Trennung ja oder nein

Hallo zusammen,

ich bin Mama von drei Kindern, zwei in der Grundschule und eins gerade angefangen im Kindergarten. Ich bin fertig, ich kann und mag nicht mehr. Ich zuhause und gehe gerade nicht arbeiten. Wir, mein Mann und ich haben damals beschlossen, dass ich solange zuhause bleibe du’s der kleine im Kindergarten gut eingekommen ist. Nun ist es so, dass mein Mann Psychisch krank ist. Wenn er eine Kleinigkeit hat, denkt er immer an das schlimmste. Zuhause mache ich alles, alle Hausarbeit, alles im Garten alles mit den Kindern, einfach alles. er kommt von der Arbeit, legt sich hin. Wenn ich mal krank bin, muss ich trotzdem alles machen, ich habe nichts für mich. Ich bin 24 Stunden und 7 Tage die Woche im Dauereinsatz. Er muss (bzw. kann es auch nicht)sich um nichts kümmern. Gestern z.B. Lag er den ganzen Tag im Bett weil er denkt er hat Krebs und muss sterben. Er hat schon länger Durchfall, was auch von seinen Tabletten kommt. Er nimmt Psychopharmaka ein wegen versch. ängsten. Schon seit zig Jahren versuche ich, dass er zu einem Psychologen geht damit hier alles wieder besser wird. Ich bin mit allem allein und dann kommt auch noch dazu, dass er vor den Kindern anfängt zu jammern. Er müsse bald sterben, er lebe nicht mehr lange. ..... ich bin fertig, ich kann nicht mehr und mag das auch nicht mehr. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich mich trennen soll. Nur wo soll ich mit drei Kindern und ohne Arbeit hin? Wie soll das nur weiter gehen? Als ich mal vorgeschlagen habe, dass er auf eine Kur geht, bin ich von seinen Eltern als verrückt erklärt worden. So als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. Obwohl sie genau wissen wie es mit ihm ist. Aber da ist die Angst bei ihnen vor anderen Leuten doof da zu stehen. Ich weiß einfach nicht weiter. Was soll ich nur machen?

1

Hey.
In meinen Augen ist eine Ehe „in guten wie in schlechten Zeiten“, was für mich zunächst gegen eine Trennung spricht.
Das setzt für mich aber auch voraus, dass in „schlechten Zeiten“ beide an einem Strang ziehen.

Insofern würde ich dir raten ihm in Aussicht zu stellen, dass du dich definitiv trennen wirst, wenn er keine Therapie macht.

Natürlich hängt das auch davon ab, wie du sonst zu ihm stehst. Aber es klang erstmal als seien seine Erkrankungen das hauptsächliche Problem.

Sollte er keine Therapie machen, ist es sicher auch für die Kinder sinnvoll sich auch räumlich zu trennen.
Allerdings solltest du in dem Fall auch aufpassen, dass du dann nicht als die hingestellt werden kannst, die den armen krebskranken Vater im Sticht lässt.

Alles Gute

2

Ja, das hauptsächliche Problem ist seine Krankheit. Er macht da nichts dagegen. Es kommen immer wieder Zeiten, da ist es total schlimm, bei einer Kleinigkeit denkt er schon das schlimmste. Da muss ich mir anhören, dass er bald sterben werde, dass nichts mehr hilft, .... Ich kann nicht mehr und weiß mir keinen Rat. So kann das ja nicht weitergehen. Die Kinder und ich werden davon auch krank. Ich überlege ob ich mit seinen Eltern sprechen, soll, mit denen hat er engen Kontakt. Aber da werde ich nachher auch wieder als die Dumme hingestellt, der alles zu viel ist und die ihren Mann in eine Klinik abschieben möchte. Ach je, wie wird das nur wieder gut?

3

Setz ihn auf den Pott, soll heissen Rede Klartext mit ihm, geh mit ihm zum Arzt.
Auch eine Kur würde ich für deinen Mann anstreben, mach ihm klar das er euch sonst bald alle los ist wenn er jetzt nicht Aktiv wird.
Und lass die Schwiegereltern aussen vor, es geht sie einen feuchten an ob ihr Sohn eine Kur macht oder sich nen Scheitel Frisieren lässt...
Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst es ist Schwer und Anstrengend wdnn der Mann Psychisch Krank ist aber ich denke mit der richtigen Hilfe und deinem Rückhalt kann er Gesund werden...

