Ich will keine Stiefmutter sein

Hallo,

ich bin 45 Jahre und habe seit zwei Jahren eine Beziehung zu einem Mann, welcher Vater ist. Er und die Kindsmutter sind seit Jahren geschieden. Er hat in der Woche für einen Tag die Kinder und abwechselnd an den Wochenenden und in den Ferien. An diesen Tagen ist er ganz für die Kinder da, ich ziehe mich da zurück. Ich finde es wichtig und richtig, dass er Zeit mit seinen Kindern verbringt. Die Kinder habe ich mal kennengelernt, aber ich habe keine Gefühle für sie. Sie sind ein Teil meines Partners, das ist klar, aber ich habe nicht das Bedürfnis mit ihm und seinen Kindern viel Zeit zu verbringen. Mein eigenes Kind ist erwachsen und geht seinen eigenen Weg.
Nun äußerte mein Partner den Wunsch nach einer gemeinsamen Wohnung und auch mit Raum für die Kinder. Und das möchte ich nicht, zudem möchte ich auch nicht die Stiefmutter sein. Sie haben eine Mutter, ich möchte mich auch nicht in die Angelegenheiten der Eltern und ihren Kindern einmischen. Sie machen das für und unter sich und mein Eindruck ist, dass es den Kindern damit gutgeht. Nichts gegen Unternehmungen, wie Kino, Zoobesuch...was man mal mit den Kindern einige Stunden halt macht, da begleite ich ab und zu mal, aber ich fühle mich da als Partnerin, nicht als Stiefmutter oder Ansprechpartner. Nicht falsch verstehen, ich unterhalte mich mit den Kindern, wir erzählen, aber es ist eher freundlicher Natur, aber nicht tiefer gehend. Ich hege da neutrale Gefühle.
So, und nun steht das Thema Zusammenziehen und die Kinder sollen ein fester Bestandteil werden. Ich habe ihm gesagt, dass ich seinen Wunsch verstehe, aber ihn nicht teile. Er erschien verdattert, dass ich seine Absichten teile, da ich selbst Mutter bin. Mhm...nun geht das im Kopf umher. Gibt es hier noch mehr User, welche sich nicht um die Kinder des Partners "kümmern"?

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Ich war nie in einer solchen oder ähnlichen Situation, aber eines möchte ich dir sagen:
Ich finde es sehr gut, dass du so klar bei der Frage „Zusammenziehen“ bist und auf deine Bedürfnisse hörst.
Viel zu oft habe ich hier schon gelesen, dass mit der rosaroten Brille mit wehenden Fahnen eine gemeinsame Wohnung genommen wird… und die Konflikte ließen nicht lange auf sich warten.

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Wenn du meine Partnerin waerst, haette unsere Beziehung keine Zukunft. Zumal du ja wusstest, dass er Kinder hat.

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Warum wäre ich raus? Weder stehe ich seinen Vaterpflichten im Weg noch heuchle ich etwas vor. Nur weil einen Mann liebe, heißt es nicht, dass ich verpflichtet bin mich widerwillig um seine Kinder zu kümmern. Das ist Sache und Aufgabe der Eltern, nicht die meine. Ich zwinge ihn auch nicht eine Entscheidung zwischen uns zu treffen, aber ich sehe nicht ein die nächsten Jahre meine Bedürfnisse komplett einem Mann und fremden Kindern unterzuordnen. Liebe heißt nicht Opfer zu bringen, für die man nicht bereit ist, sondern auch zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Vorstellungen gibt.

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Deine Meinung ist genauso berechtigt wie seine. Ihr passt nicht zusammen, deine Sicht ist nicht wichtiger als seine verstehst du? Ich würde mich nach meinen Bedürfnissen richten und wenn mich immer für mein Kind entscheiden! Überleg Mal wie du es früher gemacht hättest, wenn ein Mann dir genau das sagt, dann würdest du genauso deinem Wunsch nachgehen. Trenne dich, anstelle den Mann zu bereden auf seine Wünsche zu verzichten.

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Ja ich, wir öeben in getrennten Wohnungen, er hat seinen Sohn im wöchentlichen Wechselmodell da, meine jüngsten lebt ebenso bei mir im Wechselmodell mit dem Vater.
Wir also jede zweite Woche kinderfrei , dann Segen wir uns täglich bei ihm oder mir, er ist dann die ganze Woche in meiner Wohnung oder ich bei ihm in der Wohnung..
In der Woche mit Kindern machen wir Sonntags meist was gemeinsam und den Rest der Woche ist jeder mit seinem Kind in seiner Wohnung und wir sehen uns nicht.
Ich hätte auch keine Lust noch ein viertes Kind als Stiefkind mit groß zu ziehen, sein Sohn ist mittlerweile 14 und das geht jetzt seit 6 Jahren so .
Meine jüngste ist 12, die Größen 18 und 17 kommen nur noch zu Besuch ab und an.
Also, nein Stiefmutter sein liegt mir auch nicht und unserer Beziehung tut diese räumliche Trennung wenn die Kinder da sind, auch gut.
Es gibt keine Reibereien durch eine Patchwork Situation, die Kinder sind zufrieden, alles ok.

