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Hallo,

mir ging es eine Weile ähnlich wie dir. Zumal ich noch VZ arbeite, hatte ich überhaupt keine Zeit für mich und ging immer auf dem Zahnfleisch. Ich wollte dieses, ich wollte jenes machen, ich wollte abends gemütlich in Ruhe auf der Couch liegen, bitteschön ab Punkt 19:15. Ich war schnell genervt und wurde zu oft ein wenig zu laut.
Was mir geholfen hat? Es zu akzeptieren und die Zeit zu genießen. Klingt im ersten Moment vll komisch.
Aber seit ich realisiert habe, dass diese Kleinkind-Zeit so schnell vorbei ist und ich in ein paar Jahren "abgeschrieben" sein werde, bin ich erstaunlich gelassen und geerdet. Die längste Zeit unseres Lebens wird dieses eine Kind uns nicht mehr so sehr auf diese Weise brauchen.
Früher war ich wütend, wenn meine Tochter phasenweise abends 5 mal nach mir rief. Heute gehe ich zu ihr rein und lege mich mit ihr auf die Couch um zu Kuscheln. Ich genieße es richtig. Oder ich nehme sie zum dritten Mal aus dem Bett, um ihr auf dem Arm ein gute Nacht Lied zu singen. Wenn sie wieder getragen werden will, obwohl sie doch auch allein gehen kann, dann trage ich sie eben die 5 Meter zur Küche, oder ich nehme sie mit zum Wäschemachen und gebe ich kleine Aufgaben.
Ich habe akzeptiert, dass ich immer gefragt und gefordert bin. Ich erwarte, dass sie mitmacht und sich nicht alles nach ihr richtet. Aber ich erwarte nichts Großes mehr, was meine Tagesplanung durcheinander bringen könnte. Ich gewähre ihr nicht jeden Wunsch und es gibt immer noch zu viele Situationen, in denen ich genervt reagiere. Vor allem, wenn sie bockig ist. Aber es wird immer besser.
Vll genieße ich die Zeit mit ihr auch mehr, weil ich nur ein paar Stunden am Tag mit ihr habe. Kann gut sein, dass Du wieder zufriedener bist und die Zeit mit deinem Sohn mehr genießt, wenn Du arbeiten gehst.

Zudem habe ich akzeptiert, dass mein Körper nie wieder so sein wird, wie vor der Geburt und, dass ich nur selten Zeit und Energie habe, um so viel Sport zu machen, wie früher. Mein Mann findet mich trotzdem noch schön und möchte GV. Das ist doch toll!

Versucht doch mal konsequent eurem Sohn, dass alleine Einschlafen und Beruhigen bei zu bringen. Also wenn er meckert oder weint, rein ins Zimmer, kurz aus dem Bett nehmen, oder nur Hand auf legen. Beruhigen reden. Wieder raus gehen. Auch wenn es zwei Stunden dauert, bis er nicht mehr ruft. Da gibt es viele Tipps.

Alles Gute!

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Liebe schlechtdrauf

Ich denke, viele Mütter kennen genau das, auch wenn's nur die wenigsten ganz offen zugeben.

Mir ging es beim dritten Kind so wie dir jetzt. Der Jüngste war einfach anstrengender, hat Dinge gemacht, die die Anderen so nicht gemacht haben(Blödsinn für 3, viel geschrien und schon mit 10 Monaten einen Dickschädel wie ein Stier) Bei mir war nach einem Jahr derart 'die Luft raus', dass ich am liebsten ausgezogen wäre. Ich fühlte mich oft eingeengt und war viel gereizter als bei den anderen beiden. Ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen deswegen. Aber so war es nun einmal. Jetzt wird er 4, und alles ist wieder gut.

Ich denke, auch bei euch wird alles gut!
Die Arbeit wird dir ganz sicher gut tun, so war es jedenfalls bei mir. Ich liebe meine Kinder, aber brauche auch meinen Job als Ausgleich.

Ich drücke dich ganz lieb#liebdrueck

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Vielen Dank. Gut zu lesen dass es anderen ähnlich geht bzw.ging und dass es besser wird :)

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Hey,

wenn ich genervt von meinem 16 Monate altem Kind bin, dann hilft es mir, die Situation gedanklich zu erfassen und rauszufinden, warum ich genau genervt bin.
Du schreibst ja, dass du weißt, dass das Leben mit Kleinkind nicht planbar und oftmals auch anstrengend ist ;-)
Wenn ich also genervt bin, muss ich oft feststellen, dass es an meiner Erwartungshaltung lag. Und da kann das Kind natürlich nichts für, aber ich habe mich zB darauf eingestellt, in Ruhe mit meinem Partner zu essen, aber da das Kind weint, geht es nicht, also werden meine Erwartungen enttäuscht. Ich weiß nicht, ob du verstehst, worauf ich hinaus will, aber ich denke hinter diesem „genervt“ sein, steckt oftmals noch etwas anderes, das es gilt herauszufinden. Mir hilft das jedenfalls, die Situation dann schneller zu akzeptieren und umzuplanen und das genervt sein schneller hinter mir zu lassen.

LG

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Hey!
Mach dir nicht so ein schlechtes Gewissen. Das zieht ja doppelt runter! Versuche, m Abend nichts zu erwarten. Eine gute Beziehung hält das ebenfalls eine Weile aus. Ich habe mir auch immer viel vorgenommen und konnte sehr schlecht damit umgehen, wenn es nicht funktioniert hat. Ich verspreche dir, mit ca zweieinhalb/ drei geht es os, dass Pläne immer öfter auch aufgehen. Wir hattenfast ein halbes Jahr ein Kind, dass durch den Mittagsschlaf im Kiga (und den wollte man partout nicht ausfallen lassen) bis 21.30 Uhr putzmunter war. Als der dann im Elementarbereich wegfiel, hatten wir plötzlich wieder um 20Uhr oder früher Ruhe in der Bude. Es kommt also auf jeden Fall wieder und alles wird irgendwann besser! Versuche, bis dahin einfach nichts zu erwarten. Und wenn eurer Zwerg noch nicht schläft, lass ihn halt wach, während ihr zusammen esst. Vielleicht schläft er dann morgens auch länger.
Alles Liebe!