Hallo,
Ich bin etwas verzweifelt.. mein Freund hat seit 4 Monaten eine neue Arbeitsstelle, demnächst eine neue Wohnung und durch die neue Arbeitsstelle und 1 1/2 Stunden Arbeitsweg ist er sehr unmotiviert und auch "kalt" geworden. Ihm wird gleich alles zu viel und er hat sehr wenig Zeit für mich und laut seiner Aussage auch für seine Freunde, Familie & für sich.
Er kann mir seit 3 Monaten kaum liebe zeigen und ist sehr mit sich selbst beschäftigt.
Letztens meinte er zu mir, dass es ihm leid tut wie er mit mir umgeht und auch sehr wenig Zeit hat für mich. Zu 90% Kommt er von der Arbeit nach Hause (wir wohnen übrigens nicht zusammen, sondern 40- 50 km voneinander entfernt) und schläft.. meistens weiß ich garnicht ob er zu Hause angekommen ist, wir telefonieren sehr wenig & schreiben auch nicht mehr so oft. Ich versuche so oft wie es geht zu ihm zu fahren & natürlich Versuch ich auch ihm das Gefühl zu geben, dass ich für ihn da bin aber ich weiß auch nicht so recht, ob er das auch wahr nimmt weil in seinem Leben auch so viel passiert. Und oft fällt mir das ganze nicht so leicht, weil ich angst habe, dass ich umsonst kämpfe.. Ich fühl mich seit 3 Monaten, als ob ich ihm nicht mehr so wichtig bin. Naja, gut, er versucht ja schon sich irgendwie Zeit zu nehmen für mich, aber dieses Gefühl bleibt trotzdem, wahrscheinlich weil er mir die liebe nicht mehr so zeigen kann wie ich's gerne möchte?!?!
Bis vor kurzem hatte ich auch eine sehr schwere Zeit, er konnte nicht für mich da sein, hat er auch gesagt, da er nicht mehr weiß wo vorne & hinten ist & er nicht für mich da sein kann.
Im Prinzip weiß ich eigentlich überhaupt nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll..
Wenn er mehr mit seine Freunde unternimmt als mit mir (manchmal) & zu mir selten sagt, dass er mich liebt. Im Bett läuft es ebenfalls nicht mehr als vorher.
Ich stell mir das bei ihm wirklich nicht leicht vor, Aber wir hätten auch das Gespräch vor kurzem, Dass wenn er so weiter macht er mich verliert. Weil immerhin kann er mich ja auch doch wie SEINE Freundin behandeln und nicht wie EINE Freundin.
Er meinte, dass er auf keinen fall schluss machen will & ich soll auch nicht schluss machen.. er hätte noch gefühle für mich, aber er kann mir es einfach nicht so zeigen & mir derzeit auch nicht das geben was ich möchte.
Nach 3 Monaten hab ich's langsam auch mal satt. Ich bin in der Hoffnung, dass wenn er bald Urlaub hat, er ruhiger wird und auch mal über uns nachdenken kann.
Ich finde halt, dass man Abstriche im Leben machen muss. Oder ?? (Was einem eben wichtiger is - Freunde oder Freundin? Weil wir sehen uns ja eh nur 2x/woche)
Ich weiß garnicht so recht wie ich das alles so beschreiben soll, die ganze Sache macht mich echt fertig
Wie sieht ihr denn die Sache?
Vielen Dank im voraus!
Ist mein Freund überfordert?
Lass ihn zischen gibt´s nen frischen.....
egal wie stressig das sein kann man findet immer noch die Zeit seinen Partner in den Arm zu nehmen und zu sagen ich liebe Dich.
Aber ob er immer schon so war oder ob er erst so geworden ist kannst nur DU beurteilen...
Mich stört allein nur der Satz " ich habe NOCH gefühle für Dich"....
Joar... sagt man eigentlich nur wenn NEXT am start ist und die noch nicht ganz zugesagt hat mit dem Eisklotz eine Beziehung zu führen...
beispiel...
Mein Mann hat Stresszeiten pur....er geht von früh bis spät in die Nacht arbeiten....und hier zu Hause ist manchmal auch der Wurm drin... ja auch das zwischenmenschliche bleibt hin und wieder auf der Strecke... ABER er drückt mich, küsst mich und wir gehen hin und wieder alleine romantisch essen....TROTZ all dem Stress den er hat....
Er vermittelt mir trotzdem das Gefühl das er mich liebt und zeigt das auch.
Davon lese ich nix bei Dir und zu beklagst Dich auch zurecht....
