Gibt es Männer, die ehrlich an einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf interessiert sind, für sich und die Partnerin

Frage steht ja oben.
Ich habe den Eindruck, dass die meisten Männer nur oberflächlich daran interessiert sind, dass ihre Frauen Beruf und Familie unter einen Hut bekommen können, zumindest wenn es für sie bedeutet, dass sie auch ihre Arbeitszeit verringern müssten oder auf Freizeit verzichten.
Bereit sein, das Kind zum Kindergarten zu bringen und abzuholen, und das nicht komplett der Frau zu überlassen, die dann sehen muss wie sie das geregelt bekommt mit der Arbeit.
Auch Mal zu Hause bleiben wenn das Kind krank ist, der Frau auch zugestehen dass sie beruflich weiter kommen will und nicht dauerhaft in der Teilzeit Falle sitzt.
Dass auch ein Mann selbstverständlich kocht, putzt, das Kind ins Bett bringt, auf Freizeit verzichtet und abends zur Familie nach Hause kommt.
Elternabende, Basteln im Kiga oder der Schule etc....sind Männer da ehrlich zu bereit daran teilzunehmen?
Ich stelle fest , dass es ganz eng wird, wenn man als Frau offen über diese Regelungen verhandeln will und sich nicht direkt freiwillig in die Position begibt, hauptsächlich die Kinder zu versorgen und beruflich zurück zu stecken.
Wie habt ihr es vereinbart?

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Natürlich gibt es sie, aber von denen liest Du hier nichts ;-)

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Ja, meinen.
Alle von dir genannten Punkte.

LG Claudi

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Meiner ist von der Sorte

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Wir haben nichts „vereinbart“...wenn man soweit ist, dass man das muss finde ich das schon befremdlich. Wir hatten 10 Jahre keine Kinder (bewusst), haben gelebt, sind viel gereist. Für uns war immer klar, dass die Kinderzeit unsere aller Zeit wird. Fazit: Mein Mann hat Personal eingestellt, sich raus genommen, liebt die Betreuung unserer Maus. Ich hatte 2 Jahre Elternzeit, war dann wieder im Job weil ich gern wollte. Er hat sich um alles gekümmert, außer Haushalt sag ich jetzt mal. Jetzt erwarten wir das zweite und es wird wieder so werden. Ist natürlich auch alles eine Geldfrage. Ich weiß das sehr zu schätzen. Viele Männer bzw Selbständige würden nie im Leben auf Gewinn verzichten und zusätzliches Personal bezahlen nur weil sie nicht selber arbeiten. Das muss jeder für sich wissen, für uns ist es perfekt so und mich stört es nicht, wenn ich abends die Küche aufräumen musste ;)

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:-D da hast du ja echt nen tollen Mann.
Bei meinem Chef war es so typisch selbst und ständig. Man hat dann richtig gemerkt, dass ihm seine Frau Zuhause die Hölle heiß gemacht hat, weil er nie da ist, erst "musste" er jeden Tag pünktlich um 17 Uhr gehen und jetzt noch ein Tag Homeoffice zusätzlich.
Gerade wenn man es sich locker leisten und komplett flexibel aussuchen kann wie viel man arbeitet muss man das echt nutzen.

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Danke ☺️ ich erlebe es leider aber oft in unserem Umfeld, dass gerade die Selbständigen nicht loslassen können auch wenn sie finanziell könnten. Ich denke wir haben einfach unseren Weg gefunden und uns jetzt beide komplett auf Familie „eingeschossen“. Vielleicht steigt er ja in 2 Jahren wieder voll ein und ich bleibe zuhause 😃 das Paar sollte sich einig sein, dass ist die Hauptsache.

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"Ich stelle fest , dass es ganz eng wird, wenn man als Frau offen über diese Regelungen verhandeln will und sich nicht direkt freiwillig in die Position begibt, hauptsächlich die Kinder zu versorgen und beruflich zurück zu stecken.
Wie habt ihr es vereinbart? "

Du, als Frau
oder in deinem Umfeld?

Ich selbst bin alleinerziehend und würde ihn nicht wiederhaben wollen. Auch dann nicht, wenn er Kinderbetreuung übernehmen würde.


In meinem Freundeskreis gibt es einige Elternzeitväter. 3 Jahre Elternzeit, danach Teilzeit. Sie machen es gerne. Das es jobtechnisch einfacher ist, übernehmen sie überwiegend auch die Kranktage. Nicht immer, aber meistens.