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Danke für deine Erfahrung und dein Verständnis.

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Als ich mit meinem Ex zusammengezogen bin, war sein Sohn bereits volljährig und ausgezogen, ansonsten wäre das für mich ebenfalls ein Ausschlusskriterium gewesen. Wie du bereits sagtest - es ist richtig und wichtig, dass er sich um seine Kinder kümmert, aber es sind nun mal seine, nicht deine. Verstehe da eher nicht, wie dein Partner auf das schmale Brett kommt, du müsstest "fremde" Kinder mögen, "nur", weil du selbst eins hast.

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Meiner Meinung nach liebst du ihn nicht. Sonst würdest du nicht versuchen seine Kinder aus eurem Leben mit dir herauszupieken. Diese gehören nunmal mit zu ihm und deine Art, wie du über die Kinder redest klingt total unterkühlt und empathielos. Trenn dich lieber.

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Wieso muss man die fremden Kinder mitlieben?
Ich liebe meinen Mann aber seinen Sohn kann ich nicht leiden, das geht wirklich. Man muss nicht das ganze Team lieben 😅 und er muss auch nicht ein Teil meines Lebens sein, ich hab mir seinen Vater ausgesucht und nicht das Kind.

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Der Vater hat das Kind großgezogen. Es sind seine Gene. Ist sein Werk.

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Also ich bin da komplett bei Dir. Ich hätte auch keine Lust, mich um fremde Kinder zu kümmern. So, wie Du das handhabst, finde ich es total in Ordnung und es klingt weder unterkühlt noch emotionslos, nein, für mich bist Du jemand, der klare Grenzen zieht.

Lasse Dir da nichts anderes einreden.

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Dann solltet ihr doch nicht zusammenziehen und alles so lassen wie es war, bis die Kinder erwachsen sind.

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Also, ich bin ja "Stiefmutter". Ich finde es gut, wenn man sich Zeit lässt mit dem zusammen ziehen, sich nicht gleich in alles rein hängt und versucht die 2. Mutti zu spielen, wenn schon zwei Eltern da sind, die in ihrer Rolle gut funktionieren und man den Kindern Raum mit den Elternteilen lässt. Da bin ich zuerst mal voll bei Dir. Zuerst mal sind es eben halt deren Kinder und dein Interesse gilt zuerst vorrangig dem Partner.

Dennoch denke ich auch, dass wenn man so eine Beziehung eingeht, wo Kinder im Spiel sind, die nicht gerade direkt vor ihrem Auszug in die Welt stehen und man sich bewusst einen Mann mit Kindern nimmt, wo man weiß die spielen noch einen Haufen Jahre eine Rolle in der Hinsicht, dass sie z.B. noch minderjährig sind, Kita-Kinder, Schulkinder und somit eine Verantwortung da ist diese liebevoll gut umsorgt groß zu bekommen, es auch sehr blauäugig ist in die Beziehung zu gehen mit der Erwartungshaltung, damit nichts zu tun haben zu müssen. Wenn ich so einen Mann nehme, auch wenn er momentan nur Wochendpapa ist, muss ich damit rechnen, dass sich solche Regelungen a) auch komplett drehen können und plötzlich die Kinder vor eurer Tür stehen und funktionierende Eltern/Ersatzeltern brauchen b) der Mann sich Unterstützung von seiner Partnerin wünscht bei diesem Erziehungsauftrag (nicht unbedingt das sie die Kinder erzieht, aber dass sie gewisse Aufgaben auch Mal in seinem Auftrag übernimmt, wenn er es aus was für Gründen auch immer Mal nicht alleine leisten kann oder Unterstützung braucht) c) sich letztlich eine funktionierende Familie wünscht und sich nicht immer komplett teilen möchte zwischen Partner hier und Kindern da, sondern doch irgendwann Mal irgendwo nach Hause kommen möchte und dort einen Ort vorfinden möchte, wo die Menschen die er liebt zusammen gewachsen sind und man sich miteinander um alle anfallenden Probleme kümmert und sein Leben teilt, auch wenn es nicht so schöne Dinge gibt.
Ich denke nach dem momentanen Leben hat er mit ihnen die Arbeit (natürlich auch Freude klar) und mit dir das vergnügliche Leben. Aber das ist ja quasi nur ein Teil von ihm, den Du dann liebst und dem Du Zeit verbringst. Das ganze Projekt Mensch, alles was ihn umfasst, was ihn zu ihm gemacht hat, da ist ein großer Teil ja ausgeklammert.

