Hallo Leute,
ich muss mich jetzt einfach mal auskotzen und hoffe, dass ihr mir vielleicht einen Rat geben könnt.
Mein Mann und ich sind jetzt seit 7 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Wir haben schon sehr viel miteinander erlebt, haben unseren Sohn in der 22. Schwangerschaftswoche verloren, unsere Tochter war ein Frühchen von 32. Schwangerschaftswochen, wir haben alles irgendwie gemeistert. Aber jetzt?
Ich war lange Zeit sehr depressiv, er hat sich um alles Wichtige gekümmert, damals fand ich das auch alles super, aber jetzt ist es einfach nur noch zum Kotzen.
Ich mache seit einem halben Jahr eine Therapie, habe mich sehr verändert, bin selbstbewusster und eigenständiger geworden, und jetzt funktioniert bei uns überhaupt nichts mehr.
Ich war immer sehr isoliert, so gut wie nur auf ihn fixiert. Jetzt möchte ich gerne wieder Kontakte haben, aber ich kann es nicht, weil er rasend eifersüchtig ist. Wenn wir Meinungsverschiedenheiten haben, was im Moment eigentlich immer der Fall ist, ist kein vernünftiges Gespräch mit ihm möglich, weil er sofort anfängt zu schreien. Er nimmt noch nicht mal Rücksicht auf unsere Tochter, die diese ganze Scheiße dauernd mitbekommt. Er kann nicht mit Geld umgehen, dauernd ist es total knapp oder er macht ständig irgendwelche Schulden, von denen ich meistens keine Ahnung habe, weil er sie einfach verschweigt oder mich anlügt. Ich muss immer nur machen was er möchte und wenn ich mal meinen Willen durchsetzen will, droht er mir damit, mich zu verlassen.
Jegliche äußere Hilfe, Paartherapie und ähnliches, lehnt er rigoros ab.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich meine, ich weiß, dass es vermutlich besser wäre, wenn ich mich von ihm trennen würde, aber das ist nicht so einfach. Zum einen, weil ich große Angst davor habe, dass meine Tochter unter der Trennung sehr leiden würde, zum anderen weil ich finanziell auf ihn angewiesen bin. Dazu kommt noch, dass ich meine Therapie nicht mehr weiter machen könnte, weil ich die Kleine nirgendwo unterbringen kann.
Ich weiß also nicht, was ich tun soll. Im Moment mache ich gar nichts, halte meine Klappe, lass ihn machen was er will und zeige ihm die kalte Schulter, aber dass kann ja irgendwie auch nicht das Richtige sein.
Sorry fürs Ausheulen.
DarkBuffy
Wir sind kein Team...
Als es dir schlecht ging, hat er sich um dich gekümmert.
Du hast dich verändert, hast du ihm Zeit gegeben, die neue Frau kennenzulernen?
Deine Argumente, dich nicht trennen zu können, sind eher Ausreden, damit du nicht Nägel mit Köpfen machen musst.
Du bist noch sehr unausgegoren.
Sorry, aber von welcher anderen Frau redest du denn? Hast du vielleicht aus Versehen auf den falschen Post geantwortet?
Ich nehme mal an, er/sie meint mit der "anderen Frau" dich, nachdem du dich so verändert hast!
Dein Mann war für dich da als es dir nicht gut ging, dann machst du eine Therapie (was ja gut ist!) und sagst selbst du hast dich verändert. Kannst du nicht nachvollziehen dass das für deinen Mann vielleicht alles ein bisschen viel ist?!
Vielleicht könnt ihr gemeinsam eine Therapie machen?
LG, Tina
Hi DarkBuffy,
es hört sich so an wie eine sehr eingefahrene Beziehung. Er ist einfach daran gewöhnt, um dich zu sorgen und keinen Widerspruch von dir zu hören.
Ich würde an deiner Stelle versuchen, ernsthaft und ruhig zu bleiben und vor allem mit ihm darüber zu reden, auch wenn er sehr impulsiv ist (so liest es sich aus deinem Beitrag).
Wie wäre es mit gemeinsamen Kontakten nach außen? Habt ihr Bekannten oder Freunden, die ihr beide mögt? Bei denen er nicht gleich eifersüchtig ist? Es ist oft hilfreich, einen Dritten ranzuziehen aber so, dass ihr beide davon etwas habt. Vielleicht solltest du es versuchen, die kleine Welt, in der ihr lebt, mit ihm gemeinsam zu erweitern...