Lass es doch einfach dauernd zu ihm zu fahren...und permanent ansprechbar zu sein... er schnippt Du springst...
Er macht eher was mit seinen Freunden anstatt mit Dir ....
Du wirst sehr schnell merken ob er DICH wirklich Vermisst und seinen Arsch zu Dir bewegt oder ob da nur sein "Lattenbrand" spricht.. wenn er nur zum Matratzensport vorbei kommt und ansonsten wie ein kalter Fisch aufm Sofa liegt und sich nicht um Dich kümmert.....nach dem Matratzensport... weil wer Spaß haben will muss vorher freundlich sein....
Ich habe 5 Jahre einen Weg von 1,5 Stunden (pro Strecke, teilweise länger, weil der Zug nur stündlich fuhr und ich häufiger den Anschluß nicht bekommen habe) auf mich genommen. War das stressig? Absolut. Dazu noch eigener Haushalt mit 3 Katzen, 2-3 Mal die Woche Fitnessstudio und mein Hobby.
Hätte ich mich meinem Partner gegenüber so genommen, nein?
Man muss allerdings sagen, dass mein Partner und ich ein gemeinsames Hobby gehabt haben, das hat es vielleicht einfacher gemacht. Lässt es sich bei euch nicht auch kombinieren?
Natürlich ist jeder Mensch anders belastbar, aber bei deiner Beschreibung hört es sich so an als ob du wie die Arbeit auch nur noch zusätzliches Pflichtprogramm wärst, dabei sollte er dich doch als Oase vom Alltag sehen.
Das tut mir leid, das klingt nicht so gut... ich persönlich sehe es immer eher als Ausrede an, wenn ein Partner sagt, er könne grade seine Zuneigung „nicht so zeigen“, weil er ja so im Stress sei. Ihr seht Euch wirklich nicht oft und er sollte doch bei Dir Entspannung und Halt suchen in schwierigen Zeiten, anstatt abzutauchen! Auch, dass er nicht für Dich da war, als es Dir schlecht ging, zeigt, dass er nicht zuverlässig für Dich da ist.
Über eine kurze Phase würde ich es vielleicht noch verstehen, aber monatelang Eiszeit? Das klingt für mich nicht nach einer guten Beziehung und du bist ja total unglücklich damit!
Hallo Marie,
ich kann "Andere Sicht" nur vollinhaltlich zustimmen.
Aus deinen Erzählungen heraus glaube ich nicht, dass dein Partner sich emotional von dir entfernt, sondern dass er gerade in einer für ihn sehr anstrengenden Phase ist.
Das liest sich wie ein Paradebeispiel für eine beginnende Depression/Burn-Out.
Ich hatte auch immer wieder mega stressige Zeiten (einige Monate), in denen ich einfach froh war, dass mein Partner da war und mir Rückhalt gegeben hat. Wenn er da mit Trennung gedroht hätte, hätte mich das nur mehr unter Druck gesetzt...
Mittlerweile überlege ich übrigens, diese wiederkehrende Überforderungs-Problematik professionell anzugehen. Diese Phasen sind für den, der sie durchleidet, echt nicht lustig.
Hallo, an Burnout/Depression hab ich auch schon gedacht. Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, Dass er das ganze mit mir doch Ernst meint.. mal is er lieb, Dann kommt wieder ne Last für ihn & dann ist er wieder wie ein eisklotz... leider kann ich das ganze nicht mehr so lange mit machen, denn ich muss auch mal auf mich schauen. In meiner schwierigen Zeit bin ich auch immer für jeden da gewesen & musste funktionieren :( ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll in manche Situationen grade wenn er jetzt Urlaub hat & viel machen will, was er im Alltag gerade nicht machen kann da er kaum Zeit hat. Wie zb: zu seiner Mutter fahren die 150 km weiter weg wohnt etc..
Und mit gehen kann ich auch nicht da ich keinen Urlaub habe & wir den gemeinsamen Urlaub erst um September haben.
Man kann nicht die "schwere Zeit" des Einen mit der "schweren Zeit" des Anderen vergleichen. Leid ist nicht messbar.
Ich find's toll, dass du trotzdem alles auf die Reihe bekommen hast. Du kannst dasselbe aber nicht von deinem Freund erwarten. Vielleicht hatte er schon früher mehrere "schwere Zeiten", die er durchgestanden hat, ohne dass es jemand mitbekommen hat. Vielleicht ist das Fass aber jetzt einfach voll und es GEHT einfach nicht mehr.
Ich kann verstehen, wenn du ihn auf diesem Weg nicht begleiten willst. Aber bitte glaub nicht, dass er dich nicht lieben würde.