binationale Partnerschaften

Hallo...

ich wollte euch mal fragen ob es hier binationale Partnerschaften gibt? Wenn ja, habt ihr Probleme oder läuft alles super? Gibt es Missverstänisse (was die sprachlichen Barrieren angehen), Eifersuchtsprobleme, Erziehungsprobleme (sofern Kinder da sind) oder überhaupt Mentalitätsprobleme? Würde mich mal interessieren wie es so bei anderen läuft und wie ihr mit solchen Problemen umgeht... ;-)

LG und freue mich auch Erfahrungsberichte #herzlich

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Hallo!

Ich war eine kurze Zeit lang mit einem Türken zusammen (ist nach Deutschland gekommen, als er um die 10 Jahre alt war). Anfangs wirkte er sehr offen, westlich und war liebevoll! Nach nur einem Monat (!!) sagte er dann aber, dass eine Frau hinter den Herd gehört, von ihm bewacht gehört, keine Haustiere besitzen darf (angeblich ist das im Islam so), auf keinen Fall ausgehen darf und als er dann auch noch mit der Forderung nach einem Kopftuch kam, nahm ich die Beine in die Hand und rannte!

Ich bin ihm sehr dankbar, dass er schon nach 6 Wochen ehrlich war. Denn so habe ich mir diese Partnerschaft damals nicht vorgestellt... Das hätte nie und nimmer eine Zukunft gehabt.

Mein Ehemann, mit dem ich seit über 5 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet bin, ist ein Deutscher. Wir haben sogar dieselbe Konfession (evangelisch). ^^

Meine binationale Beziehung, wie du sie nennst, war damals eine bittere Erfahrung, die ich keinem wünsche. Aber sicherlich steht da auch jeder anders zu. Ich habe mal eine Reportage gesehen, da haben deutsche Frauen gerne das Kopftuch getragen... Für mich war das eine verquerte und verkehrte Welt.

Welche Nationalität hat dein Partner denn und was sind deine Erfahrungen? Bin jetzt ja neugierig geworden. :)

Liebe Grüße!

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Ich selbst bin halb-deutsch und halb-französin- Mein Freund ist Brasiliener und lebt seit sieben Jahren in Deutschland. Wir sind jetzt seit einem 3/4 Jahr zusammen und ab und zu knallt es schon... Was Eifersucht angeht sind da doch erhebliche Unterschiede. Wie weit man jemanden mit Küsschen begrüßt etc. was er nicht schlimm findet, aber es gibt doch da gewaltige Unterschiede, wie jemand die Hand auf die Schulter legt etc :-D Auch das Party machen gehen findet er "alleine mit Freundinnen" nicht wirklich witzig. Ich muss aber dazu sagen, dass ich da auch nicht wirklich lust drauf habe. Naja, Temperament haben wir beide. Da ist es schon etwas schwierig, dass einer die Ruhe bewahrt und dann evtl einem Streit aus dem Weg zu gehen, obwohl mir das besser gelingt als ihm. Es wird wirklich alles bis aufs Kleinste auseinander genommen ;-) Naja und mit der Sprache kommen wir eigentlich gut klar... Ausser dass ich ihm manchmal verbal überlegen bin, wenn Diskussionen sind. Ist für ihn auch nicht immer leicht - ich kann das gut verstehen, wenn man nicht in der Landessprache diskutieren kann.

Aber wir lieben uns sehr und hoffen, dass wir die kleinen unterschiedlichen Eistellungen in den Griff bekommen... ;-)

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ach so, ich war vorher auch 7 Jahre mit einem "angeblich modernen" Türken zusammen. Meiner Erfahrung war eher: Zum Spass haben war ich gut genug, aber was Ernstes - no way! Tja, hab mich leider sehr lange verar.... lassen und ziemlich viel Zeit verloren. Da war ich mal richtig doof und blind #klatsch

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Hallo,

ich (w, 40) bin vor 20 Jahren von Russland nach Deutschland ausgewandert.

Mein Freund ist Deutscher. Kinder haben wir keine.

Da ich in Moskau Germanistik studiert habe und Deutsch beherrsche, gibt es keine sprachlichen Probleme zwischen uns. Mentalitätstechnisch würde ich mich keinesfalls als Russin bezeichnen.