Man muss sich nicht immer Trennen wenn es mal nicht gut läuft, man kann auch zusammen kämpfen....

4

Eigentlich gehe ich auch davon aus, dass eine Ehe in guten wie in schlechten Zeiten besteht. Aber das soll nicht heißen, dass du dich dafür kaputt machen sollst.
Außerdem muss man auch die Kinder schützen.
Ich würde mich trennen! Vorher aber nochmal Tacheles reden und ihm die Möglichkeit bieten, sich doch Hilfe zu holen.

Sollte er das ablehnen, würde dir raten, eine Beratungsstelle und einen Anwalt aufzusuchen.

Gib nichts auf das Gerede der (coabhängigen?) Eltern.
Ob Kur oder nicht, solltest du mit deinem Partner besprechen.

Liebe Grüße
Schoko

5

Mit einer Einstellung "WIR gehen zum Arzt, kämpfen zusammen..." begibst du dich direkt in die Coabhängigkeit. ER muss handeln, ansonsten ziehst du Konsequenzen. Fertig.

6

Hallo. Du kannst mir gern eine PN schicken, liebe Grüße :)

7

Eine Trennung bringt dir nur was, wenn Du bereit bist, ihn dann sich selbst zu überlassen. Wenn er durch die Trennung psychisch komplett zusammenbricht und Du Dich weiter verantwortlich fühlst für ihn, hast Du gar nichts davon, dich zu trennen, dann wird alles nur noch schlimmer, weil du ihm den letzten Halt auch noch nimmst (Euch).

Ich habe das hinter mir, mein Ex ist seit einem Jahr krankgeschrieben (seit der Trennung) seit einem halben Jahr in einer psychiatrischen Klinik (kommt mit dem Alleinsein nicht klar), hat seinen Job verloren, wir haben das Haus noch an den Hacken, aus dem er erst nicht ausziehen wollte, sodass ich mit den Kindern ging, und jetzt kann er nicht ausziehen wegen seiner Psyche und Arbeitslosigkeit, ja, Kinder nimmt er mir natürlich auch nicht ab...

Ich bin trotzdem froh, dass ich gegangen bin, da ich keine Gefühle mehr für ihn habe. Wenn Du Dir allerdings von der Trennung Erleichterung erhoffst, glaube mir, das wird von der Belastung her dann noch schlimmer, denn dann musst Du dir einen Job suchen und eine Wohnung und hast trotzdem den Rest weiter am Hals. Mein Mann lässt unser Haus seit 1 Jahr verkommen, das Ersparte schwindet und eine Besserung ist nicht in Sicht. Hätte ich ihn noch geliebt, wäre ich geblieben. Die Trennung hat ihn psychisch erst Recht kaputt gemacht, jetzt ist er für gar nichts mehr zu gebrauchen und ob sich das je bessert, keine Ahnung, für ihn ist die Welt nur in Ordnung, wenn ich wieder zurück komme, was ich nicht will.

8

Welcher Arzt verschreibt ihm denn seine Psychopharmaka? Hier würde ich ansetzen, vielleicht mal den Arzt wechseln, neue Ansätze ausprobieren, therapeutische Unterstützung anstelle von "nur" Medikation (die ja scheinbar eben nicht ausreichend ist).

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du das Leben, so wie es derzeit ist, satt hast. Bedenke jedoch, dass du dich dafür entschieden hast, mit ihm drei Kinder zu bekommen, obwohl er diese Erkrankung ja scheinbar schon jahrelang hat. Irgend etwas muss dich ja dazu bewogen haben, deine finanzielle Eigenständigkeit aufzugeben und diese Vereinbarung mit ihm zu treffen. An die guten Zeiten mit ihm musst du vielleicht erinnert werden und daran, wie es sein kann, wenn er vernünftige Hilfe bekommt.

Allerdings würde ich an deiner Stelle umgehend von ihm erwarten, dass er entsprechende Schritte unternimmt (bei denen du ihn ja unterstützen kannst), damit die Kinder nicht immer mehr von diesen Eigenarten mitbekommen. Wenn ein Elternteil sagt, dass er glaubt zu sterben, kann das für Kinder durchaus ein traumatisierendes Erledbnis sein.

