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Mich würde vorwiegend mal interessieren, wo Du entbinden willst. In Deiner Heimat, nahe bei Deinen Eltern? Oder bei ihm, damit Du nach der Geburt nicht 120 km mit einem Säugling hin und her fahren musst?

"Jammern auf hohem Niveau aber mit mir gehen jetzt mehr als die Hormone durch denke ich :-/"

Ja, das glaube ich auch. Dir ist jetzt erst durch die Schwangerschaft so richtig bewusst geworden, welche Werte Dir im Leben wichtig sind.

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Warum zieht er nicht zu dir? Seinen selbst bewohnten Immobilienanteil kann er vermieten und davon weiter die Raten bedienen.

Wenn er sich sowieso selbständig machen will - und das derart, dass er viel Zeit bei euch verbringen und auch dort arbeiten erledigen kann - könnte er auch gleich bei dir wohnen.
Oder ihr sucht euch was auf der Mitte. Er könnte die 60 km beruflich pendeln und hast es nicht so weit zum heimatlichen Gehöft und Mami und Papi, wenn du ohne nicht kannst

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Ich finde, dass die Belange deines Kindes über allen anderen stehen sollten. Es ist viel wichtiger, dass du ihm eine intakte und zusammenlebende Kernfamilie bieten kannst, als für deine Eltern da zu sein.

Wie stellst du dir das auch vor? Soll das Kind dann, wenn es 5 oder 6 Jahre alt geworden ist, das Zusammenleben mit seinem Papa auf einmal aufgeben? Wie bei einer Scheidung? Das wird es sicherlich traumatisieren.

Deine Eltern in Ehren, aber dein Kind geht vor. Und auch dein eigenes Leben und das deines Mannes. Deine Eltern müssen hier klar anderweitig betreut werden, wenn es so weit ist. Ich finde deine Gedanken nicht richtig.

Du bist bald Mutter, das bringt Verantwortung mit sich.

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>> Nun bin ich in der 6 SSW... Das Kind war geplant … Monatelang haben mein Partner und ich darüber geredet wie wir es machen werden <<

Zuerst einmal ist das Kind seit Monaten geplant, nun bist du schwanger. Ihr habt monatelang einen Plan (zu dem ich mich später äußere) ausgeklügelt, an dem du nun auf einmal nicht mehr festhalten willst. Dass deinen Partner das nicht erfreut, wird klar sein.

>> zum Entschluss gekommen dass ich mit dem Kind hier bleiben werde (sobald es in die Schule kommt) und bis dahin bei ihm leben werde damit er sein Baby <<

Das ist ein Entschluss, den ich absolut nicht nachvollziehen kann. Du denkst absolut nicht an dein Kind UND deinen Partner.

Dein Kind wird bis zum Schulalter zahlreiche Freunde gefunden haben, gefestigte Strukturen, Spielkameraden im Kindergarten, in der Nachbarschaft, im Verein, etc. Dieses Umfeld willst du deinem Kind entreißen, wenn es in die Schule kommt. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sowas als Kind NICHT toll ist. Du schreibst, dass das Kind an beiden Orten Freunde haben wird. Ja, aber Kinder unterscheiden in diesem Alter erheblich zwischen "Gelegenheitsfreunden" und mehr oder minder täglich gepflegten Freundschaften.
Wir mussten unsere Tochter mit 4 Jahren aufgrund Umzugs den Kindergarten wechseln lassen und es hat mir fast das Herz gebrochen. Ja, ich mag das dramatisieren. Ich bin aber selbst als Kind oft umgezogen und weiß wie bescheiden sowas ist.

Außerdem wird dein Kind sich dann auf einmal - mit sechs Jahren - an eine Wochenendbeziehung gewöhnen müssen? Wie stellt ihr euch das eigentlich vor? Sicherlich geht sowas, es aber absichtlich zu provozieren finde ich äußerst unglücklich.

Die von euch angestrebte Lösung halte ich tatsächlich für die ungünstigste Lösung.

Auch solche Dinge wie sechs Jahre lang jedes Wochenende mit Baby / Kleinkind stundenlang durch die Gegend zu fahren, anstatt selbst am neuen Wohnort Wurzeln zu schlagen, sind utopische Vorstellungen. Wenn es dich nicht irgendwann selbst nervt, so werden dir Kindergeburtstage, Vereinsveranstaltungen, etc. einen Strich durch die Rechnung machen.

>> Ich bin aber diese wichtige Phase im Leben gegangen wo ich draufgekommen bin, dass auch ich in meine Heimat gehöre <<

In deinem Post findet sich sehr viel "ich" und kein "wir"...

