Kontaktabbruch der Mutter

ich möchte in dem Fall zwingend anonym bleiben, deshalb hier.

Ich habe Mist gebaut. Finanziellen, grossen Mist, garniert mit ein paar Lügen. Keine Boshaftigkeit, sondern Überforderung, Vogel-Strauss-Taktik.
Gestern hat es mein Mann rausgefunden und hat mir wider Erwarten nicht den Kopf abgerissen. Enttäuscht, traurig, fix und fertig - aber er hat begonnen, mit mir tabula rasa zu machen und versucht nun die Scherben irgendwie aufzulesen. Als erstes bei beiden Müttern beichten, die mit drin hängen, aber beide wohl mit einem blauen Auge wieder raus kommen. Meine war relativ gefasst, nach dem ersten Schock und Schimpfen... das Verhältnis ist nicht rosig, aber das kriegen wir irgendwie wieder hin, zumindest so, dass man sich in die Augen schauen kann.
Seine Mutter... hat ihm erklärt, er hört vom Anwalt, sie will ihn nie wieder sehen/hören/reden, er hätte sich ja vorher schon X verschiedene, unverzeihliche Dinge geleistet (z.B. nicht zu ihr ans Krankenbett eilen, weil er selbst nach einem Unfall mit gebrochenen Knochen an selbiges gebunden war) und auch wenn wir mehrmals versucht haben ihr zu erklären, dass das meine Schuld ist (und es wäre in der Tat nie seine Art so zu handeln, wie ich es getan habe) hat sie nicht gehört - er wäre ja schon immer eine Enttäuschung gewesen - um mal die sehr nette Version zu nehmen.

Zu den finanziellen Sorgen... der blanke Hass, lang aufgestaut mit vielen scheinheiligen Argumenten der letzten Jahre, der meinem Mann da gestern entgegen geschleudert wurde, hat ihn völlig fertig gemacht.
Das Verhältnis der beiden war nie prall... sie war alleinerziehend mit schlechtem Männergeschmack, hat ihn mit 16 rausgeschmissen, weil sie sich eine Immobilie gekauft hat, wo für ein Kinderzimmer kein Platz mehr war, er war deswegen auch nie ein Mama-Kind oder besonders familienaffin.

Mich interessiert eure Erfahrung/Meinung... renkt sich sowas nochmal ein? Kann man "den grössten Fehler meines Lebens" und andere Sprüche vergessen und irgendwann nochmal an einem Tisch sitzen? Kann man sich als Mutter nochmal als selbige fühlen, wenn man solche Sprüche gegenüber dem Kind gebracht hat?

Dass ich am Auslöser schuld bin, daran besteht kein Zweifel.... aber meinen Mann haben die Worte seiner Mutter gestern so richtig getroffen, mehr als das Geld.

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Wenn du das so vage beschreibst, kann ich das nicht beantworten.

Es gibt Fehler, die kann man vergeben. Es gibt welche, für die braucht man viel Zeit und Vertrauensarbeit, um es vielleicht wieder einzurenken. Und es gibt welche, bei denen geht nichts mehr.

Zu welcher Kategorie deiner gehört, kann ich nicht beurteilen. Zumal da auf Seiten seiner Mutter noch andere Aspekte mit rein spielen.

LG

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Ehrlich gesagt finde ich nicht, dass mehr Infos nötig sind. Ausser man braucht es um sich dran hoch zu ziehen.

Die Infos reichen doch aus. Sie hat finanziell richtig scheiße gebaut und die Mütter mit rein gezogen. Mehr muss man nicht wissen. Seine Mutter hat das als Auslöser genutzt ihren seit Jahren angestauten Frust abzulassen.

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Also, geliehenes Geld verzockt und nicht in der Lage zurück zu zahlen, wäre dumm, aber verzeihbar.

Geld geklaut oder auf den Namen Bestellungen gemacht wäre kriminell und nicht verzeihbar.

Für mich.

Meine Antwort an die TE wäre also je nach "Vergehen" anders. Da ich keine Glaskugel habe, bleibt es dabei, ganz ohne sensationsgeil zu sein: Ohne ein bißchen mehr Details kann man m. E. keine sinnvollen Ratschläge geben.

LG

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Um was geht es? Ich kann mit den Infos irgendwie nicht wirklich was anfangen.

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Die Frage ist, ob Dein Mann nicht ohne so eine Mutter besser dran wäre. Das sollte er doch mal für sich klären, denn es klingt tatsächlich so, als hätte er keinen wertvollen Menschen verloren.

Und nur ein Kind zu gebären macht einen nicht zur Mutter, die man lebenslang ehren muss.

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Weißt du, Wut und Traurigkeit sind Zwillinge. Bei der Schwiegermutter hat sich die Traurigkeit in Wut geäußert, und das gab einen Ausbruch. Es ist aus meiner Sicht natürlich verständlich, dass man Gefühle von Wut haben kann, wenn die Schwiegertochter ihre Familie finanziell ruiniert.

