Liege ich so falsch?

Moin moin Zusammen,

Ich weiß gar nicht so richtig wie ich anfangen soll..... Ich 35 mein Partner 38 sind jetzt knapp 19 Jahre zusammen und haben zusammen 4 wunderbare Kinder.
In letzter Zeit werde ich immer unglücklicher in meiner Beziehung, natürlich gab es in den 19 Jahren Höhen und Tiefen, aber zur Zeit habe ich einfach keine Lust mehr. Ich mag mit ihm schon gar nicht mehr darüber reden, weil ich ja in seinen Augen total falsch liege.

... ich fang einfach mal an was mein Problem ist, vielleicht liege ich ja wirklich total falsch....
Ich werde erst wieder im Juli anfangen zu arbeiten, da dann die kleinste (2 jahre) in die Kita kommt. Ich mache hier zu Hause alles, ich kümmere mich um die kinder (12,9,7 und 2 jahre), Haushalt, Finanzen, Tiere halt alles. Ich halte ihm komplett den Rücken frei, er muss sich um nichts Gedanken machen und kümmert sich um nichts. Nun habe ich mal gesagt das es für mich selbstverständlich ist, dass er als Familienvater arbeiten geht bis ich auch wieder kann. Er versteht es einfach nicht, den in mein Augen geht er "nur" arbeiten (wo er auch noch Spaß hat). Wenn er von der Arbeit kommt möchte er Ruhe haben, die wir ihm auch geben. Dann wird noch Stunden gezockt und dann geht er schlafen weil er ja wieder früh hoch muss. Ich fange dann fast wieder von vorn an mit der Hausarbeit weil er nichts wegräumt, weder von sich noch mal was von den Kindern. Mache ihm dann noch sein frühstück fertig und komme nie vor 23 Uhr ins Bett.
Ich habe kein Urlaub, kein Wochenende, kein Feierabend. Ich muss immer funktionieren! Aber wenn er Feierabend oder Urlaub oder Wochenende hat dann muss er sich ja ausruhen. Ich sagte mal das ich einen 24/7 Job habe darauf wurde ich nur ausgelacht mit den Worten das es ja gar nicht stimmt die kinder schlafen ja nachts.

Ich könnte noch sooo viel schreiben, aber ich denke der Text ist schon lang genug.
Vielen Dank fürs Lesen!

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Wie tritt er überhaupt mal als Vater und Ehepartner in Erscheinung? Er arbeitet, will seine Ruhe, zockt und geht schlafen......

Und du trägst ihm den Hintern hinterher. Warum richtest du ihm auch noch das Frühstück? Demnächst gehst du wieder arbeiten. Wer richtet dir mal das Frühstück und wann erholst du dich am WE mal?

Warum drückst du ihm nicht die Kinder in den Arm und gehst aus, in die Sauna, mit Freundinnen weg oder auch nur eine Runde spazieren?
Du redest mit ihm, er stellt sich dumm und alles bleibt wie es ist.

Was ich nicht verstehe: wieso bekommt man mit so jemandem 4 Kinder??? Beim letzten vor nicht einmal 3 Jahren war alles noch super und du hattest Freizeit und Unterstützung?

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Du liegst nicht falsch. Aber der Grundstein für euer heutiges Problem wurde schon vor Jahren gelegt.

Dein Mann ging arbeiten und du hast dich in den letzten Jahren um die Kinder , Haushalt usw gekümmert. Du hast ihm immer mehr abgenommen bis er so gut wie nichts mehr zu hause machen musste. Am Anfang wirst du es bestimmt gern getan haben, aber irgendwann kam der Zeitpunkt an dem es dir langsam zu viel wurde. Da es aber die meiste Zeit so war hast du bestimmt deinem Mann noch nichts gesagt. Vielleicht hast du auch gehofft das er sieht wie es dir geht und dich daher mehr unterstützt. Leider kam aber diese Unterstützung nicht. Dein Mann hat sich in seine Rolle hineingelebt. Er war/ ist der Alleinverdiener und du kümmerst dich um den Rest. Für ihn eine angenehme Rolle. Für dich aber eine Rolle an der du " zugrunde" gehen kannst. Dein Mann hat aus den Augen verloren was du jeden Tag leistest. Es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit das du zu hause alles machst.

