Gemeinsame Zukunft mit Partner

Hallo ihr Lieben,

(Achtung sehr lang!)

ich brauche unbedingt ein paar Meinungen zu meiner aktuellen Situation. Kurz zu mir: ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Partner zusammen. (Ich bin 26, er ist 30) Ich bin vor zwei Jahren zu ihm in eine Ortschaft gezogen, in die ich ehrlich gesagt früher niiiie freiwillig gezogen wäre. Es gefällt mir einfach nicht.. ich kenne dort niemanden und fühle mich auch nicht sonderlich wohl dort. Außerdem bin ich ein Familienmensch und dadurch von meiner Familie nun 40 Minuten getrennt (klar, ist nicht die Welt). Aber aus Liebe zu ihm bin ich eben dorthin gezogen, da er eine Eigentumswohnung besitzt und sich damals keine gemeinsame neue Wohnung (auf Miete) nehmen wollte. Verstehe ich natürlich auch. Und da wir beiden sagten, dass es ja sowieso nur eine Übergangslösung ist.
Jetzt ist es so, dass ich mich in dieser Wohnung einfach nicht zu 100 % wohlfühlen kann, wegen der Ortschaft und weil ich weiß, dass es nicht unsere gemeinsame Wohnung, sondern seine Wohnung ist, und da die Wohnung leider auch nicht sehr groß ist. Ich bin in einem Haus aufgewachsen und fühle mich nun seit zwei Jahren richtig eingeengt. Die Situation belastet mich psychisch auch mehr, als ich bisher dachte. Er weiß, dass ich mich nicht wohl fühle und sehr gerne etwas gemeinsames anschaffen würde - in einer anderen Ortschaft. (Nebenbei erwähnt: ihm gefällt diese Ortschaft auch nicht und er kennt dort auch niemanden. Das hat sich damals aus einer Notsituation einfach so ergeben.)

Vor ein paar Tagen habe ich ihm dann auch wieder mal erzählt, dass es mir nicht gut geht deswegen. Er versteht mich, aber es macht nicht den Anschein, dass er zeitnah etwas daran ändern möchte.

Seit ca. einem Jahr habe ich eben das große Bedürfnis unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten bzw. aufzubauen und sich gemeinsam etwas Größeres anzuschaffen. Wir haben schon ein ein paar mal darüber gesprochen, wir möchten auch beide gerne ein gemeinsames Eigenheim. Jedoch meint er dass dies noch Zeit hat und mir kommt es so vor, als schiebt er dieses Thema immer nach hinten. Wenn ich darüber zu reden anfange, komme ich mir schon verdammt blöd vor, weil er ab und zu genervt zu sein scheint, dass ich „jetzt schon wieder damit anfange“, da wir ja keinen Stress haben. Es ist nicht so, dass wir jede Woche darüber reden würden... vielleicht alle 4,5 Monate mal..

Vor drei/vier Monaten kam er dann mit der tollen Idee, dass er sich mit seinem besten Freund eine/mehrere Wohnungen kaufen möchte, um diese dann zu vermieten und damit Geld zu machen. Und ich solle mir keine Sorgen machen, da sich der Kredit für diese Wohnungen dann ja von selbst finanzieren würde.. und für unser Eigenheim würde er ganz sicher einen weiteren bekommen.. ja klar. Zurzeit ist dieses Thema wieder on hold, aber noch nicht verworfen.
Ich komme mir ein bisschen verarscht vor.. meine Bedürfnisse in dieser Sache werden andauernd nach hinten geschoben und ich nehme alle für mich „negativen“ Dinge mit der aktuellen Wohnsituation ihm zu Liebe in Kauf... natürlich gibt es schlimmere Dinge im Leben, aber ich finde in einer Beziehung sollten die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigt werden.

Kann sein, dass ich mich da auch hineinsteigere gerade, aber die Situation macht mir echt zu schaffen. Ansonsten läufts in der Beziehung ja sehr gut..

Hat jemand eine ähnliche Situation? Was würdet ihr tun? Sollte ich das Thema nochmal klipp und klar ansprechen oder einfach lieber abwarten? Weiß gar nicht, was ich jetzt hören möchte. (Bitte keine blöden Kommentare.)

Danke schon mal.
Lg

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Hallo,

hm..schwierige Sache irgendwie.

Dass man mit dem Bauen eines Eigenheims unter Umständen noch warten möchte, kann ich verstehen. Also gut, ich bin generell jetzt nicht so, dass ich danach strebe, aber es ist doch eine sehr große und verantwortungsvolle Sache, das sollte man wohl wirklich nicht so aus dem Boden stampfen. Andererseits ist das bei dir ja schon ein längeres Thema, dass du dich dort unwohl fühlst.