>> und meine Eltern im Alter unterstützen möchte, da ich selber im Pflegeberuf arbeite und weiss was da noch alles so kommen kann. <<

Ich bezweifle, dass es gesund ist, das Wohl der Eltern über das Wohl seines eigenen Kindes zu stellen. Ihr habt das Leben vor euch, wenn deine Eltern (evtl. in 20 Jahren???) mal pflegebedürftig werden. Vielleicht tritt der Fall gar nie ein. Ich kann mir nicht vorstellen, aus welchen Gründen du deine eigene Entwicklung und die deines künftigen Kindes hinter den eventuell irgendwann mal anstehenden Ansprüchen deiner Eltern anstellst.

>> Ich bin eigentlich eine recht selbstständige Person, die gut alleine sein kann <<

Hier auch wieder: "Ich"
Kann dein Freund alleine sein? Will dein Freund ohne seine Familie sein Findet er es gut, wenn er sein Baby nur an den Wochenenden sehen wird?

>> Wie kommt man alleine mit einem Baby/ Kleinkind zurecht, wenn der Papa nicht immer präsent ist? <<

Ich komme sehr gut zurecht. Das war aber nicht immer so. Wir hatten ein Schreibaby, ich war häufig am Rande der Verzweiflung, wir als Paar kurz vor der Trennung. Begünstigt wird dies durch "du bist ja nie da", "du musst das alles ja nicht machen", "du hast keine Ahnung, was hier vor sich geht", etc. Du wirst ihm Vorwürfe machen, dass er nicht da ist, dass er mehr Freizeit hat, dass er dich nicht unterstützen kann. Und das wirst du in vollem Bewusstsein tun, dass er nichts dafür kann und es auch nicht ändern kann.

Du wirst alleine für Vieles zuständig sein und musst dennoch seine Meinung und Wünsche respektieren. In Erziehungsfragen ist "weil du nie da bist" kein Argument, aber das ist schwer zu akzeptieren. Auch dein Partner hat Mitsprache, auch wenn er nicht da ist - sowas führt sehr schnell zu Streitigkeiten.

Du wirst immer bemerken, dass dein Freund nie so in den Alltag involviert ist, dass er nicht immer involviert in die Geschehnisse ist, vielleicht auch nicht die nötige Anteilnahme zeigt, die du dir erhoffst, einfach weil er nicht eingebunden ist.

Ich lebe seit vielen Jahren eine Wochenendbeziehung, seit einigen Jahren mit Kind. Es gibt Höhen und Tiefen und es gibt immer wieder Phasen, in denen man - auch als Paar - deutlich an seine Grenzen kommt.

Eins steht aber fest: Ich hätte diese Art des Zusammenlebens meinem Kind nicht zugemutet, wenn es anders gegangen wäre. Für ein Kind ist es alles andere als schön, den liebenden Vater nur am Wochenende zu sehen und das ist in den ersten Jahren noch ziemlich egal. Bei uns fängt das Kind erst jetzt an, die Wochenendbeziehung wirklich zu realisieren und zu "betrauern", dass der Vater nicht da ist. Das war in den ersten Jahren nicht so, insofern ist auch diesbezüglich euer Plan wahrscheinlich nicht so sinnvoll.

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Hallo Lilifee!
Tu mir und dir einen Gefallen und ignoriere die ganzen negativen Antworten hier. Menschen sind selten offen für die Dinge, die ihrem eigenen Leben fremd sind.

Lebe dein Leben so, wie du es für richtig hältst.
Wichtig ist, dass dein Partner und du euch einig seid. Fertig aus.

Ich verstehe, wieso du bei deinen Eltern bleiben möchtest.
Bin mit meinem Mann zuerst viel umgezogen und auch weit weg von seinen und meinen Eltern wegen seiner Arbeit. Da war meine Arbeit flexibler. Dann kam unser Krümel und ich saß irgendwo im nirgendwo allein herum. Zu dem Zeitpunkt hätte ich Schwiegermama und meine eigene Mutter wirklich gebraucht. Aber mein Mann hat aufgefangen, was ging. Schlussendlich sind wir dann doch zurück in die Heimat, damit ich meine beiden Großeltern pflegen konnte.

Es läuft sowieso nie so, wie man plant. Hör auf dir Sorgen zu machen, genieße die Schwangerschaft (sofern dir nicht ständig übel ist ;-)) und sei dankbar für das, was du hast. Einen tollen Mann und bald ein tolles Kind, ein Dach über dem Kopf und eine Familie die dich sicherlich unterstützt.