Kinderwunsch beziehungsende kompliziert

Hallo zusammen.

Ich habe seit gestern ein ziemliches Problem und hoffe, dass mir vl die Damen hier helfen können.

Ich war mit meiner Freundin 8 Jahre zusammen, bis gestern anscheinend, da eröffnete sie mir nämlich dass sie so nicht weiter machen kann und nicht mehr mit mir zusammen sein will. Und jetzt kommts, der Grund ist ihr Kinderwunsch.

Seit 6 Jahren wollte sie immer mal mehr mal weniger ein Baby, jetzt wo ich auch einen kinderwunsch empfinde und ihr sagte dass ich es mir jetzt gut vorstellen kann, will sie nicht mehr. Also sie will vl irgendwann mal ein kind aber wenn dann nicht mit mir. Sie meinte das Gefühl dass es passt sei weg.

Ich kann das nicht verstehen. Sie meint wenn sie wieder einen kinderwunsch entwickelt dann wird sie spätestens dann mit mir schluss machen. Sie meinte auch ich hätte die letzte jahre unsere komplette Zukunft allein bestimmt, was ich aber sehr unfair finde. Ich war vorher einfach nicht bereit Vater zu werden und werde es jetzt wahrscheinlich nie. Sie meinte ihre Wünsche wären mir egal gewesen aber das stimmt auch nicht, ich kann doch nicht ein Kind machen wenn ich nicht zu 100% dahinter stehe.

Sehe ich das so falsch? Ich dachte bis gestern wirklich wir führen eine perfekte Beziehung und sie ist meine absolute traumfrau, ich kann sie nicht so einfach gehen lassen es muss doch etwas geben dass ich tun kann 😭

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Der Vergleich ist jetzt vielleicht völlig weit hergeholt und muss auch nicht den gleichen Grund haben wie bei ihr (ich kenne sie ja nicht).

Aber ich hatte auch mal eine Beziehung über viele Jahre (6 insgesamt) in der ich meinen Partner abgöttisch geliebt habe, mit ihm zusammenziehen wollte, eine gemeinsame Zukunft planen wollte. Er hat das immer abgeblockt, wurde nie verbindlich, hat nie über gemeinsame Zukunftspläne gesprochen. Ich habe darunter sehr gelitten. Ich wollte ja gerne mit ihm zusammen sein und das auch mal auf etwas verbindlicherer Ebene. Nach so vielen Jahren.
Nunja, am Ende habe ich mich emotional von ihm entfernt. Habe dann auch gemerkt, dass er definitiv nicht der Partner ist, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte oder kann oder gar Kinder bekommen will. Das hab ich vorher nicht gesehen oder erkannt. Erst mit dem nötigen emotionalen Abstand hab ich das gemerkt.

Ende vom Lied: Er hat während ich mich entfernt habe gemerkt, dass er mich liebt. Hat erkannt, dass er gemeinsam mit mir alt werden möchte. Dass er mit mir zusammen leben möchte, den Alltag teilen will.

Nur war es für mich zu dem Zeitpunkt einfach zu spät. Auch, wenn ich das all die Jahre wollte. Es klingt böse, aber ich bin bis heute sehr froh, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.

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Wie alt seid ihr denn?

Es hört sich nach ziemlich viel hin und her an was den Kinderwunsch betrifft.

Jeder von euch sollte sich konkret Gedanken machen wie ihr euch eure Zukunft vorstellt.
Gebt euch noch etwas Zeit. Vielleich auch mal eine Auszeit, Urlaub getrennt o.ä.
Macht euch Gedanken was ihr wirklich wollt, und teilt es dem Partner in einem ruhigen Gespräch mit.
Nach so einer langen Beziehung sollte man abschätzen können, ob man sich mit dem Partner eine Familie vorstellen könnte oder nicht.

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Sie ist 30 und ich Mitte 40. Ich war mir immer sicher bei meinem kinderwunsch bzw nicht Wunsch. Ich stehe jetzt voll dahinter ein Kind mit ihr zu wollen.
Sie hätte die letzten 6 Jahre, bis voriges Jahre wohl sofort die Pille abgesetzt wenn ich gesagt hätte legen wir los, das konnte ich aber nicht. Seit heuer meint sie es fühlt sich nicht mehr so an als würde ein Kind jetzt noch in ihr Leben passen. Wenn der kinderwunsch bei ihr aber wieder kommen sollte will sie aber sicher kein Kind mit mir sondern würde schluss machen weil sie lieber kinderlos und Single ist als mit mir ein Kind zu bekommen.

Wie soll Mann das verstehen? Ich dachte sie freut sich dass ich jetzt soweit bin

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" will sie aber sicher kein Kind mit mir sondern würde schluss machen weil sie lieber kinderlos und Single ist als mit mir ein Kind zu bekommen.

Wie soll Mann das verstehen? Ich dachte sie freut sich dass ich jetzt soweit bin"

Da war für sie nichts mehr mit freuen, weil sie offensichtlich schon sehr viel früher aus der Beziehung ausgestiegen ist ... ob das jetzt nur am Kinderwunsch-Thema lag oder noch andere Dinge im Argen waren, wird nur sie Dir sagen können.

