18

Du trennst dich von einem Alkoholiker, und nimmst ihn wieder, weil er dir sagt, dass er WENIGER trinkt?

Da habe ich nicht das geringste Mitleid. Aufklärung rund um Alkoholismus gibt es überall und kostenlos, und dass ein Alkoholiker nur entweder trocken ist oder nicht und es kein "halbtrocken" gibt, das weiß eigentlich jeder.

Du bist leider durch deine Familie vorbelastet, und ehrlich, ich lese zwischen den Zeilen auch bei dir einen problematischen Konsum raus. Auch du hast Phasen, in denen du viel trinkst und auch "Härteres" und du setzt das mit Feiern gleich. Es gibt auch Formen des Alkoholismus, die wochen- und monatelang ohne auskommen.

Ich schlage vor, ihr geht zusammen zu einer Suchtberatungsstelle. Ob du dort als auch familiär "vorgebildete" Co-Abhängige auftrittst oder als ebenfalls Gefährdete, das spielt gar keine Rolle. Ihr beide macht das zusammen, auch du und deine Familie und deine Einstellung sind Teil des Problems.

Wenn er nicht mitkommen will: Trenn dich. Sofort.

19

Du bekommst ein Kind von einem Alkoholiker. Glückwunsch. Dachtest Du wirklich, das Kind wird alles ändern? Ein Mensch in einer solchen Lage muß erst ganz unten sein um ein zu sehen, daß er ein Problem hat. Setz ihm eine Frist, Therapie oder Du verlässt ihn. Mehr kannst Du nicht tun.

Alles Gute!

20

>> Und er gibt auch zu, dass er ein Alkoholproblem hat. Zu einer Therapie kann ich ihn aber auch nicht bewegen. <<

Ferndiagnostisch würde ich nach deinen Schilderungen schon sagen, dass er ein Alkoholproblem hat. Das gibt er ja auch unumwunden offen zu. Hinzu kommt, dass er sich während der Woche nicht mal in deinem "Kontrollbereich" aufhält, du also nicht einschätzen kannst, wie viel er wirklich trinkt. Während der Woche täglich 3-4 Bier und dann zu Gelegenheiten "richtig" trinken finde ich persönlich schon ziemlich viel.

Auch kannst du nicht sicher sein, dass er in seinen Trinkpausen (wenn du gemeckert hast) wirklich nichts trinkt - Alkoholiker sind erfinderisch und trinken dann auch heimlich.

Machen kannst du leider nichts, ein Alkoholiker muss immer von selbst darauf kommen, dass er ein Problem hat und dieses auch angehen. Du kannst ihm nicht helfen!!! Das kann er leider nur selbst.

Was du aber kannst ist dein Kind schützen. Ich würde mein Kind nicht mit einem Alkoholiker aufwachsen lassen wollen, auch wenn er dabei noch so friedvoll ist. Was ist denn, wenn er später mit dem Baby und dir Auto fährt - weißt du, dass er nüchtern ist? Könntest du ihn jemals mit dem Kind alleine lassen? Wüsstest du sicher, dass er in diesem Moment nüchtern ist?

Alkoholkonsum beim Alkoholiker wird meist mit der Zeit schlimmer, er konsumiert also immer mehr und wird irgendwann vielleicht zum "Pegeltrinker", wenn nicht jetzt schon. Der Alkoholiker wirkt dann mit Pegel auf andere Menschen völlig normal, obwohl er eben getrunken hat. Man merkt ihm dann jedoch den Entzug an.

Wie gesagt, würde ich weiter denken als bis zur Geburt und mein Kind nicht bei einem Alkoholiker aufwachsen lassen.

22

Ich kann hier allen anderen nur zustimmen. Ich habe oft genug versucht meinen alkoholkranken Partner zu bekehren. Er hat versprochen und versprochen und nichts, aber auch gar nichts gehalten. Sobald ich zur Tür raus war hat er sich 2 Flaschen Schnaps in die Birne gekippt... Durch die unterschiedlichen Schichten habe ich es selten bemerkt, wenn er betrunken war, aber ich wette, er hat immer schön den Pegel gehalten. Nach 6 Jahren habe ich jetzt die Notbremse gezogen, ich konnte nicht mehr mit ansehen, wie er sei n Leben wegschmeißt und mich gleich mit fertig macht. Fremdschämen bei jeder Gelegenheit, am Ende hat er nicht mal mehr hinterm Berg gehalten, was seinen Konsum anging, ist sogar so Auto gefahren, das passierte schleichend. Anfangs hat er heimlich getrunken, wenn ich weg war, am Ende nun offen und vor aller Augen. Jeder wusste es, jeder hat ihm zugeredet, er redet sich ein, er hat kein Problem, sondern genießt so seinen Feierabend. Er genießt den Feierabend, dass er atmet, dass er schlafen geht, dass er ausgeschlafen hat... ALLES war am Ende eine Gelegenheit. Der Satz mir gegenüber "Ich könnte aufhören, aber das will ich nicht. Akzeptiere das!" War genau der Weckruf den ich gebraucht habe, gepaart mit übelsten Beschimpfungen gegen mich (Handgreiflichkeiten nicht, aber verbal). Ich hab ihn besoffen wie er war vor die Tür gesetzt. Das hat keiner verdient. Lass es um Himmels Willen bei dir gar nicht erst so weit kommen! NOCH ist er "nur" anhänglich und peinlich, wenn er trinkt, das war mein Ex auch jahrelang... Bis jetzt! Versau dir nicht dein Leben und schon gar nicht das deines Kindes!

