18

Hallo meine Liebe,
das ist so eine Sache mit den Lebensplänen. Da macht man sich so viel Mühe, sich die Zukunft genau vorzustellen, zu planen, auszuschmücken - und wenn sie dann losgehen kann, dann dauert es nie lange, bis sie wieder umgeworfen werden müssen.

Ob Du Dein aktuelles, praktisches Lebensglück einem nur theoretischen, eventuell zukünftigen Plan unterordnen solltest, kann ich dir nicht beantworten. Aber ich möchte Dir von einer sehr guten Freundin erzählen, die genau das getan hat.

Ich kenne sie schon, seit wir 10 waren. Immer war das wichtigste für sie erst ein gemeinsames Haus, dann eine Hochzeit, dann ein Kind, dann das ewigwährende Glück bis in den Sonnenuntergang - in genau der Reihenfolge und in keiner anderen. Egal wie alt wir wurden, daran hat sie immer festgehalten. Das Haus, die Hochzeit, das Kind - für alles gab es auch schon ein festgelegtes Alter, in dem was erreicht sein musste. Dier besetzung der männlichen Rolle blieb dabei immer irgendwie im Dunkel. Sie hatte nie konkrete Vorstellungen, wie so ein Mann charakterlich zu sein hat, mit dem sie all das bis ans Lebensende durchziehen könnte.

Während meine anderen Freundinnen und ich uns in den folgenden Jahren immer wieder neu erfunden haben und dabei auch alle unsere Lebenspläne mehrere Male neu überdacht und ausgerichtet haben, hielt sie immer an ihrem irgendwann in der Spätpubertät gefassten Plan fest.

Passenderweise hatte sie auch gegen Ende 20 endlich einen Mann gefunden, der schnell bereit war, mit ihr zu bauen. Kaum stand das Haus und der damit verbundene Stress war beendet, stellten die beiden allerdings fest, dass sie sich eigentlich nicht viel zu sagen hatten. Immer wieder beklagte sie sich bei mir, dass ihr Freund so gefühlskalt und unromantisch sei, so gar nicht, wie sie es sich wünschen würde. Trotzdem, weil ihre selbstgewählte Grenze der magischen 30 immer näherrückte, stellte sie ihm ein Ultimatum, ihr vor ihrem 30. Geburtstag einen Antrag zu machen oder zu verschwinden. Kurz darauf haben die beiden geheiratet, obwohl jeder der sie kannte, dringend abgeraten hat.

Das Verhältnis verschlechterte sich zunehmend, verstärkt durch die Tatsache, dass die beiden trotz mehrerer medizinischer Versuche keine Kinder bekommen konnten. Vor einiger Zeit hat sie ihren Mann dann verlassen, weil sie ihn nur noch verabscheut hat. (Er hat ihr nichts getan, er war nur nicht in der Lage, sie glücklich zu machen. So wie sie ihn auch nicht.) Damit verbunden hat sie auch ihr Haus verlassen, weil sie es nicht mehr darin ausgehalten hat. Sie nennt es bis heute ein Gefängnis.

Das letzte Jahr hat sie wegen starker Depressionen vorwiegend in einer Klinik verbracht, bis heute ist sie in Behandlung und nimmt starke Medikamente. Der entscheidende Grund dafür (laut ihrer Aussage)? Sie ist fast 40 und hat nichts erreicht - kein Haus, keinen Mann, kein Kind - sie hat nichts von dem, worum sie ihr Leben lang gekämpft hat. Und sie versteht nicht, warum das Leben so gemein zu ihr war. Sie selbst ist meines Erachtens noch nicht soweit zu erkennen, dass sie einfach den falschen Idealen nachgeeifert hat, indem sie wie verrückt ohne Rücksicht auf Verluste und Realität ihren Teenie-Plan durchgezogen hat. Ich weiß auch nicht, ob es ihr hilft, wenn sie irgendwann dahinter kommt. Ich mache mir jedenfalls schon lange große Sorgen um sie.

Was will ich Dir sagen? Pass gut auf Dich auf und verwechsele nicht Deine reale Zukunft mit irgendwelchen Träumen und Plänen, die du mal gehegt und gepflegt hast. Du bist so jung! Genieße die Freiheit, Deine starren Pläne Deinem aufregenden Leben anzupassen und nicht umgekehrt. Auch wenn Dir das jetzt schwer fällt, weil dein Herz an diesen Träumen und Plänen hängt.

Aber glaub mir, es kommen neue.

