Hallo Leute,
ich wende mich heute an die allgemeinheit, da sich mein gemütszustand immer mehr verschlechtert.
ich lebe getrennt, 23 Jahre verheiratet. mein jetziger lebensgefährte war der auslöser, jedoch nicht der grund. gründe gab es genügend, meine beiden kinder haben mich zum durchhalten animiert.
mit meinem Lebensgefährten bin ich jetzt 1 1/4 Jahr zusammen und wir hatten schon viele höhen und tiefen.
ich komme aus einer beziehung, wo viel falsch gelaufen ist. gern hätte ich das jetzt anders. mein partner ist junggeselle und das schon immer. seine längste beziehung war 3 monate.
ich möchte ihn oft sehen, viel mit ihm unternehmen, mit ihm eine zukunft planen. er bemüht sich sehr, nur wir stossen langsam an grenzen. er brauch viel zeit für seinen pc, sein bett, seinen fernseher, seine einsamkeit.
ich sehe oft keine zukunft in unserer beziehung und war schon oft dran schluss zu machen. allerdings habe ich auch grosse angst ihn zu verlieren. leider überwiegt diese angst inzwischen so sehr, dass ich nicht mehr die selbe von vor 1 jahr bin. ich fühle mich als spielball und deshalb ganz schlecht. ich habe keine freude mehr an unternehmungen mit freunden, kann mich zu nichts aufrappeln, ganz einfach lasse mich hängen.
den satz, lass ihn sausen, kann und will ich auch nicht hören, ich möchte eine gemeinsame zukunft, nur nicht unter diesem psychischen druck.
bitte helft mir aus diesem loch heraus, allein ist es so schwer. *stöhn*
Über viele gute ratschläge würde ich mich sehr freuen.
pieps
Leben mit nem Junggesellen
Hallo!
Ich kann die leider nur den Ratschlag hören, den Du nicht hören willst...
So wie es sich anhört bist Du von Deiner Ehe direkt in die jetzíge Beziehung? Du hast eine Ehe hinter Dir, mit schlechten Erfahrungen, die sich nicht wiederholen sollen... Aber Du steckst mitten drin.
Ich habe das Gefühl, Du hast Angst, allein zu sein. Das ist der einzige Grund, warum Du Dich nicht trennst.
Du kannst aber doch noch einmal Dein Leben umkrempeln!
Entweder Du nimmst Deine ganze Kraft, und versuchst Deinen Liebsten in den A..... zu treten, damit er mit Dir gefälligst unter Leute geht und was unternimmt! Ihr braucht doch Kontakte zu anderen! Wie sieht es mit einem Verein aus? Stelle ihn vor die Wahl.
Du kannst Dich noch nicht kaputt machen... dann hättest Du ja gar nicht aus Deiner Ehe ausbrechen brauchen.
...Ja, oder Du nimmst Deine ganze Kraft und nimmst Dein Leben selbst in die Hand. Da würden Dich Deine Kinder doch bestimmt unterstützen.
Wenn es "nur" die Angst vor Einsamkeit ist... dann springe über Deinen Schatten. Ist es noch wirkliche Liebe, dann kämpfe. Kraft kostet beides!
Alles Gute!
Ich schätze, du musst dich erstmal selbst finden unddeinen Weg. Unabhängig von einem anderen (was nicht heißt, dass du dich trennen sollst).
Wenn du für dich Dinge findest, die dich glücklich oder wenigstens zufrieden machen, dann brauchst du ihn nicht mehr dazu.
Der Mann kann dich lieben, dir einen Lebensinhalt geben, kann er nicht.
Finde ihn selbst und klammer nicht so ... das scheint ihn zu verschrecken.
Möchte er denn "nur" mehr Zeit für sich als Du? Ist ja nicht ungewöhnlich, daß Paare da nicht automatisch auf einem Nenner sind.
Oder hat er kein Interesse an einer gemeinsamen Zukunft?
Mit so einen Mann war ich auch mal befreundet. Wir waren 4 Jahre zusammen. Ich hatte mit meinen Sohn eine eigene Wohnung. Er war Arzt und wohnte noch bei seinen Eltern....
Dh er war schon immer bei mir, aber er ist nach Hause gefahren sich umziehen usw., hat keine Sachen bei mir gelassen.
Ich muss aber dazu sagen, daß mich das die ersten Jahre nicht wirklich gestört hat. Ich bin auch gerne für mich, hab meine eigenen Interessen, und bin auch keine Klette, die den Partner Tag und Nacht um sich haben muss.
