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Mit "normal/unnormal" kommst du ja heutzutage nicht mehr weit, da geht es vielmehr um Statistik und Wahrscheinlichkeiten.

Und die Wahrscheinlichkeit für einen Seitensprung ist bei sexueller Unzufriedenheit einfach deutlich erhöht. Das sagen viele Statistiken (z.B.http://www.urbia.de/magazin/liebe-und-partnerschaft/liebe-und-sex/seitensprung-meist-wegen-sex-problemen), und das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen.

„Wo Ehe ohne Liebe ist, da wird auch bald eine Liebe ohne Ehe sein.“ -Benjamin Franklin

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Moin,
es gibt bestimmt eine Menge Gründe warum Menschen fremd gehen. Und ich glaube es ist immer nicht nur ein Grund dafür vorhanden.
Und ich unterscheide da auch erst mal generell nicht zwischen Frauen und Männern.

Wobei ich auch sagen muss, dass es Menschen gibt denen es vielleicht leichter fällt treu zu sein und andere haben damit mehr Schwierigkeiten. Bis hin zu Menschen die jahrelang ein Doppelleben führen.

Das Ganze hat für mich auch viel damit zu tun, ob Paare eine tiefe emotionale Bindung haben.

Ich sehe da Gründe wie man hat sich verliebt, das Sexualleben in der Beziehung ist unbefriedigend, man hat sich entfremdet, die Suche nach Bestätigung, suche nach Emotionen und dem Kick, die Partnerin / der Partner wird als unattraktiv empfunden, ein „das kann doch nicht alles gewesen sein“ Gefühl oder ein Weg der Selbstfindung.

Wie gesagt- Es ist meist nicht nur ein Grund, sondern eher eine Kombination.

Und klar, dann gibt es da auch noch die notorischen Fremdgeher. Mister Teflon, der der nichts anbrennen läßt.
Aber da kommen dann auch meist einer oder mehrere Gründe von oben mit ins Spiel.

Dir auch einen sonnigen Tag #sonne

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Ich denke, dass die sexuelle Zuneigung zu anderen Menschen als dem unmittelbaren, monogamen Partner biologisch gesehen normal ist.

Für mich ist die Sexualität ein Aspekt der Persönlichkeit und wie wir verschiedene Freunde schätzen, die andere Bereiche bei uns stimulieren, denke ich auch, dass die Sexualität durch Vielfältigkeit bereichert werden kann.

ABER da gibt es zwei"abers": jeder Mensch ist anders. Manche sind empfänglicher für die Lust und Sexualität mehrerer Sexualpartner und andere haben z.B. gar kein(körperliches) Bedürfnis danach, auch wenn es ihnen angeboten wird. Wichtig ist einfach, dass man erkannt, ob man so geschaffen ist oder ob man sich fügt.

Dabei meine ich nicht, dass jemand, der z.B. aus religiösen Gründen auf mehrere Sexpartner verzichtet, aber eigentlich körperlich durchaus offen dafür wären, unbedingt dem Ruf der Natur folgen muss. Sexuelle Verwirklichung ist imho auch durch die Geisteshaltung beeinflusst, nicht das reine Ausleben der körperlichen Bedürfnisse.

Dementsprechend finde ich nicht den Wunsch nach Sex mit einem anderen Menschen problematisch, sondern den Betrug und ich denke, dass hat viel mit Charakter zu tun. In der Regel geht man eine monogame Beziehung ein, weil das das Standardmodell in der Gesellschaft ist. Wenn man sich dabei nicht wohl fühlt, sollte man dies besprechen. Den der offensichtliche Betrug, womöglich mit Lügen, Risiko von STD und Schwangerschaft ist charakterlich nicht schön zu reden, unter Umständen aber nicht unverzeihlich.

Allerdings ist die Gesellschaft auch ungnädig. Solange selbst offene Beziehungen oder offizielle Affären abgewertet werden und es Unterstellungen gibt, ist es schwierig seine eigenen Wünsche zu äußern, denn man wird womöglich in eine Ecke gestellt; ganz gleich welche charakterlichen Vorzüge man sonst mitbringt.

Deshalb macht man es heimlich, wenn man keinen breiten Rücken hat.

Ich denke, mehr Toleranz gegenüber verschiedenen Beziehungsformen und Ehrlichkeit wäre besser, als zu raten, warum ein Mensch fremd geht. Denn die Gründe sind so individuell wie der Fremdgeher selber.

