Fühl mich so allein, und vom Leben betrogen

Hallo Mütter, Partnerinnen und Ehefrauen,

Ich fühl mich so allein, und vom Leben betrogen. In meiner Partnerschaft fühle ich mich auch kaum mehr geborgen. Wir haben wenig Zeit miteinander (teils arbeitsbedingt, teils wegen der umpfangreichen Sanierung unseres Eigenheimes). Und wenn doch, dann kriegen wir uns in die Haare: gehen wegen Kleinigkeiten in die Luft, machen uns gegenseitig Vorwürfe, Verständnis - Fehlanzeige!

Vorhin ist er dann wieder abgedampft nachdem er wieder einmal geäußert hatte, dass er eh nicht mehr lange leben wird (in Gegenwart unseres Großen, und natürlich auch wieder einmal ohne sich von ihm zu verabschieden)! Ich meine was soll das? Ich weiss, dass ihm die Situation auch zu schaffen macht, aber solche Äußerungen sind unter aller Kanone!

Ich habe das Gefühl, dass wir uns immer fremder werden! Beide sind wir enttäuscht voneinander und beide fühlen wir uns nicht wertgeschätzt für das was wir tagtäglich für die Familie machen: Er arbeitet und kümmert sich um das Haus, ich arbeite und bin danach und davor für die Kinder „zuständig“.

Heute war seit langer Zeit schon geplant, dass ich mich mit einigen abgetragenen Babysachen auf den Flohmarkt stelle. Letztendlich hätte ich dann aber beide Kinder mitnehmen müssen – und dann war dann ja auch der Streit von heute Vormittag mit meinem Mann – dass meine Gefühlslage nicht mehr eingestellt war auf „Öffentlichkeit“. Ich hatte mich eigentlich schon sehr darauf gefreut!

Ich kann mich auch nicht wirklich am Großziehen oder zuschauen am Großwerden meiner Kinder erfreuen, weil sich mein Leben und Alltag eigentlich auch nur damit befasst. Wie gern würde ich einfach einmal nur zuschauen, wie gern würde ich jetzt auf eine Mutter-Kind-Kur fahren, um mal wieder mir gutes zu tun. Aber momentan ist nicht wirklich der beste Zeitpunkt.

Ich fühle mich betrogen vom Leben, gefangen in meiner Mutterrolle - die ich für meine Begriffe ziemlich ernst nehme, denn was habe ich schließlich auch sonst?!

Für mich stellt sich wirklich die Frage wie ich in der nächsten Zeit weiter mache! Fühle mich wie ein einsamer Wolf...

Danke für eure Meldungen.
Gruss Ka

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Nichts davon klingt nach etwas, dass ihr nicht aus freier Entscheidung getroffen habt - wenn es um eine schwere Erkrankung oder Behinderung oder sogar Todesfälle ginge, fände ich den Satz "vom Leben betrogen" auch noch akzeptabel, weil man in den meisten Fällen nichts dafür kann.

Aber ich denke, dass Hauptproblem bei dir definiert sich gerade durch den Gebrauch dieses Satzes: du übernimmst nicht die Verantwortung für deine Situation.

Und erst wenn du das machst, kann du an Lösungen arbeiten, jetzt aber wartest du, dass sich etwas von alleine verbessert - und das wird nicht passieren.

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Ich kann alles nachvollziehen was Du sagst. Dass Du Dich in Deiner Beziehung einsam fühlst.

Mein Mann und ich haben derzeit auch viel um die Ohren. Viel Arbeit, viele Sorgen...Jeder rennt in seinem Hamsterrad vor sich hin und kein Ende ist in Sicht. Die Frage, die ich mir stelle: lasse ich mich wegspülen von diesem gefühl oder kämpfe ich. Arbeite ich an mir und meiner Einstellung - will ich das überhaupt?

Trotzdem: wie kannst Du dich betrogen fühlen, wenn Du alle Deine Entscheidungen letztlich aus freien Stücken getroffen hast? Wenn Du es jemandem zuliebe getan hast, bleibt diese Entscheidung Deine Verantwortung.

Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen - bei uns ist es so, dass wir noch miteinander reden können. Wenn das nicht mehr funktionieren würde, würde ich wahrscheinlich irgendwann kapitulieren.

LG

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Es fühlt sich so an als würden wir nie zur Ruhe kommen.

So haben wir z.B. etliche Umzüge hinter uns (welche sich über Brandenburg-Niedersachen und MV erstreckten) über die letzten Jahre! Richtig feste Freunde haben wir auch nicht.