Alles Gute für Dich
sakawa

20

Das Leben ist nicht planbar. Schon gar nicht mit Jahreszahlen, an denen dies oder das geschehen soll.

Ich wollte nie Kinder und bin jetzt Mutter einer 8-jährigen Tochter! #verliebt

Lass los! Lass den Mann los und schau, was das Leben so bringt.

22

Uff, da gehen sie hin die ganzen Pläne. Aber wenn ich wählen würde, würde ich sagen: lieber die Kinder später mit einem Mann bekommen, der mich von Herzen liebt, als nach Plan Kinder früh bekommen, aber von einem Mann, dem ich und meine Gefühle egal sind. Lieber später den Prinzen finden und heiraten, als den "Erstbesten", weil der eben früh in mein Leben trat. Klar, du verbindest viel mit dem Mann. Das verlierst du ja auch nicht, diese Erinnerungen. Aber stell dir vor, du würdest das bis zum Lebensende schlucken müssen. Und dann sind da Kinder dazwischen, die eine Trennung noch schwerer machen. Steht deinem Glück nicht im Weg. Vielleicht braucht dein Freund auch nur einen Wachrüttler. Konsequenzen für sein egoisitisches Denken. Du lässt ihm das durchgehen. Er kann dir nur so weh tun, weil du das zulässt. Und er kann nur so weit gehen, wie du es zulässt. In einer gesunden Beziehung bestimmt nicht einer und der andere zieht mit ("Ich richte mein Leben nach ihm aus" - warum nur du???). Freundschaften unterbinden? Um Gottes Willen. Ihr müsst an einem Strang ziehen, gleichzeitig Freiheiten einräumen. Bei deinen Beschreibungen sehe ich einen Mann, der dich an einem Strick hinter sich herzieht. Und das macht ganz ganz unglücklich. Mach dich nicht so gefügig. Dein Freund sieht so deine Grenzen nicht und überschreitet sie regelmäßig. Aber wie du ihn beschreibst, sind ihm deine Grenzen reichlich egal. Und das hast du nicht verdient. Manchmal muss man halt viele Frösche küssen, bis man den Prinzen trifft. Ich sprech da aus Erfahrung. Ich hätte auch lieber nen TRaummann an meiner Seite, mit dem ich meine großartigen Töchter aufwachsen sehe. Leider muss ich da weitersuchen, der Vater der Kinder wars jedenfalls nicht... Oder einfach mal alleine glücklich weiterleben. Das mache ich jedenfalls gerade und das ist auch gar nicht verkehrt.

Ich habe mit 28 mein erstes Kind bekommen, nach 3 Jahren Beziehung. Das 2. Kind mit 32. Wollte auch immer früh Mama werden (gut, 28 ist total in Ordnung für mich gegangen). Wenn ich mir überlege, was ich mir mit Anfang bis Mitte 20 durch ein Kind "verbaut" hätte und wer damals mein Partner für das Kind gewesen wäre - Schockschwerenot #schock. So hab ich noch ne Weile im Ausland verbracht, war viel unterwegs und kann mich jetzt mit meinen Mädels zurücklehnen und denken: die Zeit war eben erst später reif, dafür hab ich noch so viel Tolles vorher erlebt, was ich nicht missen möchte. Wer weiß, welche Türen sich durch eine Trennung bei dr öffnen??? Hab keine Angst, Beziehungen beenden - wenn sie unglücklich sind - kann ganz befreiend sein. Musste ich auch lernen. Danach fragte ich mich immer: Und wieso hast du jetzt so lange gewartet, bis du den Schritt gegangen bist? Das tat doch die ganze Zeit schon weh...
Ich wünsche dir die richtige Entscheidung. Das Leben lässt sich eben nicht immer durchplanen. Lehn dich zurück und lass dein Leben auf dich zukommen. Und leg dir selber nicht zu schwere Steine in den Weg durch Idealvorstellungen.
LG, palo

23

Danke für die liebevollen Worte.

"Und das hast du nicht verdient."

Stimmt. Ich habe das nicht verdient. Schon komisch, wie viel ein Mensch aushält, um Gewohntes nicht zu verlieren. Aber irgendwann ist genug dann auch wirklich genug...