ISt nun die Frage, ob eure einzige Lösung ist, von dieser Wohnung in ein Eigenheim zu ziehen. Wenn ihr beide nicht an dem Ort hängt, könnt ihr nicht eine Wohnung in einem Ort mieten, den ihr mögt, an dem ihr euch vorstellen könnt, zu leben? Die Eigentumswohnung, in der ihr jetzt lebt, kann dann ja vermietet werden.
Schau doch mal, was es so für Wohnungen derzeit gibt, die für euch in Frage kommen könnten?

Dass dein Freund sich mit einem anderen Freund geschäftlich zusammentun und Wohnungen kaufen / vermieten möchte, würde ich da jetzt erstmal außen vor lassen, denn das heißt ja wirklich nicht zwangsläufig, dass er damit versucht, euer Eigenheim zu umgehen oder so.

Also ich würde mir konkrete Pläne überlegen und dann nochmal das Gespräch suchen. Zu sagen "ich fühle mich nicht wohl" ist ein Problem, aber bietet eben auch keine Lösung. Zur allergrößten Not würde ich mir wohl alleine eine Wohnung in einem anderen Ort suchen. Heißt ja nicht zwangsläufig, dass man sich dadurch trennt. Aber das kommt natürlich immer drauf an, wie man so drauf ist.
Ich bin da wie gesagt nicht so drauf aus, ein Haus zu bauen usw.

Keine Ahnung, ob das jetzt irgendwie hilfreich war.... Trotzdem alles Gute dir!

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Hi,

danke für deine Antwort! Ja stimmt, es kommt natürlich darauf an, welche Dinge einem wichtig sind und wo die Prioritäten liegen. Wenn man kein eigenes Haus möchte bzw. es einem nicht wichtig ist, verstehe ich das auch vollkommen.

Natürlich ist es eine riiiesige Belastung, aber für uns beide steht fest, dass wir langfristig gesehen ein eigenes Haus haben möchten. Meiner Meinung nach ist es jetzt genauso eine große Belastung wie in fünf Jahren auch.. deswegen verstehe ich nicht ganz, worauf man warten sollte.

Er möchte (leider) nicht in eine andere Wohnung zur Miete, da wir ja für seine jetzige Eigentumswohnung nur Betriebskosten zahlen und in einer anderen Wohnung dann wieder Miete und ggf. neue Einrichtung etc. Für ihn kommt es nicht in Frage, die jetzige Wohnung zu vermieten, um dann in eine andere Wohnung zu ziehen. Erst, wenn wir uns unseren Wunsch vom Eigenheim erfüllen, möchte er die Wohnung vermieten. :/

Natürlich könnte ich mir eine eigene Wohnung nehmen. Jedoch denke ich, dass das unserer Beziehung sehr schaden würde. Für mich ist es jetzt schon ab und zu schwer, wenn ich daran denke, dass er in dieser Sache "so egoistisch" mir gegenüber ist. (Wenn es mir nicht schlecht gehen würde, könnte ich von mir aus noch jahrelang warten..) Aber wenn ich dann daran denke, dass ich mir eine eigene Wohnung nehme, weil er nicht aus seiner jetzigen ausziehen möchte und kein gemeinsames Eigenheim anschaffen möchte, obwohl er weiß, wie unwohl ich mich fühle.. würde das denke ich für mich nicht mehr funktionieren.

Danke für deine Antwort. :)

Lg

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Hallo,

naja, die einzige Lösung ist also: Du bleibst unglücklich, bis er sich entscheidet?
Du schließt momentan Kompromisse. Er nicht. Du hast schon Recht mit dem Gedanken, dass das etwas egoistisch ist von ihm aus.

Wenn er mit seinem Freund nun Immobilien kauft, könnt ihr dann nicht in eine von denen einziehen und die andere, momentane, vermieten? Wäre ja prinzipiell die gleiche Situation wie jetzt, nur vielleicht angenehmer für dich.

Nach wie vor finde ich das alles eine schwierige Situation. Ich finde aber darüber hinaus, dass dein Freund es sich zu einfach macht. Vielleicht ist er noch nicht so zweit, so einen ernsten Schritt zu gehen und ein Haus mit dir zu bauen. Manchmal ist das eben so, da müsste man nicht direkt an der Liebe zweifeln. Dennoch denke ich, dass da dringend nochmal ein klärendes Gespräch hin muss. Er sollte verstehen, dass du dich nicht wohl fühlst und es nicht nur hinnehmen. Langfristig gesehen wird das eure Beziehung vergiften, denke ich. Irgendwann wirst du es ihm "vorwerfen", dass du unglücklich bist. Ist jetzt ein worst case Szenario, aber Unzufriedenheit macht nun mal viel mit einem Menschen. Und so richtig alleine aktiv scheinst du ja daran nichts ändern zu können / wollen (wollen wegen der Option, alleine umzuziehen - wie gesagt ist das eine Typfrage, aber man muss ja mal alles durchdenken).

