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Hallo!

Bitte denk mal drüber nach, wie euer Kind sich fühlt. Sie soll immer leise sein, den Papa nicht nerven, nicht fragen, ob er mit ihr spielt, am besten geht sie gar nicht ins Wohnzimmer, wenn er da ist. Dauernd wird sie abgelehnt und fühlt sich ungeliebt. Und ja, Du lässt diese Ablehnung zu und verlangst von der Kleinen, sich entsprechend zu verhalten.

WILL Dein Freund überhaupt ernsthaft dran arbeiten? Warum war er im Winter nicht Schlitten fahren mit der Kleinen, warum macht er im Sommer keine Fahrradtour? Warum besichtigt er keine alte Ritterburg mit ihr, wo sie die Glitzer-pinke Prinzessin sein kann und er der Ritter? Warum geht er nicht zelten wie die Indianer wo sie Pocahontas sein kann? Warum habt ihr keine Dauerkarte für den Zoo wenn das beiden Spaß macht? Und Spielplätze sind jetzt auch nicht pink, oder? die sind für beide Geschlechter gleich.
Und wenn er nur ein Spiel auf seiner Playstation installiert, das Kindertauglich ist und das gemeinsam mit ihr zockt.

Das liegt nicht daran, dass er erst 24 ist, sondern vor allem daran, dass er gar nicht VERSUCHT gemeinsame Interessen zu finden. Er hat keinen Bock und kriegt den Hintern nicht hoch. Ich kenne einen super liebevollen Vater der beim ersten Kind auch erst Anfang 20 war, aber der hat sich von Anfang an Mühe gegeben!

Und eure Kleine leidet. Jedes mal wenn er nein sagt, jedes mal wenn du sagst sie soll leise sein, jedes mal wenn er schimpft.

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Ich bin erschüttert was du aushällst und deine Tochter aushalten muss. Du möchtest wissen wie es in anderen Familien läuft... mein Mann kommt um 18.00/18.30 nach elf Stunden von der Arbeit.Wir essen gemeinsam mit Söhnchen und er spielt bis 19.00 Uhr. mit ihm,macht ihn mit bettfertig und wir bringrn ihn zusammen ins Bett.Am WE stehen wir alle zusammen auf und machen uns fertig fürs Frühstück.Um 7.30/8.00 . sitzen wir fertig in der Küche.Der Tag richtet sich nach dem Rhythmus des Kindes.Wir haben freie Zeit wenn er schläft und die nutzen wir für eigene Interessen.
So...gebracht hat dir das nun nichts oder.

Ich rate dir, ein Gespräch mit deinem Mann zu führen und ihn fragen wie er sich als Vater sieht und welchen Stellenwert ein Vater im Leben eines Kindes haben sollte.Was macht einen Vater aus, was ist ihm wichtig als Vater, wie stellt er sich die Zukunft als Vater vor.Welche Beziehung wünscht er sich später zu seiner Tochter?Gab es etwas was er bei seinem Vater toll fand und nicht vermissen möchte? Gab es etwas was er vermisst hat bei seinem Vater?

Die gleichen Fragen solltest du dir umgekehrt auch stellen als Mutter.Welche Rollte spielst du als Mutter? Was wäre dir wichtig bei deinem Vater gewesen.
Wenn das alles geklärt ist würde ich das mit der jetzigen Situation abgleichen und fragen ob das der Weg ist den er weiter gehen möchte und ob sich das mit seinen Vorstellungen deckt. Du solltest ihm deutlich machen, dass du nie so behandelt werden wolltest von einem Elternteil und das es eurem Kind nicht gut tut permanent abgelehnt zu werden und würde wirklich über eine RÄUMLICHE Trennung für eine gewisse Zeit nachdenken und anregen bis sich die Situation beruhigt hat und insbesondere deinem Mann klar ist was er möchte.

Du und dein Partner wart zuerst da und habt euch entschieden eure Tochter zu behalten. Damit habt ihr gemeinsam entschieden Verantwortung für ein weiteres Lebewesen zu tragen. Das hat zur Folge das für eine bestimmte Zeit die eigenen Interessen hinten angestellt werden müssen weil das Kind es nicht kann und auf euch angewiesen ist. Das ist das Los einer Elternschaft. Alles Gute

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konstruktiv und ehrlich!

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Du möchtest wissen, wie es in anderen Familien läuft - nun gut.

Mein Großer ist nicht das leibliche Kind von meinem Mann. Von Anfang an hat er sich geduldig mit ihm beschäftigt und eine enge Bindung zu ihm aufgebaut: Jetzt, nach 6 Jahren gehen die beiden regelmäßig gemeinsamen Hobbies nach, mein Mann ist für meinen Großen eine echte Vertrauensperson geworden, mit der er lacht, Spaß hat, aber auch ernste Themen bespricht. Er betrachtet ihn schon lange wie ein eigenes Kind.