Gegen Ende hat es mich dann aber schon gestört. Knackpunkt war glaub ich, daß ich Probleme hatte mit dem Job. Da große Teile meines erfolgsabhängigen Gehaltes gestrichen wurden, musste ich plötzlich mit viel weniger Gehalt auskommen. Das war schon schwierig und in dem Moment habe ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, allein zu sein, obwohl ich in einer Beziehung war. Ich muss sagen, er war absolut kein geiziger Mensch und er hätte mir da sofort ausgeholfen aber darum ging es mir nicht vorrangig. Mir ist einfach bewusst geworden, daß ich gerne eine richtige Lebensgemeinschaft hätte, in der man den Alltag und seine Probleme miteinander teilt und dafür war er einfach der Falsche. Für ihm war sein Beruf das wichtigste und daheim wollte er nicht mit irgendwelchen Kinkerlitzchen belästigt werden. Als ich zB meine Wohnung renoviert habe, hat er nicht mitgeholfen. Als er wusste, das neue Kizi kommt und die Möbel müssen zusammengebaut werden ist er mit seinen Freunden segeln gegangen und ich hab das alles allein gemacht.
Nach 4 Jahren hab ich dann Schluss gemacht. Ich war im Grunde nicht böse mit ihm, er war ansonsten ein ganz ein lieber Mann. Aber ich habe eben festgestellt, daß das für mich keine Beziehung ist, die ich mir für den Rest meines Lebens wünsche. Er hat mir dann sogar einen Heiratsantrag gemacht aber ich wusste, daß sich die Situation wie sie war, dadurch nicht ändern würde. Wir hätten dann zwar gemeinsam gelebt aber er wäre trotzdem in seiner Welt gewesen und ich hätte den Haushalt und alle Probleme, die damit im Zusammenhang stehen, allein am Hals gehabt.
Heute ist er verheiratet und hat eine Tochter. Wir haben noch sporadisch Kontakt und da ich manchmal einen seiner Freunde treffe, weiß ich, daß er sein freies Leben auch in der Ehe fortführt. Er arbeitet sehr viel, ist beruflich viel im Ausland unterwegs und hat wenig Bezug zu seinem Kind. Seine Frau ist allerdings der gleiche Karrieretyp und sie haben ein fest angestelltes Kindermädchen usw....
Mich wundert das nicht, ich hätte mir nie was anderes von ihm erwartet denn ein Mensch kann sich nicht so grundlegend ändern und seine bisherigen Prioritäten total ablegen und plötzlich der ultimative Familienmensch werden.
Was ich Dir mit der Geschichte sagen will ist: Wenn du dich nicht trennen willst, dann musst du dích damit abfinden, daß er kein Familienmensch ist und seine Freiheit nicht aufgeben will. Entweder er tut es aus lauter Liebe freiwillig und gerne oder er tut es gar nicht! Das kannst du nicht erzwingen. Du kannst es fordern aber Du musst Dich mit dem zufriedengeben was Du bekommst. Wenn er nicht will macht es keinen Sinn. Denn dann wäre er derjenige, der in einer Beziehung lebt die er in der Form nicht möchte. Und das kannst Du ja auch nicht wollen. Du willst ja, daß er freiwillig und gerne mit Dir die Zukunft plant.
Also nimm was Du bekommst und sei zufrieden oder such Dir einen Partner, der dieselben Vorstellungen und Bedürfnisse hat wie Du. Andere Alternativen gibt es leider nicht!
Alles Gute
Mia
Hallo Pieps!
Das ist einer der genialsten Sätze: bin mit einem Junggesellen zusammen. Das trifft es bei mir auf den Kopf. Wäre mir aber nie so als ganz einfache Erklärung eingefallen. Es gibt Männer, die lieben, aber sie wollen auch "allein" bleiben. Und die Frau daneben verzweifelt.
Mein Rezept: ich lasse es nun langsam enden. Denn einfach verlassen kann ich ihn auch nicht. Aber ich bin bereit für einen neuen Mann. Und allein die Schmetterlinge im Bauch entfernen mich nun automatisch von ihm...
Bei gewissen Liebesliedern heule ich wie ein Schloßhund, denn es ist die kurioseste Art zu lieben und geliebt zu werden, aber trotzdem geht es nicht. Ähnlich wie bei Dir war dieser Mann nicht der Grund , aber der Auslöser meiner Scheidung. Ständig schwört er mir seine Liebe, aber er hat eben noch ein "eigenes" Leben, das vor mir. Das kann er nicht so einfach aufgeben. Schön laaangsaaam.... Aber ich verstehe unter Partnerschaft etwas anderes.
Habe halbherzig mal im Internet rumgeschaut. Und bumm, bald habe ich mit einem ganz süßen Mann ein erstes Treffen. Ich habe solche Schmetterlinge im Bauch und weiß dadurch, ich kann auch ohne ihm sein. Das macht mich stark...
Viele verständnisvolle Grüße von Petra
Und Dir viel Glück und Kraft!