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Ein "Grundproblem" ist unsere Erziehung und die Doppelmoral unserer Gesellschaft. Wir haben bereits in unserer Erziehung gelernt, wenn wir einen Partner haben, muss man treu sein.
Aber es gibt Männer wie Frauen, die wollen/können gar nicht treu sein. Dann gibt es Männer/Frauen, die treu sein wollen, aber ihre Beziehung läuft sexuell nicht gut und dann gehen sie fremd. Auf die Ausgangsfrage zu antworten, ja man(n), aber auch Frauen gehen einfach mal aus Spaß "fremd". Sicherlich nicht alle, aber mehr als man denkt. Ich erinnere einfach mal daran, dass täglich in Deutschland ca. 1 Mio Männer ins Bordell gehen.

Ich habe in Beziehungen auch versucht treu zu sein. Ich habe es ja so gelernt.

Heute sage ich mir, es ist nur Sex. Dennoch liebe ich meine Partnerin. Aber Sex darf sie wie auch ich außerhalb haben. Hauptsache sie/ich kommen abends wieder nach Hause.

Ich lebe nur einmal und lebe daher meine Bedürfnisse aus und verstecke diese Bedürfnisse nicht hinter irgend welche Moralregeln.

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Solange bei Partner damit einverstanden sind, spricht auch nichts dagegen.

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Ich sehe das genauso.

Monogamie liegt mir nicht. Warum daran festhalten?

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ich spreche nur für mich. Ich bin in jeder Beziehung, die mehr als ein oder zwei Jahre andauerte fremdgegangen.

Das hatte nichts mit meiner Partnerin zu tun außer dass ich einfach etwas Neues brauchte, einen neuen Geruch in der Nase und die Anregung des ersten Kusses.

Meine Partnerinnen habe ich trotzdem weites gehend geliebt. Allerdings unterstützt so ein verhalten nicht gerade die eigene Glaubwürdigkeit

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Was heisst denn weitestgehend geliebt?
Ich kann nachvollziehen wenn jemand sagt er ist für die Treue nicht gemacht. Das ist zwar nicht meine Welt aber es ist ehrlich !

In dem Moment wo ich meinen Partner wissentlich betrüge und belüge, kann man von aufrichtiger Liebe nicht mehr sprechen.
Man kann zwar mehrere sexualpartner haben, und eine Frau lieben...aber zu der ist man dann auch ehrlich :) sonst ist die Liebe nix wert

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Diese These finde ich auch sehr gewagt..

Die Liebe eines Mannes ist nichts wert, nur weil er heimlich fremd geht..

Ich wünsche mir zwar, dass mein Mann das gar nicht tut:-)

Aber ich würde spontan sagen, es ist eher umgekehrt.. Ich habe immer gesagt, ich würde das auf jeden Fall wissen wollen.. Mittlerweile denke ich aber anders.,

Und die Liebe eines Mannes, der dich so sehr liebt, dass er eure Beziehung nicht gefährden möchte und einen Seitensprung verschweigt, ist für dich nichts wert? Verstehe ich nicht..

Er möchte mir ja gerade nicht weh tun..

Ich würde mittlerweile etwas völlig Bedeutungsloses nicht wissen wollen.. Ich würde mir wünschen, dass mein Mann mit mir an den Gründen für sein Fremdgehen arbeiten würde, von sich aus und als Reaktion auf sein Fremdgehen.. Aber ob ich das wissen möchte, was er getan hat, eher nicht (mehr).

Dass du Liebe an Aufrichtigkeit fest machst, finde ich auch schwierig. Lügen erhalten doch die Liebe erst..:-)

Ich würde mir sehr wünschen, dass mein Mann mir erzählt, wenn er sich sexuelle ausprobieren möchte, mit anderen zum Beispiel.. Aber allzu viel Aufrichtigkeit ist der guten Stimmung nicht gerade zuträglich.

VG

Kate

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Hi,

ich wundere mich immer, dass diverse äußere Faktoren als mehr oder weniger entscheidend für oder wider das Fremdgehen eines Menschen angegeben werden.

Ich persönlich halte einen einzigen Faktor für ausschlaggebend im Hinblick auf partnerschaftliche Untreue und das ist die eigene höchstpersönliche Integrität.

