12 jähriger und Oma machen "gemeinsame Sache" gegen meinen Mann

Eigentlich möchte ich mir nur einmal meinen Kummer von der Seele schreiben. Ich glaube helfen kann mir keiner.

Zu uns: Ich (w 31) lebe mit meinem Mann (32), meinem 12jährigen Sohn aus erster Ehe und meinem Baby (4 Monate) zusammen.

Meinen großen Sohn habe ich acht Jahre alleine großgezogen. Da ich voll berufstätig war und auch noch einen Nebenjob hatte, um mich und meinen Sohn über die Runden zu bringen, habe ich sehr viel Unterstützung durch meine Mutter erfahren, worüber ich damals sehr dankbar war. Heute hasse ich mich dafür, dass so gehandhabt zu haben.

Meine Mutter war schon mit mir alleinerziehend und ihr Enkel daher natürlich ihr Ein und Alles.

Wir hatten natürlich in dieser Konstruktion sehr engen Kontakt und waren regelmäßig bei ihr unter der Woche, am Wochenende etc.

Als mein Sohn 8 Jahre alt war lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und lieben. Die beiden hatten sofort einen sehr guten Draht und mein Mann akzeptierte meinen Sohn wie seinen eigenen. Da er zu seinem leiblichen Vater keinen Kontakt hat, war dies auch für meinen Sohn eine sehr schöne Erfahrung. Auch meine Mutter verstand sich gut mit meinem Mann.

Jedoch hatte ich irgendwann dann eine richtige Familie, man zog zusammen, haben mittlerweile ein Haus und ich war immer noch berufstätig. Die Zeit zwischen meiner Mutter und mir wurde logischerweise weniger, da ich immer mehr Verpflichtungen im Job, Haushalt etc. hatte. der Draht zwischen meinem Sohn und meiner Mutter veränderte sich jedoch nicht.

Vor ca. 1,5 Jahren fing es dann an, dass sich "Sachen bewegten". Allerdings nur die Sachen meines Mannes. Ca. 1 mal wöchentlich. Werkzeug wurde entwendet, Sachen wurden geschmuggelt wie Stifte, USB-Sticks. Regeln wurden nicht mehr eingehalten etc.

Vor ca. 1 Jahr starb mein Großvater, der Vater meiner Mutter. Dies war ihr letzter Verwandter außer mir und meinem Sohn. Seitdem ist es unerträglich. Jeden Tag ist irgendwas anderes.

Jeden Abend ist das Duschwasser meines Mannes verstellt, sei es im Sommer auf kochendheiß, sei es im Winter auf eiskalt. Mein Mann besitzt eine Aufbissschiene. Entweder ist das Reinigungswasser weggeleert oder durch uns unbekannte Mittel gefärbt (lila, rot, grün). Jedes Wochenende verschwindet Geld aus dem Geldbeutel meines Mannes. Ich könnte ewig so weiterschreiben.

Durch diverse Telefonate, die wir mitbekommen haben, wissen wir nun, dass meine Mutter hieran nicht unbeteiligt ist. Teilweise stachelt sie sogar dazu an. Auch die Diebstähle des Geldes weiß sie.

Seit nun 4 Monaten haben wir einen kleinen Sohn, mein einziger Lichtblick momentan. In dieser Zeit des Krankenhausaufenthalts war mein Sohn bei meiner Mutter untergebracht, da wir leider überhaupt niemanden sonst haben. Seitdem ist alles im Arsch. Wir hatten dann den Kontakt zwischen Oma und meinem Sohn untersagt, da wir uns nicht mehr zu helfen wussten. Die beiden haben sich dann heimlich getroffen (in der Schulpause, zwischen Schule und Mittagsschule, in Hohlstunden etc.). Mit meinem Mann spricht mein Sohn mittlerweile nahezu garnichts mehr, auch mit mir wird der Draht immer schlechter. Ich kann auch nicht mehr hinstehen und auf "Lieb Lieb" machen, wenn jeden Tag nur Theater und Schikanen hier sind. Mein Mann schafft das noch eher. Erst vor ein paar Wochen haben die beiden ein Vogelhaus gebaut.

