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Habe dazu mal das hier gesehen und finde es super: https://youtu.be/qIbs_X8UuVo

Ich verstehe was Du meinst. Und da steckt alles drin.

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Hallo,

schleierhaft ist mir, warum Du den Mann immer noch öfter triffst, wenn er Deine Grenzen verletzt. Bei mir hat es ein Kerl mal ohne Kondom versucht. Er durfte seine Klamotten packen und gehen. Eine zweite Chance gab es für ihn nicht. Und bei sexueller Belästigung gibt es ein lautes Nein und eine Ohrfeige.
Du brauchst dringend ein Selbstverteidigungskurs.

LG
Mistel

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Hallo!

Ich habe auch schon Grenzverletzungen durch Männer erlebt, bis hin zu einem gewaltätigen Exfreund. Ich habe einige Monate gebraucht, mich dann aber doch getrennt, und bin seither doch sehr auf der Hut. Jemand der meine Grenzen nicht achtet, würde heute schnell aus meinem Leben verschwinden.

Ja, viele Menschen sind so sozialisiert, dass Männer sich Frauen gegenüber mehr herausnehmen dürfen, aber das muss man ja nun nicht mitmachen. Und auch wenn etwas von Anfang an als unverbindliche Sache gedacht war, muss man noch lange nicht am ersten Abend im Bett landen. allerdings kann es gut sein, dass gerade ein sonst sehr erfolgreicher Mann besonders schlecht mit Zurückweisung und Frustration umgehen kann. Er ist das einfach nicht gewöhnt.

Vielleicht wäre es dennoch besser für Dich, den sexuellen Missbrauch richtig aufzuarbeiten.

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Ich wurde mit ca 10/11 von einem sehr guten Familienfreund angefasst. Da ich aber nicht auf dem Kopf gefallen bin habe ich seine Hand weggezogen, die in meinem Slip wollte. Er war betrunken und ging sofort weg. Ich habe es nie thematisiert und jemandem gesagt, es kam nur ein Mal vor.

Da er meiner Mutter viel half sagte ich nie was. Er war betrunken und hat sich eventuell nur verirrt.

Zu Deiner Geschichte. Du hast es mitgemacht und fandest es im Moment schön. Hättest Du gesagt "raus, stop" oder Dich gewehrt, wäre es ein Übergriff gewesen.

Du hast scheinbar schon einige Grenzverletzungen erlebt und stufst das jetzt auch so ein. Das ist Dein Empfinden.

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Mir hat als Jugendliche im Bus mal ein Typ auf den Arsch gehauen. Der Bus war nur halb voll und ich wollte aussteigen, stand also schon in Türnähe. Da ich bei sowas dazu neige, erst zu handeln und dann zu denken, habe ich mich umgedreht, ausgeholt, dem Typen meine Hand zwischen die Beine gedonnert und ordentlich zugequetscht. Das dämliche Grinsen verschwand, die Leute im Bus kicherten. Zwar war das ein Übergriff auf mich, aber ich bin für mich - gefühlt - als Siegerin aus der Situation gegangen.

Ich habe auch deinen anderen Beitrag gelesen. Dass du sauer bist, verstehe ich. Ich wäre an deiner Stelle aber einfach sauer auf mich selbst. Du hast seinen stetigen Versuch schlicht geduldet. Und das kannst du ihm nicht vorwerfen. Viele Menschen nerven so lange, bis die Gegenseite aufgibt. Das fängt doch im Kindesalter an.

Wenn du selbst deine Grundsätze nicht konsequent durchziehst, kannst du doch nicht ernsthaft erwarten, dass es ein Anderer tut.

Du hättest:
- HÖR AUF!!! schreien können
- ihn runterschubsen können
- ihm eine scheuern können
- oder ihm deine Daumen in die Augen bohren...

schlicht: dich wehren können.

Hast du aber nicht. Du hast weiter gemacht und in der Situation konkret übermittelt, dass es jetzt eben - doch - okay ist. Dann solltest du aber jetzt auch auf niemanden als dich sauer sein. Wenn dein Kind dir durch stetiges Nerven Süßkram aus den Rippen leiert, bist du doch wohl auch sauer auf deine fehlende Konsequenz und nicht auf das Kind, das seine Interessen durchsetzt?