Kennt noch irgendjemand dieses Konzept?

Ich entscheide mich für Treue. Und ich muss diese Entscheidung vor allem mir selbst gegenüber tragen. Das schulde ich doch zuallererst MIR, niemand sonst. Damit entfallen doch auch all die vielen Rechtfertigungen, Erklärungen, Ausflüchte und Beschönigungen.

Ein Leben ist voller Versuchungen. Andere Menschen kommen einem im Bruchteil einer Sekunde näher als man es sich vorstellen konnte. Körperliche und seelische Anziehungskraft kann überwältigend, geradezu rauschhaft sein. Die eigene Bedürftigkeit vermag alles andere zu übertönen, die eigene Leere und Abhängigkeit einen überrollen.

Aber die innere Stimme, die eigene Integrität ist immer da und immer zu hören. Zu sich selbst und den eigenen Entscheidungen zu stehen, verhindert fremdgehen. Sonst nichts.

Viele Grüße

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Ja das kann ich so unterschreiben :)

Sehr auf den Punkt gebracht.

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Das ist ganz allein eine Frage des Charakters.

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meine Ehe seit Jahren sexlos ist. In den Wechseljahren hat meine Frau den Sex völlig eingestellt und auch keine Zärtlichkeiten mehr zugelassen.

Bin ein Mann im reifen Alter, aber doch nicht impotent! Ich habe eine Geliebte und frage mich manchmal, was denkt denn meine Frau? Glaubt sie wirklich, dass ich völlig sexlos lebe, wie ein Mönch? Wie naiv ist das denn?

Aber zurück zur eigentlichen Frage:

"Ich habe mal gelesen das die meisten Männer aus sexueller Unzufriedenheit Fremdgehen, oder zuhause keine Bestätigung mehr bekommen.
Stimmt das?"
Ja, das stimmt wohl. Nicht immer, aber in über 80%! Dazu gibt es sogar eine Studie der Universität Göttingen.

Und mal Hand aufs Herz: wenn eine Frau drei bis vier mal die Woche mit ihrem Mann Sex hat, dann wird er kaum eine Geliebte auf Dauer halten. Aber schon ein bis zweimal in der Woche dürfe ausreichen, dass der Mann zufrieden ist. Beim Sex werden auch Bindungshormone gebildet.

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Hi,

das "frage mich manchmal, was denkt denn meine Frau? Glaubt sie wirklich, dass ich völlig sexlos lebe, wie ein Mönch? Wie naiv ist das denn?" ist irgendwie lustig.

Du glaubst ja scheinbar auch, dass sie völlig sexlos lebt, wie eine Nonne... ein Schelm wer böses dabei denkt.
Viele Grüße

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ich bin sicher, dass sie sexlos lebt. Sie ist einfach asexuell!

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"Gehen die ( normal denkenden) Männer, die sich wirklich um ihre Frau bemühen sie glücklich zu machen und die auch wissen, das Frau Ihnen so gut wie jeden sexuellen Wunsch erfüllen würde, die auch zwischendurch gefragt werden, ob es neue Wünsche gibt oder heimliche Sehnsüchte gibt, gehen solche Männer auch fremd?"

Gerade die! Früher oder später. Die gute Fee, die alle Wünsche erfüllt, ist irgendwann eine willenlose Ja-Sagerin. Das muss doch zu Langeweile führen.

Aber abgesehen davon. Wir sind eben Sklaven unserer Hormone. Waren wir immer schon. (Ein Grund dafür, dass sich die Menschheit als dominante Spezies so hervorragend durchgesetzt hat. Das verdanken wir sicher nicht Treue und Anstand, sondern einem rücksichtlosen Fortpflanzungswillen).

Bei keinem anderen Thema ist die gesellschaftliche Ablehnung so groß und dennoch wird es, aller moralischen Wertvorstellungen zum Trotz, so häufig praktiziert. Das macht uns Menschen so witzig. Wir tun, was wir lassen sollten, wohl besonders gerne.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Es gibt kein Patentrezept, sich vor der Erfahrung des Fremdgehens zu schützen. Weder für den, der fremdgeht, noch für den, dem man fremdgeht.

