Hallo, ich hoffe, ihr hattet alle frohe Weihnachten. Ich schreibe hier, weil ich ziemlich durcheinander bin und ich hoffe, danach etwas klarer zu sein. Mein Partner und ich sind beide um die 30 und haben dieses Jahr die gesamten Weihnachtstage miteinander verbracht und für mich waren sie nicht so schön. Schon bei den letzten Weihnachtsfeiertagen hat sich das abgezeichnet, die wir aber jeweils in den anderen Jahren ein paar Tage bei meiner und danach bei seiner Familie verbracht hatten: Er möchte am liebsten jede Minute mit seiner Familie verbringen. Die letzten Jahre bin ich oft an solchen Veranstaltungen allein ins Bett, allein aufgestanden, allein an die frische Luft... Dieses Jahr waren wir nun nur bei seiner Familie: Und Weihnachten ging schon am 23. los – als wir aus unserem Kurzurlaub kamen. Bis spät in die Nacht saßen wir bei seiner Mutter. Dann am 24.: Einkaufen mit seinem Bruder fürs Fest. Lebensmittel für unseren Haushalt: Fehlanzeige. Da hatte er tatsächlich nur Lebensmittel für die Familie eingekauft, wo unser unser beider Haushalt wohl nicht dazu gehört... Das Heiligabendessen ging danach bis 2 Uhr morgens und bei den Vorbereitungen hat er natürlich auch geholfen. Nach einer kurzen Runde Schlaf, am nächsten Tag wieder dort zum Brunch. Ich kam 10 min später an als er, aber immernoch pünktlich. Er ist vorgegangen, weil er kaum erwarten konnte, dort zu sein... Am Nachmittag dann: Zusammen sein, Abendessen... zusammen sein... Nachdem Abendessen sind wir dann zu einem alten Freund von ihm und seinem Bruder, mit dessen Partnerin ich ziemlich gut befreundet bin und dort sind wir ziemlich versackt. Dann heute Nacht: Mein Freund schläft auf dem Sofa, weil ich A: zum Brunch zu spät gewesen wäre, B: ich beim vorherigen Abendessen, mich kommentarlos abgesetzt hätte und er seiner Mutter zustimmt, dass sich die ganze Mühe garnicht lohnt. (Ich hatte mich wirklich kurz abgesetzt, ich war einfach auf einmal so fertig vom ganzen Glühwein und Essen und Menschen, da hatte ich mir schläfrig kurz eine ruhige Ecke gesucht) Wie unfair! Und was für ein Quatsch, deswegen mitten in der Nacht zu streiten! Ende vom Lied: Ich bin immer noch super sauer auf ihn und mein Freund ist wieder zu seiner Familie gegangen, weil Weihnachten anscheinend das einzige Fest ist, dass sie als Familie zusammen feiern. (Das stimmt so nicht..) Und ich sitze allein Zuhause und bin ziemlich verwirrt. Der ist doch irre! Ich verausgabe mich für ihn und als Topping bekomme ich eine Ansage, dass das zu wenig ist. Und er müsste sich doch nach den ganzen Tagen nach einem Abend mit mir sehnen? Er meint, wir sehen uns doch immer. Bin ich einfach übermüdet? Eifersüchtig auf seine Familie? Oder ist wirklich der kleine Junge, den ich im Moment in ihm sehe?
Mein Partner ist Weihnachten ein kleiner Junge
Das ist wohl der Moment, in dem man genau hinschaut, ob das der Mensch ist, mit dem man für den Rest seines Lebens zusammen sein oder Kinder kriegen will. Denn das sind marotten, die nicht so einfach verschwinden...
Ich kenne das von anderen Paaren, da wurde ewig gehofft, geredet, aber der jeweilige Partner uneinsichtig. Hat alles nicht gehalten.
Drücke dir die Daumen, dass dein kleiner Junge die Augen aufbekommt und seine Empathie ausgräbt.
Entweder mag man so Müttersöhnchen - oder nicht.
Sei froh, dass das passiert ist, nun weißt du wie er tickt.
