Mann sauer weil ich mich Vollzeit bewerbe

Hallo ihr Lieben,
Ich habe nun ein paar Jahre zu Hause bei den Kindern verbracht, mich um alles gekümmert und alle versorgt, durfte mir anhören was ich einen netten Mann habe, dass er mir eine tolle Jacke kauft (zB) und jetzt hab i ch genug davon. Fühlt sich immer so an wie die Bittstellerin oder ich sollte dankbar sein, dass er von seinem Geld was kauft.
Immer wieder habe ich das Gefühl nicht gewertschätzt zu werden oder dass es völlig normal ist was ich alles mache. Ich habe studiert und habe in meinem Beruf ein paar Jahre gearbeitet.
Nun habe ich seit bestimmt 2 Jahren gesucht und gesucht und es gibt einfach nuR Vollzeitstellen. Das habe ich meinem Mann auch erzählt und mich dann erstmal auf halbe Stellen als Sekretärin oder fremde Berufe in die ich eventuell rein könnte- beworben.
Nun gibt es aber in der Nachbarstadt meinen Job (allerdings Vollzeit) und da habe ich mi ch mal beworben. Wollte mal sehen was passiert. Da momentan im Kindergarten die neuen Plätze vergeben werden habe ich schon angefragt, ob wir für August eine 45 Stunden Woche bekommen können.
Vielleicht mache ich jetzt zu sehr einen auf feminismus aber ich kann gerade nicht fassen wie sauer mein Mann ist. Er meint das hätte ich mal vorher mit ihm besprechen sollen.
Da gebe ich ihm recht, wobei ich schon oft gesagt habe dass ich Teilzeit einfach nichts finde . Und letztes Jahr hatte ich auch eine Bewerbung laufen die Vollzeit war und da meinte er , dass man dann einfach schauen muss wie man den Rest regelt.
Er geht oft auf Geschäftsreisen ist viel unterwegs und ich werde einfach informiert wann er weg ist (kann er selbst planen und einteilen). Ich werde vor vollendete Tatsachen gestellt und jetzt ist er sauer weil ich mich mal auf gut Glück bewerbe? Weil ich endlich nicht mehr danke sagen will, weil ich mal etwas für mich kaufe? Weil ich unabhängig sein möchte?
Ich habe so die Befürchtung, dass er seine Felle davon schwimmen sieht und ich nicht mehr abhängig bin. Und vor allem fällt ihm bei dem Gedanken dann auf, dass ich dann nicht immer zur freien Verfügung stehe, um alles zu Hause oder mit den Kindern zu regeln
Ich finde das gerade echt ätzend von ihm mir einen Vorwurf zu machen. Wie gesagt, er tut und macht was er will, ich habe jahrelang zurück gesteckt und nun muss er eventuell auch mal ran. Tja... was sagt man dazu?

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Ein Kerl, der sauer wäre, weil ich selbstbestimmt leben und arbeiten möchte, bekäme von mir eine Ansage, dass sich die Sonne verdunkelt. Und wenn ein solcher Höhlenbewohner sich dann weiterhin noch derart machomäßig generiert und mir meint, das Leben letztlich schwermachen zu müssen, bekäme nach der finsterroten Karte den endgültigen Platzverweis.
Du bist doch nicht sein Untertan!

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Du kannst ja mal die Frage andersherum aufziehen. Wie glücklich bist du denn als diplomierte "Hausfrau" mit angeschlossener Kinderbetreuung und wie glücklich ist dein Mann irgend wann mal mit dir und deinem dann möglicherweisen Waschlaugen- und Kindererziehungshintergrund. Da gibt es dann wenig Schnittmenge und da sind dann oft Kolleginnen interessanter, weil man mit ihnen auch die Dinge des täglichen Business viel besser besprechen kann.
Das klingt wirklich nicht nach Gleichberechtigung und ich denke jeder hat das Recht auf eine eigene Selbstverwirklichung unabhängig von möglicherweise unterschiedlichen Einkommen und eine Beziehung die auf einseitiger Abhängigkeit basiert ist nicht wirklich eine gute Voraussetzung.
Deine Gedanken sind meilenweit vom Feminismus entfernt.

