flecken die sie am Po, Oberschenkel und an der Brust hatte. Das Kind war vollkommen aufgelöst und weinte, wollte nicht mehr zu ihrem Vater und sagte sie hätte furchtbare Angst vor der Stiefmutter die ihr gedroht hat.
Ihr könnt euch vorstellen was passiert ist. Die Mutter hat den Vater zur Rede gestellt, es gab einen fürchterlichen Krach, wo der Vater die Mutter bedrohte und beschimpfte, ihr unterstellte dem Kind das eingeredet zu haben.
Die Mutter schaltete das Jugendamt ein, der Termin zog sich hin und in der Zwischenzeit entzog sie dem Vater das Kind. Der ging vor Gericht, es gab Verhandlungen und die Mutter zeigte die Stiefmutter an wegen Kindesmisshandlung. Das alles zog sich Jahre hin. Der Mutter ihr Erspartes ging dabei drauf, Freundschafften gingen kaputt und natürlich die Seite der Familie das Vater schnitt die Mutter und beschimpfte sie am Telefon aufs Schlimmste. Die Mutter hat in der Zwischenzeit ihren Job verloren, ist nervlich am Ende und hat Gesundheitliche Probleme, lebt zurück gezogen und ist verbittert. Freunde und Familie haben sie viel unterstützt und in den Jahren des Rechtstreits zu ihr gehalten und finanziell ausgeholfen.
Die Sache verlief nach Jahren im Nichts, da es gegensätzliche Gutachten und keine eindeutigen Beweise gab. Irgendwann war die Mutter am Ende und wollte auch nicht mehr in Revision gehen.
Der Vater des Kindes ist weit weggezogen und es besteht seit Jahren kein Kontakt mehr. Es herrscht tiefe Feindschaft.
Vor ein paar Tagen hat dann das Mädchen gestanden, dass sie sich die Misshandlungen ausgedacht hat. Es gab wohl verbale Auseinandersetzungen, wo die Stiefmutter auch mal grob geworden ist, aber mehr ist nicht passiert. Sie hätte aber ihre Stiefmutter gehasst, da diese im beisein der Kinder mit ihrem Mann über ihre Mutter hergezogen haben und sie selber hatte auch mitbekommen, dass die Stiefmutter in der Schule des Kindes, die Mutter schlecht gemacht hatte. Sie konnte das nicht mehr ertragen und wollte daher nicht mehr dorthin und nahm auch in Kauf ihren Vater dadurch nicht mehr sehen zu können. Der Vater und die Stiefmutter bestanden immer darauf, dass seine Frau anwesend ist und man als Familie alles zusammen macht. Ohne seine Frau wollte der Vater seine Tochter nicht sehen, die sich aber weigerte ihre Stiefmutter treffen zu wollen. Was der Mutter nach den Vorwürfen nur logisch erschien und alles tat, dass das Kind nicht mehr dorthin musste. Nun aber weiss sie, dass sie umsonst für ihr Kind alles getan hat, alles gelogen war und fühlt sich schuldig.
Meine Freundin ist völlig am Ende, macht sich große Selbstvorwürfe ( die sie sich vorher schon machte, da sie dachte, sie hätte das Kind nicht beschützt ) alles falsch gemacht zu haben.Sie hatte einen Nervenzusammenbruch, wo der Notarzt kommen musste. Sie weiß nicht wie sich nun verhalten soll und hat sich mir anvertraut, da sie mit jemanden reden muß. Die Tochter hat sie gebeten, es niemanden zu erzählen das sie gelogen hat. Vorhin habe ich mit ihr 2 Stunden telefoniert und sie hat so geweint, meinte ihr Leben ist vorbei und alles Vertrauen dahin. Sie tut mir so Leid.
Was denkt ihr?

Danke für ehrlich und sachliche Antworten.
Freundliche Grüße

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hallo,


das ist bitter

wurde das kind jetzt irgendwie beeinflusst?


ich überlege grad ob eine 12 jährige ihr verhalten von vor 6-7 jahren noch nachvollziehen kann


ich denke deine freundin braucht eh psychologische unterstützung ,ich würde das kind dort miteinbeziehen

aufarbeiten muss sie das aufjedenfall

am günstigen wäre es wenn der kindsvater mit machen würde



ich wünsche alles gute

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Nein, die Mutter sprach noch mal mit dem Kind wegen der Gerichtssachen, da vom Jugendamt wohl ein Schreiben gekommen war. Da hat dann die Kleine alles gestanden.
Der Vater ist ins Ausland gezogen und es besteht keinerlei Kontakt seit Jahren. Der Vater hat einen tiefen hass auf meine Freundin, hatte ihr angedroht sie fertig zu machen und anderes.
Auch die Familie hatte sie schlimm beschimpft, will gar nicht hier schreiben, wie man sie betitelt hat.
Sie dachte damals man hat ihr furchtbar Unrecht getan und heute sieht sie das sie im Unrecht war und das kann sie nicht verkraften.
Sie tut mir so leid.