Im Übrigen schließe ich mich Frühchenomi an. Wir wollen als Frauen ernst genommen werden, also müssen wir auch deutlich unsere Grenzen formulieren und entsprechend konsequent durchsetzen. Dafür muss Frau aber auch ablegen, Mann nicht vor den Kopf stoßen zu wollen und hinterher zu heulen.

LG

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Die Frage die ich stelle ist aber, warum reicht nicht ein Nein?! Warum muss ich erst schreien/schubsen/Daumen in die Augen bohren?! Es kann doch nicht richtig sein, dass ich, um meine körperliche Integrität zu bewahren, erst selbst Gewalt anwenden muss!

Es gibt ja auch ganz unterschiedliche Typen - diejenigen, die sich hier ganz groß mit ihrer Wehrhaftigkeit brüsten, und die, die vielleicht zu solchen Handlungen einem Mann gegenüber nicht den Schneid haben oder vielleicht auch einfach von der ruhigeren Sorte sind. Die einfach nicht zu mehr imstande sind als zu einem Nein. Auch die haben es verdient, dass ihr einfaches Nein gehört wird. Es kann doch nicht ok sein zu sagen selbst schuld wenn Du nicht laut genug geschrien hast!

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Hallo,

Ich habe auch den anderen Thread gelesen, war selbst auch schon in so einer Situation und finde du urteilst da falsch, wenn du sagst, dass sie sich am ehesten über sich selbst ärgern sollte.

Also es war klar zwischen den beiden, dass es nur Sex mit Kondom geben kann, so will oder kann keine Pille nehmen, eine SS wäre für sie als alleinerziehende sehr schlimm, außerdem sollte auch Schutz vor Krankheiten gegeben sein.
So. Und warum probiert der Mann dann immer wieder, trotzdem ohne Kondom reinzukommen? ER ist rücksichts- und respektlos, verantwortungslos ggü sich selber noch dazu. Natürlich hätte die TE noch zigmal sagen können, STOP, nein, sonstwas. Aber warum muss sie das? Es gab eine Absprache, er hat sich daran zu halten, sein Verhalten ihr ggü war übergriffig.
Und dann zur Situation selber: Die beiden sind irgendwie zusammen, hatten auch schon Sex (wenn ich mich recht erinnere), sind im Bett, machen rum, beide erregt, es ist schwierig in so einer Situation seine körperliche Unversehrtheit zu verteidigen, wenn man doch auch mit dem anderen schlafen will in dem Moment, wenn man selbst es auch ohne Kondom schöner findet.
Wie gesagt, ich war auch schon in selber Situation, in mich ist er nicht ihr Kondom eingedrungen, trotz diverser Versuche, die auch ich als Grenzverletzungen erlebt habe. Und es war schwierig in erregtem Zustand ihn abwehren zu müssen. Ich habe es in dem anderen Thread geschrieben, es kam dann so, dass beim Sex dass Kondom abgerutscht ist (wovon er angeblich nix gemerkt hat) und ich wurde schwanger.

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Bei nem Großteil der Kommentare hier bekomm ich echt Puls. Victim Blaming vom Feinsten, absolut ekelhaft. "Du strahlst Unsicherheit aus" - und selbst wenn, rechtfertigt das in irgendeiner Art und Weise Übergriffe?! So nach dem Motto "Selbst Schuld, wahrscheinlich hattest du auch noch nen Minirock an, da brauchst du dich nicht zu wundern, wenn dich einer anfasst" #klatsch
Ebenso wie "Naja, wenn du dich schon auf ne Affäre einlässt, brauchst du dich nicht so anzustellen, wenn der Typ beim ersten Treffen das Kamasutra turchturnen will" - ist da mal wieder die "Stolz und Ehre" - Fraktion unterwegs? Respektvolles Verhalten und Empathie sind nichts Beziehungsexklusives.

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Mir sind schon viele solcher Sachen passiert.

Ein Mann hat seinen errigierten Penis von hinten an mich gedrückt in einem vollen Bus stehend. Ich war da vielleicht 10-12 Jahre alt?

Als Jugendliche war ich in Berlin und wurde angetanzt und dabei an der Scheide berührt.