Und deshalb denke ich, man kann sich da letztlich nicht so die Rosinen aus dem Kuchen popeln. Bei dir geht das vielleicht etwas eher, weil dein Kind groß ist und das wahrscheinlich weder will noch braucht und du auch keine Unterstützung mehr damit suchst, weil das Kind wahrscheinlich seiner Wege geht. Er hat letztlich kaum noch die Möglichkeit diesen Teil Mutter von dir kennenzulernen und wenn glaube ich nicht, dass ihn der stören würde. Ich glaube er auf den baut er.

Aber Du siehst dich jetzt halt wahrscheinlich an dem Punkt vermutlich als "frei" und "fertig mit der Kindersache". Aber ich sage in der Konstellation wirst du mit der Haltung gegenüber seinen nicht weit kommen.

Ich denke, dass sich an diesem Punkt eure Wege trennen. Es ist völlig in Ordnung sowas nicht mehr zu wollen. Kann ich total verstehen, möchte ich auch überhaupt nicht negativ werten, halte ich auch nicht für herzlos und natürlich wäre es wahrscheinlich ohnehin nicht so, dass du wenn doch tatsächlich eine der ersten Geigen gespielt hättest, aber wenn Du dir das wirklich gar nicht mehr vorstellen kannst, dann ist er einfach der falsche Partner für Dich. Und dann sei so fair und löse dich da raus.

Ein Teil von ihm wird sich, so wie er ist, letztlich nicht geliebt und angenommen fühlen können und für ihn wird das noch viele Jahre Thema sein, aber wenn du dich in was genötigt siehst, was du partout nicht mehr willst, wenn du nicht Teil dieser Verantwortung werden willst...... Tja da gibt es eben keinen echten Kompromiss. Entweder gibt er sich damit zu Frieden, dass alles bleibt wie es war und sein Wunsch nicht wahr wird. Der existierte offenbar aber die ganze Zeit und für ihn waren eure zwei Jahre das anbahnen für ein gemeinsames Leben mit den Kindern als Teil davon.....Oder du befasst dich damit doch näher mit den Kindern und du lässt sie mehr in dich rein und übernimmst mehr Mitverantwortung unter Aufgabe deiner Freiheit davon.

Entweder / oder ....ich sehe da wenig anderen Spielraum. Ein Mann mit jüngeren Kindern....da muss man sich letztlich zuerst für den Mann, aber irgendwo dann doch auch für die Kinder bewusst entscheiden, sonst wird daraus nichts was sich Ganz anfühlt. Der Mensch ist halt so. Für ihn wird das noch viele Jahre Thema sein.

Ich würde dir eher zu einem Singlemann ohne Kinderwunsch oder mit Kindern raten, die wie bei Dir, aus dem Haus sind. Alles andere kommt sehr wahrscheinlich letztlich wieder an diesen Punkt.

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Kann man so sehen. Dennoch es nicht Aufgabe der TE, ihren Partner von ihr zu "erlösen" - für sie passt alles, sie stellt ihre Absichten uns Grenzen klar und transparent dar.

Wenn das dem Mann nicht reicht und er mehr Ersatzmutter will, liegt es an ihm, sich zu trennen.

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Ich finde das super so und mein neuer Partner und ich halten das genauso: getrennte Wohnungen, die Kinder sind die Kinder des Elternpaars. D.h. ja nicht, dass man ihnen feindlich gesonnen ist oder sie ausgrenzt. Man übernimmt einfach nur nicht ne Mutter/Vaterrolle und ich finde das im Hinblick auf etwaige Loyalitätskonflikte der Kinder für diese vielleicht sogar besser so.

Eine Freundin von mir ist mit ihrem Partner zusammengezogen, der Kinder hatte, und hat sich dennoch aus der Kindererziehung rausgehalten und die beiden haben von jeher eigene Bereiche in der Wohnung, weil beide ihre Eigenständigkeit lieben. Klappt seit 15Jahren super, Kinder sund mittlerweile aus dem Haus (vorher ähnlich oft da wie bei deinem Partner) und die Beziehung, die sie zu meiner Freundin haben, ist gut.

Ich bin auch Ü40, gebranntes Kind, was Zusammenleben angeht, ich möchte unnötige Konflikte vermeiden, die kommen, je dichter man aufeinander hockt...
Vielleicht kannst du noch mal in Ruhe mit deinem Partner sprechen, warum du seine Pläne nicht teilst? Vielleicht gibt es Kompromisse? Zwei Wohnungen in einem Haus? Umzug in die Nachbarschaft?