Am liebsten würde ich mich irgendwohin verkriechen (Kommune oder Gemeinschaft, irgendwas in der Art), irgendwas ausserhalb von gesellschaftlichen Verpflichtungen und der eigentlichen Gesellschaft, und einfach der Zeit die Dinge "überlassen".

Klingt das vielleicht utopisch oder weltfremd?

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Hallo ihr,

findet ihr ewa, dass es infantil klingt?

Vorallem wünsche mir wieder ein Stück weit mein "eigener Herr" sein zu können, ein Stück weit mehr Freiraum - statt immerzu die Kinder wie "Schatten" bei mir zu haben.

Das meine ich auch mit "vom Leben betrogen": Heisst es nicht immer "Kinder geben einem soooo viel!"?! Ich habe nur immer das Gefühl, dass sie mich aussaugen, und den letzten Rest meines Selbst verlangen! #zitter Ganz abgesehen von der Thematik Krise in der Partnerschaft #gruebel

Liebe Grüße
Ka

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"Kinder geben einem so viel" - na klar! Aber es zwingt einen genau in diese Rolle aus schlechtem Gewissen und Schuldbewusstsein, wenn man doch tatsächlich mal merkt, dass sie eben auch kleine saugende Schwämme sind, die einen verdammt an die Grenzen bringen können. Das ist ein Teil des Kinderkults in unserer Wohlstandsgesellschaft, dass Kinder schon längst nicht mehr der Teil der Familie, Gemeinschaft sind, sondern oft einfach die kleinen Könige, die über allem stehen.

Ich finds krank! In "unserer" Gemeinschaft haben meine Bedürfnisse mindestens so viel Stellenwert wie die meines Kindes. Vielleicht sogar ein bißchen mehr. Denn ich bin die, die den Laden am Laufen halten muss, finanziell, haushaltstechnisch, mental... in jeder Hinsicht. Wenn meine Ressourcen aufgebraucht sind, wäre das für unseren Fortbestand fatal. Deshalb achte ich konsequent darauf, gesund egoistisch zu sein.

Wenn es also Dein Wunsch ist, ein Stück weit mehr Dein eigener Herr zu sein, dann solltest Du Deine vorhandenen Energien eine Weile darauf konzentrieren, Dir genau diesen Raum zu schaffen. Das System Familie funktioniert auf Dauer nur, wenn auch Du nicht nur zu Deinen Pflichten, sondern auch zu Deinen Rechten kommst, bzw. zu den Dingen, die Du brauchst.

Versuche einzukreisen, was GENAU Du Dir wünschst und setze diese Dinge um, auch über Widerstände.

LG

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Hola,

welches schwere Schicksal ist dir aufgeschultert worden?
Welches Unglueck musst du ertragen und bewaeltigen?

Du hast aus freien Stuecken dir all das ausgesucht. Ehefrau und Mutter sein, in schlechten wie auch in guten Zeiten.
Dein Frust, deine Unzufriedenheit macht deinem Mann auch zu schaffen.

Wie schlimm muss sich erst dein Mann fuehlen, dass er sich so aeussert? Ziemlich muede des Lebens. Fuehlt er sich noch geborgen bei dir?
Da regst du dich auf, dass er das vor dem Grossen sagt, anstatt dir mal Sorgen zu machen wie es ihm wohl geht.
Wahrscheinlich habt ihr euch uebernommen mit der Sanierung und hadert damit, macht euch gegenseitig das Leben schwer, anstatt es euch zu erleichtern.
Man kann sich auch im Kleinen was gutes tun. Abends einfach mal raus in die Natur, auf die Raeder oder zu Fuss. Dabei kann man sich auch sehr gut unterhalten, ohne dem Anderen gleich Vorwuerfe zu machen.
Zusammen ein heisses Bad nehmen, ein Glas Wein dazu trinken, Musik hoeren.

Auch wenn man viel arbeitet gibt es immer Momente und Gelegenheiten sich umeinander zu kuemmern. Zu reden, sich in den Arm zu nehmen,gegenseitig Mut machen.

Das was du im Moment schiebst ist Frust und du alleine kannst etwas aendern.
Eine Mutter Kind Kur aendert nichts daran wie du dich vom Leben "betrogen" fuehlst.
Geh mal auf eine Kinderkrebsstation. Diese Kinder sind vom Leben betrogen, dass diese vielleicht gar nicht erst leben duerfen.

Ueberdenke deine Wortwohl, denn diese zeigt die Einstellung die du zum Leben hast.