Wir sind ein Herz und eine Seele, mein Freund und ich. Sind beide nicht übertrieben eifersüchtig.

Meine Eltern, Geschwister, Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen leben auch hier (zum Glück nicht so nah). Das Verhältnis zwischen uns ist nicht besonders gut. Sie verurteilen mich dafür, dass ich mit meiner Kultur nicht so viel am Hut habe. Was soll's, ich lebe mein Leben und bin glücklich.

Ich feiere auch keine russischen Feiertage. Deutschland ist meine Heimat, denn hier fühle ich mich wohl, hier ist mein Zuhause. Ja, ich fühle mich so, als wäre ich schon immer hier gewesen, als hätte ich die ersten 20 Jahre in Russland nur geträumt.

Da ich akzentfrei Deutsch spreche, kommt niemand auf den Gedanken, dass ich woanders herkomme. Auch optisch falle ich als Russin nicht auf.

LG

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Hey,

Mein Mann ist aus Polen. Wir haben aber ehrlich gesagt keine "Binationalen Probleme" :D

Weder Sprachschwierigkeiten (er spricht perfekt deutsch, okay, ich spreche mehr als unperfekt polnisch ;-)), noch Mentalitätsprobleme.

Auch beim Thema Kinder so.

Das Einzige, wo meine Schwimu ein bisschen die Tradition raushängen lässt, ist an Weihnachten. Da MUSS es Karpfen geben. Aber meinem Mann ist das egal.

Also, wir sind ziemlich langweilig.

Lg.

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mein mann ist ebenfalls aus polen. er mit etwa 8-9 jahren nach deutschland gekommen, d.h bei uns gibt es ebenfalls sprachlich keine probleme. auch sonst gibt es mentalitätsbedingt null probleme.

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naja ich bin in dtl geboren

in austalien aufgewachsen

und in der usa studiert

und mein partner ist Amerikaner

es gibt unterschiede auch wenn beide native speaker sind

aber so mache dinge sind schon anders wo man milde drüber lächeln kann

Pünktlichkeit zb ich bin ja schon eine gewisse Unpünktlichkeit aus Sydney gewöhnt

aber machmal sind die Amerikaner da sehr relaxt

genauso wie wir uns gerne mittag zum essen treffen draussen im park ist typisch in Sydney

( klar bei dem wetter ) und in der usa eher schnell schnell und nicht so viel mit esskultur usw

aber alles in allem denke ich ist es noch entspannter da wir auch die selbe religion haben und da die selbe Ansichten teilen und er auch für amerikanische Verhältnisse sehr liberal denkt

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hahaha :-D das mit der Unpünktlichkeit kenne ich zu gut! Die Brasilianer haben auch eher das denken: kommst du heute nicht, kommst du morgen ;-) ich bin da auch etwas anders. Ich hasse Unpünktlichkeit und werde auch schnell hektisch und gestresst , wenn mir die Zeit fehlt. Damit kommt mein Freund gar nicht klar! ;-)

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also ich bin ja aus Sydney die 15 min gewöhnt

ABER meine innere dt UHR ( und ich hab nur 1/4 dt in mir der rest ich pol/tsch/slov ) steht dann quasi mit den fuß wippend und den finger auf der imaginäre Uhr

da bekommt meiner immer ein grins ins Gesicht

ganz simple er will uns vom airport abholen

ok L.A. viel verkehr und man kommt nach teilweise 16 std Flug an

und steht und steht und steht 1 std mit kind wie bestellt und nicht abgeholt u wenn man per handy oder sms kommt dann immer gleich honey usw

