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Völlig unabhängig von der Tochterthematik, würde ich nie im Leben ein Haus kaufen mit einem Mann , mit dem ich erst 1 Jahr zusammen bin !!!
Das kann sowas von in die Hose gehen.
Zusammen ziehen ... okay.... Wenn es gut geregelt ist, kann man das gut rückgängig machen.....aber ein Hauskauf ??
Im Endeffekt also alles richtig gemacht, indem du die Sache abgeblasen hast. Nur die Gründe ( brüllende Tochter) finde ich nicht okay.

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Ganz ehrlich, ich kann mir das bildlich so richtig vorstellen. Du mit deinen tollen Kindern die natürlich nie so ein Theater gemacht haben. Dann ein 4 jähriges Kind was ja auch nicht gefragt wird ob sie es toll findet mit dir und deinen Kindern Zeit zu verbringen. Vielleicht ist das ihre Art auszudrucken das sie es blöd findet. Im übrigen denke ich dass eure Beziehung keine gemeinsame Zukunft hat. So wie ihr euch jetzt schon angiftet wegen der kleinen. Er ist ihr Vater und er liebt sein Kind. Vielleicht wäre es besser gemeinsam nach einer Lösung zu suchen als diese Ablehnung in den Raum zu stellen. Da wären du und deine 2 Kinder die sie diese Ablehnung spüren lassen und ein Vater der wahrscheinlich schon total nervös in diese Treffen reingeht. Na dann ein entspanntes Wochenende

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Danke für Deinen Beitrag. NIcht jeder, der Kinder hat, hat automatisch einen Riesenstress mitgebucht. Vielleicht hatte ich Glück mit meinen - keine Ahnung. Vielleicht passt es eben einfach auch nicht. Soll vorkommen. Deshalb ist es umso wichtiger, ehrlich miteinander zu sein und rechtzeitig Bedenken zu äußern, die man empfindet, ehe man das große Chaos anzettelt, in dem Fall Kauf eines Hauses, mit vorprogrammiertem Konfliktpotenzial. Die Kleine ist übrigens vor der Beziehung auch schon so gewesen und wenn sie mit ihrem Papa allein ist, läuft es auch so ab. Ich war nämlich durchaus in der Lage, mich und meine Konstellation selbstkritisch zu betrachten und in Erwägung zu ziehen, ob es vielleicht am Gesamtpaket liegt, was die Heulerei auslöst . Aber ob mit oder ohne mich an Bord - geweint und gequengelt wird so oder so, wohl auch bei der Mutter.

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Die Kleine einer Freundin von mir ist auch so, sie ist ein sehr willensstarkes, aber auch sehr intelligentes kleines Mädchen, das oft frustriert ist von den Grenzen, die ihre körperlichen Fähigkeiten ihrem Geist setzen. Da geht schon so viel in dem kleinen Kopf vor, und dann scheitert sie an den eigenen noch nicht ausgereiften Fertigkeiten, sowohl motorisch als auch sprachlich.

Das muss jetzt bei der Kleinen nicht auch so sein, aber ich denke mal, kein so kleines Kind ist "Schuld" am eigenen Fehlverhalten, irgendwas scheint sie ja zu quälen innerlich. Das ist natürlich nicht Deine Baustelle, aber ich sehe hier deutlich die Eltern in der Pflicht, dem auf den Grund zu gehen, denn die Kleine ist ja zu 100% garantiert auch nicht glücklich damit, dass sie sich selbst so im Weg steht. Wenn das Kind auch im Schlaf weint, finde ich das alarmierend, das wäre für mich auf jeden Fall als Mutter ein Fall für den Kinderpsychologen, wenn ich selbst nicht weiß, warum das Kind so ist.

Was sagt er denn und die Mutter? Leiden die Eltern auch so unter dem Verhalten des Kindes oder nehmen die das so hin, dass es einfach so ist. Natürlich kann man Kinder nicht immer mit anderen gleichsetzen, jeder hat einen anderen Charakter und lässt Frustrationen anders raus, hier zu sagen, meine Kids sind nicht so, ergo: das Kind ist nicht normal! Das ist natürlich unfair. Sie ist erst 4! Mit 2-4 sind viele Kinder in einer ausgeprägten Trotzphase, generell ist Gebrüll in dem Alter also erst mal nix ungewöhnliches. Erst mit 4-6 lernen die Kinder dann mehr und mehr, ihren Unmut in begründete Worte zu fassen. Trotzdem kann sich natürlich auch eine 4-jährige normalerweise soweit artikulieren, dass man sie doch auch fragen kann, was denn gerade für sie nicht okay ist und vor allem, was sie denn jetzt stattdessen gern tut/haben möchte.