Es ist aber sehr schwierig ihm umzustimmen. Das einfachste wäre ein zeitweiser Rollentausch. Da er deine täglichen Leistungen nicht erkennt würde ich ihm anbieten ein Wochenende deine Aufgaben zu übernehmen. Vielleicht gönnst du dir dann an diesem Wochenende etwas was dir gut tut. Ich möchte aber wetten das es noch nicht einmal einen Tag dauert bist dein Mann feststellt das du zu hause einen Vollzeitjob hast .

Fg blaue-Rose

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Zu deinem letzten Satz: Da denkst du zu optimistisch.
Wenn die TE zwei Tage am WE wegfährt, ist der einzige "lästige" Posten für den Mann das zweijährige Kind, selbst dafür könnte er die großen Kinder einspannen.

Einmal McDonald's, einmal Pizzataxi, das freut die Kinder und Papa hat keine Arbeit.
An diesen zwei Tagen muss weder gewaschen noch geputzt werden, es stehen vermutlich keine Hobby-Termine an oder sonstige Termine an. Vor allem muss nicht pünktlich morgens aufgestanden werden.

Dazu von Papa genehmigte Daddel- und TV-Zeit... und er wird sich denken, dass "zu Hause bei den Kindern sein" doch sehr relaxt zu händeln ist :-).

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Sehe ich genau so! Ich würde sogar noch mutmaßen, das die TE, wenn sie dann sonntags abends nach Hause kommt, erstmal ein Schlachtfeld beseitigen muss, da weder Mann noch Kinder in diesen zwei Tagen aufräumen werden. Geschirr auf dem Tisch, Spielzeug überall verteilt usw... nie im Leben sieht sie Wohnung nach einem Papa Wochenende noch so aus wie vorher 😬 Dann hat die TE ein schön entspanntes Wochenende verbracht und ist sobald sie nach dem Aufräumen todmüde ins Bett fällt genau so fertig wie vorher.
Selbst wenn sie eine Woche weg wäre, müsste sie bestimmt hinterher erstmal das Haus wieder auf Vordermann bringen, aber zumindest würde ihr Mann dann mal sehen, das mit 4 Kindern der Alltag alles andere als entspannt ist!

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Hi,
echt jetzt? Das hast du ihm die ganzen Jahre so ermöglicht? Warum macht man das?
Das wird er niemals aufgeben, da wäre er ja schön blöd.
Du wirst also bald arbeiten gehen und 5 Kinder plus das ganzen Drumherum an der Backe haben.
Ja, du liegst falsch, nämlich damit, dass du ihm die ganze Zeit „den Rücken frei gehalten“ hast.

vlg tina

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Wieso bitte soll Dein Mann was tun, wenn er es seit vielen Jahren nicht muss? Das hättest Du anders anfangen müssen. Keine Ahnung, ob Du es noch schaffst, ihm das heute beizubringen, wird wohl ein hartes Stück Arbeit werden und Du müsstest ziemlich rigoros werden. Ob Du das kannst? Keine Ahnung.
Anfangen würde ich konsequent damit, dass ich SEIN Zeug nicht mehr aufräume sondern ihm irgendwo auf einen Haufen schmeiße - natürlich schon nach vorheriger Ankündigung.
Du lässt zu, dass er Dich auslacht? Da bist Du wirklich selber schuld. Der braucht eine klare Ansage und Konsequenzen. Wenn ich ihm einmal den Stecker beim Daddeln gezogen habe, weiß er, dass ich es ernst meine. Mein Mann war schon erziehungsbedingt vom alten Schlag, aber im Ernst ausgelacht hätte er mich wohl nur einmal. Wehr Dich endlich. Vier Kinder mit so einem faulen Partner zu kriegen ist mutig, aber wenn man einem Erwachsenen schon das Frühstück machen muss, läuft was falsch. Das kann er künftig auch alleine erledigen. Probe endlich den Aufstand.
LG Moni

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Du merkst es Selbst: es ist Zeit, Dinge zu ändern.