Weigert er sich aber gegen eine dringend notwendige Behandlung / Betreuung / Beratung, kann eine Trennung der bessere Weg sein. Hierzu würde ich mich an deiner Stelle anwaltlich beraten lassen. Kannst du dir das nicht leisten, solltest du eventuell Unterstützung bei caritativen Vereinen suchen.

Natürlich wärst du als Alleinerziehende mit drei Kindern genaus 24/7 im Einsatz wie jetzt - das wird sich auch nach einer Trennung nicht ändern. Zumal ich hinsichtlich der Besuchszeiten skeptisch wäre, ob der Vater sich über ein Wochenende ggf. um alle drei Kinder kümmern kann.

10

Um mal als selbst Betroffene ein bisschen Licht dahinter zu bringen, warum man Kinder in die Welt setzt, obwohl die Partnerschaft so ist: Man unterschätzt leider als Frau vorher, wie anstrengend Kinder sind. Meist haben Frauen, die sich so einen labilen Partner suchen, ein Helfersyndrom, d.h. man sucht sich unbewusst ein Partner, der einen braucht, weil man es braucht, gebraucht zu werden. Solche Frauen geben viel und brauchen wenig zurück. Dadurch haben sie auch oft sehr großen Kinderwunsch. Der Partner wird trotz seiner Schwäche von diesen Frauen nicht als Belastung empfunden.

DASS der Partner eine Belastung ist, merken diese Frauen erst, wenn sie WIRKLICH Kinder haben. Ein Kind und den labilen Partner stemmen sie vielleicht noch mit links, alles prima, Kind 2 kommt, da wird es schon anstrengend, aber geht auch noch irgendwie, aber spätestens bei Kind merkt man dann, puh, jetzt wird einem das aber doch langsam zu viel, dass die ganze Belastung immer nur auf einem selbst hängt. Man merkt durch die veränderte Situation, dass man jetzt eigentlich einen voll funktionsfähigen Partner an der Seite braucht und keinen, der quasi das weitere Kind ist und zusätzlich belastet.

So, dann fängt man an zu überlegen, wo kann ich Energie sparen? An den Kindern geht nicht.... Blick auf den Mann und die bittere Erkenntnis: Ohne IHN wäre alles leichter! Tja, und so kommt das, gerade WEIL man die Kinder hat. Und leider wird einem das Ganze erst DANN bewusst.

9

Hallo,

zuerst muss ich sagen: es tut mir leid für Dich, klingt echt anstrengend.

Dass Dein Partner mit seiner Einstellung Dich belastet verstehe ich gut. Mein Mann hatte auch depressive Phasen und es ist nicht einfach, da beizustehen oder zuzusehen.

Bitte sieh zu, dass Du zu aller erst nicht mehr abhängig bist. Sprich: erste Prio muss sein, dass Du selbst Geld verdienst!
Ein Beitrag weiter oben schreibt es sogar aus eigener Erfahrung: Du musst Dich und die Kinder selbst versorgen können!! Wenn Dein Partner ganz ausfallen sollte aufgrund seiner psychischen Probleme musst Du das sowieso.

Mit Deinem Mann:
1.) Dem Mann klarmachen, dass er unterstützt wird wenn er sich Therapieren lässt, ansonsten ihm offen sagen, dass Du nicht weißt wie lange Du die Situation erträgst.

2.) Er bekommt ja von einem Arzt schon Psychopharmaka. Bitte dort kurzfristig um ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Erzähle was los ist aus Deiner Sicht, frage um Rat wie Du Dich verhalten sollst. Dann kennt der Arzt beide Seiten. Du bekommst im besten Fall einen brauchbaren Rat und der Arzt kann die Therapie aufgrund Deiner Erzählungen besser anpassen.

Ich wünsche Dir alles Liebe und ganz viel Kraft!!
Bitte werde aktiv!

11

Ich finde das wirklich sehr schwierig.

Liebst Du ihn noch? Meinst Du denn er schafft es da irgendwann wieder raus oder siehst Du da schwarz?

Unterstützt Du ihn dabei, Termine zu vereinbaren oder wahrzunehmen?

Ich kann Dir nicht zur Trennung raten, weil ich so eine Situation schwer einschätzen kann.

Wenn Du sehr unglücklich bist und keine Besserung siehst, dann ja...vielleicht.