Hallo,
Ich bin seit 12Jahren mit meinem Mann zusammen, haben drei Kinder, Zwillinge 3Jahre und 4Jahre alt.
Seit der Geburt der Zwillinge ging es mir psychisch für ca. 1,5Jahre recht schlecht, es war emotional und körperlich einfach eine furchtbar anstrengende Zeit.
Mein Mann hilft seit jeher gut bei allem mit aber trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl es ist mir zu viel.
Jetzt geht es inzwischen etwas besser, aber die Gefühle für meinen Mann sind irgendwie auf der Strecke geblieben. Er nervt mich einfach und kann mir nix recht machen.
Putzt er die Küche, finde ich er hätte lieber das Wohnzimmer saugen sollen, weil überall Hundehaare liegen. Legt er die Wäsche weg, hätte er mal besser mit den Jungs draußen ne Runde in den Wald gehen sollen.
Er findet mich undankbar und ist zunehmend frustriert und genervt.
Ich ärgere mich aber oft auch zurecht, weil er wichtige Dinge vergisst/übersieht, bzw. die ganze organisatorische Last auf mir lastet.
Unsere Rahmenbedingungen sind gut und eigentlich könnten wir glücklich sein. Leider fühlt es sich für mich nicht so an. (Er ist soweit ich weiss relativ zufrieden, auch mit unserer Beziehung.)
Aber ich empfinde einfach kaum noch Liebe und Wärme für ihn. Ist er da, hat es praktische Vorteile (Haushalt, Kinder). Aber seine Anwesenheit nervt mich auch
Wir waren eigentlich ein gutes glückliches Paar, aber der Alltag hat irgendwie vieles kaputt gemacht.
Kennt ihr das auch?
Wie ging es bei euch weiter?
Viele sagen ja sowas ist typisch mit kleinen Kindern.
Und jetzt raten bestimmt alle zu einem Abend mal wieder als "Paar"- aber ich will eigentlich nur meine Ruhe haben und auf Diskussionen hab ich auch keine Lust. Also das Bedürfnis nur mit ihm was zu unternehmen ist bei mir gar nicht da.
Ich sollte vermutlich um die Beziehung kämpfen aber ich hab im Moment keine Kraft und keine Lust dazu.
Was meint ihr dazu?
Habt ihr Tipps oder ähnliche Erfahrungen?
Viele Grüße
Mein Mann nervt mich nur noch, Gefühle fehlen
Ganz einfach.. du empfindest keine Liebe mehr... sag ihm das... redet offen und ehrlich und dann könnt ihr gemeinsam nach Lösungen suchen...
Lg
Sorry, ich musste gerade laut loslachen. Was wären denn "Lösungen"? Wenn man es so klar auf den Tisch packt, gibt es nur eine...
Ich kenne das. Bin grad mit unserem zweiten schwanger und unser großer ist 2,5 Jahre alt. Es ist oft anstrengend und mein Schatz macht auch was im Haushalt,nicht immer so wie ich es gern hätte,aber er macht.
Ihr müsst euch mal Zeit für euch als Paar nehmen,ohne die Kinder.
Und vllt klare Absprachen treffen was Vorrang hat. Wenn er nicht weiß was du für wichtiger siehst,woher soll er das wissen.
Reden,reden,reden.
Wenn man den Frust immer nur runter schluckt,dann knallt es irgendwann.
Und sag deinem Mann auch mal Danke,das brauchen Männer genauso wie wir.
Zitat der TE:
„Und jetzt raten bestimmt alle zu einem Abend mal wieder als "Paar"- aber ich will eigentlich nur meine Ruhe haben und auf Diskussionen hab ich auch keine Lust“
Zitat von dir :
„Ihr müsst euch mal Zeit für euch als Paar nehmen,ohne die Kinder“
Knaller 😂
Ist aber so.
Auch wenn man keinen Bock auf reden etc hat,aber schweigen bringt nichts und ändert nichts.
Sonst drehen sie sich im Kreis und damit ist keinem geholfen.
Vor allem muss man auch an die Kinder denken.
Oder die TE soll sich trennen,dann hat sie ihre Ruhe.
Du hast nicht vielleicht eine Depression? Mein Ex-Mann var ungefär så wie du es beschreibst, als er seine Depression hatte. Es ist nicht ungewöhnlich dass man da auch die Beziehung nicht mehr schätzt, weil man sowieso alles negativ sieht.
Könntest du dir ein Leben ohne ihn vorstellen? Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Liebe TE,
eigentlich finde ich es gut dass dein Mann dir doch so einige Sachen abnimmt. Vielleicht hilft euch eine Familienkur. Damit ihr aus dem Hamsterrad rauskommt und auch eine andere Perspektive als Familie bekommt.
https://www.kur.org/reha-fuer-familien/reha-fuer-familien/
Oder eine Paartherapie.
Warst du wegen deinen eigenen Problemen schon beim Psychotherapeuten oder Psychiater?
Ich würde nicht so schnell aufgeben.