Vor ca. 6 Wochen ist es dann eskaliert als ich meinen Sohn ansprach, dass er endlich diese Sachen lassen soll. Er ist natürlich nie irgendwas gewesen. Obwohl man ihn schon live erwischt hat. Er ist dann abgehauen, wohin ist wohl klar. Dort blieb er dann ca. 5 Tage. Er kam dann wieder nach Hause. Da war es dann ein paar Tage besser und auch keine "Attacken", mittlerweile wieder täglich.

Wir wissen uns nicht mehr zu helfen. Ich kann einfach nicht mehr.

Bei einer psychologischen Beratungsstelle war ich. Erst meinte sie meine Mutter hätte ein Trauerproblem und müsse sich behandeln lassen, allerdings sieht sie das natürlich nicht so. Sie würde meinen Sohn auf die Position des verstorbenen Opas setzen. Momentan habe ich zu meiner Mutter keinen Kontakt. Sie versteht mein Problem garnicht. Sie könne doch nichts dafür, wenn mein Sohn nichts mit meinem Mann zu tun haben will. Sie will unserer Meinung nach, dass es wieder wird, bevor mein Mann da war, als wir fast jeden Tag bei ihr waren etc.

Meinen Sohn habe ich mal gefragt, ob er bei der Oma leben will. Ich würde ihn ja schweren Herzens gehen lassen, damit alle wieder zur Ruhe kommen. Nein will er nicht.

Einmal darf er sich offiziell mit der Oma in der Woche treffen. Das war am Montag ausgemacht. Dienstag hatten wir mitbekommen wollte meine Mutter heimlich zur Schule kommen, gestern war ich unterwegs, was mein Sohn auch wusste (er hatte etwas mit einem Freund ausgemacht), das viel dann aus, also musste er .... richtig.... zur Oma, heute ist er "in der Bücherei" (als ob). Sie sehen sich also eigentlich jeden Tag (meine Mutter hat gerade Urlaub).

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Einen Therapieplatz für meinen Sohn bekomme ich spontan nicht. Überall stehen wir auf der Warteliste aber ich kann so lange einfach nicht mehr warten.

P.S. An meinem 4 Monate alten Baby hat meine Mutter überhaupt kein Interesse. Sie war im Krankenhaus nach der Entbindung und hat ihn dann zufällig zweimal gesehen. Ist mir auch grad recht so.

Ich fühle mich nun ein bisschen freier, mal alles aufgeschrieben zu haben. Wer solange noch gelesen hat, danke dafür.

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Hallo!

Du hast Dir den falschen "Gegner" und "Kriegsschauplatz" ausgesucht.

Du 'bestrafst" Deinen Sohn für seine Vergehen und läßt die Anstifterin davon kommen.

Ich würde zunächst einmal Deine Mutter gehörig auf den Pott setzen. Und ich meine damit keine Diskussion, Rechtfertigung o. ä. Und gleichzeitig die Ankündigung, daß jeglicher weitere Umgang mit Deinem Sohn ab sofort von ihrem Verhalten abhängt.

Danach würde ich Deinem Sohn klarmachen, daß es erst einmal eine Besuchspause bei seiner Oma gibt, da sie ihn immer wieder aufwiegelt. Sobald Du feststellst, daß sie das nicht mehr macht, wird es eine Pause von der Pause geben. Stellst Du fest, daß sie weitermacht, ist wieder Schluß mit Besuchen.

Mit dieser Reaktion nimmst Du den Druck von Deinem Sohn und schiebst gleichzeitig den 'schwarzen Peter' Deiner Mutter zu. Dein Sohn wird ganz schnell verstehen, daß sich die Oma nur zurückhalten muß, damit er sie wiedersehen darf und evtl. von sich aus darauf dringen, daß sie endlich damit aufhört.

Viele Grüße
Trollmama

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Ich habe mit meiner Mutter schon gesprochen, sowohl im guten und verständlichen Ton als auch im deutlichen unmissverständlichen Ton. Auch bei ihr ist halt das Problem, dass die sich keiner Schuld bewusst ist. Das ist als würdest du einem Alkoholiker sagen, ob er nicht zuviel trinkt.

Die Besuchspause hatten wir schon und da steckt das Problem an dem alle hängen. Sie treffen sich dann halt heimlich. Und da weiß ich einfach nicht wie Herr werden.