LG

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Das kommt eben dabei raus wenn man sich nicht erwachsen verhält, Streit auf dem Rücken der Kinder austrägt. Beide Seiten haben da eine gewisse Schuld dabei.

Leid tut mir das Kind und der Vater dem Jahre genommen wurden, weil Stiefmutter meint schlecht reden zu müssen vor dem Kind. Ich als Stiefmutter würde mich nie getrauen schlecht über deren Mutter zu reden, ich mag sie weiss gott nicht, aber sie ist eben die Mutter die zwei haben die sich nicht ausgesucht, und ich sie auch nicht sondern ich habe meinen Mann ausgesucht;-)

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Liebe ohwehmine!

Menschlich gesehen kann ich da keinen Rat geben.
Das ist echt Stoff für eine Tragödie und entzieht einer umfassenden Betrachtung.

Diese Erlebnisse werden Deine Freundin wohl auf Jahrzehnte hin begleiten. Eine Therapie kann ihr möglicherweise helfen, die Geschehnisse aufzuarbeiten.

Moralisch gesehen kann sie sich dieser Schilderung nach eigentlich keinen Vorwurf (bis auf einen) machen.
Tatsächlich offenbaren sich Misshandelte Kinder oft nur ein Mal einer Vertrauensperson gegenüber - sollte das nicht ernst genommen werden, ziehen sie sich nicht selten zurück und verbuchen weitere Misshandlungen als "irgendwie legitim". Das sie sofort gehandelt hat und im Folgenden alles in ihrer Macht stehende tat, um ihr Kind vermeintlich zu schützen - das war nicht nur verständlich, sondern auch (meines Erachtens nach) die Aufgabe von Eltern.

Der Vorwurf, den ich als berechtigt empfinde, ist dass sie offensichtlich nicht den Vater in Boot geholt hatte (um das Problem gemeinsam anzugehen und zu lösen bzw. die Situation gemeinsam zu analysieren und Schritte einzuleiten).
Die Schilderung klingt ehr, als hätte sie den Vater angegriffen.
Falls es sie tröstet: Solch ein Scheitern der gemeinsamen elterlichen Sorge ist kein Einzelfall - das im Zuge der Trennung Geschehene macht es den beiden Partnern viel zu oft leider unmöglich, auf menschlicher Ebene bei der Erziehung zusammen zu arbeiten.
Auch muss sie diese Verantwortung nicht allein tragen - hätte doch Der Vater genauso vernünftiger handeln können. Und nicht zuletzt das (von ihm zumindest geduldete, wenn nicht mitgetragene) Verhalten der Partnerin, die erst zu der Lüge geführt hatte.


Dem Kind Vorwürfe zu machen hilft leider keinem mehr. Die Kleine war damals noch sehr jung und sich der weitreichenden Konsequenzen ihres Verhaltens in keinster Weise bewusst. Ich kann mir auch vorstellen, dass eine psychologische Betreuung für das Kind dringend erforderlich ist.

Ich wünsche Deiner Freundin von ganzem Herzen, dass sie mittelfristig über das Geschehene hinweg kommt. Manche Erlebnisse sind so einschneidend und/oder so schrecklich, dass danach nur bleibt das Leben wie neu anzufangen und alle Schuld hinter sich zu lassen. Das Ganze Prozessgedöns ist vorbei, die Beziehung zum Vater vollens beendet, es ist sozusagen nichts mehr zu retten. Das heißt auch, so paradox es klingt, dass es nichts mehr gibt was das daran Festhalten lohnt - außer ihrer Schuldgefühle. Damit dürfte die Lebensaufgabe für die nächsten Jahre klar sein.