26

Das Wort "aushalten" beschreibt es ganz gut. Du hältst einfach nur aus. Und leidest. Wofür? Das kann doch auch nicht dein Ideal eines glücklichen Lebens sein. Und aushalten, das sollte man in einer Beziehung nicht. Jeden Tag Sonnenschein ist natürlich auch völlig illusorisch. Aber jemanden "aushalten" geht gar nicht. Wirf den Ballast ab - sagt sich leicht von außen, ich weiß. Hab auch ne Weile gebraucht, um nach der letzten Beziehung (7 Jahre, in denen 2 Kinder entstanden, das letzte erst Anfang diesen Jahres) diesen Schritt zu wagen. Und jetzt geht es mir - trotz Singledasein und allein erziehend mit 2 kleinen Kindern - viel viel besser als in dieser ungesunden Beziehung, in der ich gekämpft habe und immer gegen Mauern gerannt bin, während der Herr sich gehenließ.

Lass dir nicht drohen à la "Dann schau ich mich schonmal nach anderen Frauen um, wenn du mich so vorwarnst". Spätestens als ich das gelesen habe, wusste ich, dass dieser Mann nicht an deine Seite gehört. So einer braucht mal ganz deutlich einen Schuss vor den Bug.

27

Hallo,

ich war 16, aus streng katholischem Elternhaus, zu meinen Eltern hatte ich ein sehr distanziertes Verhältnis, da lernte ich IHN kennen - er war 24, Unistudent im letzten Semester und ... er verliebte sich in mich. Er war der erste Mann, der sich wirklich in mich verliebt hatte und er zeigte es deutlich und überromantisch (Blumen, er fuhr einmal 500km an einem Wochenende, um mich zu sehen) und ich verliebte mich auch. In die Idee, so geliebt zu werden. In ihn. Und in alle Optionen, die dieses Leben so bot. Das konnte ich damals nicht sehen. Ich spürte nur diese wahnsinnige Liebe in mir und dachte "er und kein anderer".

Meine Eltern war nicht abgeneigt, aber dennoch kam es zum Bruch und ich gab alles auf, weil ich es romantisch fand und er fühlte sich verantwortlich und so kam es, dass wir zusammenzogen, als ich 18 war. Glücklicherweise habe ich meine Schule etc. weitergemacht, sonst stände ich total doof da. Wir verlobten uns und planten die Kinder, die Zukunft, alles. Ich hing an diesen Träumen und dachte, okay, so soll dein Leben sein.

Ab da ging es bergab. Wir lebten zusammen, aber doch in getrennten Welten. Ich liebte ihn wie wahnsinnig, er war eher narzistisch und irgendwann wusste er, dass ich den Absprung niemals schaffen würde. Er ging fremd oder kam nachts einfach nicht nach Hause. Ich erinnere mich, dass ich am absoluten Tiefpunkt eine Nacht heimlich auf unserem Tiefgaragenplatz saß, total hemmungslos schluchzend, weil ich die Einsamkeit nicht mehr ertrug ... die in der Wohnung, die in meinem Leben (alle Freunde waren weg) und die in meinem Herz. Ich war wegen einer Karriere 800km von zuhause weggezogen, ich hatte alles aufgegeben und ich klammerte mich wie eine Ertrinkende an ihn, denn er war alles, was ich hatte, weil ich alles andere aufgegeben hatte.

Es war immer klarer, dass ich mich trennen musste und nicht konnte. Ich hielt aus, irgendwie, für die wenigen, schönen Momente. Dann gab es eine Phase, wo ich an Suizid dachte und es eine gute Alternative schien. Ein Leben ohne ihn - unmöglich und ich wusste, dass er auf der Abflugbahn war, er sorgte sich nur noch, ohne mich zu lieben. Ich saß mal einen Morgen lang am Bahnhof und schaute nur auf die Züge ... das war wohl der zweite Tiefpunkt.

Ich weiß heute nicht mehr, wie ich den Absprung schaffte. Ehrlich. Es war, wie wenn ich aus einem Ei geschlüpft wäre, die Enge und den Tunnelblick hinter mir gelassen hatte und ich erkannte, dass das gesamte Leben mit allen vielfältigen Möglichkeiten vor mir war, wenn ich gehen würde. Ich sagte ihm, ich würde gehen. Er hatte längst eine andere, wir verbrachten noch ein gemeinsames Wochenende in unserer gemeinsamer Wohnung, so, wie ich es mir immer gewünscht hatte und am Morgen, als ich auszog, umarmten wir uns und weinten.