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Er ist sauer? Nagut, das ist ein kleiner Teil von der Welt, was da vor sich hinsäuert#cool
Du hast ihm oft genug signalisiert, dass Du nicht bis zum Lebensende zuhause hockst, also was will er? Musst Du alles schriftlich beantragen? Zuhause auf ihn warten mit den angewärmten Puschen? Sicher nicht, 1950 ist vorbei.
Du hast recht, Du hast lange zurückgesteckt und nicht für die Katz studiert. Regel die Versorgung der Kinder und dann starte durch. Ich habe mit 2 Kindern lebenslang Vollzeit gearbeitet und diese Unabhängigkeit ist einfach unbezahlbar. Da hätte mir mein Mann nie reingeredet. Zudem - welche Versorgung hast Du, wenn Dein Mann mit 50 seinen zweiten Frühling entdeckt und mit der 30jährigen durchbrennt? Solche Fälle gibt es massig.
Von Deiner Rente ganz zu schweigen......ich kann von meiner leben ;-)
Toi toi toi - leg los, viel Erfolg :-D
LG Moni

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Hallo Moni,
ja gut, er wollte wohl, dass ich ihm von dieser Stelle erzähle bevor ich mich bewerbe. Ich sah da erstmal keinen Grund, da es bekannt ist, dass ich mich bewerbe und auch ab und zu eine Vollzeitstelle schon dabei war. Daher verstehe ich jetzt das Drama nicht. Vielleicht bekommt er jetzt Angst, weil ich wahrscheinlich mal gute Chancen habe, weil der Job ist wie für mich gemacht. :-p
Es ist so schön, wie Du immer von Deinem Mann erzählst. #verliebt

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Danke:-) Heiliger war er auch keiner, wir fetzten uns schon auch kräftig in 35 Jahren ;-)
aber in grundsätzlichen Dingen passte es super und ja, wir waren schon ein gutes Team, trotz aller gravierenden Unterschiede #herzlich

Sag Deinem Mann lieb aber bestimmt, dass Du den Job antreten wirst, wenn Du ihn bekommst. Wenn mein Schatz mal auf Drama machte, was schon auch vorkam, musste er merken, dass ich mich von meinem Vorhaben ganz sicher nicht abbringen lasse, egal, wie er schmollt. In dem Moment, wo Du zögerlich erscheinst, verlierst Du Boden.
Bei mir war sehr vieles verhandelbar, aber nicht alles ;-)
LG

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Frag ihn doch Mal ob er bereit wäre dir jeden Monat einen Betrag zu überweisen der zb 80% deines künftigen Nettogehaltes entspricht - und zwar dein restliches Leben lang...

Wetten, das schmeckt ihm auch nicht?

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haha, witzige Idee.

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Vielleicht sieht er aber auch, dass alles komplizierter wird, wenn beide elternteile arbeiten. Und das wird es! Du wirst sehen, dass 45wochenstunden für die kinderbetreuung kaum ausreichend sind, wenn man selbst 40h arbeitet und täglich 30-60 minuten Pause hat. Du bist ja nicht nur 8h auf Arbeit, sondern mindestens 8,5.
Dass er oft auf Geschäftsreise ist, macht alles noch komplizierter. Auch hier weiß ich Bescheid.
Auf euch kommen wolkige Zeiten zu, wenn du vollzeit arbeitest. Ich denke, dass man da schon sauer sein darf.

Ob er jetzt ein macho ist, kann ich von hier aus nicht einschätzen.
Aber es wird einfach gewaltig was mit euch beiden machen. Egal ob macho oder nicht. Diese extreme verschiebung der "Machtverhältnisse" wird euch als Paar ins wanken bringen. Vielleicht kann er das voraus sehen und ist deswegen sauer.