Viel Kraft und LG
Hinzwife
Du schreibst, dass es dir nach der Geburt der Zwillinge 1 ½ Jahre lang ziemlich schlecht ging und es dir jetzt erst „etwas besser“ geht. Es gab also seit der Geburt bis heute keine gute Zeit und du leidest seit drei Jahren. Eine lange und sicher zermürbende und kräftezehrende Zeit.
Wenn die Grundstimmung so schlecht ist, sucht sich die Schieflage dann ein Ventil in Nebenkriegsschauplätzen und dann wird auch das zum Problem, was eigentlich keines ist. Kein Wunder, dass du von vornherein schreibst, dass die üblichen Ratschläge wie Paarzeit & Co. nicht weiterhelfen.
Darf ich fragen, wie du die Krise nach der Geburt angegangen bist? Der lange Zeitraum spricht ja durchaus für ein ernsthafteres Problem, sei es nun eine depressive Verstimmung, ein Dauerzustand an Überforderung oder was auch immer. Dass Gefühle für den Partner dann einer dumpfen Abwehrhaltung weichen, ist nicht ungewöhnlich. Hattest du professionelle Hilfe oder wurde es einfach gefühlt weniger schlimm?
Es wird dir alles zu viel, ok nachvollziehbar. Aber falls es zur Trennung kommt, wird es nicht besser für dich.
Meiner Meinung nach solltet ihr eine Paarberatung machen. Hier bei uns wird dies sogar vom Kreis kostenlos angeboten, wenn kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben.
Mir / uns ging es ähnlich vor 1,5 Jahren. Wir haben diese „Durststrecke“ duechgestanden und wieder zusammengefunden. Für uns und auch die Kinder ist dies natürlich schön.
Auch wenn es in eurem Fall nicht klappen sollte, ist es meiner Meinung nach einen Versuch wert. Ich war damals einfach total ausgebrannt und einfach fertig. Ich konnte nichts annehmen, war unzufrieden und konnte nur das negative sehen. Heute weiß ich, dass das veränderbar ist. Du / Ihr habt es in der Hand, ihr könnt es angehen und versuchen was zu ändern. Mein Antrieb waren damals wirklich nur noch die Kinder, das anzugehen. Gott sei Dank war es so, in unserem Fall hat es sich wieder eingerenkt. Die Kinder sind aus dem gröbsten raus, ich bin nicht mehr so belastet, kann mir Freiraum schaffen, wir können wieder was als paar machen und unsere Beziehung pflegen. Ich habe mein Gleichgewicht halbwegs wiedergefunden. Ich kann nur den Tipp geben es zu versuchen. Ihr habt nichts zu verlieren :)
Alles gute euch
Auch, wenn Du das nicht hören magst: ich finde, Dein Mann hat recht, Du bist undankbar.
Vielleicht überlegst Du Dir einfach mal, was Du in Deinem Leben hast und wofür Du echt dankbar sein darfst. Gesunde Kinder, gute Rahmenbedingungen, ein Mann, der Dir das recht machen möchte. Du hast viel mehr, als so manch einer von sich behaupten kann.
Du solltest diese negative Spirale durchbrechen, versetz Dich mal in die Lage der anderen, die ein dauergenervtes Wesen an ihrer Seite haben. Haben die das verdient?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Jammern echt auf der Tagesordnung steht.
Und wenn Du nicht bereit bist, an Dir zu arbeiten, solltest Du Dich wirklich trennen.
Huhu,
grundsätzlich kenne ich das auch. Ich hatte auch längere Zeit mit der Verarbeitung der Geburt und der Umstellung mit Kind zu kämpfen. Dann Rückkehr in den Job und irgendwo zwischen den ganzen Alltagsbelastungen haben wir uns als Paar verloren. Das ist z.Z. der aktuelle Stand, aber ich bin optimistisch, dass wir das wieder hinkriegen werden. Mit mehr Paarzeit etc. ;)
Übrigens kenne ich auch dieses Genervtsein von allem, was er macht und dass er es mir partout nicht recht machen kann. Ich habe für mich vor Jahren festgestellt, dass ich in solchen Phasen generell mit meinem Leben unzufrieden bin und nicht genügend Selbstfürsorge betreibe. Mein Mann war dann nur mein Ventil, auf das ich all meine Unzufriedenheit projiziert habe. Ziemlich ungerecht, jetzt im Nachhinein. Also: frag dich, was du gerade brauchst? Was fehlt dir? Wie kannst du das bekommen? Und richte deinen Blick gezielt auf die positiven Aspekte eurer Beziehung: Was macht er für dich? Was kann er gut? Was schätzt du an ihm?
Letztendlich denke ich, du musst dir darüber klar werden, was du willst: Willst du ihn wirklich loswerden, weil du schon emotional abgeschlossen hast? Dann trenn dich! Willst du die Beziehung retten? Dann tu was dafür (Paarzeit, Paarberatung/-therapie)! Von alleine wird es sich eher nicht wieder einrenken...
Alles Gute und viele Grüße!