Das war vor 16 Jahren. Wir haben uns nie wieder gesehen, nie wieder etwas voneinander gehört. Ich habe einen wunderbaren Mann getroffen, studiert, war im Ausland, habe geniale Kinder. Ich bin so dankbar, dass ich aus diesem fast zwanghaften Denken, dass er der einzig richtige war, ausbrechen und das Leben neu entdecken konnte!

28

Puh. Heftige Geschichte... Erinnert mich daran, dass ich mich auch mal nachts vor die Tür zu den Kellerräumen gesetzt habe. Im Schlafanzug, zitternd und heulend. Das ist schon 2,5 oder 3 Jahre her. Ich hatte es eigentlich schon vergessen. Zeigt aber nur, dass es schon lange nicht mehr gut läuft. Vielleicht ist es das auch nie wirklich. Der Mensch tendiert anscheinend dazu Negatives zu verdrängen und Positives zu "glorifizieren". Macht ja auch Sinn, wenn man viel Leid ertragen muss. Allerdings in unserem Fall wohl eher nicht, wo es doch eigentlich einen "so einfachen" Ausweg gibt.

Ich habe sehr viel Respekt davor, dass du es dann doch noch geschafft hast, dich zu trennen und deinen Weg zu gehen. Auf der einen Seite macht es Mut, auf der anderen Seite zeigt es, dass man manchmal ganz unten angelangt sein muss, um sich wieder aufzuraffen. Ich hoffe, ich schaffe den Absprung, bevor ich da angelange, wo du dich zum Ende eurer Beziehung befunden hast.

Schön, dass du dein Glück gefunden hast. :)

34

Hallo,

das Dumme war bei mir (weiß nicht, ob es bei dir auch so ist), dass ich wirklich verdrängt habe. Ich habe Dinge völlig anders gesehen, als sie waren.

Wenn eine Einzelfacette okay war (z.B. er kam abends heim, setzte sich an den von mir liebevoll gedeckten Tisch, lobte das Essen und wir kuschelten wie viele andere Paare auch auf dem Sofa), dann dachte ich immer "jetzt, jetzt haben wir die Kurve bekommen".

Was ich nicht sehen konnte - er wollte gar keine Kurve bekommen. Für ihn war es superpraktisch. Ich ließ mir alles gefallen, war ich mal sauer, dann konnte er mich sofort wieder weichpressen und gefügig machen - und er hatte ein Leben außerhalb der Beziehung, das er sehr schätzte.

30

mein mann würde nun sagen: "das leben ist kein ponyhof".

hi, erstmal.

ich kann dir nur von meiner sicht aus sagen, das ich mit so einen unsensiblen und egoistischen mann nicht leben könnte, geschweige heriaten und kinder bekommen.

in einigen dingen, bin ich wie du.
ich versuche auch meinem mann alles recht zu machen und würde ihm überall hin folgen, wohin in die arbeitswelt treibt. auch bin ich sehr sensibel und emotional.

dein text liest sich so, als ob er dich als putzte beschäfftigt, mir wäre es nicht genug vom partner.
überlege es dir gut, ob du nun noch jahrzente so leben kannst und willst.

angenommen, dur bleibt bei ihm:
du ziehst wieder zu ihm, räumst weiterhin alles auf und wäscht. bekommst etwas liebe, ihr heiratet und die kinder kommen (hinter denen man auch aufräumen muss). nebenbei abeitest du noch. von freizeit für dich, bleibt eher weniger.
irgendwann stellst du fest, das er doch nicht der richtige ist... scheidung mit kindern ect.pp. nur weil du jetzt deine pläne in gefahr siehst?

angenommen, du trenst dich:
du findest einen neuen mann, der deine gesamte gefühlswelt durcheinader bringt. der dich glattweg umhaut. einen kerl, der dich auf händen trägt. einer wo es dir völlig egal ist, welche zukunftspläne du für dich gemacht hast und liebend gern alles über den haufen wirfst.

aber wer weiß schon, was die zukunft bringt?
hinter jeden mann steht eine starke frau.

alles gute #klee

31

Oh Mann ... lass' Dich mal knuddeln #liebdrueck ! Dein Beitrag könnte von mir sein ... zumindest so in der Art.

Ich wollte auch immer früh Kinder .... aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich habe mit 28 geheiratet; wahrscheinlich aus den gleichen Gründen, wie Du das vor hast. Jeder hatte mich vor dieser Ehe gewarnt. Wir haben uns geliebt; aber wir haben uns auch gehasst und uns das Leben gegenseitig schwer gemacht. Wir passten einfach nicht zueinander. Wahrscheinlich hätte ich auch Kinder mit ihm bekommen, wenn er nicht 3 Jahre später einen tödlichen Motorradunfall gehabt hätte :-( !