In einer guten Beziehung teilt man sich Aufgaben.
Bei Euch ist die Aufgabenverteilung ungleich.
Also handelt gemeinsam einen neuen guten Plan aus.

Stellt einen Zeitplan auf und verteilt die Aufgaben um.
Berücksichtigt dabei, dass jeder freie Zeit für sich hat- und berücksichtigt gemeinsame Paarzeit.
Wenn das seit Jahren bei Euch schief läuft, hilft Euch ein schriftlicher Plan- da seht ihr schwarz auf weiss, was Jeder von Euch tut.

Wenn er Dich nochmal auslacht, dann erinnere ihn daran, dass er ein erwachsener Mann ist und Du nicht seine Mama bist.

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Das Problem ist doch aber, dass er ihre Arbeit gar nicht als Arbeit sieht. Er scheint der Meinung zu sein, sie würde sich 24/7 zu Hause den Boppes breit sitzen, während er schuften geht. Da hilft dann auch kein schriftlicher Plan.

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Dann sollte sie für 1 Woche, außerhalb der Kita Ferien, alleine wegfahren.

Er nimmt sich in dieser Zeit Urlaub und muss dann also seinem, ach so stressigen, Job nicht nachgehen und übernimmt Alle! ihre "leichten" Aufgaben.
Wenn sie zurückkommt erwartet sie ein sauberes Haus, saubere Wäsche und glückliche Kinder.
Das stellt für ihn sicher kein Problem dar, denn er weiss ja, dass sie sich zu Hause den Boppes breit sitzt- den kann er sich ja gemütlich in seinem Urlaub breit sitzen, die Aufgaben, die für ihn gar keine sind und eine Selbstverständlichkeit, übernimmt er ja mit Links.

Nach spätestens 3 Tagen wird er überfordert anrufen und sie aus dem Urlaub zurück bitten - und dann können sie über den Plan sprechen. :-)

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Bei solchen Texten frag ich mich immer, wieso zum Kuckuck bekommt man mit so einem Typen 4(!) Kinder??? Der ist doch nicht erst seit gestern so? Und warum machst Du das mit und lässt Dir das gefallen? Und rennst dann ab Juni noch zusätzlich in die Arbeit???

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Naja ein Vorwurf hilft der Fragestellerin hier leider auch nicht weiter.

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Das sind keine Vorwürfe, das sind einfach Fragen, die ich gerne beantwortet hätte.

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Lass einfach alles mal liegen!

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Wieder einer der unzähligen Beiträge aus der Kategorie "wo findet man solche Idioten und warum bekommt man Kinder mit denen?"

Danke dafür! Immer wenn ich sowas lese bin ich UNENDLICH dankbar für meinen Mann!

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Hallo!

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, aber ganz grundsätzlich halte ich Männer für Wesen, die ein zumindest rudimentäres Denkvermögen besitzen. Manche sind sogar richtiggehend intelligent.

Wenn man ihnen also jahrelang den Arsch hinterherträgt, gewöhnen sie sich natürlich daran, dass sie nichts tun müssen und genießen das sicher auch ein Stück weit.

Wenn sich aber die Regeln ändern, die Frau wieder anfängt zu arbeiten und damit nicht mehr die Zeit hat, alles alleine zu machen, sind diese vernunftbegabten Männer durchaus in der Lage, das zu erkennen und ab diesem Zeitpunkt mehr Aufgaben zu übernehmen. Vielleicht gibt es ein paar Anlaufschwierigkeiten, damit ist ja auch zu rechnen, aber doch, auch Männer die man lange verwöhnt hat, können nach und Nach Arbeiten in und um den Haushalt erledigen.

Das gilt übrigens auch für Kinder je nach Alter, mit 12 Jahren kann man staubsaugen und Bad putzen, mit 9 Jahren Geschirrspüler ein- und ausräumen, Zimmerpflanzen gießen etc.

Setz Dich also hin und sage der Familie, dass sich die Aufgaben anders verteilen werden und du erwartest, dass alle ihren Anteil übernehmen. Und das forderst du dann ganz klar ein.

Bei mir klappt das sogar sehr gut, mein Mann hat auch in dem Umfang, in dem ich mehr arbeite angefangen, mich immer mehr zu entlasten.