Ich war gemein zu ihm

Ich hab ziemliche Probleme mit mir selbst gesundheitlich und auch mein Sohn ist krank geworden und muss sich einer komplizierten op unterziehen. Ich werde sobald der Platz frei ist in die Tagesklinik gehen um mich dort für die eigentliche anschließende Therapie die Folgen zu stabilisieren.
Mein Partner ist nicht der Vater meines Sohnes.

Gestern hat er von der op erfahren er war eigentlich total lieb und wollte mich trösten oder mir mit machen und sagte das mein Sohn es schaffen würde.

Ich hingegen war weil ich über vieles nachgedacht habe und das ursprünglich mit ihm sachlich und in Ruhe klären wollte aber echt gemein zu ihm. Ich konnte nicht sachlich bleiben weil ich ziemlich unter Druck stand. Er war total unvorbereitet, er wusste nicht das ich ihm vorwürfe machen würde. Ein Teil der Vorwürfe sind sicherlich gerechtfertigt und mir ist klar das es nicht nur an ihm liegt. Jetzt tut es mir leid das er so unvorbereitet war und es so abbekommen hat. Ich weiß ich muss endlich offen und ehrlich mit ihm reden, aber ich schaffe das nicht. Er weiß nicht das ich in die Tagesklinik gehen werde, und von der Therapie, er soll es auch nicht wissen weil ich mich dafür schäme. Ich kann nur schwer Gefühle zeigen zumindest wenn sie mit Schwächen zu tun haben. Ich weiß nicht warum das so ist. Ich habe bisher es immer geschafft mich so zusammen zu reißen das ich nicht in seiner Gegenwart anfange zu heulen.

Ich würde zu gerne wissen warum ich so bin, entschuldigen kann ich mich komischerweise aber ich hab Angst das er mir das irgendwann nicht mehr glaubt, wenn es ja immer wieder passiert. Gestern war es einfach alles zu viel ich war schon so gut wie auf dem Sprung zu einem Arzttermin und konnte mich nicht so zusammen reißen wie ich es geplant hatte.

Ich hab Angst das seine Geduld mit mir irgendwann mal zu Ende ist. Und vor allem das er mich wegen der Gesundheitlichen Probleme verlässt, vermutlich soll er deshalb auch nichts von der Tagesklinik wissen.

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Du musst dir vor Augen führen, dass du ehrlich zu deinem Partner sein musst, damit er dich richtig lieben kann und kennenlernt

Ansonsten habt ihr eine Fakebeziehung und die ist sicher nicht erstrebenswert..

Durch deine Lügen verfälschst du das ganze Leben von euch und die Streits laufen auch anders ab.. das macht keinen Sinn. Kostet unnötige Zeit und Kraft.

Du musst dich für deine Schwächen auch nicht schämen...
Wenn du dazu stehst und ihm diese erzählst, gehts dir bestimmt besser und du fühlst dich befreit. Wenn er der richtige ist, wird er dich trösten und verständnisvoll sein.

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Ich weiss, wie man sich fühlt, wenn man derart unter Druck steht. Du machst dir sicher grosse Sorgen um dein Kind. Diese Sorgen können irrationales Verhalten hervorbringen. Was total natürlich ist und dein Partner sicherlich einordnen kann. Ich bin sicher, auch er macht sich Sorgen um dein Kind und kann deine Worte richtig deuten.

Du hast Mühe, dich gegenüber jemandem im Gespräch zu öffnen. Du weisst vielleicht, was du sagen willst, aber schaffst es irgendwie nicht.
Ich habe im Grunde keine Probleme direkt im Gespräch und ohne um den heissen Brei zu reden, Probleme und sehr persönliche Dinge anzusprechen. Aber es gab bei mir auch mal eine Situation, in der es mir sehr schwer fiel zu reden. Also schrieb ich einen Brief. Erstens um meine Gedanken zu ordnen. Und zweitens konnte ich Dinge aufschreiben, die ich zu diesem Zeitpunkt nicht aussprechen konnte.
Wäre ein Brief an deinen Partner für dich vielleicht eine Möglichkeit, deine Gedanken zu ordnen und ihm Dinge zu erzählen, die du nicht aussprechen kannst im Moment?