Und da stand ich ... mit all meinen schönen Plänen: 31 und Witwe !

Es kam schneller ein neuer Mann in mein Leben, als mir lieb war. Und auch hier sprach die tickende Zeitbombe in meinem Bauch. "Wenn ich noch Kinder will, dann jetzt ... " bloß nicht drüber nachdenken, ob er überhaupt der Richtige ist. Auch hier verstand meine Umwelt diese Wahl nicht wirklich - war er meinem verstorbenen Mann doch ziemlich ähnlich. Trotzdem, 4 Jahre später war ich Mutter und überglücklich darüber. Tja ... jetzt darfst Du raten, was kommt. Ich bin 38 und stehe vor den Scherben dieser Beziehung :-( !!

Klar - ich liebe mein Kind über alles auf der Welt und würde es nie wieder hergeben; von daher war wahrscheinlich alles richtig, so wie's kam .... aber ich zöger' auch jetzt wieder, weil ich meinem Kind nicht die "Familie" nehmen möchte, die ich mir so sehr gewünscht hatte ....

Du bist noch sooooooo jung !!! Lass' Dich nicht auf Kompromisse ein !

LG
Aknilap

33

Hallo,

ohje, ich kann Dich so gut verstehen. Nach einigen Jahren Beziehung festzustellen, dass die Träume und Wünsche und Sehnsüchte nicht in der Form in Erfüllung gehen, wie man es sich vorgestellt hat, ist so schwer.
Vor knapp 1 1/2 Jahren habe ich mich nach 6 Jahren von meinem damaligen Freund getrennt. Genau wie es bei Dir der Fall ist, war ich lange Zeit Mädchen für alles, Respekt und Achtung durfte ich jedoch nicht erwarten. Mir war schon vier Jahre davor klar, dass das nicht das sein kann, was das Leben einem in Sachen Beziehung zu bieten hat.

Vor allem wenn man selbst ein Mensch ist, der von sich aus gerne gibt und manchmal seine eigenen Bedürfnisse denen des Partners gegenüber, hinten anstellt, verfällt man gerne in eine "Traumwelt" in der man sich alles schön redet. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du vor Deiner Familie, Freunden und auch Dir selbst, das Verhalten Deines Partners rechtfertigst?
Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es verdammt schwer ist, diesen Schritt zu gehen.

Schon bald aber würdest Du jedoch feststellen, dass Du es verdient hast, mit Achtung und Respekt behandelt zu werden und das genau dieser Mensch, der Dir das bietet, da draussen ist.
Ich habe vor etwas über einem Jahr meinen jetzigen Freund kennen gelernt und was soll ich sagen, ich schwebe immer noch auf Wolke 7! Er respektiert mich, auch ohne, dass ich immer versuchen muss, ihm alles recht zu machen und er liebt mich meinerselbst wegen, genauso, wie ich bin. Eine Erfahrung, die ich so zuvor noch nicht erleben durfte und nun weiß, dass ich genau das verdient habe, jeder hat das verdient!
Respekt ist für mich ein sehr wichtiger Bestandteil in der Beziehung und dieser muss gewahrt werden, auch im Streit.
Dass eine Trennung besser für Dich wäre, weißt Du selbst. An Deiner Stelle würde ich versuchen, mir im klaren darüber zu werden, was Du (ausser Kinder und Hochzeit) für Erwartungen an eine Beziehung und an den Partner hast, wie Du gerne behandelt werden möchtest. Versuche das ganz sachlich zu sehen und wenn Du bereit dazu bist, gehe den nächsten Schritt!
Alles Gute für Dich und ganz viel Kraft!

35

Ganz ehrlich - und ohne alles gelesen zu haben - ich hab den Eindruck dass du mehr in deine persönliche Lebensplanung und deine wünsche verliebt bist als in den Mann! Tritt mal einen Schritt zurück und schau was deine Motivation ist.

Willst du in 30 Jahren oder mehr sagen können : schaut alle her! Wir kennen uns schon so lange, und obwohl wir jung waren sind wir noch immer ein Paar! Mehr als unser halbes leben mit so vielen gemeinsamen Erinnerungen!

Oder willst du sagen können : mit dem Mann passt es, er passt zu mir und ich zu ihm und wir genießen unsere zweisamkeit!

LG