Natürlich auf Schritt und Tritt zu kontrollieren ist eine Möglichkeit aber nur sehr schwer umzusetzen, vor allem, da ich bald wieder arbeiten gehe.

Beide sind da leider "ansagenresistent"

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Ich würde ihr sagen, sie stellt das SOFORT ein oder ich lasse ihr gerichtlich den Kontakt mit dem Sohn verbieten. Bei Zuwiderhandlungen Geldstrafe.

Die hat doch den Schuss nicht gehört, deinen Sohn zu manipulieren und zum Klauen anzustacheln?

LG

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Warum soll dein Sohn eine Therapie machen und welcher Art soll die sein? Lass ihm doch einfach die Oma und der Oma ihren enkel...

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Ich kann doch nicht einfach nichts tun und die beiden ihr Ding machen lassen wenn das Resultat ist, dass wir jeden Tag zuhause Schikanen ausgesetzt sind.

Eine Therapie für meinen Sohn im Sinne von einem gesunden Umgang mit seiner Oma zu lernen. Wenn er mit ihr Sachen bespricht ist das, wie wenn Ehepaare das besprechen. Seine Freunde trifft er nur, wenn die Oma keine Zeit hat. Das ist keine gesunde Entwicklung für einen 12jährigen. Er soll sein jugendliches Leben leben und wenn er dann mal zur Oma geht ist das gar kein Problem, wenn wir dadurch nicht Probleme zuhause haben. Aber seine Welt darf sich doch nicht um die Oma drehen. Des weiteren einen Therapieplatz bezüglich des Klauens von Dingen, einhalten von Regeln usw. Er hat gar keinen Sinn von Recht und Unrecht.

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Hm, er ist 12...Ich denke mal, er entscheidet selbst über seinen Umgang, oder?

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Lese ich das richtig heraus oder irre ich mich, dass die "Attacken" Deines Sohnes keinerlei Konsequenzen außer Gespräche haben?

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Das ist richtig.

Das Problem ist dass es keine möglichen Konsequenzen mehr gibt.

Alles was man verbieten würde wird dann heimlich gemacht.

Hast du Ideen für mögliche Konsequenzen?
Fernsehverbot interessiert ihn nicht, Hobby hat er keins außer zeichnen, im Verein ist er nicht.

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Huhu, dann mach doch keine Konsequenz sondern Belohnung. Du sagst er zeichnet gerne. In die Richtung gibt es doch etliche Möglichkeiten. Zeichenkunst, tolles Zeichenwetkzeug etc. pp.
Diese Privilegien gibt es nur wenn die Attacken aufhören.
Liebe Grüße
Mine

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Wann fingen die Probleme mit Deinem Sohn denn an?

Ich frage mich nämlich gerade ob die Probleme tatsächlich in Zusammenhang mit der Oma sind oder nicht eher Eifersucht auf das Baby für das Du Dir Zeit nimmst, während Du ihn zu Oma abgeschoben hast (ich wähle die Worte bewusst so, nicht um Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern als Denkanstoss dass Dein Sohn vielleicht so fühlt).

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Das steht im Ausgangsposting. Es geht schon 1,5 Jahre so.

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Lässt sich nicht wirklich herausfinden.

Passt zeitlich weder zur Schwangerschaft/Geburt noch zu sonst was.

Schlimmer würde es durch den Tod des Opas vor einem Jahr.

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Hi,

hast du schon mal drüber nachgedacht, dass das nicht zwingend nur mit dem Tod deines Großvaters zusammenfällt, sondern auch mit deiner Schwangerschaft?

Gruß

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Kann zeitlich nicht der Auslöser sein.

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Warum nicht?

Es muss ja auch nicht ein Auslöser an Tag X sein. Und es können mehrere Dinge zusammenkommen, nicht zuletzt die Pubertät deines Sohnes.

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Könnten sind solche Aktionen nicht ein Schrei nach Liebe von ihm? Nach Deiner Aufmerksamkeit? Er hatte immer Dich, Deine Mutter und Deinen Vater als offensichtlich wichtigste Bezugspersonen. Dann kommt der neue Mann in sein Leben, es verändert sich etwas. Ist nicht einfach. Die Beziehung wird immer enger, ihr habt nun ein Haus zusammen. Der neue Mann geht nichtmehr weg. Dann stirbt Dein Vater, wichtiger Einschnitt. Die Beziehung wird sogar so eng, dass es ein neues Kind gibt.
Das ist schwer für ein Kind. Vielleicht findet er keine Wort für die Gefühlt die er hat.