Die Kernaussage bei deinem Mann ist wie die bei meinem Ex "ich WILL nicht aufhören". Wer nicht will, der wird auch nicht. Mach bitte die Augen auf. Er will nicht und er wird nicht aufhören. Zieh die Notbremse, bevor es zu spät ist! Weißt du, wie gut es mir geht, seit ich mir um solche Dinge keinen Kopf mehr machen muss? Ich LEBE endlich wieder, ohne Angst zu haben, was passiert, wenn ich nach Hause komme.

Leb dein Leben mit deinem Kind aber ohne ihn, wenn er nicht endlich selbst etwas ändern will!

Ich wünsch dir von herzen, dass du die richtige Entscheidung triffst für dich und dein Kind.

23

Hallo, dein Mann ist krank. Und bei seiner Erkrankung gehört es dazu, Dinge zu versprechen, die die Person nicht einhält bzw. nicht einhalten kann. Er wird ohne Therapie immer und immer wieder trinken, demzufolge unzuverlässig sein. Auch wird er Dich und das Kind immer wieder aufs Neue enttäuschen- und Du wirst jedes mal aus allen Wolken fallen ('aber er hat es doch versprochen').

Dein Mann kann seiner Sucht nur dann entkommen, wenn er sich professionell helfen lässt und zwar nicht, weil Du das möchtest, sondern weil er das möchte. Nur dann hat er eine Chance, clean zu werden.
Und Du musst überlegen, inwiefern Du es verantworten kannst (in Bezug auf das Kind), ein Leben gemeinsam mit ihm zu bestreiten. Denke daran, dass Euer Alltag die Kindheit eures Babys ist.

Ich wünsche Euch alles Liebe und viel Kraft.

24

Hi,

lerne damit umzugehen, das Dein Mann Alkoholiker ist.

Solange ER keine Therapie macht, hilft eh nix.

Es gibt Gruppen für Angehörige von Alkoholiker, die leider oftmals auch therapiert werden müssen, um zu verstehen wir man damit umzugehen lernt, bzw. wie man aus dieser Spirale raus kommt.

LG
Lisa
P.S: Für Kondom-Pannen gibt es immer noch Lösungen, die schnell mit einer Tablette gelöst werden können.

25

Liebes, das Wort Alkoholiker blinkt quasi als Leuchtreklame über ihm und über dir das Wort Co-Abhängige.

Aus hinreichender Erfahrung:
Du musst ihn fallen lassen, damit er wieder aufstehen kann.

Denk an dein Kind.keine Ausreden, kein Beschönigen.

Aus eigener Erfahrung:
Mit einem Alkoholiker als Vater aufzuwachsen, das ist schlimmer als die Hölle. Beschütze dein Kind! Und auch dich.

26

Aber er ist doch so lieb und bringt ihr Frühstück ans Bett.

Sie wird sich nicht trennen. Sie selbst trinkt auch gerne mal was und auch mal was "Härteres" und auch mal mehr davon. Und da ist er halt ab und zu als Kumpan willkommen, und wenn's untenrum kribbelt, dann kann er auch noch gut ficken.

Ich wette, dass der "Kondomunfall" auch unter Alkoholeinfluss geschehen ist.

27

Das mir dem Frühstück am Bett ist genau das, was ich mit der Co-Abhängigen-Leuchtreklame meine... neben einigen anderen Dingen, die sie schreibt....
Mir tut nur das arme Würmchen so Leid. :(

Nunja leider befürchte ich das, was du schreibst, alles auch....
Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt....

31

Hallo!

Er kann nicht direkt vom Alkoholiker zu einem "kontrollierten Umgang mit Alkohol" wechseln. Das schaffen manche Menschen, die zwischendurch einige Jahre die Finger vom Alkohol gelassen haben - und auch diese Menschen dürfen danach nie wieder mehrmals pro Woche Alkohol trinken, sondern vielleicht 10x im Jahr.

Vor allem muss er es selber wollen, aber ER WILL GAR NICHT VERZICHTEN. Ihm ist der Alkohol wichtiger als bei der Geburt dabei zu sein, er ist ihm wichtiger als Du und das Kind, er ist ihm wichtiger als die Sicherheit von ihm selbst und anderen Verkehrsteilnehmern.

Und in einem Jahr bringt er eure Tochter mit dem Auto morgens um 7 zur Kita, wenn er immer noch 1 Promille Restalkohol im Blut hat.