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Was er da vor hat, machen wir auch. Bei den aktuellen Zinsen fast schon ein Muss meint mein Mann. Aber Geld "macht man" im Grunde ja erst, wenn alles abgezahlt ist und es einem gehört. Und reinstecken muss man als Vermieter oft auch (Instandhaltung/ Reparaturen), das sollte er nicht vergessen. So wirklich "haben" tut er also erst in vielen Jahren was davon ;-)

Wie wäre es denn, wenn ihr in eine der anderen Wohnungen einzieht und die jetzige vermietet? Wäre doch vom Prinzip her das gleiche in Grün aber die Wohnung und Lage würden dir vielleicht eher zusagen ;-)

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Hi,

danke für deine Antwort. Ja, ich kann den Gedanken natürlich auch verstehen. Jedoch verstehe ich gerade nicht, warum ihm das erstmal wichtiger ist, als dass wir uns gemeinsam etwas aufbauen. Und ja ihr macht es gemeinsam (anscheinend). Dagegen hätte ich nicht so große Bedanken, da ihr euch dadurch auch gemeinsam etwas aufbaut. Aber er macht es ja mit einem Freund. Verstehst du was ich meine?

Er möchte auf keinen Fall in eine andere Wohnung. Er findet es unnötig, dann für eine andere Wohnung miete zu zahlen und ggf. noch neue Einrichtung zu kaufen etc. Erst wenn wir uns ein Eigenheim anschaffen, möchte er seine Wohnung vermieten. Kann ich ja auch nachvollziehen... aber es löst mein Problem halt nicht.

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Warum denkt er denn zur Miete? Eine GEMEINSAME EIGENE Wohnung, die theoretisch (und auch praktisch) von der Miete für die jetzige bezahlt werden könnte, würde dein/euer Problem doch lösen, aber er stellt sich quer!?
Würde mir zu denken geben... wie soll da generell die Zukunft aussehen?

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Ganz klare Antwort:
Das Thema nochmal klipp und klar ansprechen!!!!!
Nur so kann sich etwas ändern!!

Eventuell gibt es einen Streit oder mehrere....aber nur so weiß dein Freund, dass du leidest! Nur so ändert sich etwas!

Männer brauchen sehr klare Worte! Schreibe ihm sonst zusätzlich einen Brief mit deinen Gefühlen.

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So klar ist Deine Antwort gar nicht!

Welches Thema soll sie denn ansprechen? Das sie sich nicht wohl fühlt? Das sie gern ein Haus mit ihm gemeinsam möchte? Das er sich ändern muss? Was muss er an sich ändern?

Einen Brief schreiben? Und der soll klar sein?

Das ist so typisches Frauengetue. Das hat mich seinerzeit in die Bredouille gebracht.

Seit ich mir selber treuer bin und durchaus den Kopf durch die Wand ramme geht es besser. Und es gibt mehr Respekt. Allerdings muss man dazu gut auf den eigenen Beinen stehen, damit man kleinere Niederlagen abplätschern lassen kann.

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Das Thema, dass es ihr so nicht gut geht natürlich!
Dass sie in eine andere Stadt mit ihm zusammen ziehen möchte und gemeinsam ein Haus haben möchte.

Warum soll das Frauengetue sein? ...verstehe ich nicht.

Man muss reden, wenn einem etwas in einer Beziehung nicht passt! Sich selber treu sein ist wichtig, aber die große Liebe ergibt sich nur, indem man immer wieder miteinander spricht, wenn man nicht glücklich ist und dann gegenseitig Opfer für einander gibt.

Man muss Opfer für die Liebe bringen. Immer. Umso mehr Opfer man füreinander bringt, umso größer wird die Liebe.

Kennst du den Film "Kein Ort ohne dich"? Schau den mal....vielleicht verstehst du dann, was ich meine.

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Ich finde, du solltest aufhören dich zu quälen. Er hält dich hin.

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Na, ich verstehe, dass das für dich ein großes Problem ist, aber da hast du dich auch selbst hineinmanövriert. Du bist ja zu ihm gezogen und hast schon vorher gewusst, dass es dir dort nicht gefallen wird. Ich an deiner Stelle wäre entweder gar nicht erst eingezogen oder nur für einen bestimmten Zeitrahmen, den ich selbst bestimme und mir dafür einen Großteil der Mieten ersparen kann (die ich wiederum auf ein Sparkonto packe).

Dass er da jetzt nicht eine Wohnung mieten möchte, wenn er eine abgezahlte Eigentumswohnung hat, kann ich auch sehr gut verstehen. ABER... er stellt sich das schon sehr einfach vor, dass er eine oder sämtliche Immobilien vermieten möchte und diese sollen dann ein Eigenheim finanzieren?! Hab ich das so richtig verstanden? Als Vermieter sind da noch ganz andere Kosten zu bezahlen und nicht nur Einnahmen zu machen. Nicht zu vergessen, die Mieteinnahmen sind zu versteuern, wenn sie ein bestimmtes Gross überschreiten.
Ich glaube, er nimmt dich nicht für voll und gar nicht ernst. An deiner Stelle würde ich das Jammern einstellen und ausziehen. wenn du dich nicht wohlfühlst und er nicht den Arsch hochkriegt.