Alles Liebe, viel Glück für Deine Freundin,
Christian

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Vielen Dank!
Soweit mir bekannt ist, hat die Mutter den Vater angerufen und geschildert was passiert ist und der Vater ist dann ausgerastet. Sie hat sich und das Kind verteidigt. Der Vater hat dem Kind und der ganzen Geschichte nicht geglaubt und seine Frau vorbehaltlos verteidigt.
Schlimm war eigentlich auch die Beschuldigung des Vaters und der Stiefmutter, das Kind manipuliert zu haben. Sie hatte immer versucht nach der Trennung das Kind aus allem rauszuhalten und den Kontakt zum Vater nicht im Wege gestanden. Wie auch immer der Vater das Kind sehen wollte, hat sie zugestimmt und sich danach gerichtet.
Sie meinte, das ihre Tochter dem Vater die Wahrheit sagen muss und sich bei der Stiefmutter entschuldigen, aber sie hat Angst, das es dann wieder gerichtliche Konsequensen geben kann. Sie traut ihrem Ex zu, sie dann anzuzeigen auf Schadensersatz. Ich kenne mich nicht aus und habe keine Ahnung was passieren kann.
Ich denke auch das es nichts zu retten gibt.

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Ich würde mich in jedem Fall vorher von einem Anwalt beraten lassen und das Kind psychologisch unterstützen.
In meinen Augen ist die Kleine auch heute noch zu jung, um für ihr Verhalten in diesem Umfang grade zu stehen. Ich denke ehr, dass eine Entschuldigung zum jetzigen Zeitpunkt weder dem Kind, noch Deiner Freundin und auch nicht Vater und Stiefmutter helfen würde. Ich würde aber eine Urteil in dieser Frage den Experten überlassen.

Alles Liebe,
Christian

3

Moin,

ich denke, dass das Kind in einem ganz schlimmen Konflikt gesteckt hat. Einerseits hat sie Papa lieb und der hat eine Schreckschraube an seiner Seite, die alle(s) beherrscht.
Dann ist da Mama, die sie auch liebt und die schlechtgemacht wird. Kinder in dem Alter (sie muss ja ca. 5-6 Jahre alt gewesen sein), haben manchmal nicht die Worte um auszudrücken, was sie wirklich für Probleme haben.

Schlimm ist natürlich, dass sie sich selbst Verletzungen zugefügt haben muss.

Ich denke, dass Deine Freundin sich extern Hilfe holen muss, einerseits um das Verhalten ihres Kindes zu verstehen, andererseits um das Geschehene zu verarbeiten. Vielleicht kann ihr ein Therapeut helfen, mit der Geschichte abzuschließen, auch indem man klärt ob und wenn ja wie das mit dem Vater geklärt wird.

LG

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ja, das sehe ich auch so. Die Kleine hat einen Ausweg gesucht. Seit der Kontakt nicht mehr besteht ist die Kleine ein normales aufgewecktes Kind und gut in der Schule.
Vorher fand ich sie schon manchmal etwas seltsam und ohne Selbstbewusstsein, dachte dann aber es ist normal wenn man so von der Stiefmutter behandelt wird.
Therapie hatte die Kleine 2 Jahre und es ist da nicht mal rausgekommen, das alles gelogen war. Keine Ahnung wie sinnvoll da eine weitere Therapie ist. Meine Freundin macht mir mehr Sorgen, denn sie ist komlett nervlich am Ende. Sie hat Angst und ist voller Scham und gibt sich die Schuld.
Von dem Vater halte ich nicht viel. Er hat wirklich nie versucht mit seiner Tochter zu reden und seine Frau aussen vor zu halten. Im Gegenteil, er hat seine Frau damals anrufen lassen ob die Kleine sie besuchen will. Meine Freundin empfand das als dreist und verstand es nicht.
LG

10

Woher kamen denn dann die blauen Flecken???

Wenn das Kind im Gegensatz zu früher heute ein ganz normales Kind ist und schulisch klar kommt, würde ich jetzt erstmal nichts machen.
Das Thema würde ich aber schon noch weiter bereden mit ihr.
Und ich würde schon erwarten, wenn sie tatsächlich alles erlogen hat, dass sie sich beim Vater entschuldigt oder die Sache zumindst klärt.

Deine Freundin sollte sich mit ihrer Tochter psycholog. Hilfe suchen. Es bringt ja nichts, wenn sie nun den Rest ihres Lebens so zurück gezogen lebt.