Es kann sich einrenken, wenn du weniger auf ihre als mehr auf deine Fehler schaust und konstruktiv an der Aufarbeitung und Lösung mitwirkst. Das wäre jetzt m.E. wichtiger als auf den Mutter-Sohn-Konflikt zu starren.

Vielleicht hilft euch auch eine Familientherapie. Und du solltest dich fragen, was bei dir an Veränderung (auch psychisch) nötig ist, dass du im Umgang mit Geld verläßlich und treu und auch wahrheitsgemäß handeln kannst. Ein Ehepartner, der die Finanzen ruiniert ist eine sehr große Belastung für die Ehe. Die dazugehörigen Lügen und Tricksereien sind ein großer Vertrauensbruch deinem Mann gegenüber.

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Um mich kümmer ich mich... mit allem was dazu gehört, inkl. professioneller Hilfe.

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Hallo!

Wie war es denn bisher mit der Schwiegermutter?

Ich meine, sie hat deinem Mann schon sehr oft weh getan. Hat ihn als Teenager raus geworfen, hat seine Kindheit durch eine lange Reihe unmöglicher "Stiefpapas" auf ihn losgelassen, nie besonders viel Empathie gezeigt, war immer egoistisch...

Hat dieser Kontakt deinem Mann wirklich GUT getan, oder ihn sowieso oft traurig gemacht?

Eigentlich hätte dein Mann ja schon alle Gründe, den Kontakt zu seiner furchtbaren Mutter abzubrechen. Er hatte wohl einfach nur noch nicht die Kraft dazu, aber sorry, eine liebevolle Bindung war das doch noch nie, oder?

Manchmal geht es einem viel besser, wenn man einen Kontakt der mehr Kraft nimmt, statt sie einem zu geben, endlich abbricht, statt ewig zu hoffen, dass ein Wunder geschieht und die Mutter einen irgendwann doch noch liebt. Ich glaube nicht, dass dein Mann jemals eine echte Chance auf Mutterliebe hatte. bei der Vorgeschichte wohl nicht. Auch wenn es weh tut.

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Er hat den Kontakt öfter von sich weggeschhoben, wenn dann war es oberflächlich... wenn sie was brauchte, war er immer da, aber alles nicht notwendige hat er versucht zu vermeiden. Wenn sie hier zu Besuch war, ist es immer irgendwie eskaliert... sie hängt etwas zu sehr am Alkohol und das wurde dann spätestens abends so oder so zum Problem. Trotzdem ist es seine Mutter... und ihre Vorwürfe ihm gegenüber waren wie Faustschläge ins Gesicht.

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Bei einer professionellen Beratung käme vor allem DEIN Fehlverhalten auf den Tisch, weniger ihres.

Die Schwiegermutter hängt am Alkohol, aber woran hängst DU?
Da hältst du dich bedeckt. Ist es Spielsucht, Konsumsucht, fehlendes Verantwortungsbewußtsein, Ratenkauf, Überschuldung, Drogen, eine hohe Geldstrafe?
Du machst es geheimnisvoll und gibst vor, das sei in professioneller Behandlung. Aber ohne diesen Teil konkreter zu kennen, kann man zur Situation nicht ausgewogen Stellung beziehen.

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Hallo!

Um wie viel Geld hast du die Schwiegermutter denn gebracht? Wenn es eine bestimmte Summe ist und die Geschichte dahinter mies genug ist, kann ich das verstehen. Was heißt hier in der Schilderung "blaues Auge"? Also gar kein finanzieller Verlust für die Schwiegermutter? Falls doch, zahlt es zurück und lasst ihr Zeit. Selbst wenn sie nicht die perfekte Mutter war, muss sie ja nicht finanzielle Nachteile wegen ihrer Schwiegertochter haben.

Alles Gute

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Noch um keinen Cent. Wenn sie jetzt weiterhin den Kontakt halten würde, könnte man das auch gemeinsam so lösen, dass es dabei bleibt - also mein Mann könnte das.
Da sie aber dicht macht und künftig nur noch über den Anwalt korrespondieren will und aktuell voll auf Konfrontation aus ist, kann es gut sein, dass sie am Ende auf höheren Kosten sitzen bleibt. Je nachdem wie der Anwalt jetzt drauf ist... ihr Sohn wäre nicht das erste Familienmitglied, dass von ihr verklagt werden würde... sondern der 3. Er wäre auch nicht der erste Kontaktabbruch...

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du bist diejenige, die mann plus mutter in die scheiße reitet, versuchst jetzt aber der mutter den schwarzen peter zuzuschieben.
das ist doch echt irgendwie seltsam.

ohne dich gäbe es diese situation doch jetzt gar nicht.