grrrrrrrrrrrrr da tickt mein kleiner innerdeutsche aus lach

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Hallo

Mein Mann ist Deutscher, ich komme aus Spanien.
Am Anfang unsere Beziehung (vor 10 Jahre) haben wir uns in Englisch unterhalten. Es war nicht immer einfach, aber wir haben beide genug Englisch reden können. Mittlerweile kann ich relativ gut deutsch sprechen und er kann auch sehr gut spanisch. Und wir benutzen tatsächlich beide Sprachen zu kommunizieren, weil für manche Dinge ist eine Sprache besser geeignet als die andere. Missverständnisse gibt es aber trotzdem manchmal.
Eifersuchtprobleme gibt es nicht unbedingt wegen der verschiedenen Nationalitäten. Ich denke es ist eher eine Persönlichkeitseigenschaft, obwohl bei anderen Kulturen bestimmt eine Rolle spielt.
Was bei uns auf jeden Fall ab und zu der Fall ist, wir haben eine andere Meinung wegen der unterschiedlichen Kultur. Manche Sachen sind selbstverständlich in einem Land und gar nicht im anderem. Aber dafür muss man offen sein und lernen, die Unterschiede zu akzeptieren. Und das trägt bei, sich selbst besser zu kennen und als Person zu wachsen.

Was am meisten stört ist aber jedoch eine völlig andere Problematik: die Beziehung zu unseren Eltern, bzw. die Beziehung zwischen Enkel und Großeltern. Als wir in Deutschland gewohnt haben, haben meine Eltern nur 3-4 Mal pro Jahr Kontakt mit ihren Enkeln. Jetzt leben wir in Spanien und der Kontakt mit den Großeltern (väterlicherseits) ist noch weniger. Das ist wirklich Schade!

Grüße

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uih ja das glaube ich... Mein Freund (wie oben erwähnt) ist Brasilianer und hat einen Sohn in BRasilien leben. Darünter leidet er sehr, dass er ihn so selten sehen kann. Gott sei dank gibt es Facebook zum kommunizieren, aber das reicht manchmal nicht. Ebenfalls die Eltern leben da und überhaupt die ganze Familie. Ich versuche mit ihm viel zu sprechen und mache mir auch Sorgen ob er nicht irgendwann mal wieder dorthin geht. Aber das kommt für ihn (solange ich an seiner Seite bin) nicht in Frage. Aber das ist auch so ein Punkt wo man viel Geduld braucht... Ich wüsste nicht, ob ich bereit wäre irgendwann nach Brasilien zu gehen. Ich habe auch einen 12-jährigen Sohn, daher stellt sich diese Frage für mich erstmal nicht.

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Das ist sogar noch schwieriger: eigenen Sohn weit weg und Brasilien als Heimatland.

Ich weiss nicht was dein Freund als Ziele im Leben hat: ist er nach Deutschland gekommen um hier zu bleiben? Oder wollte er irgendwann zurück?

Wie oft sieht er dann sein Sohn, oder, anders formuliert, ist die Beziehung zu seinem Sohn sehr stark? Wenn ja, wird er irgendwann zurück wollen oder holt sein Kind nach Deutschland ab.
Aber du sagst, es gibt auch Meinungsverschiedenheiten. Belasten die eure Beziehung stark, oder eher nur manchmal? Einige Dinge (und das habe ich auch erst mit der Zeit gelernt) sind nicht da wegen den verschiedenen Kulturen, sondern haben mit eigener Persönlichkeit zu tun.

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Meine Frau stammt aus Polen, ich selbst aus Berlin. Ich spreche kein polnisch, meine Frau kein Deutsch...
Macht aber nix, da wir uns kennen und lieben gelernt haben, waehrend wir beide in England lebten.
Sprachliche Probleme gibt es also keine.

Was aber auffaellt ist, dass Polen eben Ostblock war und dementsprechend einige Erfahrungen, die man als Westler in Sachen Jugend(sub)kultur wie selbstverstaendlich mitnahm, meiner Frau einfach fehlen... Da wird der Austausch von fruehen Erfahrungen richtig interessant... :-D

Nachdem wir zwischenzeitlich in Berlin geheiratet und unsere Tochter bekommen und danach noch 1Jahr in Polen gelebt haben, sind wir mittlerweile nach England zurueckgekehrt. Hier sind wir einfach zuhause und niemand geniesst einen "Heimvorteil"... Wobei auch das nie wirklich Thema oder gar ein Problem war.

Wir geniessen unsere Unterschiedlichkeiten genauso wie die Uebereinstimmung in den essentiellen Grundwerten, fuer uns die Grundlage einer sehr harmonischen Beziehung...

Und darum geht es ja letztendlich... :-)