Fakt ist, dass es wohl kaum eine deutlichere Ansage an einen Mann gibt, dass es keine gemeinsame Zukunft mehr gibt.

Tut mir leid für Dich.

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Dann mach ihr genau das klar.

Das hört sich Grad nach Nachspiel an. Sie ist dir 6 Jahre hinterher gelaufen und jetzt plötzlich willst du doch.

Ich verstehe dich, dass du bereit sein willst für diese Aufgabe. Aber ich verstehe auch sie. Wäre ihr wunsch so groß das sie ihn sofort hätte umsetzen wollen, wäre eure Beziehung früher auseinander gegangen.

Red mit ihr in einem entspannten ruhigen Gespräch nochmal darüber, finde raus ob für sie die Beziehung auch so perfekt ist wie für dich. Wenn ja, kann das nicht 100% ihr ernst gewesen sein.

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Lieber Renne,

"Sie meint wenn sie wieder einen kinderwunsch entwickelt dann wird sie spätestens dann mit mir schluss machen. "
Wow, diese Aussage von ihr ist heftig... Im Prinzip ist das doch eine Bankrotterklärung für die Beziehung...

Ein MÖGLICHER Erklärungsversuch könnte sein:
Es liest sich ein bisschen so, als habe sie in der Zeit, in der Du Dir nicht sicher warst bezüglich Kind, mehr gelitten als Dir bewusst war. Vielleicht dachte sie (und vielleicht war es auch so), Du zweifelst nicht nur an dem Kinderwunsch sondern auch an ihr.
Wenn sie das dachte, so hat sie bestimmt in den letzten Monaten, während Du Dir langsam klar wurdest, das SIE die Richtige ist, dafür gesorgt, dass sie sich emotional von Dir löst um diese emotionale Unsicherheit zu verlieren.

Das KÖNNTE so sein, aber letztendlich bleibt Dir nur, sie zu fragen OB das so sein könnte. Ansonsten ist von ihrer Seite doch das Wesentliche schon gesagt. Nicht schön und auch nicht fair. Da bliebe noch die Nachfrage warum sie sich nicht gleich getrennt hat.

Tut mir sehr leid für Dich!
Alles Liebe!

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Das kann so sein. Manchmal entwickelt es sich so. Eigentlich hat es wohl nichts mit dem Kinderwunsch zu tun. Sie findet ganz einfach, dass ihr euch auseinanderentwickelt habt. Und ich bin sicher, das sie nicht nur das mit dem Kind meint, wenn sie sagt, dass du die Zukunft allein bestimmt hast. Der Kinderwunsch war wahrscheinlich nur eins von mehreren Dingen und sie findet jetzt, dass ihr nicht mehr zusammen passt.

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Ha, das kenn ich...

Kann es sein, dass sie Angst hat schwanger zu werden oder Mutter zu sein?

Solange der Partner nicht will oder die Umstände nicht passen kann man nämlich einen großen Kinderwunsch hegen, acuh, wenn man insgeheim riesen Angst davor hat. Weil "es geht ja nicht".... wenn sich die Situation ändert, der Partner bereit wird, dann kommt die Angst plötzlich wieder hoch un dman sucht und findet Ausreden, warum es jetzt nicht mehr geht. Das ist natürlich unfair, dem Partner gegenüber.... sie 6 Jahre lang warten zu lassen war aber auch nicht gerade das gelbe vom Ei.

Seltsam, dass sie aber ohne Kidnerwunsch mit dir zusammen bleiben würde.

Gibt es noch andere Dinge, die da zwischen euch stehen? Sieht sie in dir z.B. keinen guten Papa? Hat sie Angst vor der Abhängigkeit von dir? Sind eure Finanzen getrennt und hat sie evtl. Angst dann nacher mit Kind alle NAchteile zu haben, während dein Leben wie gewohnt weiter gehen würde?

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Danke für deinen Beitrag.

Das kann natürlich auch sein.

Ich denke aber nicht, dass das der ausschlaggebende Grund ist. Uns geht es finanziell gut, wir trennen unser Geld nicht streng, ich würde sehr gerne einen Teil der Elternzeit übernehmen. Daher werden das nicht die Gründe sein.

Vl ist es wirklich wie oben erwähnt dass ich ihr "Leid" falsch eingeschätzt habe. Sie hat oft geweint deswegen, immer wieder gefragt warum ich nicht will wo doch alles passt und ich konnte es ihr nicht sagen. Bzw. Wollte ich dass sie ihr Studium welches sie als Ablenkung vom kinderwunsch angefangen hat fertig macht.

Ich wollte nicht eine Frau mit Anfang, Mitte 20 schwängern die beruflich noch alles vor sich hat. Das fühlte sich nicht richtig an. Ich dachte halt auch dass sie, wenn sie mit Uni und Job so eingespannt ist selbst sieht dass ein Kind jetzt nicht passt und der kinderwunsch auf Eis gelegt wird.