Hallo, wie oft sieht dein Partner denn seine Familie im Jahr?
Bei der Überschrift habe ich sonst was erwartet, aber ich lese von einem Mann mit einem Bedürfnis die Feiertage mit seiner Familie zu verbringen, weiter nichts.
Er scheint ein extremer Familienmensch zu sein, du eher nicht. Das ist wohl eher das Problem.
LG
Ich verstehe dein Problem.
Mich würde das auch fertig machen Gar nicht mal, dass er so viel mit seiner Familie macht, sondern, dass er dir da gar keinen Freiraum zugesteht. Mein Mann mag meine Familie sehr, aber es ist einfach nicht seine und klar ist ihm das zu viel, wenn wir pausenlos aufeinander hocken. Und dann noch mit der Mutter zusammen "lästern".
Nee, würde mir auch nicht gefallen.
Hallo,
denke dich vielleicht mal bisschen ein in das Thema Nähe und Distanzbedürfnis in Partnerschaften. Was für ein Typ bist du in eurem Alltag, welcher er. Welche Regeln könnt ihr vorab feststecken das jeder seine individuelle Distanz einhalten kann. Weiß er das dir ab Punkt X der Kopf glüht und du DANN DESWEGEN, und nicht wegen seiner Familie per se Ruhe und Distanz brauchst?
Man kann so geplante Zusammenkünfte wunderbar entschärfen wenn du innerhalb deiner Komfortzone bleiben kannst und nicht erst gehst wenn du 'drüber ' bist. Er im Gegenzug Bescheid weiß und seiner Familie gegenüber Stellung bezieht.
Ich würde mit ihm einen Kompromiss suchen.
Vielleicht sowas wie:
Er darf über die Weihnachtsfeiertage verrückt sein und so lange bei seiner Familie hocken wie er will. Du begleitet ihn,aber er darf nicht sauer sein, wenn es dir zu lange, zu viel oder sonst was wird, und du dich zurück ziehst.
Wenn er nur über die Feiertage so verrückt nach Familie ist und die restlichen Tage im Jahr normal, dann könnte ich damit leben.
Nur muss er auch damit klar kommen, dass du nicht denselben Faible hast wie er.
Ich muss gestehen, dass es mir persönlich auch etwas too much wäre.
Tatsächlich musste ich mich bei meinem eigenen Mann da auch durchsetzen. Er konnte anfangs gar nicht verstehen dass ich zu Feiertagen nicht 12 Stunden am Stück bei den Schwiegereltern im Wohnzimmer sitzen möchte, er selber kann sich nichts Schöneres vorstellen. 
Mittlerweile gehe ich einfach für eine Pause oder auch ganz nach Hause, wenn ich müde bin. Manchmal kommt er dann mittlerweile sogar mit, oder er bleibt da und feiert noch ein bisschen.
Also mein Freund und ich haben die Weihnachtsfeiertage vorher immer getrennt verbracht. Unsere Eltern wohnen in jeweils anderen Städten und hin und her fahren wäre beiden zu viel gewesen. Wir sind da aber beide so, dass wir dann gerne bei unseren Familien sein wollen. Dieses Jahr mit Kind waren wir das erste Mal erst bei seinen und ab dem 26. Dann bei meinen Eltern. Die wollen schließlich alle das Enkelkind sehen. Man muss halt vorher einfach planen und überlegen wo man wie lange ist und was auch vom Aufwand her zumutbar ist. Setz dich einfach mit ihm zusammen und macht einen Plan indem du dir auch Freiräume einräumst und in dem vielleicht auch deine Familie vorkommt. Bei uns ist es so, dass ich zum Beispiel auch gerne mit meinen Schwiegereltern zusammensitze. Mein Partner ist allerdings bei der Art wie meine Eltern und ich miteinander umgehen und wie wir zusammensitzen manchmal überfordert und braucht je Pause. Das muss man respektieren. Mach ihm klar, dass er schließlich mit seiner Familie sitzen will. Und nicht du unbedingt. Überdenken sollte er das ganze aber schon bevor ihr Kinder bekommt. Sonst wird es wirklich heikel.