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Ich finde deine Entscheidung völlig korrekt - das beweist auch die Reaktion deines Partners. Ihr seid gerade mal ein Jahr zusammen, ein Hauskauf ist finanziell alles andere als ein Pappenstiel. "Quasi" bei jemandem wohnen ist was Anderes als zusammen wohnen. Ihr habt noch keinerlei "richtigen" Alltag geteilt und du siehst deinen und den deiner Kinder bei einem Zusammenzug gefährdet (ebenfalls völlig nachvollziehbar, ich bräuchte nach nem anstrengenden Arbeitstag auch nicht noch nen "Terrorzwerg" zuhause).
Das Kind mal aus der Situation rauszunehmen, um zu sehen, ob dann eine Änderung ihres Verhaltens eintritt, halte ich ebenfalls für eine gute Idee.

Dass dein Partner nun rumbockt und stichelt, würde mir allerdings sauer aufstoßen - gerade vor dem Hintergrund, dass er im Umgang mit seiner Tochter deiner Aussage nach keine Konsequenz walten lässt. Pass auf, dass du nicht zum Prellbock wirst.

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Hallo,
vorab: Ich finde deine Entscheidung richtig und sehr mutig.
Ich habe so ein Kind. Bei uns steht keine Trennung im Raum. Wir haben drei Kinder, unser Familienleben ist turbulent, aber meist harmonisch. Wir erziehen konsequent, aber bedürfnisorientiert. Ich dachte, so könne man alle Probleme lösen und sei richtig dufte Eltern, bei denen es läuft.
Unsere Große war und ist anstrengend, das ist einfach ihr Charakter, aber wir kommen damit gut klar.
Unser Mittlerer - und um den gehts - war recht pflegeleicht, die ersten 2,5 Jahre. Dann fing es an.
Er schrie. War er übermüdet oder hungrig, begann er zu schreien und hörte bis zu 1,5 Stunden nicht mehr auf.
Wir versuchten zu trösten.
Gaben ihm kurze, knappe Ansagen, die bei ihm ankommen sollten.
Versuchten, seine Gefühle zu spiegeln - "Du bist hungrig!" O.ä.
Versuchten, ihn in Ruhe zu lassen.
Nichts half. Das ging 1,5 Jahre so, bis wir anfingen zu schreien. Ich schrie meinen Sohn an, dass ich ihn unter die kalte Dusche stellen würde, wenn er nicht JETZT still sei. Sowas wäre mir vorher im Traum nicht eingefallen!!!
Irgendwann war ich so weit, dass mir beinahe die Hand ausgerutscht wäre. Und dann überlegte ich, ob bedürfnisorientiert hier wirklich richtig ist. Jedes Mal, wenn mein Sohn nun schrie, stellte ich ihn ins andere Zimmer und schloss die Tür. Das tat ich etwa zwanzig Mal.
Er schreit immer noch ab und zu, die Tage wird er vier. Aber es ist DEUTLICH besser geworden - vielleicht noch ein Schreianfall pro Woche und er hört recht schnell damit auf, wenn ich ihm drohe, ihn ins andere Zimmer zu stellen.

Was ich damit sagen will: Bedürfnisorientiert und geduldig helfen nicht immer. Manchmal muss man einfach mal durchgreifen und dem Kind eine deutliche Grenze setzen.
Vielleicht hilft mein Beitrag dir ja ein bisschen so als Grundlage für ein Gespräch mit deinem Partner.

Und: Wenn ich in deiner Lage wäre - nein, niemals würde ich ein "solches" Kind so oft tolerieren, wenn ich nicht wirklich müsste, und das sage ich als Mutter eines "solchen" Kindes. Ich hab nur leider kein Rückgaberecht mehr (Spaß ;-) ).

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Hallo,

Ich finde deine Entscheidung richtig und du hast meine Hochachtung dafür. Eine gemeinsame Immobilie bindet mehr als eine Ehe.

Vielleicht wendet es sich ja noch zum besseren, ansonsten: wenn du kaufen möchtest, kauf allein.


Liebe Grüße

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NIEMALS würde ich ein Haus mit jemandem kaufen den ich erst so kurz kenne. Wenn man dann erstmal einen gemeinsamen Kredit "am Hals" hat, kommt man nicht mehr ohne große Verluste aus der Sache raus.
Und wenn man dann erstmal finanziell runiert ist, kommt die Lebensfreude auch nicht mehr so unbeschwert zurück.
Gerade wenn man kleine Kinder hat, sollte einem die Fragilität von Beziehungen doch bewusst sein, und dass nicht jeder das Glück hat einen passenden Partner für eine stabile langjährige Beziehung zu finden.
Zu den Brüllanfällen:
Meine Kleine hatte das auch. Heute (mit 11) ist das zum Glück überwunden, aber so mit 4-5 Jahren waren alle Beteiligten am Rande des Nervenzusammenbruchs und darüber hinaus.
Der Große (fast 13 inzwischen) hatte das nie. Die beiden sind extrem unterschiedlich.
Ich glaube mit einem fremden Kind würde ich mir das nicht antun, außer man sieht sich dann eben nur in der kinderfreien Zeit.

