Wieviel verlangt ihr eurem Mann als Vater ab?

Liebe urbianerinnen und urbianer,

Ich brauche einfach mal eure Meinungen, um für mich klar zu stellen, ob ich unfair denke oder ob ich mit meinen Gedanken nicht ganz so auf dem Holzweg bin.

Mein Mann und ich haben eine kleine, süße 17 Monate alte Tochter. Er ist berufsbedingt meistens in der Woche nicht Zuhause bis auf wenige Ausnahmen. Ich bin in elternzeit und er kommt also für unseren Lebensunterhalt auf.

Dadurch dass die kleine den meisten Teil der Woche mit mir zusammen ist, bin ich natürlich ihre hauptbezugsperson. Bei Papa auf dem Arm ist sie meist nur kurz bevor sie dann wieder nach Mama verlangt.

Was mich nun konkret stört ist folgendes: auch wenn mein Mann Zuhause ist, bleibt der größte Teil der Aufgaben an mir hängen. Die ersten drei Monate musste unsere Maus ein spreizhöschen tragen. Natürlich ging das anlegen des Gestells beim wickeln nicht immer ganz ohne weinen ab, auch wenn sie wirklich ganz tapfer war. Mein Mann sagte, er bringe es nicht übers Herz der kleinen das Höschen anzulegen. Sobald das aber vorüber sei, würde er dann auch mal das wickeln übernehmen. Fakt ist, dass er auch heute vielleicht alle drei bis vier Wochen wickelt.

Morgens anziehen mag er auch nicht gern, das ist ja soviel Fummelei. Außerdem ist er mit dem zusammenstellen des Outfits angeblich meist schon überfordert, er wisse ja nicht was gut zusammen aussieht. Also echt, so schwer ist das ja wohl nicht, ein Kind anzuziehen.

Auch das baden übernimmt er nur unter Protest. Als Baby hat er sie gar nicht gebadet. Er hat das jetzt vielleicht zweimal gemacht, seit sie auf der Welt ist.

Ich gehe auch mit ihr zum babyschwimmen, seit sie drei Monate alt ist. Dort war er bis jetzt noch nie mit, obwohl meistens immer beide Elternteile mit dabei sind. Wenn die anderen Mamas und Papas mir da nicht manchmal helfen würden, indem sie dann z. B.auf meine Maus aufpassen, während ich mich umziehe, dann wäre es schwierig. Er ist ja nicht immer Zuhause, aber wenn er dann mal die Gelegenheit hätte, weil er Urlaub oder früh Feierabend hat, dann würde ich es eigentlich schon erwarten, dass er mal Interesse zeigt, mitzukommen. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich es nicht verstehe, dass er nicht neugierig ist, wie die kleine sich so im Wasser macht und zu sehen, wieviel Spaß sie ja auch daran hat. Er meinte dann, dass das nichts für ihn wäre. Er hat da keinen Bock drauf. Ich kann mir doch auch nicht immer aussuchen, ob ich gerade Lust habe oder nicht, mich um die kleine zu kümmern und ich mach das doch auch gern, damit es ihr gut geht und sie glücklich ist.

Er liebt unser Kind, das ist keine frage und er liest ihr auch vor und nimmt sie auf die Schulter, wenn wir unterwegs sind und so weiter. Er ist auch immer großzügig und hält auch in schwierigen Zeiten zu mir. Aber als Vater würde ich mir manchmal einfach mehr von ihm wünschen.

Wieviel Einsatz verlangt ihr von euren Männern, die in der Woche viel arbeiten, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen?

Ich möchte halt einfach, dass die kleine zu ihrem Vater auch eine innige Beziehung hat und denke, dass das durch Aktivitäten wie dem babyschwimmen halt gestärkt würde....

Manchmal fühle ich mich wie eine Alleinerziehende ...

Sorry für den langen Text. Ich freue Mich auf eure Meinungen.

Lg und einen schönen Abend.

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Hallo,

mein Mann ist zwar eigentlich daheim, aber auch viel unterwegs, da wir Landwirtschaft haben. Bald geht die Saison wieder los und dann sehen die Kids ihren Papa auch weniger.
Mein Mann hat Jonathan noch nie gebadet, wickelt ihn selten, wenn er ihn anzieht, lege ich ihm die Sachen hin, war auch nicht beim Babyschwimmen dabei..... Er hat glaub ich 1x die Flasche nachts gegeben, aber

Ich brauche ihn dazu nicht. Nachts bin ich dann sowieso wach und es dauert mir zu lange.