Redet noch mal miteinander. In ruhe. Und versuch in ihm nicht nur den macho zu sehen.

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Dann kann er ja mal beruflich zurück stecken und sich mehr um seine Kinder kümmern als bisher. Nicht.

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Sofern sie in der Lage wäre, das Einkommen und den bisherigen Lebensstandard der Familie zu sichern, könnte er das. Dies ist aber eben auch meistens nicht der Fall.

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Entgegen den anderen Meinungen hier verstehe ich deinen Mann. Es geht mir hier zu sehr um das Thema „der Mann muss damit umgehen, dass wir im 21. Jahrhundert leben, Selbstverwirklichung der Frau hat Vorrang“. Dein Mann hat bis jetzt die finanzielle Hauptverantwortung für die Familie getragen. Ich sehe bei meinem Mann, welche Last das sein kann (bzw sah, ich arbeite jetzt Teilzeit).
Die Art und Weise, wie er deine Arbeit als Mutter und Hausfrau ansieht und wertschätzt ist, so wie ich dich verstehe, nicht sehr schön und du fühlst dich, zurecht, nicht genug geschätzt. Vielleicht sieht er dich und deine Arbeit als selbstverständlich an. Er stellt dich vor vollendenden Tatsachen und du musst dich nach ihm richten. Da verstehe ich, dass du mal ausbrechen willst. Das Problem sehe ich aber genau hier: Du willst es ihm anscheinend zurückzahlen, damit er sich auch mal so fühlt, wie du dich ständig fühlst. Kann ich sogar nachvollziehen, Rache ist nunmal etwas süss...So funktioniert aber eine Ehe nicht. Du verlangst Respekt und Rücksichtsnahme von ihm, weil du jetzt Jahrelang dasselbe ihmgegenüber gemacht hast. Aber die Tatsache, dass du ohne Rücksprache mit ihm dich Vollzeit beworben hast, finde ich hingegen auch respektlos und egoistisch. Versuche nicht, ihm etwas heimzuzahlen, indem du dich so benimmst wie er sich dir gegenüber jahrelang benommen hat. Das gibt nur Krieg zwischen euch. Ich verstehe, dass du ausbrechen willst. Das Hausfrau sein empfinde ich persönlich als etwas sehr schwieriges, etwas was leicht als selbstverständlich angesehen wird. Und ja, du darfst dich definitiv so fühlen. Aber du kreidest deinem Mann etwas an und machst dann das selbe. Sei ihm ein Vorbild und mache es anders als er.

Andererseits könnte dies nun auch eine Chance sein für euch als Familie: Kompletter Rollentausch. Er ZuHause und du Vollzeit. oder er zu Hause und Teilzeit und du Vollzeit. Vielleicht ist es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren.

Aber sprecht miteinander, ruhig und ohne Vorwürfe. Ist schwierig, aber machbar! Oder schreibt einander Briefe, so könnt ihr euch selbst erklären, ohne eknander ins Wort fallen zu können und dann lasst es etwas auf euch wirken und sucht dann nochmals das Gespräch.

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Kein Mensch sollte sich dafür rechtfertigen oder gar um Erlaubnis bitten, arbeiten zu gehen! In welchem Jahrhundert seid ihr Zuhause?!

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Ich habe weder geschrieben, dass sie um Erlaubnis fragen soll (hää??) noch dass sie sich rechtfertigen soll (wieder häää??). Sondern darum, dass ihre Aktion, sich ohne vorher mit ihrem Mann über genau diese Stelle abzusprechen, sich Vollzeit beworben hat. Sie klagt hier, dass er sie vor vollendenden Tatsachen stellt, macht aber genau das gleiche. Wenn ich Vollzeit arbeiten würde, mein Mann wäre zu Hause und er würde sich, ohne mit mit vorher über diese Stelle zu sprechen, für eine Vollzeitstelle bewerben, dann wäre ich auch sauer und enttäuscht. Kommunikation ist nun mal ein Grundpfeiler einer Beziehung. Ich sage nicht, dass sein Benehmen okay ist. Aber ihre Aktion finde ich daneben und er hat ein Recht dazu sauer zu sein. Sie auch. Aber nun müssen sie sich wieder finden indem sie miteinander reden.

