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Ich würde versuchen, herauszubekommen ob das stimmt. Skype wurde ja schon angesprochen. Erstmal per Videotelefonat herausbekommen ob was dran ist. Oder über Freunde/Verwandte?

Denen die meinen, dass man diese Krankheit früher hätte bemerken oder ansprechen müssen...

Es gibt Fälle, da liegen zwischen Diagnose und Tod nur 6 Wochen und davor keinerlei Krankheitsanzeichen... (selbst im Bekanntenkreis erlebt!)
Ein agressiver Krebs kann durchaus schneller sein als ein Abschied.

Wenn es war ist, würde ich versuchen hinzufahren. Eine letzte Möglichkeit sich auszusprechen (für beide Seiten).
So eine Diagnose kann in einem Menschen ganz schön was auslösen.

Du allein kannst einschätzen, ob er Dich nach 15 Jahren noch anlügen würde und ob er sich dann tatsächlich so eine Geschichte ausdenken würde.

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HI,

der erste Gedanke war bei mir.....

wenn ich Todkrank bin, würde ich gerne meinen Ex (den ich damals sehr geliebt habe) sehen, der mich belogen und betrogen hat? (wir haben auch noch sporadisch Kontakt)

Jaaaaa!

Hast Du noch irgendeine Adresse von alten Freunden oder von seiner Verwandtschaft? Da könntest Du ja nachfragen ob es stimmt. Und wenn ja - ich würde es machen.

Die Vergangenheit gehört zur Gegenwart und zur Zukunft. Sie ist ein Teil von Dir. Und da Du auch immer wieder Kontakt hattest, habt ihr beide die Vergangenheit aufgearbeitet.

Grüße
Lisa

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ich würde fahren, aber mit meinem mann und evtl den kindern.
angenommen es stimmt, was ich auch denke. dann würdest du dir immer die frage stellen, was wäre wenn. auch wenn ihr keinen kontakt mehr hattet. so weißt du aber das er dich gerne nochmal sehen hätte wollen. du scheinst ihm doch noch sehr am herzen zu liegen als mensch.
fliegt übers we hin. macht euch einen schönen tag. fahr ihn besuchen und geh danach wieder zurück zu deiner familie ins hotelzimmer.

ich denke nämlich auch das wenn du ihn siehst, es dich ganz schön auflösen könnte.da wäre es gut in einem fremden land nicht ganz allein zu sein.

also keine frage, wenn jemand im sterben liegt. ich mit ihm immer zu geburtstagen kontakt hatte und er mich bittet ihn nochmal zu sehen. ich wäre ein kaltes schwein wenn ich sagen würde...nööö sterb mal, juckt mich nicht sonderlich.
ausserdem hat man nicht über so viele jahre mit einer person zu geburtstagen kontakt wenn sie einem nichts bedeutet. und das man mit dem ex über so viele jahre nur wenig kontakt hat, heißt nur, das jeder sein leben lebt. man aber in schwierigen situationen durchaus noch herzlich sein kann. und das wird wohl der letzte kontakt sein den du haben wirst mit ihm. das wäre es mir wert mich in den flieger zu setzen.

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Ich wurde es machen und zwar für JEDEN meiner Exfreunde... Ich wurde mich unglaublich schuldig fühlen, jemanden, der mich ein stück auf meinem weg begleitet hat, nicht verabschieden zu können...

Schau, wenn es stimmt, dann stirbt er. Wenn ich sterben sollte, wurde ich gerne im frieden sterben. Ich wurde gerne noch mal menschen sehen wollen, die mir wichtig waren. Ich wurde gerne den, die ich verletzt habe noch mal sagen wollen, dass es mir leid tut... Ich wurde gerne den die mich verletzt haben vergeben...

Zum sterben soll man frei sein, war er dir mal wichtig, gib ihm das...

Im schliemsten fall kommst du nach hause und denkst: was für ein blödman.
Im "besten" fall kommst du zurück mit dem gefühl, du hast jemanden geholfen in frieden zu gehen...

Also JA, ich wurde es tun!
K

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Naja, alle die jetzt deine Entscheidung loben und so "geschockt" sind, über die Kritiker unter uns:

Also Entschuldigung. Man wird ja wohl mal ein wenig den Verstand sprechen lassen dürfen, wenn ein Exfreund nach 10 Jahren und nur sporadischem Kontakt! aus der Versenkung auftaucht und dann gleich mit so einer Hammermeldung.

Was hat das mit Unmenschlichkeit, Härte oder Verbitterung zu tun, wenn man einen kleinen Augenlblick inne hält und abwägt, ob man Kind und Kegel stehen lässt, um 1000 Kilometer ins Ungewisse zu fahen?

Natürlich liesst sich das für die Pilcher - Fraktion unter uns (Tach, Doc) wesentlich netter, wenn man mit Tränen der Bestürzung alles stehen und liegen lässt, um ans Sterbebett zu eilen.

Aber bitteschön: Die Realität sieht doch anders aus. Und nur, weil man kurz den Kopp einschaltet, ist man kein schlechterer Mensch. Pfft.

Gruss
agostea

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"Und nur, weil man kurz den Kopp einschaltet, ist man kein schlechterer Mensch."

Wenn Du mich schon gezielt erwähnst: Ehrlich. Ich frag' mich, ob Du denn beim Schreiben Deinen "Kopp" eingeschaltet hattest. (Huhu! Wieviel Finger halte ich hier hoch? :-) )
Oder ob Dich Dein Dir ganz eigener Drang tougher-than-the-rest zu sein, Deine Wahrnehmung verzerrt und Lesefähigkeit beschränkt hat.... :-)

1. 90%, der nicht gleich "Arschlecken"-Schreibenden raten zum Abwägen.

