Freund, Hund, Vermieter

Hi,
etwas kompliziert, ich hoffe ihr könnt mir einen Rat geben.
Ich bin ein harmonischer Mensch und mag überhaupt keine Konflikte und gehe denen so gut es geht aus dem Weg.
Vor 1 1/2 Jahren ist meine Schwester unerwartet verstorben. Sie hat ihren 12 Jahre älteren Mann und einen heute 8 Jahre alten Labbi hinterlassen. Ihr habe ihr in die Hand versprochen, dass ich mich um Schwager und Hund kümmern werde. Was ich auch getan habe und tue.
Vor einem halben Jahr erkrankte mein Schwager und es geht ihm nicht sehr gut. Er baut sehr stark ab und ist kaum noch in der Lage dem Labbi gerecht zu werden, weswegen ich ihn sehr oft hole und mich kümmere.

Vor 2 Monaten habe ich eine " Traum "Wohnung angemietet in die mein Freund mit einziehen wird. Vertrag läuft aber auf mich, da er unter der Woche ( Pendler ) in einem Apartment in der nächsten Großstadt lebt.
Am 1.11. steht der Umzug an. Nun sieht es so aus, dass mein Schwager den Hund mir geben wird, da er nicht mehr mit ihn gehen kann. Ich habe direkt Wälder und Felder vor der Haustüre und durch meinen Job kann ich mich gut kümmern. Der Hund liegt mir sehr am Herzen, er war der Hund meiner Schwester und sie hat ihn sehr geliebt.

Jetzt habe ich gestern meinem Vermieter gesagt, dass mein Schwager erkrankt ist und ich mich um den Hund kümmern werde.
Er hat das strikt abgelehnt. Er möchte keine Hundehaltung. Im 18 seitigen Mietvertrag gibt es eine Klausel, aber mein Freund meinte, das sei ein Gummiparagraph und er könnte das nicht ohne trifftige Gründe verbieten. In dem Haus ist noch eine Wohnung und unten sind Geschäftsräume. Die junge Frau über mir wollte auch einen Hund, aber er hat das verboten und kann mir das nun nicht erlauben.
Ich bemerkte das der Hund schon älter ist und ruhig. Er verneinte.
Ich fühle mich verpflichtet und möchte ihn jetzt nicht noch mehr belasten. Der Hund hängt sehr an mir und ich auch an ihm, bei mir fühlt er sich gut.
Mein Freund meint nun ich solle den Vermieter noch mal ansprechen . Er möchte sich da nicht reinhängen, es sei meine Angelegenheit und er wäre ja auch nur am Wochenende da. Er hat nicht den riesen Bezug zum Hund.

Ich habe einen KLoss im Hals und weiss nicht was ich machen soll, da ich denke er wird sich nicht überzeugen lassen. Meine Wohnung ist gekündigt.
Ich schiebe nun das Gespräch vor mich hin. #zitter Wenn ich kündige könnte er von mir noch Miete verlangen, also müsste er den Mietvertrag aufheben.

Ach Menno, ich bin so unglücklich, auch weil die Wohnung einfach toll ist und ich so lange gesucht habe aber ich weiss auch, dass ich es mir nicht verzeihen könnte wenn mein Schwager den Hund in fremde Hände geben müsste.

Mein Freund lässt mich da auch hängen und meint nur. du machst das schon! :-(

Jetzt am Wochenende kann ich nicht den Vermieter anrufen und habe es mir für Montag auf den Kalender geschrieben.
H I L F E

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leider kann ein vermieter die haustierhaltung verbieten (zumindest größere tier wie hunde/katzen). er hat eben das hausrecht und kann bestimmen, was in seinem haus erlaubt ist und was nicht... das wirst du akzeptieren müssen, leider.

ich verstehe natürlich dein dilemma! auch ich würde den hund nicht weggeben können/wollen.

daher mein rat: such dir eine wohnung, in der der hund erwünscht ist, auch wenn die andere perfekt ist... ohne haustierhaltung ist sie es eben dann doch nicht, in deinem fall!

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Hallo!

WAS GENAU steht denn im Mietvertrag? Ist das ein von Hand formulierter Vertrag oder so einer aus dem Schreibwarenladen? Steht ein allgemeines Tierhalteverbot drin oder eines speziell für Hunde und Katzen, oder wie sieht es aus?

Wenn es jetzt eine ganz deutliche Vereinbarung gibt, die individuell vereinbart wurde, stehen die Chancen schlechter als bei einem Vertrag von der Stange.

Dann kannst Du Dir noch von JEDEM im Haus unterschreiben lassen, dass sie keine Probleme mit dem Hund haben. Die Nachbarin über Dir ist ja offenbar Tierfreundin, und den Geschäftsraum-Mietern dürfte es wohl egal sein, oder?

ggf. kannst Du das auch noch auf die Bewohner der Nachbarhäuser ausweiten, um ganz sicher zu gehen.

Noch dazu eine richtig fette Hundehalterhaftpflichtversicherung mit dicker Deckungssumme für Mietsachschäden, das schadet auch sicher nicht.

Und dann lass Dich beim Mieterverein beraten oder bei einem Fachanwalt für Mietrecht.

Wenn es jetzt wirklich KEINEN stört, wenn der Hund bei Dir lebt, eine Versicherung für jeden nur erdenklichen Schadenan der Wohnung aufkommen würde, dann stehen die Chancen für den Vermieter nicht allzu gut mit seinem Hundeverbot.

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Ehrliche Meinung?
Der Vermieter will keinen Hund und fertig. Anderen wurde es auch schon verboten, warum soll er abweichen? Solltest Du irgendwie Recht vom Anwalt, etc. bekommen, kann er Dir das Leben anderweitig schwer machen.