Zu deiner Mutter: Bist du dir 100% sicher, dass sie ihn zu den der Sabotage/Klauerei anstachelt? Du schreibst "teilweise". Was sagt sie denn, wenn du sie darauf ansprichst? Das kann doch nicht ihr Ernst sein.
Denn wenn sie auf diesem Niveau agiert dann wüsste ich sehr wohl ein Treffen zwischen ihm und ihr zu verhindern. Und wenn ich ihn immer persönlich von der Schule abhole.
Wenn du dir aber nicht 1000%ig sicher bist, dass sie ihn dazu anstachelt, dann lass ihm den Kontakt. Aber sprich mit ihr darüber, dass dich das besorgt, damit sie mit dir an einem Strang zieht. Sag ihr offen Deine Beobachtungen, dass er diese Sachen macht usw. Auch die Frage, ob sie ein Problem sie mit Deinem Partner hat. Die Probleme kann sie ja äußern, und du kannst sie auch zur Kenntnis nehmen. Aber dann sagst du ihr ruhig, dass du ihn dir aber ausgesucht hast und ihn behalten willst. Und dass du gerne eine gute Beziehung zu ihr hättest usw.
Sie soll ja nicht denken, dass du sie aus Deinem Leben schmeißen willst, willst du ja im Grunde auch nicht. Aber vielleicht hat sie genau davor Angst.

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Nicht mein Vater ist gestorben sondern mein Opa. Meinen Vater kennt mein Sohn überhaupt nicht.

Die Schwangerschaft und Geburt meines Kleinen liegen nach dem Beginn der Agitationen.

Ja das höre ich sehr oft ... "das kann doch nicht ihr Ernst sein". Aber so ist es.

Ich kann ihn nicht jeden Tag von der Schule abholen. Bald gehe ich wieder arbeiten in einer anderen Stadt.

Zudem war es auch schon so, dass die letzte Stunde ausgefallen war, er mir das aber nicht sagte und die letzte Schulstunde dann mit der Oma in der Schule verbracht hat. Die finden immer einen Weg, das ist unglaublich.

Ich möchte die ganzen Ansätze der Mädels hier nicht schlecht machen, nur alle bleiben am gleichen Punkt stehen. Wenn ich den Kontakt der beiden wieder unterbinde treffen sie sich heimlich. Da weiß ich nicht weiter.

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Ich muss nochmal schreiben,
Du sagst er ist zwölf. Dann könnten seine Anfänge vllt mit dem Übergang in die weiterführende Schule passen?

Wie läuft es denn in der Schule? Sozialkontakte? Evtl durch Lehrer ungerecht behandelt fühlen? Mobbing?

Wie verhält er sich anderen gegenüber?

Siehst du worauf ich hinaus will?
Das der Auslöser evtl auch außerhalb liegen kann und dein Sohn seine Wut an deinem Mann auslässt und in seiner Oma einen Verbündeten gefunden hat.

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Ich würde dazu tendieren, deinen Sohn einmal spüren zu lassen, wie sich die Sachen am eigenen Leib anfühlen.

Taschengeld verschwindet, Bücher und Schuhe sind weg, du weißt es selber, was ihn am meisten trifft.

Hilfe vom Jugendamt hast du ja schon empfohlen bekommen.

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Das wäre auch der nächste Schritt den mein Mann versuchen würde.

Ich bin da ein wenig zwiegespalten. Wir versuchen ihm ja immer und immer wieder zu vermitteln, dass man sowas nicht tut und Eigentum des anderen gewahrt werden muss usw. um uns dann auf "seine Schiene" runterzulassen?

Ich werde auch mit diesem Gedanken nochmal umgehen.