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Hallo.

Es tut mir leid, aber ich denke, deine Entscheidung ist die Richtige und leider denke ich auch, dass sich euer Problem nicht geben wird. Auch bin ich der Meinung, dass man nicht alles pathologisieren muss, es gibt einfach unterschiedliche Charaktere und manche sind eben extrem anstrengend.

Wenn du Glück hast, bleiben deine Kinder immer eher pflegeleicht, vermutlich wird die Tochter deines Partners immer eher schwierig bleiben. Aber selbst wenn nicht. Das Risiko besteht einfach und ist heute nicht absehbar.

Und da liegt das generelle Problem. Ich habe selber zwei absolut anstrengende Mädels die unheimlich viel brüllen. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich auch Distanz wählen, kann ich als Mutter aber nunmal nicht. Freiwillig im Patchwork würde ich mir meine Schreibirnen niemals antun. Ohne echte Elternliebe ist dieser Terror auf Dauer erst recht nicht zu ertragen.

Also so leid es mir tut, du tust das Richtige und ich glaube auch nicht, dass ihr überhaupt gemeinsam Leben werdet.

Alles Gute

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So ein bisschen habe ich eins meiner Kinder wieder erkannt, mittlerweile sechs. Wir haben jetzt seit einem Jahr eine Diagnose- Autismus-Spektrum Störung.

Das Schreien kam von der dauernden Überforderung und Reissüberflutung, es wurde besser als sich mein Kind besser mitteilen konnte. Anstrengend ist es noch immer, ein Spießrutenlauf ist unser Alltag manchmal. Einfache Dinge können furchtbare Wutanfälle provozieren (Brot anders geschnitten als sonst, falsche Reihenfolge auf der Treppe usw.), man kämpft zum Teil darum das Haus verlassen zu können- am liebsten wäre das Kind einfach nur zuhause.

Ich lerne damit umzugehen, aber es ist wirklich furchtbar anstrengend. Niemals würde ich mich für ein Bonus Kind so einschränken wollen. Natürlich kann es einfach ein anstrengendes, normales Kind sein. Aber wäre es meine Tochter würde ich versuchen der Ursache auf den Grund zu gehen und sie untersuchen lassen.

Deine Entscheidung ist absolut richtig, bleib dabei. Du solltest aber auch Verständnis für deinen Partner haben- es tut weh wenn man mitbekommt das etwas mit dem eigenen Kind nicht stimmt. Die Ablehnung die andere dem eigenen Kind entgegen bringen schmerzt sehr. Das muss er jetzt erstmal verdauen, lass ihm dabei Zeit.

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Nach einem Jahr Beziehung gemeinsam ein Haus zu kaufen.... das ist doch - ob mit oder ohne Kinder oder Terrorzwerge mit an Bord - eine sehr naive Idee.

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Ich finde es toll wie reflektiert du die Sache angehst. Es gehört eine ganze Menge Mut dazu eine solche Entscheidung zu treffen und auszusprechen. Gerade mit dem Wissen, dass der andere es nicht toll finden wird.
Es ist auch vollkommen okay, dass dein Partner enttäuscht und verletzt ist. Das ist zu respektieren, man muss aber nicht zwangsläufig etwas daran ändern wollen. Mit jemandem zusammenziehen nur um seine Gefühle nicht zu verletzen wäre für mich definitiv keine akzeptable Alternative.

Allgemein würde ich sagen: unabhängig von seiner Tochter wäre mir ein Jahr Beziehung zu wenig um ein Haus zu kaufen. Da hängt so viel Verantwortung dran... das kann man nicht mal eben rückgängig machen.

Er wird natürlich in Bezug auf seine Tochter eine andere Sicht haben. Mit den eigenen Kindern ist man in der Regel entspannter und verständnisvoller. Deine Ansicht zu ihr wird er möglicherweise auch als Angriff gegen sich selbst verstehen. Aber auch das wirst du nicht ändern können.

An Beziehungen muss man arbeiten. Stimmt. Das gilt für beide Seiten und er tut ja fast so als hättest du doe Beziehung beendet. Ist aber nicht so. Wenn er weiß, dass du mit dem Verhalten seiner Tochter ein Problem hast, dann wäre das auch ein Punkt an dem er arbeiten könnte. Dir jetzt den schwarzen Peter zuzuschieben, da macht er es sich ziemlich einfach. Er scheint deine Sorgen da ja auch nicht richtig ernst zu nehmen.

Ich würde, wenn sich die Gemüter etwas beruhigt haben, einfach noch mal ein Gespräch führen. Darüber, dass du ein Zusammenziehen gar nicht ausschließt sondern die Entscheidung darüber eben für dich einfach erstmal vertagt ist. Und dann kann man sehen, wie man weiter damit umgeht.