Arbeit an sich selbst ist sehr hart. Vielleicht kannst du deinem Partner Punkte aufzeigen, wo du Unterstützung und wo du Ruhe brauchst. So weiss er besser, wie mit gewissen Situation umzugehen. Berichte von deinen Ängsten.

Alles Gute dir und deinem Sohn!!

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Hallo,

so blöd wie es manchmal klingt in der heutigen Zeit, aber schreib ihm ein Brief und lege die Karten offen auf den Tisch damit er weiß woran er ist und selber entscheiden kann...

Mit einem Brief kann man sehr gut Gefühle ausdrücken und man kann überlegen was man schreibt und kann erstmal unangenehme fragen aus dem Weg gehen. Schildere ihm was du fühlst und was bei dir auch gesundheitlich los ist.

Er sollte wissen auf was er sich einlässt und nur so kann eure Beziehung eine Zukunft haben. Er muss auch mit entscheiden dürfen, nicht nur du und ihm irgendwann vor vollendete Tatsachen stellen ist nicht die feine englische Art 😟

Ich wünsche euch alles Glück der Welt.

Lg

Annett1986

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Ich kann dich verstehen, da ich ähnlich ticke wie du. Inklusive vor dem Partner verheimlichter Therapie.

Ich denke, du handelt so, weil du im Zweifel lieber als "Arsch" statt als "Schwächling" wahrgenommen werden möchtest.

Leider kann ich dir sonst nicht helfen, ich arbeite schon Jahre daran mich meinen Partner zu öffnen und komme nicht einen Schritt weiter.

Keinen einzigen der Briefe habe ich ihm je gegeben, da stand einfach zu viel Persönliches drinnen. Außerdem sind Briefe Beweise. An ein Gespräch müsste man sich erinnern.

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Hallo,
Sorry aber ihr führt doch keine echte Beziehung. In einer Beziehung vertraut man seinen Partner und verheimlicht ihn soetwas gravierendes wie gesundheitliche Probleme nicht.
Eine solche Lüge wäre für mich ein Trennungsgrund. Wie soll dein Partner deibe Gefühle derstwhen, wenn du ihn belügst.

In dieser Situation kann ich verstehen, wenn dein Partner sich trennt. Du vertraust ihm nicht, warum bist du dann überhaupt mit ihm zusammen?

Sei ehrlich zu deinem Partner oder sei so fair und trenne dich, damit er eine Partnerin finden kann die ihm vertraut ubd mit der er eine ehrliche Beziehung auf Augenhöhe führen kann.

LG Morgain

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#herzlich

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Schwächen zuzugeben ist nie leicht ... darf ich fragen, wie lange ihr denn schon zusammen seid? Dass man in der 'Anfangsphase nicht allen Ballast, den man so mit sich herumträgt, ausbreiten will, kann ich schon verstehen, aber zu einer guten Beziehung gehört doch auch, dass man sich einander öffnet.

Das ist immer in Prozess - ich wusste von Beginn meiner Beziehung an (wir sind 24 Jahre zusammen), dass mein Partner eine psychische Vorerkrankung hat und es einige unschöne Erlebnisse in seinem Leben gab, die ihn wohl nie ganz loslassen werden. Ehrlich gesagt war ich froh darum zu wissen und auch darüber, dass er noch einmal eine Therapie gemacht hat. Er hat erzählt, was er erzählen konnte, gedrängt habe ich ihn nie.

Bestimmte Themen sind erst Jahre später aufgekommen, weil er sich einfach für gewisse Schwächen sozusagen geschämt hat - für uns beide war es sehr gut, dass er sich da öffnen konnte.

Vielleicht kannst Du Dir auch in der Therapie Anregungen dazu holen, wie Du mit Deinem Partner darüber reden kannst - ich wünsche Dir alles Gute.