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Hallo,

ist dein Mann wegen der tatsächlichen Umsetzung deines Planes sauer oder nur wegen der Art und Weise? Okay, du hättest ihn vorher einweihen können, dass du dich bewirbst und vor hast im Falle einer erfolgreichen Bewerbung dort Vollzeit zu arbeiten.
Dennoch sollte er deine Sichtweise, deine Situation versuchen zu verstehen.
Ich wäre an deiner Stelle auch total unzufrieden.
Könnte er denn zB ein paar Stunden weniger arbeiten, dann hat er Freiräume sich um die Organisation zu Hause zu kümmern.
Mein Mann würde mir sicher nicht „verbieten“ arbeiten zu gehen, denn die Arbeit bedeutet ja noch viel mehr als Geld aufs Konto zu bekommen...

Rede doch nochmal mit ihm...er sieht seine Rolle glaube ich als viel zu selbstverständlich an - und deine vermeintliche Rolle auch.

LG

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Nein, die Art und Weise haben ihn gestört. Er würde mir nicht verbieten Vollzeit zu arbeiten. Gott sei Dank! So weit kommt´s noch. #zitter
Er kann nicht weniger arbeiten. Wir müssen das irgendwie anders regeln. Mit einer Haushaltshilfe bis die kleinste gross genug ist und einen Schlüssel bekommt. Aber ich kann bei diesem Job um 7 Uhr anfangen und bin um 16 Uhr spätestens zu Hause. Also ich finde das ist noch machbar.

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„Nein, die Art und Weise haben ihn gestört. Er würde mir nicht verbieten Vollzeit zu arbeiten. Gott sei Dank! So weit kommt´s noch. #zitter

Eben da hast du‘s ja. Es war die Art und Weise wie du die Sache angegangen bist und nicht etwa weil du dich unabhängig machen willst. Achtet doch einfach beide vermehrt darauf, wie ihr Probleme gemeinsam angeht, dann kommts gut. Und bitte, wenn ihr eh schon miteinander sprecht, geht doch mal euer „Machtverhältnis in der Ehe“ an.

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Da hast du ja ein schönes Früchtchen...

Da würde ich wirklich noch mal ernsthaft das Gespräch suchen. Wieso arbeitet ER denn nicht Teilzeit?

Sorry geht gar nicht... mein Mann würde da nie so reagieren. Sonst wären wir wohl nicht zusammen... es war schon immer klar, dass mir meine Karriere auch wichtig ist!

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Selbstverständlich nimmst du eine Vollzeitstelle an, wenn du das möchtest.
Falls es ihm zuviel Fremdbetreuung ist, kann er ja reduzieren.

Ihr solltet natürlich nach einer Weile schauen ob es für EUCH als Familie passt. Falls es zuviel ist, kann man immer noch weitersehen. Damit meine ich nicht zwangsläufig, dass sich an deiner Arbeitszeit was ändern muss, dass kann er genauso machen.

Ich würde mich heutzutage nie und nimmer als Hausfrau abschieben lassen. Trennung, Rente, Tod. Du musst in jedem Fall abgesichert sein. Es dachten schon viele Frauen, ihr Mann würde ihnen im Fall einer Trennung alles überlassen und dumm und dämlich ewig Unterhalt zahlen. Mit einer solch naiven Denkweise sind schon viele auf die Nase gefallen.

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Genau das ist der Punkt. Wer weiss, ob er irgendwann eine jüngere nimmt oder sich entliebt , oder ich mich entliebe. Oder was auch immer passieren kann.
Genau daher möchte ich für mich selber sorgen können.
Hoffentlich klappt das mit dieser einen Stelle. Ich habe jetzt echt lange darauf gewartet dass so etwas oder ähnliches in der Nähe gesucht wird. :-)