Ich bin zwar nach wie vor der Überzeugung, dass Männer, genetisch bedingt, prädestinierter für außerpartnerschaftliche Abenteuer sind, aber da werden mir sicher einige im Zuge des gender mainstreaming widersprechen und den Anspruch der Frau auf ebenso häufiges wie rücksichtsloses Fremdgehen als Anspruch kompletter Gleichberechtigung widersprechen. Also sei's drum. Meinetwegen sind Frauen in dem Punkt genauso große Arschgeigen wie Männer.

Aber ich denke, dass ein Fremdgehen, vor allem solches, was wirklich nur den Zweck eines ganz flüchtigen und einmaligen Abenteuers erfüllen sollte, erst durch die Kenntnis des hintergangenen Partners bez. dieses Abenteuers an Dimension gewinnt.

Deswegen: Sollte man/frau fremdgehen: Für sich behalten, mit seinem Gewissen vereinbaren und lernen zu schweigen.

Sollte man weiterhin seine Beziehung als solche weiterführen wollen, sollte man alles vermeiden, was diese unterminiert, zersetzt, zerstört. Und Ehrlichkeit an der falschen Stelle tut genau das.

Jetzt werden Neunmalkluge sofort enthusiastisch hineingrätschen und ätzen: Die beste Vermeidung wäre doch, erst gar nicht fremdzugehen!!!...Jawoll! Das ist richtig! ....Aber an der Stelle verweise ich dann wieder auf den Anfang...Wir sind eben mitunter einfach Sklaven unserer Hormone.

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Das was uns Menschen von Tieren unterscheidet ist impulskontrolle :)
Auch ein mann ist nicht einfach nur Opfer der Hormone. ..das wäre schön einfach :)

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@doctor-A.
Ich finde Deinen Betrag richtig Klasse.#huepf

Ich muss jedoch zugeben, dass ich vor 20 Jahren das auch anders gesehen hätte. Heute bin ich 52 und sehe Sex mit Anderen eher als normal an, weil es einfach eine Bedürfnisbefriedigung ist.
Treue ist mehr eine moralische Regel der Gesellschaft, da sie uns von der Kirche -und vor allem von der; siehe 6. Gebot- und unserer Erziehung so mitgegeben wurde.
Ja, es gibt sicherlich auch treue Menschen, für die ein Ausritt undenkbar ist.

Ich habe 3 feste Partnerinnen in meinem Leben gehabt, die ich auch immer sehr gemocht habe, dennoch war mein Bedürfnis, auch mal was anderes kennen zu lernen, immer da.

So, habe ich auch gern mal andere Blüten bestäubt, habe es aber immer so hinbekommen, dass ich meine Partnerin nie verletzt habe. Ob sie es wussten, weiß ich nicht. Übrigens von 2 meiner 3 Partnerinnen wusste ich, dass sie sich auch mal fremd bestäuben liesen...

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Hallo,

es kann jeder fremd gehen, egal ob Mann oder Frau, egal wie lange man zusammen ist oder ob die Beziehung gut läuft oder nicht. Was nicht heißt dass jeder fremd geht, aber keiner kann es zu 100 % ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit ist bei einer frischen, intakten Beziehung mit viel Sex sicherlich geringer als bei einer 25 Jahre dauernden Ehe, die vielleicht etwas eingeschlafen ist. Jedoch auch viel Sex schützt nicht vor einem Seitensprung.

Es kommt auf die Umstände an, auf zwei Menschen die aufeinander treffen. Wenn die Chemie und die Umstände des Zusammentreffens stimmen, man sich voneinander angezogen fühlt, dann ist die Gefahr groß, den rationalen Teil auszublenden und sich darauf ein zu lassen.

Dann kommt es darauf an wie groß die Selbstbeherrschung ist, ob man sich unter Kontrolle und der rationale Teil den triebhaften Teil der Persönlichkeit dominiert.
VG
Tom

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"Es kommt auf die Umstände an, auf zwei Menschen die aufeinander treffen. Wenn die Chemie und die Umstände des Zusammentreffens stimmen, man sich voneinander angezogen fühlt, dann ist die Gefahr groß, den rationalen Teil auszublenden und sich darauf ein zu lassen.

Dann kommt es darauf an wie groß die Selbstbeherrschung ist, ob man sich unter Kontrolle und der rationale Teil den triebhaften Teil der Persönlichkeit dominiert."

Insbesondere der zweite Satz ist sehr gut getroffen!

VG

Kate