Saludos

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Guten Morgen,

Du hast schon viele gute Tipps bekommen. Ich würde Dir auch immer raten: denk auch mal an Dich! Versuche, die schönen Seiten des Lebens wieder bewusst wahr zunehmen. Z.B. die blühenden Blumen (auch wenn es nur Gänseblümchen sind... ich liebe sie und freue mich immer, wenn ich eines sehe), Deine lachenden Kinder... etc.

Die Situation ist im Moment hart. Die Sanierungsarbeiten belasten euch noch zusätzlich. Das wird nicht immer so sein.

Was mich aber wirklich interessiert: Dein Mann sagt (vor den Kindern #zitter), dass er nicht mehr lang lebt. Warum sagt er soetwas? Ist er krank? Alt? Du musst davon natürlich nicht schreiben, wenn es Dich schmerzt. Ich wollte nur darauf hinaus: wenn er weder krank noch seeehr alt ist, dann leidet er evtl. an Depressionen. Man sollte sowas nicht verharmlosen. Dann sollte er sich schleunigst Hilfe suchen...

Ganz viel Kraft wünsche ich Dir!

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Vom Leben betrogen?

Du führst dein Leben so, wie du es dir aus freien Stücken ausgesucht hast. Und nun hat das Leben dich betrogen, weil es dich doch nicht so glücklich macht, wie du dir das mal irgendwann erhoffst hast?

Leave it, love it or change it!

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Ich denke, man kann sich auch haengen lassen, sich hinter "zu viel stress" verstecken.
Wir sind seit ca 4 jahren "normaden" mein mann ist mehrmals, aus wirtschaftlichen gruenden gekuendigt worden, und das bedeutete fuer uns, unser haus verkaufen, in andere laender/ kontinente ziehen, neue schulen finden etc etc....

Natuerlich moechte ich auch irgendwann mal zur ruhe kommen, leute laenger als ein jahr kennen.
Aber da sind wir zur zeit noch nicht.

Redet ihr zwischen durch auch normal miteinander? Es gibt immer mal hoehen und tiefen, aber zusammen halten muss man schon.

Warum macht es dein mann nicht mehr lange?

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Du bist 32 Jahre "alt" und fühlst Dich "vom Leben betrogen" ??????????? Ich bin 58 Jahre alt und kann über so eine Aussage nur den Kopf schütteln.
Ja dann änder doch was ! Du bist jung, Dir stehen alle Türen offen, Du kannst machen, was Du willst. Du hockst zuhause und jammerst rum - na soooo ändert sich nichts.

Ich hatte einen ersten Mann, der mich finanziell komplett ruiniert hat auf geschätzte 10 Jahre raus, dass ich sogar Kartoffeln vom Feld klaute - stand alleine da mit zwei Kindern und kämpfte mich wieder hoch.
"Gefangen in der Mutterrolle" ??? Sorry, das finde ich seltsam ?! Warum hast Du keine anderen Hobbies ?

Solltest Du eine echte Depression haben, gehörst Du zum Arzt, und Dein Mann ebenfalls, wenn er einen solchen Käse zu einem Kind redet.

Sorry, für solche "Anwandlungen" hab ich sehr wenig Verständnis. Du hast ein Haus, gemäß VK gerade mal ein Kind und jammerst nach einer einer Mutter-Kind-Kur.
Die haben Millionen anderer Frauen auch nicht, die noch auf Bauernhöfen zu ackern haben, drei bis vier Kinder großziehen - und noch halbtags arbeiten gehen, solche kenne ich auch, mich selber eingeschlossen. Seit Schulentlassung voll berufstätig, 2 Kinder sehr zeitaufwendig durch Krankheiten großgezogen UND meinen zweiten Mann im eigenen Geschäft Jahrzehnte unterstützt.

Also tu was - dann ändert sich auch was - sonst nicht.
LG Moni

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Hallo,

<<<Ich fühle mich betrogen vom Leben, gefangen in meiner Mutterrolle - die ich für meine Begriffe ziemlich ernst nehme, denn was habe ich schließlich auch sonst?!<<<

Wie jetzt, ich denke du hast eine schlechte Ehe, die Hausrenovierung, eine Arbeitsstelle?

Alles Baustellen auf denen du tätig werden musst.
Am besten du fängst bei deiner Ehe an, die Aussage deines Mannes ( das er eh nicht mehr lange leben wird ) sollte dir zu denken geben.
Ab zur Familien-oder Paarberatung.
Ihr zieht euch gegenseitig runter. Eine wirklich schwere Lebenskrise kann ich hier noch nicht erkennen.

Deine Einsamkeits--Gefühle in allen Ehren------du solltest jetzt handeln, "einfach mal nur zuschauen" geht nicht.

L.G.

L.G.