So war es aber nicht, sie hat wirklich oft mit mir darüber reden wollen und geweint und ich hab sie nicht ernst genommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte mit Mitte 20 schon einen kinderwunsch zu haben. Das wird mir erst jetzt klar.

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Dann hat sie doch Recht damit, dass Du ihre Zukunft bestimmt hast.

Was Du als "an sie denken" bezeichnest, kann man leicht als bevormunden empfinden.
Und jetzt kommst Du plötzlich mit dem Kinderwunsch um die Ecke und verstehst nicht, warum sie Dich nicht gleich nackt anspringt.

Du hast für Dich gefordert, Dir 100% sicher sein zu müssen. Sie hat das gleiche Recht. Nun ist sie es nicht mehr.

Lass sie gehen und glücklich werden.

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Wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass sie jetzt nicht mehr will.

Sie hat dich quasi 6 Jahre lange "angebettelt", dass ihr Kinder bekommt, sie hat geweint und sich wahrscheinlich elend gefühlt, weil du sie nicht wolltest. Das bedeutet es nunmal, wenn man sagt, ich will kein Kind mit Dir.
Du hast ihr quasi gesagt, was sie tun und lassen soll und das in der Hoffnung, dass sie ihren Kinderwunsch vergißt? Du hast quasi "bestimmt" wie die Reise laufen soll, ohne Rücksicht auf Ihre Gefühle.
Sie wird sich emotional von Dir entfernt haben, wird sie erstmal nicht gemerkt haben, aber als Du jetzt sagtest, Du willst, ist es ihr wohl wie Schuppen von den Augen gefallen, dass Du es nicht mehr bist.

Tja, man kann einem anderen nicht seinen Lebensweg überstülpen, Beziehung heißt Kompromiß und nicht "Ich bestimme, wie unser Leben funktioniert"

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Ich stimme Dir zu, sehe nur einen Punkt anders:

Sie wird sehr wohl gemerkt haben, dass sie sich emotional entfernt. Das wird sie auch innerlich auch forciert haben, um aus ihrer Sicht emotional miesen Lage heraus zukommen.

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Du hast schon über euer Leben bestimmt. Du hast vielleicht objektiv das Richtige getan, aber sibjektiv das Falsche. Dadurch, dass sie die Beziehung nicht gleich beenden will, würde ich das so interpretieren, dass sie dich genauso leiden lassen will, wie du sie hast leiden lassen. Setz dir eine Frist. Sie wird dich sicherlich keine 6 Jahre hinhalten. Aber ein paar Wochen wirst du aus ihrer Sicht sicherlich verdient haben. Wenn sie aber in ein paar Monaten nicht einlenkt und ein offenes Gespräch sucht, indem du dich entschuldigen kannst, dann sieht sie dich wohl tatsächlich nicht als Vater ihrer Kinder. So lange solltest du leidend aushalten.

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Es gibt für alles einen Punkt, an dem es drüber und einfach nicht mehr schön ist. Mein Mann und ich haben nach zehn Jahren geheiratet, aber einfach, weil ich mit dem Studium fertig war und aufgrund einer chronischen Erkrankung dermaßen fertig, dass ich nicht auf der Stelle eine Arbeit anstreben konnte. Ich musste also versorgt sein. Ebenso hatte er zu dem Zeitpunkt einen sehr langen Arbeitsweg und wir ein Kleinkind, ich wollte nicht unwissend und ohne Absicherung dastehen, falls ihm etwas passiert.

Das Problem ist nur, seit wir verheiratet sind, geht alles den Bach runter! An der Beziehung zweifle ich nicht, nur die Ehe war der falsche Schritt. Es war ganz einfach zu spät für uns noch zu heiraten.

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"Das Problem ist nur, seit wir verheiratet sind, geht alles den Bach runter! An der Beziehung zweifle ich nicht, nur die Ehe war der falsche Schritt. Es war ganz einfach zu spät für uns noch zu heiraten."

Was hat sich denn durch die Eheschließung so massiv für Euch geändert? Meine Frage bezieht sich darauf, dass ich zum ersten Mal seit diesem Jahr verheiratet bin und - abgesehen von diversen Formalitäten - fühlt es sich nicht anders an, als vorher. Deine Aussage verwundert mich deswegen sehr.

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Nichts, es war einfach nur zu spät dafür (es stand jahrelang von meiner Seite aus im Raum) und fühlt sich jetzt gewaltig falsch an. Wie gesagt, an der Beziehung per se hat sich nichts geändert, nur der Beziehungsstatus fühlt sich nicht gut an, wenn man zehn Jahre ohne Trauschein ausgekommen ist.

Mir wäre persönlich wichtig gewesen vor dem Kind zu heiraten aus Namensgründen und, weil es mit ihm eine Qual war all die Termine wahrzunehmen und dann noch der Antrag auf Elternzeit, der AG war nicht glücklich darüber, da ich ja nur die Freundin war.

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