Papas können mit den Zwergen meist erst mehr anfangen, wenn sie "robuster" sind. Ich habe 3 Jungs und die Großen finden nun Papa immer cooler, Mama ist zum trösten da, zum Hausaufgaben machen usw.... Papa spielt mit ihnen Traktor, sie reden über Star Wars...typische Jungssachen eben.

Mich persönlich stört diese Aufteilung nicht. Er muss viele Dinge draußen arbeiten, ich mache dafür "mein Ding". Hab aber auch noch die 2 Großen...

Einen Abend die Woche gehe ich mittlerweile zum Sport. Ich mache gezielt auch etwas für mich und Papa bringt die Jungs ins Bett. Samstag Abend schaut Papa meist mit den Großen fern, dann liegen sie auf der Couch alle 3 und mir wird ganz warm ums Herz :-)

LG Jenny

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Hallo Vb.,

Ja den Eindruck, dass Papas mit den Kindern mehr anfangen können, wenn sie größer sind, habe ich auch. Irgendwie hatte mein Mann immer Sorge, er macht was am Baby kaputt. :-p hab ihm dann auch gesagt, dass die kleine ja nicht aus Glas ist....und wenn man bedenkt, wie oft die dann später hinfallen und sich das Köpfchen stoßen usw. Danke für deine Antwort.

Lg

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Hallo,

ich denke Du hast ihm einfach von Anfang an zuviel abgenommen. Er hat sich daran gewöhnt und traut sich jetzt vieles nicht zu oder versteckt sich hinter fadenscheinigen Ausreden,
Sowas kannte ich von meinem Mann nicht.
Ich habe vielleicht auch die "Hauptarbeit" übernommen aber er hat alles was anfile gemacht und tut es auch heute noch.

Liebe Grüße

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Hallo zaubertroll,

Danke für deine Antwort.

Vielleicht hast du recht und ich hätte ihn von Anfang an einfach mehr In die Pflicht nehmen müssen, aber wenn dann ein so müder und von der Arbeit fertiger Mann Zuhause sitzt, will ich ihn halt nicht auch noch damit nerven.

Lg

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Also ich an deiner Stelle würd mich dann halt auch mal einfach müde und kaputt aufs Sofa setzen und einfach einschlafen vielleicht?! Was macht er dann wenn du sooooooo müde bist, dass du vor lauter Fertigkeit einfach vergessen hast, das Kind bettfertig zu machen und es ins Bett zu bringen?! :-p

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Hallo,

das morgendliche Anziehen und Frühstück machen,übernehme ich.Wenn mein Mann von der Arbeit kommt,beschäftigt er sich erstmal ca.15 min mit seiner Tochter.Da wird dann getobt und erzählt.Dann essen wir gemeinsam und mein Mann macht unsere Tochter (fast 3) bettfertig,dh. Zähneputzen,wickeln,ins Bett bringen.Anziehsachen,lege ich immer raus,falls mein Mann unsere Tochter mal am Wochenende anzieht,denn das,was er aussucht,sieht schrecklich aus :-p

ca.alle 4 Wochen gehen mein Mann und unsere Tochter gemeinsam baden,sonst mache ich das allein.

Bei uns gab es aber nie Probleme,er hat einfach das übernommen,was er sich zugetraut hat,oder woran er selber Spass hatte.Babyschwimmen,wäre mein Mann aber auch nie hingegangen ;-)

Erklär ihm doch deine Bedenken,was die Bindung angeht und frag ihn doch einfach,ohne Vorwurf,was er gerne übernehmen möchte?

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Hallo #winke,

obwohl ich nicht denke, dass es dir wirklich was bringt, denn jeder Mensch ist unterschiedlich, trage ich halt auch mal meinen Senf dazu bei :-p.

Also: Unsere Familiensituation ist folgende:

Mein Mann ist schwerschaffender (!!!) BEamter #schwitz #schein, der jeden Tag nach ca. 12 Std. höchstanstrengenden Beamtenmikados ("Wer sich zuerst bewegt, verliert!") nach Hause kommt - sorry Schatz #schein. Naja, wie auch immer, er muss die Höchstzahl an Stunden leisten, die er darf.

Ich: Naja, bin zuhause, hüte unsere beiden Kids: 2,5 jahre und 4 Monate #schwitz, kümmere mich um 140 qm Haus und 900 qm Garten.