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Huhu,

grundsätzlich finde ich es richtig, dass dein Sohn und deine Mutter sich erst einmal nicht sehen sollen. Alleine um da mal Ruhe rein zu bringen. Dein Sohn wird wahrscheinlich auch gar nicht wissen wo ihm der Kopf steht. Die Oma sagt er soll diese Sachen machen und bekommt von ihr Bestätigung und zu Hause heißt es das ist falsch (ist ja auch gut, dass ihr ihm das deutlich macht, aber für ihn ist das sicher schwierig). Hast du schon mal über eine Kur nachgedacht? Da könntest du mit beiden Kindern hin, die Oma wäre erst mal raus und kann deinen Sohn auch nicht heimlich treffen und ihr bekommt auch noch Unterstützung und Beratung von Psychologen. Damit die Krankenkasse das schneller bewilligt würde ich meinen Hausarzt mit ins Boot holen, der kann dir für die Kasse was schreiben, dass es dringend ist.
Mir so einem Schreiben ist es auch meist leichter einen Platz in einer Familientherapie zu bekommen.

Liebe Grüße und alles Gute

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Kur... Auch die Idee kam mir noch nicht. Auch hier werde ich mal darüber nachdenken. Es würde zumindest die Akutsituation momentan einmal entzerren.

Danke für deine Idee.

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Also ich bin ja immer dafür, die Fehler in der Eltern-Kind-Beziehung bei den Eltern zu suchen. Bin immer sehr genervt von Leuten, die über ihre Kinder wütend sind, ohne zu erkennen, dass sie als Eltern logischerweise am Anfang der Reaktionskette standen und nicht das Kind. Die Schuldfrage ist insofern relevant für mich als dass derjenige, der schuld ist, auch etwas ändern kann. Also nicht "ich bin so gestraft vom Leben, mein Sohn ist so böse zu mir", sondern "Oh, mein Sohn verhält sich mir gegenüber böse, was muss ich an mir ändern, um diese Verhaltenskette wieder aufzulösen?"

Aber in deinem Fall, wenn wirklich die Oma hier missbräuchlich den Sohn beeinflusst, kannst du die Schuld ja nun nicht bei dir suchen. Also kannst du wahrscheinlich auch nicht durch eine Verhaltensänderung von dir etwas bewirken.

Ich würde mich fragen, ob ich dieses Kind an den schädlichen Einfluss durch die Oma verloren habe, oder ob es noch eine Chance gibt, es zurückzubekommen. Wenn ich eine Chance sehe (von Oma wegziehen, deutliches warnendes Gespräch führen, Psychologe, neue Strategie der bedingungslosen Liebe, was auch immer ...), würde ich die nutzen, wenn nicht, wenn ich zu dem Ergebnis komme, dass ich dieses Kind unwiederbringbar verloren habe, würde ich darum trauern, aber mich dann auf meine Familie besinnen und den Störenfried rauswerfen.

Da würde ich mich eben in erster Linie selbst schützen wollen und das Kind notfalls rauswerfen. Ich denke, ich würde das so machen, dass ich dem Sohn in einer deutlichen Ansprache klar mache, dass wir dieses Verhalten nicht mehr tolerieren werden und dass er eine letzte Chance bekommt, das abzustellen. Wird es dann nicht besser, dürfte er seine Sachen packen und zu Oma ziehen.

Das ist mein Impuls gewesen beim Lesen, weil ich mir das wirklich sehr schwer vorstellen könnte, mit jemandem unter einem Dach zu leben, der uns andere Familienmitglieder (oder eins davon) dermaßen sabotiert.

Ich habe, wenn ich mich da rein versetze, den deutlichen Drang, diesem Kind zu sagen:

Wir wissen, dass du es machst.
Wir finden es richtig scheiße.
Wir wissen, dass du dich von Oma beeinflussen lässt.
Du bist ein eigener Mensch. Es ist deine Entscheidung, ob du dich wie ein normales Mitglied unserer Familie verhalten willst oder wie der hinterhältige Handlanger von Oma.
Denk noch einmal gut darüber nach, welche Entscheidung du treffen willst.
Wenn du zu dem Ergebnis kommst, hier nicht als normales Familienmitglied leben zu wollen, ist das für uns traurig, aber wir werden das akzeptieren. Du kannst dann stattdessen bei Oma weiterleben.

Mich macht jedenfalls deine ganze Situation sehr betroffen. Ich finde es ganz furchtbar von deiner Mutter, so einen jungen Menschen derart zu instrumentalisieren und in Kauf zu nehmen, ihn von seiner Familie so zu entzweien.