Die Kleine ist sein leibliches Kind, heiß ersehnt und lang erwartet. Er vergöttert sie, möchte am liebsten jede wache Sekunde mit ihr verbringen und übernimmt auch weniger lustig Aufgaben wie Wickeln, umziehen und Baden ohne mit der Wimper zu zucken und steht wochenends gern früher auf, um mit den Kindern spielen zu können, weil er sie unter der Woche wegen der Arbeit eben nur Abends wirklich sieht.

Ich für meinen Teil wollte es meinen Kindern nicht zumuten, mit einem "Vater" leben zu müssen, der eigentlich nur ein "Erzeuger" ist und ihnen keine Liebe entgegen bringt. Weil ich überzeugt bin, dass der Schaden, der dadurch in einer Kinderseele entsteht einfach nicht wieder gut zu machen ist. Kinder haben es verdient, geliebt zu werden und sich zu jederzeit willkommen zu fühlen. Und nein: Ich verstehe nicht, wie du einen Mann, der dein Kind so behandelt weiter lieben kannst. Und ich verstehe nicht, wie du deine Gefühle über die deiner Tochter stellen kannst. Aber das ist wohl ansichtssache...

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Da fällt mir nichts mehr zu ein, du bist der einzige Anker im Leben deines Kindes und verbündest dich lieber mit deinem Macker? Mal ehrlich, mehr gemeinsam als die verteilten Chromosome auf euer Kind habt ihr doch echt nicht. Du hälst dein Kind vom Vater fern, damit er nicht ausrastet? Du versuchst sie ruhig zu halten, damit er schlafen kann? Merkst du noch irgendwas? Damit schützt du nicht dein Kind, du stellst auch keine Harmonie in der Beziehung her damit. Entweder du schaffst es, ggü. deinem Kerl eine klare Ansage zu machen, oder dir bleibt zum Wohle deines Kindes wirklich nur die Trennung. Eine glückliche Familie wirst du so nämlich nie im Leben schaffen. Du bist doch selber nicht glücklich in dieser Beziehung und ich glaube auch nicht, dein Kerl ist glücklich, so wie es läuft, wenn er dauergenervt ist. Wenn er Samstag bis in die Puppen ausschlafen will, ist er doch sicher Freitag auch bis in die Puppen unterwegs. Und was machst du in der Zeit?

Wir arbeiten beide, mein Mann im Schichtdienst, wir schaffen es durchaus, uns respektvoll unseren Kindern ggü. zu verhalten, denn das erwarten wir im Umkehrschluss auch. Und wie es in den Wald hineinruft... Wir spielen bestimmt nicht stundenlang mit ihnen, aber wir leben MIT unseren Kinder GEMEINSAM. Nicht nebenher. Wir kochen zusammen, wir putzen zusammen, wir werkeln zusammen im Garten, wir kuscheln zusammen, wir gammeln zusammen auf dem Sofa bei nem Film,... Sorry, dein Typ ist ein faules, egoistisches A... der erst begreift, wenn es zu spät ist (wenn überhaupt, was ich bezweifel). Zum Wohle deines Kindes solltest du ernsthaft über die Konsequenzen nachdenken. Wenn ihr getrennt seid, kann dein Kind endlich Kind sein und du entspannst dich auch endlich mal, weil du eben nicht dauernd vermitteln musst und deine Tochter vom Natürlichsten der Welt abhalten musst: zu ihrem Papa zu gehen, mit ihm zu kuscheln, auf seinen Schoß klettern, einfach bei ihm sein und die Wärme und Sicherheit genießen, die so ein Vater vermittelt (übrigens auch schon in der Steinzeit;) was hat er denn letztens so gejagt, wenn er das ganz profan mit der Evolution erklärt? Evolution ist die stetige Weiterentwicklung, er ist irgendwo bei Sid und Manni hängen geblieben. Geistiger Horizont? Kann ich leider nicht erkennen, null.

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Von so einem Mann wäre ich vollends genervt. Da verstehe ich Frauen, die sagen "Bevor ich mir so einen Klotz ans Bein binde, bleibe ich lieber allein (mit meinem Kind)!"

>>Trotzdem hat er kein liebes Wort für sie übrig und wenn sie zu ihm kommt und mit ihm spielen will ist er immer abweisend und meckert sie an weil er keine Lust hat.<<
Deine Tochter wird sich dies merken und wird ihrem Vater später im Altersheim sicherlich dieselbe "Zuneigung" zukommen lassen...

Nein, jetzt im Ernst: Für mich wäre so eine Situation nicht tragbar mit so einem Mann!

Uns scheint auch nicht immer die Sonne aus dem Allerwertesten. Und ja, gerade in der Trotzphase ist es mit Kind anstrengend. Und ja, mein Partner und ich hätten auch gerne mehr Zeit für einen selber und als Paar und und und... Und dennoch raffen wir uns auf und tun einfach das bestmögliche.

Dieses ständige Gemecker von deinem Mann, diese Teilnahmslosigkeit... Nein, da bin ich ganz ehrlich: Ich würde mir (und vor allem meiner Tochter) das nicht antun! Wer so mit dem für mich "Liebsten auf der Welt" umgeht, der kann mir gestohlen bleiben...