Wenn er abends heimkommt, ist das meist immer so zwischen sechs und sieben, dann wird zu Abend gegessen, danach bringt er den Großen und ich das Baby ins Bett (Baby hat Mama-Phase, lässt sich nur von mir beruhigen). Nachts stehe ich auf, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Mein Mann bietet mir dafür öfter am WE an, mal auszuschlafen, wobei ich allerdings ins untere Stockwerk ziehen muss, da ich sonst früher als er, meist beim ersten Quäkser, aufwache und dann würde es nix bringen.

Am WE stehen wir gemeinsam auf, wickeln die Kinder, ziehen sie an, machen Frühstück, am Sonntag abend wird gebadet, wir machen wirklich so ziemlich alles gemeinsam. Sollte ich einmal am Sofa einschlafen abends, sind sogar schon die Nachtfläschchen fertig vorbereitet, damit wir gleich ins Bett können #verliebt.

Wir machen nahezu alles gemeinsam, denn es sind schließlich unsere gemeinsamen Kinder, für die wir uns gemeinsam entschieden haben. Hätte er aktiv an der Geburt mithelfen können, hätte mein Mann auch dies noch gemacht. Das ist für ihn selbstverständlich. In der heutigen Zeit sehe ich das aber auch so.

EInmal die Woche geh ich mit dem Großen ins Eltern-Kind-Turnen, wo aber meist meine Mutter mitkommt um auf Mini aufzupassen. Ich verlange nicht dass er da mitgeht, weil es a) für mich eine Gelegenheit ist, was alleine mit dem Großen zu machen und b) mein Mann zu der Zeit eh noch arbeitet.

LG
Kerstin mit ihren 3 bezaubernden Männern #verliebt

P.S: Ich muss noch hinzufügen, dass in den Ferien der große Sohn meines Mannes zu Besuch kommt (8 Jahre). Ich bin auch schon da mal weggewesen und er schafft es alleine mit den 3 Kindern genauso wie ich auch. Es kommt immer auf den Menschen an. Evtl. kann dein Mann einfach noch nicht wirklich was mit der Motte anfangen und ist sich deshalb unsicher. Aussagen wie "Ich habe darauf keinen Bock" gibt es allerdings bei uns nicht!

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mein.mann war berudsbedingt die ersten.monate mit mir ind unserem.sohn.zu hause und hat alles gemacht, was ich auch gemacht habe. wickeln, anziehen, baden, spazieren.gehen, bespaßen, nachts wach sein wenn luca schrie, flasche geben.usw. seit anfang des jahres arbeitet mein mann wider und ist meistens gegen 17 uhr zu hause. manchmal auch später. er achtet dennoch darauf luca mindestens einmal zu wickeln und zeit mit ihm zu verbringen. am.wochenende spielt er viel.mit ihm oder wir unternehmen.zusammen.etwas. wir wechseln uns am we auch mit dm ausschlafen ab.

er hat genauso verantwortung für sein.kind wie ich, denn er ist genauso elternteil.und hat sich auch so zu verhalten. er wolte genauso fern.papa sein wie ich mama deshalb ist er in der gleichen.pflicht wie ich.

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Ich denke dein Mann ist vielleicht einfach nicht so eine 'baby-person' und fühlt sich etwas unwohl damit. Mein Mann hat eigentlich alles gemacht auch während der Babyzeit, wickeln, baden usw, aber da er schon Kinder von der ersten Ehe hat war es für ihn nichts neues.

Ich denke du solltest deinen Mann vielleicht etwas mehr mit der Kleinen alleine lassen, damit die beiden sich näher kommen können. Vielleicht traut er sich einfach auch nicht soviel wenn du dabei bist weil er denkt er macht etwas falsch.

Dass er nicht ins Babyschwimmen will finde ich nicht so tragisch. Ich war mit unseren Kindern insgesammt, 4.5 Jahre im Mutter-Kind-Turnen, und obwohl mein Mann ein involvierter Vater ist, war er da nie dabei, oder wäre niemals mal mit den Kindern gegangen wenn er frei hatte. Ist einfach absolut nicht sein Ding.
Er machte dafür andere Sachen mit ihnen zum gemeinsam Spass zu haben.

Ich denke lass ihn am besten öfters alleine mit der Kleinen, dann wird das schon.

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Hallo ihr alle,

Danke für eure Antworten, sie zeigen mir, dass meine Gedanken zumindest nicht ganz in die falsche Richtung gehen. Versteht mich nicht falsch, es ist nicht so, dass mein Mann nichts mit der kleinen macht, er liebt sie abgöttisch. Aber wie schon beschrieben, sind meine Erwartungen in einigen Punkten eben andere.