Entweder du entscheidest dich für die Wohnung oder für den Hund....beides scheint nicht möglich zu sein.

Du kannst den Hund auch in guten Händen abgeben und dann immer am Abend Gassi gehen, etc. oder im Urlaub mitnehmen, somit wird er auch ein Teil von Dir bleiben, wenn dir die Wohnung wichtig ist.
Oder er bleibt beim Schwager und ihr habt eine Nachbarin...die den Hund 100% betreut...füttert, gassi geht und ansonsten bei dort wohnen bleiben kann.

lg
lisa

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Steht im Mietvertrag, dass der Vermieter keine Hundehaltung erlaubt?

Wenn nicht, dann muss er gute Gründe vorweisen (Dauergebell o.ä.), um das durchsetzen zu können.

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Es ist ein gekaufter Mietvertrag der eine eingebaute Klausel hat. Vom Vermieter wurde aber nichts handschriftlich vereinbahrt und gesagt hat er auch nichts.
Mein Freund meinte das sei ein Gummiparagraph und wie du schon sagst, muss er trifftige Gründe haben.
Ich möchte aber nicht auf ein Recht beharren. Am liebsten wäre es mir er sagt es von sich aus das er eine Ausnahme macht. Rein menschlich.
Aber das glaube ich nicht.
Ich habe halt Angst, ich finde Zeitnah keine neue passende Wohnung wo ein Hund erlaubt ist und das ich aus dem Mietvertag nicht so ohne weiteres rauskomme. Ich wohne ja noch nicht da.

Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Es ist zum heulen.

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Es gibt ein Gerichtsurteil des Oberlandesgerichtes aus 2013, das sich mit dieser Frage befasst hat. Generelle Klauseln im Mietvertrag seien demnach unwirksam. Denn Haustierbesitzer würden dadurch benachteiligt werden und es müsse gegenüber gestellt werden, wessen Interessen schwerer wiegen...die des Mieters mit Hund oder der Katze oder der anderer Mieter,,die sich durch die Tiere gestört fühlen könnten.

Schwierig wird es, den Vermieter damit zu überzeugen. Du bist noch nicht eingezogen und kommst gleich mit Paragraphen daher. Das wird er nicht sehr positiv aufnehmen. Die Frage ist, wie andere Mieter dazu stehen. Fühlt sich nur einer gestört oder hat eine Hundehaarallergie, die ihn allein beim Durchaueren des gemeinsamen Treppenhauses fast umbringt, wird es wenig Aussicht auf Erfolg haben.

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Guten Morgen!!
Mach dich mal schlau. .. wie schon geschrieben, wurde ein neues Gesetz verabschiedet und diese Klauseln in Mietverträgen sind quasi nichtig.

Es darf keinem mehr verboten werden ein Tier zu halten.

Drücke die Daumen

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Google mal. Dort findest du diverse, eventuell auch hilfreiche Antworten

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Ich lebe seit 12 Jahren mit Hund zu Miete, und habe diverse Umzüge hinter mir. Kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen- du hast schlechte Karten.

Zwar ist es in der Tat mittlerweile so, das kein Vermieter Tierhaltung pauschal verbieten darf. In der Realität findet sich aber immer ein Grund, warum gerade DIESES Tier nicht einziehen darf....

Und sogar wenn du ihn irgendwie dazu bringst bzw zwingst- das wäre eine sehr unentspannte Situation. Stell dir vor, es gibt wegen jedem Bellen oder Pfotenabdrücken im Flur Zoff. Das wiegt die tollste Wohnung nicht auf. Ausserdem hätte ich persönlich sogar Angst um den Hund- habe schon erlebt das ein Vermieter den Hund der Mieter vergiftet hat (weil der angeblich seine Katze jagte).

Natürlich kannst du noch einmal mit dem Vermieter sprechen, und sachlich fragen ob eine Lösung denkbar wäre. Was braucht er, damit er der Hundehaltung zustimmt? Haftpflichtversicherung? Einverständnis der anderen Mieter? Probezeit? Sollte er sich aber gar nicht darauf einlassen, war es das wohl....

Vielleicht findet ihr für den Hund ein anderes Zuhause? Ich persönlich hätte aber wohl die Wohnung drangegeben. Mein Hund war mir immer wichtiger als ne Bude, oder irgendwas anderes. Ich weiss wovon ich rede, hier eine Wohnung mit Hund zu finden ist (fast) unmöglich- aber ich hätte eher im Auto campiert als den Hund abzugeben. Und in 12 Jahren gab es NIE ein Problem oder eine Beschwerde (doch, einmal wegen Bellens- da war MEIN Hund aber gar nicht bei mir sondern schon seit einer Woche bei meiner Mama, war also ein Irrtum) wegen dem Hund- oder einen vom Hund am Mietobjekt verursachten Schaden. Sehe also echt keinen Grund für die ablehnende Grundhaltung der Vermieter....aber was solls.

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Hallo!

Meine Mutter hat seit 10 Jahren einen Hund und findet deshalb seit 4 Jahren schon keine Wohnung. Wir haben seit April einen Hund. Wir mussten uns auch eine Sondererlaubnis beim Vermieter holen. Da er ein speziell ausgebildeter Therapiebegleithund für unsere Tochter ist, bekamen wir diese. Wir hatten echt Glück. Hätten wir die Erlaubnis nicht bekommen, hätten wir auch umziehen oder auf den Hund verzichten müssen.

Ich denke auch, dass du schlechte Karten hast. Tut mir total leid!

Liebe Grüße