Später hatte ich viele Internetdates und einer hat sein Teil ausgepackt und wollte Oralsex, sonst würde ich ihn nie wieder sehen. Das hätte böse ausgehen können, ging es zum Glück nicht.

Ich habe von den Vorfällen keine psychischen Schäden abbekommen, allerdings hat es mein Bild geprägt, was gewisse Menschen angeht.

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Ich habe auch keine psychischen Schäden davongetragen. Aber es macht mich wütend, dass ein Nein nicht als Nein gilt und wie tief das offensichtlich in den Köpfen verankert ist, dass das Opfer immer zuerst selbst schuld ist.

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Hallo, Ich bin da ganz bei dir. Ich finde es auch schlimm, wenn man ein Nein immer wieder bekräftigen muss. Wie oben jemand schrieb, es gibt halt Leute, die es dann immer wieder versuchen und man muss dann standhaft bleiben, sonst ist es am Ende deine Schuld. Die Männer waren alle dir gegenüber übergriffig, was falsch ist, sie haben deine von dir kommunizierten Grenzen versucht zu überschreiten und es ist nicht deine Aufgabe, ein Nein zehn Mal zu wiederholen, weil der andere ea einfach nicht achten will. Natürlich solltest du standhaft bleiben mit dem Nein, ich weiß aber, dass das manchmal schwierig ist und selbst wenn du in der Situation mit dem Kondom standhaft geblieben wärst, dann hätte er doch trotzdem mit dem Versuch deine Grenze zu verletzen versucht.

Wenn man schon die "Schuld" bei dir suchen möchte...vielleicht neigst du dazu, dir Männer zu suchen, die in ihrem Verhalten tendenziell psychische Gewalt anwenden? Ich selber habe da leider auch ein Händchen für mir solche oder Narzissten zu angeln. Oft sind das richtige Charmeure und das gewalttätige Verhalten ist manchmal nicht direkt sichtbar, schwer zu entlarven und erkennen. Seitdem ich für mich erkannt habe, dass ich zu solchen Männern neige bin ich sehr vorsichtig und ziehe lieber einmal öfter die Reißleine.

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1. “Wenn du mich nach 5 Dollar fragst und ich zu betrunken dazu bin, mit “Ja” oder “Nein” zu antworten, ist es nicht okay, die 5 Dollar einfach aus meinem Geldbeutel zu nehmen. Einfach nur, weil ich nicht “Nein” gesagt habe.”

2. “Wenn du eine Waffe an meinen Kopf hältst, nur um die 5 Dollar zu bekommen, dann hast du das Geld im Endeffekt gestohlen. Sogar, wenn ich dir die 5 Dollar dann gegeben hätte.”

3. “Wenn ich DIR 5 Dollar leihe, heißt das nicht, dass sich auch DEIN Freund 5 Dollar aus meinem Geldbeutel nehmen darf. ‘Aber ihm hast du doch was geliehen, wieso mir dann nicht?’”

4. “Wenn du mir 5 Dollar klaust und ich das vor Gericht nicht beweisen kann, heißt das noch lange nicht, dass du mir das Geld nicht geklaut hast.”

5. “Nur weil ich dir in der Vergangenheit 5 Dollar geliehen habe, heißt das nicht, dass ich dir in der Zukunft noch einmal 5 Dollar geben werde.”


Quelle: Twitter via Huffpost

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Ich ziehe gerade für mich das Fazit aus diesem Thread.
Mein eigentliches Interesse war, herauszufinden, was ihr in Eurem Leben für Grenzverletzungen erfahren habt. Ich wollte wissen, wie häufig das stattfindet und wie andere Frauen das empfinden. Meine Vermutung war, dass es viel häufiger stattfindet als man denkt, weil ich das Gefühl hatte, dass es auf männlicher Seite dafür kein richtiges Bewusstsein gibt.

Was ich mit Erschrecken herausgefunden habe ist, dass es anscheinend auch auf der Seite der Frauen kein Bewusstsein dafür gibt. Vielen scheint gar nicht klar zu sein, dass sie ihre Grenzen selbst bestimmen dürfen und dass es nicht in Ordnung ist, wenn sie verletzt werden. Viele von Euch geben sich so stark und berichten, dass sie sich ja gut wehren können - Problem erledigt. Was dabei aus dem Blick gerät ist, dass die Tatsache, dass ihr Euch wehren müsst, ja gerade impliziert, dass Grenzverletzungen stattfinden.