2. Niemand brach in Tränen aus.

3. Und jeder, der nicht nur einfach seine fantastische Dickfelligkeit zu Schau stellen möchte - oder wie jemand zwar spitz aber nachvollziehbar schrieb, Reissnägel frisst - ist ein verstandesloser Romantiker, der wie Du so falsch schreibst, alles stehen und liegen lässt, das Hier und Jetzt vergessend und zum Ex-Partner hetzt.

Hat so auch niemand geschrieben...meine ich jedenfalls.

Und wenn Mitgefühl für wen auch immer (denn das schließlich kann nur jeder ganz für sich selbst ermessen, wer was wann wieviel bedeutet hat), Herumpilchern bedeutet, dann zähle ich mich in Unkenntnis ihrer Bücher zum Fan der Autorin.:-)

Nur so nebenher: Die einen pilchern bei Ex-Partnern, andere bei ihren Eltern

http://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/4026960-eltern-unterstuetzen/25208841

So kontrovers ist eben die Sichtweise ....

Wie ich schon schrieb: Es gibt einen Unterschied zwischen "nur intelligent" oder eben "auch klug".

Und die TE hat nun mal klug resümiert. Und zu verlieren hat sie rein gar nichts. Außer ein paar Euro.

So what?

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Wo pilcher ich rum, nur weil ich meine Ellis unterstützen würde?!

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Der Unterton der "Pro - Hinfahr - Gemeinde" hier kam einer Bestürzung gleich, nur weil nicht jeder bereit ist, kopflos und Mitleidsschwanger 1000 Kilometer zu einem inzwischen Fremdgewordenen Menschen hinzupilgern.

Kritische Gedanken und ein wenig mehr Nüchternheit in der Sache, schliesst doch Mitgefühl nicht automatisch aus? Wenn du das annimmst, ist das reichlich Eindimensional gedacht von dir - ok, nachvollziehbar. Die Kuschelwelle macht Hirne weich und löst Synapsen unwiederbringlich auf.
Und bevor mir das passiert, jo Alder - dann bin ich gerne thougher - than - the - rest. Meinetwegen Reissnägelfressend. *rülps*

Ich persönlich würde dem Wunsch des angeblich Erkranktem evt nachkommen - aber nicht ohne mir vorher Gedanken gemacht zu haben. Im Zeitalter von Skype und Co. gibts Möglichkeiten.

Und das "ein - nicht - hinfahren" eine unpopulärere Entscheidung ist, ist doch klar. Kalle Arsch, sozusagen.

*taschentuch reich*

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Das kommt sehr darauf an wie Euer Verhältnis zueinander war. Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, mein erster Freund (seit 18Jahren getrennt) hat auch Krebs und würde er mich darum bitten - ich würde keine Minute zögern ihn zu besuchen.
Für meinen letzten Ex würde ich das nicht tun.

lg c

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Ganz einfach

Gegenfrage:

Kannst du mit leben, wenn er wiklich stirbt, das du Ihn nicht mehr gesehen hast?

Lieben Gruß Dani

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Hallo! Ein wenig möchte ich "badguy" Recht geben: EX ist nicht ohne Grund EX. Trotzdem!: Ich würde (natürlich in Absprache meiner Familie) zu ihm fahren, fliegen ec. pp. . Denn: vor EX gab es ein WIR, egal wie lang her. Scheinbar, so wirkt es, ist er auf Grund seiner Krankheit nicht in der Lage dich zu besuchen....vermutlich hätte er genau das aber getan, wenn er könnte. Du schreibst, er könnte aufgewühlt sein!? Hm ja, damit hast du sicher nicht Unrecht. Ich bin aber ziemlich sicher, dass ein Abschied vom Leben ohne Abschied von dieser Welt (von Dir, von seiner Familie usw.usf.) ihm sehr viel schwerer fällt. So wie du die Lage beschreibst, glaube ich: Er möchte abschließen, aufklären(falls es etwas gibt) und sich einfach verabschieden. UND noch einmal: Ja, diesen letzten Gefallen würde ich JEDEM (der es möchte) tun! Alles Gute! Libi

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Mein Gott! Jetzt habe ich alle Antworten erst gelesen. #zitter

Glückwunsch zu deiner Entscheidung!

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Hätte er dir nur von der Krankheit erzählt, ohne die konkrete Aufforderung, zu ihm zu kommen, und du hättest dich aus freien Stücken dazu entschieden, das hätte ich okay gefunden. Aber so................... ich glaub, ich würde es nicht tun............

LG
Merline

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Du hast kleine Kinder und einen Ehemann denen du gegenüber verpflichteter bist als irgend einem Ex.

Ich kann verstehen, dass du einem angeblich sterbendem Menschen keinen Wunsch abschlagen möchtest, aber du solltest lieber auf dein Bauchgefühl hören!

Was sagt denn dein Mann dazu?

Wenn dein Ex dir viel bedeuten würde und ihr euch nahe stehen würdet oke, klar! Aber dieser Sporadische Kontakt...

Nein, ich würde mir diese Bürde nicht auflasten! Ich habe 2 sehr liebe Menschen innerhalb von 2 1/2 Monaten begraben bzw gehen lassen müssen. Sterbebegleitung oder selbst dieses Verabschieden ist so Kraftraubend. Überleg dir das gut! Ich würde es nicht machen, wegen meiner Familie.

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P.S.: halt uns auf den laufenden, wenn du wieder da bist! ;-) Mich würde ja doch interessieren, wie es für dich war.

Gute Reise!