Unsere Maus war und ist ein absolutes Wunschkind. Wir haben geplant und sie kam quasi auf Bestellung.....#verliebt unsere süße.

Vielleicht muss ich auf bestimmte Dinge einfach mehr pochen, sodass sie ihm mit der zeit ebenso in Fleisch und Blut übergehen wie mir.

Lg und bis morgen....

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Alles.

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Hallo meine Liebe,

ich fürchte, ich verlange meinem Mann sehr viel ab als Vater. Meine Kinder haben Mutter und Vater als erste Bezugspersonen, dann die Großeltern, dann unsere engsten Freunde (das entwickelt sich erst so langsam, sie sind gerade erst zwei Jahre alt.) Wenn mir oder uns etwas passiert, möchte ich nicht, dass sie irgendwann komplett bei Null anfangen müssen.

Wir arbeiten beide viel in der Woche, mal der eine, mal der andere. (Und über dieses Lebensmodell von zwei arbeitenden Eltern will ich hier nicht diskutieren. Ich denke, dass jede Frau das Modell leben sollte, was ihr am meisten liegt und was am meisten Sinn macht.)

Ich entschuldige bei meinem Mann Erschöpfung aufgrund einer harten Arbeitswoche. Ich entschuldige das Bedürfnis nach Erholung nach solchen Phasen, nach Ausgleich um sich selbst wieder zu regenerieren. ich verlange dies für mich gleichermaßen.

Ich entschuldige nicht Ausflüchte aus Bequemlichkeit. Ich entschuldige niemals Desinteresse. Der Vater der Kinder = der VATER DER KINDER! Das ist in meinen Augen die wichtigste Rolle im Leben der Kinder NEBEN der Mutter, nicht nachrangig angeordnet oder sonstwie.

Mein Mann und ich haben Zwillinge im Alter von gerade zwei Jahren. Das ist meistens wundervoll, aber manchmal (vor allem sonntags gegen halb sechs Uhr morgens) ist es auch extrem anstrengend. Ohne eine vernünftige Aufteilung funktioniert das nicht. Sonntags gibt es Wechselschichten. Ein Sonntag ist mein Mann morgens dran mit gut gelauntem halb-nächtlichem Buch-Angucken, den nächsten Sonntag ich. Das ist der Deal, das ist nur in seltenen Ausnahmefällen verhandelbar.

Unter der Woche mache ich mehr mit den Kindern, weil ich dafür verantwortlich bin, sie aus der Kita abzuholen, sie zu bespaßen, bis mein Mann kurz vor dem Schlafengehen nach Hause kommt. Andererseits übernimmt er oft Aktivitäten am Wochenende, wie Spazierengehen, etc., damit Mama mal gepflegt für 45 min. in der Wanne versinken kann. Und zwar nicht, um mir einen Gefallen zu tun, sondern um sich die Zeit mit seinen Jungs zu gönnen, die er unter der Woche nicht hat.

Ich habe von Anfang an von meinem Mann verlangt, dass er einen ebenso großen Teil an Verantwortung für die reine "Pflege und Aufzucht" unserer Kinder übernimmt wie ich. Wie sich das in Stunden ausdrückt, ist dabei komplett zweitrangig. Es geht um das Gefühl, das die Kinder entwickeln. Da sind Mama und Papa, und die sind für ihr Wohlbefinden gleich wichtig.

Dein Mann verpasst viel, wenn er sich jetzt aus Bequemlichkeit (und sorry, aber so klingt es für mich) drückt. Du bist nicht fordernd genug, er ist nicht interessiert genug. Vielleicht gibt sich das, wenn Deine Tochter etwas älter wird und er vielleicht mehr mit ihr "anfangen" kann. Aber so oder so solltest Du weniger "nicht verstehen, dass er nicht neugierig ist". Du solltest vielmehr klare Anweisungen geben, was Du Dir explizit von ihm wünschst, nämlich, dass er eine Beziehung zu seiner Tochter aufbaut.

Wenn ich eine Tochter hätte, wäre das mein Song für meine Ansprüche an meinen Partner als Vater:
http://www.youtube.com/watch?v=SXjA1bnNsyc

Ich hab zwei Jungs... Aber ich habe mir einen Mann gesucht, der von seiner liebevollen und für seine Frau/Familie engagierten Art her meinem für mich wundervollen Vater sehr ähnlich ist. Hat also geklappt.

Verlange immer das Beste von Deinem Partner in seiner Rolle als Vater. Es ist für Deine Tochter.

LG
sakawa