Bei weiteren kommt es auf die Berufe und die Verteilung an.
Die meisten achten darauf, dass derjenige Kind krank nimmt, der jobtechnisch eher ausfallen kann. Das wechselt.
Homeoffice, Weiterbildung, Dienstreise, Rufbereitschaft, Schichtdienst machen da durchaus Unterschiede.

Auch Urlaubstage werden gemeinsam besprochen und verteilt.

50/50 klappt bei den meisten branchenbedingt nicht.
Wohl aber klappen Absprachen, beide Partner haben Priorität, gemeinsam wird durchgerechnet, was sinnvoller ist.

- finanziell (leider oft große Unterschiede; auch bei VZ/VZ)
- Sicherheit des Jobs (wer in der Probezeit ist nach einem Wechsel versucht in der Zeit nicht Kind Krank Tage zu nehmen. Wechselt dann der/die Partnerin, wird getauscht)

Bei den meisten klappt es sehr gut.

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Also mein Mann und ich werden es auch "traditionell" halten, da ich sowieso einen 0815 Beruf und nicht studiert habe und mir daraus auch nicht viel mache und er zudem bei einem großen Arbeitgeber mit entspannten Bedingungen arbeitet und ein Vielfaches verdient.

Mein Kollege und seine Frau teilen sich alles ziemlich genau auf. Er hatte drei Monate Elternzeit, sechs Monate Elternteilzeit (50%), hat ihr das Baby zum Stillen in die Arbeit gebracht (Sie war sechs Monate Zuhause) und jetzt arbeitet er etwas mehr als 50 % dauerhaft. Und wenn er nicht arbeitet hat er das Kind und seine Frau arbeitet.

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Ich kann sofort sagen: Ja, mein Mann.

Durch seine Schichtarbeit hat er regelmäßig die Möglichkeit gehabt unseren Sohn in die Kita zu bringen und abzuholen, er weiß wann wir die Zahnpasta unseres Sohnes nachkaufen müssen (wir! Nicht ich!), machte die Kita-Brotdose immer dann wenn er feststellte, dass diese noch nicht gemacht ist.

Er hat sofort selbst organisiert und angefangen zu planen, wenn unser Sohn krank wurde, hat Schichten geschoben und blieb mit ihm Zuhause, wenn es vernünftiger war, dass er bleibt statt ich. Und ich blieb Zuhause, wenn es vernünftiger war, dass ich bleibe. Einmal wollte er eine kleine Reise absagen, weil unser Sohn krank wurde aber da habe ich durchgegriffen und gesagt: "Du fährst und das ist jetzt mal mein Problem."

Er sieht uns immer als Team (egal ob beim einkaufen, putzen, unserem Haus, unserem Sohn oder all die anderen Kleinigkeiten wie Geschenke besorgen, Fingernägel schneiden oder wann neue Schuhe nötig sind... etc.), unterstütze meine beruflichen Wünsche...

Ich blieb ein Jahr Zuhause in Elternzeit, obwohl ich mehr verdiente, weil es mir wichtig war. Ich stieg moderat in den Beruf ein, schraubte meine Stunden innerhalb von 2 Jahren auf 75% hoch, in gemeinsamer (!) Absprache was für uns als Familie am besten ist. Die Priorität lag auf meinem Beruf (obwohl er zwischenzeitlich deutlich mehr verdiente als ich in Vollzeit verdienen würde), da ich den Arbeitgeber gewechselt hatte und es wichtig war, dass ich nicht ausfalle.

Jedesmal wenn unser Sohn in meiner Probezeit krank wurde sagte er: "Ich bleibe Zuhause, du kannst nicht auf der Arbeit fehlen".

Wir sind auf Augenhöhe. Keiner ist besser oder schlechter oder wichtiger als der Andere. Jeder hat seine Spezialgebiete (ich koche immer, er macht immer die Wäsche) aber es geht im Grunde immer um uns drei.

Ich bin nun im Homeoffice, arbeite um die Schichten meines Mannes herum (da diese fest sind und ich flexibel arbeiten kann) aber dennoch hat er meine Arbeit im Blick.

Also ja nochmal: solche Männer gibt es. Aber über die schreibt man nicht im Netz, da man keine Probleme mit ihnen hat, die nicht lösbar erscheinen....

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Ja, gibt es. Bleibt ihm ja nichts anderes übrig, wenn "Frauchen" sich nicht bereitwillig in die Teilzeitfalle begibt und den Haushalt im Zweifel auch mal Haushalt sein lässt 😉

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Ja klar gibt es die, drum hab ich mir einen von der Sorte gekrallt.
Wir waren schon lange zusammen bevor wir Kinder bekamen. Wir kannten uns also recht gut. Er war sogar die treibende Kraft eine Familie zu gründen.