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wow

aber, sie war vor 6-7 jahren also so 5 jahre

die zeit der ohantasien, ch finde es ja wahnsinn, das sie mit 5 jahren so einen hass entwickeln kann, leuten gegenüber die böses über die mama sagen:-/

ansinsten sollte deine freundin sch als letzte vorwürde machen, sie hat alles für ihr kind getan, alees versucht, cvieles in kauf genommen

bestrafen kann man das kind dafür sicherlich nicht mehr(fänd ich eh falsch)
aber ncht nur die mutter sollte sich hilfe holden in psycholoscher hinsicht, sondern auch ganz klar das mädel, dem diese schreckliche lüge seit dem auf der seele brannte, wärs ncht so, hätte sie es nun nicht eingestanden

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Also jetzt fährt das Kind wieder die gleiche Schiene von wegen es soll niemand was davon wissen. Na ja das hat das Kind ja damals auch gesagt. Fakt ist also das Kind hat das Leben der Mutter zerstört, sie geldlich nieder gemacht weil die Mutter für ihr Kind kämpfte. Sorry jetzt soll das Gör auch dafür gerade stehen was sie angerichtet hat.
Sie wird zum Vater und zur STiefmutter gehen und sich mehr als nur entschuldigen müssen. Und die mutter wird den Gang sicherlich auch nicht vermeiden können, aber sie hat damals nur gehandelt wies vermutlich fast alle Mütter das getan hätten. ABer die Konsequnzen für ihn Handeln muß die Tochter jetzt auch spüren. von wegen es soll keiner wissen und dann verläuft das schon im Sande das geht nicht. Und darf auch nicht so sein.
Ela

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Das Gör#augen Ich denke sowas kommt eben dabei raus wenn man über die Mutter mies redet, sie war ein Kind und sah das man Ihrer Mutter weh tut. Sicher war es der falsche Weg, aber genau deshalb ratet man Streit und unsympathie eben nicht vor dem Kind auszuleben.

Entschuldigen würd ich sie auch lassen, aber man sollte eben drüber reden warum dies so gelaufen ist.

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Ich finde deine Aussage zu hart formuliert. Die Scheidung und das Verhalten der Stiefmutter waren für die Tochter sicher eine extrem belastende Situation. Keine Frage, dass ihre Lügen falsch und verwerflich waren, aber es handelt sich hier um ein 5 Jahre altes Kind! Umsonst verletzt ein Kind sich nicht selber und setzt sich so einem Druck aus, der ja mit der Lüge entstanden ist. Da werden psychisch schon arge Defizite vorgelegen haben. Außerdem finde ich das Verhalten aller Erwachsener hier nicht optimal. Der Vater hat die Behauptung des Kindes nur dazu genutzt wieder gegen die Mutter zu arbeiten, die Stiefmutter redet schlecht vor dem Kind über die Mutter und diese bricht jetzt total zusammen und demonstriert vor der Tochter totale Schwäche. Warum hat sich die Kleine denn damals nicht mit der Wahrheit den Eltern anvertraut? Hätte sie Vertrauen gehabt, dass diese das Problem mit ihr Lösen würden, hätte sie sich nicht solche Lügen ausdenken müssen. Und jetzt ist die Mutter wieder nicht in der Lage ihre Tochter etwas aufzufangen und mit ihr an einer Lösung der Situation zu arbeiten. Ich kann die Mutter schon verstehen. Das ist auch für sie eine sehr belastende Situation und sicher nicht einfach zu bewerkstelligen, aber für die Tochter demonstiert sie nur Schwäche und Hilflosigkeit!

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ich frage mich gerade, ob so ein kleines Kind sich soetwas überhaupt ausdenken kann. Es ist doch so, dass Kinder in dem Alter Misshandlungen nicht einfach ausdenken! Ich würde auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und das erstmal aufarbeiten!
Und dafür gerade stehen ist ja wohl n Scherz, von der Formulierung mal ganz zu schweigen! Sie war 5 oder 6!

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Ich denke, das Kind ist vor Jahren - mitsamt der ganzen Familie - in den Brunnen gefallen.
Im Nachhinein noch etwas wie "Wahrheit" konstruieren zu wollen, halte ich für vergebliche Liebesmüh, zumal es imho zweitrangig ist, ob nur verbal-psychische oder auch physische Misshandlung stattgefunden hat.
Das Kind war damals in Not und ist es heute noch.

Deine Freundin sollte für ihre Tochter und am besten auch für sich dringend einen lösungsorientiert arbeitenden Therapeuten suchen, der sie dabei begleitet, das Trauma aufzuarbeiten.

LG,
Nini