Ich finde es furchtbar, dass es das so häufig gibt und auch, wenn ich die Möglichkeit habe mich zu wehren finde ich, dass es das nicht geben dürfte. Ich denke dabei auch an alle die, die es nicht gelernt haben sich zu wehren oder die vielleicht in Situationen geraten, in denen sie es nicht können. Deswegen muss klar sein, dass die Grenzverletzung durch den Täter das Problem ist und nicht die mangelnde Wehrhaftigkeit des Opfers.

Ich hoffe dass das irgendwann in den Köpfen aller Männer, aber vor allem auch aller Frauen ankommt. Ihr seid nicht schuld.

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Das Bild, dass die Frauen hier von sich zeichnen, beweisst mir, dass wir als Gesellschaft irgendwo 1950 stehen geblieben sind.
Mir macht das Angst.

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Hallo,

es scheint einigen hier ja immens wichtig zu sein die geschilderten Sachverhalte differenziert zu betrachten. Nun denn.

Dann differenziere ich mal:
Es gibt kein Verhalten, welches provoziert oder verhindert, dass sich jemand einem anderen Menschen gegenüber grenzüberschreitend oder gar übergriffig verhält. Mädels echt ey. Ich habe gerade den Eindruck, ihr lebt in einer Welt in der Einhörner Regenbögen pupern. Ob sich jemand grenzüberschreitend, übergriffig oder gar missbräuchlich oder gewalttätig verhält liegt IMMER NUR AN DER PERSON SELBST die sich so verhält.
Und wenn hier welche schildern, dass sie nie im Leben derartiges erfahren haben, dann liegt das nicht an EURER Person oder EUREM Verhalten. Sondern schlicht und ergreifend daran, dass ihr ne Menge GLÜCK gehabt hattet, nicht auf solche Personen zu treffen. Auf Personen, die keinen Respekt vor anderen haben, die ihre eigenen Bedürfnisse rücksichtslos durchdrücken oder gar aus Machtmotiven heraus andere gerne erniedrigen, quälen oder missbrauchen, oder aber auch einfach nur weil sie Arschlöcher mit einem veritablen Schaden sind.

Weiter mit der Differenzierung: Wenn jemand nunmehr in einen solchen Zwischenfall gerät dann ist es menschlich gesehen nachvollziehbar, mit entsprechenden erlernten oder persönlichkeitsbedingten Bewältigungsstrategien zu reagieren. Das ist bei dem einen dann der Tritt (abhängig von Temperament, eigener Aggressionsneigung, usw. ach abhängig von so vielen Dingen!) oder bei dem anderen das über sich ergehen lassen (gegebenfalls aus Angst sogar "einfrieren").

Selbstwertschützender ist gegebenenfalls der Tritt, weil man sich dann zur Wehr gesetzt hat (je nach Ausgangssituation kann der jedoch hochgefährlich sein. Eskalationsgefahr!). Das geht in der Regel mit weniger Selbstvorwürfen einher und wird auch, wie man ja sieht, eher von Außen wertgeschätzt, als eine Bewältigungsstrategie die sich eher in einer unterwürfigen Variante präsentiert. Ich empfehle - wenn überhaupt dann nur sich für das eigene Selbstwertgefühl - eine Strategie zu erwerben welche in Gegenwehr besteht (natürlich situationsbedingt. Siehe Eskalationsgefahr!). Und nicht weil dies eine Strategie sein sollte oder gar könnte, die jemals verhindert, dass man überhaupt in eine solche Lage kommt (siehe oben).

LG

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Aber nein. Was erzählst du da? Ich habe jetzt gelernt, dass wenn ich mich bei einer Vergewaltigung nicht wehre, dann habe ich im Prinzip eingewilligt. Und darum ist es dann keine Vergewaltigung mehr sondern einvernehmlicher Sex. Da muss frau dann nicht nachher kommen und sagen, sie hätte das nicht gewollt.

#klatsch

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Sorry. Ich kann gerade nicht mehr anders als zynisch. Ich bin ehrlich schockiert und fassunslos über die Antworten hier.

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