Ich wünsche Euch viel Erfolg und dir viel Kraft 
LG
Eva
Ich antworte jetzt mal auf alle Meinungen.
Erstens, wie oben bereits erwähnt, weigert er sich rigoros irgendwelche Hilfe anzunehmen. Also keine Paartherapie, keine Gespräche mit dritten und so weiter.
Ich denke schon, dass er Zeit hatte, mich kennen zu lernen. Ich meine, er war ja hautnah dabei, hat jeden Fortschritt mitbekommen und sich ja vorher sogar gewünscht, dass ich genauso werde, wie ich jetzt bin.
Gemeinsame Kontakte sind schwierig... Ich komme nicht mal dazu, ihm jemanden vorzustellen, weil er sofort eifersüchtig ist. Das war schon bei einem Freund aus meiner Kindheit und bei meinem besten Freund so, und jetzt meint er sogar, ich hätte ein Verhältnis mit meinem Therapeuten, weil ich mit dem ja über so ziemlich alles spreche.
Tja und mit ihm reden? Ich versuche es ja immer wieder, aber sobald ich irgendwie eine andere Meinung habe als er, brüllt er mich zusammen, droht mir mit Trennung und lässt mir somit keine Chance auch nur ansatzweise meine Wünsche zu äußern geschweige denn auszuleben.
Ich kann es nicht anders beschreiben, als dass ich Zuhause das Gegenmittel zu meiner Therapie einnehme.
Ich weiss es zwar nicht bis in kleinste Detail und es ist schwer, so etwas zu beurteilen. Aber wenn er dich ständig anbrüllt, nicht ausreden lässt geschweige denn gar nicht erst mit dir gemeinsam über die Sache reden will, ist es keine Beziehung mehr sondern Hörigkeit.
Hast du mal mit seinen Eltern vielleicht versucht? Oder mit einem sehr guten Freund/Bekannten von ihm?
Mein Ex war ähnlich: besitzergreifend, impulsiv und cholerisch. Nur bin ICH eben nicht so leicht auf die Seite zu schieben. Ich hatte jahrelange Diskussionen, links Liegenlassen und Ignoranz hinter mir, bis ich mich dazu entschloss, alleine weiterzumachen. Ich habe allerdings - kann ich mir ganz ehrlich vorwerfen - nicht wirklich alles versucht...
Wenn er, deine kleine Familie und eure Beziehung wichtig ist, solltest du trotzdem alles versuchen. Wenn er auf keinen Dritten eingeht, unternehmt doch alle zusammen etwas, muß ja nicht gleich Geld kosten.
WEnn du sagt, dass das auch nicht geht, warum auch immer, dann habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr weiter weiß...und dieses Gefühl hatte ich zuletzt bevor ich meinem Mann erklären mußte, dass es nicht mehr weitergeht.
LG
Eva
"Im Moment mache ich gar nichts, halte meine Klappe, lass ihn machen was er will und zeige ihm die kalte Schulter"
Wie findet er das denn?
Und noch was: Wenn ich behaupten würde, dass er versucht, durch die Schreiereien Dich wieder zu der Person zu machen, die er sonst kennt, kannst Du Dir das vorstellen?
Und was würde er sagen, wenn Du von Trennung sprechen würdest?
Hallo zusammen,
wie gesagt, er lässt sich auf keinen dritten ein, egal ob Familie, Freunde oder Therapeuten.
Er sagt, dass er es nicht gut findet, wenn ich mich so verhalte wie jetzt, weil er dann das Gefühl hat, dass er mir nichts mehr bedeutet.
Ich habe auch das Gefühl, dass er die alte Person wieder haben möchte. Dass er will, dass ich wieder klein und schwach bin und mein ganzes Leben nur auf ihn fixiere, auch wenn er es immer wieder abstreitet.
Wenn ich anfange von Trennung zu sprechen, meint er meistens zuerst ganz frech: "Dann hau doch ab!" Später, wenn er sich wieder im Griff hat erzählt er mir dann, wie sehr er mich lieben würde und dass er ohne mich nicht leben kann und so weiter. Er hat auch schon öfter durchklingen lassen, dass er sich das Leben nimmt, wenn ich ihn verlasse.