ist das okay oder nicht ex nach trauer fragen / tod

hallo,

ein profilbild machte mich nachdenklich, eine kerze. meist steht das ja für trauer und ich vermute dahinter einen sehr engen angehörigen .
ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. vorsichtig nachfragen? meine vermutung äußern?

ich möchte niemandem zu nahe treten, andererseits auch nicht ignorieren. ich überlege wie ich es fände.. komme aber zu keinem schluss.

wie würdet ihr reagieren? schreiben? fragen?...

liebe grüße

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Es kommt drauf an, welches Verhältnis ihr habt, also, wie ihr auseinander gegangen seid.
Habt ihr ein freundschaftliches Verhältnis, dann frag nach, das zeigt Interesse und Fürsorge deinerseits.
Seid ihr im Schlechten auseinander gegangen, dann frag lieber nicht, dass könnte als Neugier verstanden werden.

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Kommt auf den Kontakt an, den ihr noch habt. Jemand, mit dem ich schon ewig keinen Kontakt mehr habe, würde ich sicher nicht fragen. Wenn ihr Kontakt habt, dann in welcher Form?
LG Moni

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eigentlich nur über wa und nur sporadisch. aber wir sind shon beide daran interessiert wie es dem anderen geht. wir sind nicht in hass und streit auseinander. schön war die trennung und der gurnd allerdings auch nicht..

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Dann würde ich es lassen.

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ist es z.b. besser zu fragen.

so nach dem motto.
ist etwas passiert, dein profilbild hat mich nachdenktlich gemacht?

oder besser.
ich hoffe es ist nichts passiert..

lg

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Ich würde eher die erste Formulierung nehmen 👍

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Wenn deinem Ex dran gelegen wäre, dass du so etwas erfährst, hätter er dir das mitgeteilt. Ich würde nicht nachfragen und keine Spekulationen wegen einer Kerze im Profilbild anstellen.

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hallo, nein ich glaube nicht das er das sagen würde. aber ich könnte mir vorstellen, dass dies auf jeden fall ein riesen fettnäpchen sein könnte. danke für die einschätzung.

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Für mich gibt es nur zwei Gründe, sowas ins Profil zu setzen:

1. Sein Umfeld weiß, was passiert ist und er möchte mit dem Profilbild auch nach außen seine Betroffenheit bekunden im Kontakt mit diesem Umfeld.

2. Sein Umfeld weiß nicht, was passiert ist und er möchte mit diesem Profilbild Aufmerksamkeit generieren und dass die Leute nachfragen, was denn los ist.

Beides wäre für mich - nicht zum nahen Umfeld gehörend - ein Grund, nicht nachzufragen. Im einen Fall gehöre ich offenbar nicht zum inneren Kreis, im anderen Fall widerstrebt es mir einfach, erzwungene Aufmerksamkeit zu bedienen.

Wenn Du noch regelmäßig Kontakt zu ihm hast, und es wirklich aus Anteilnahme wissen möchtest, frag. Wenn Ihr kaum noch Kontakt habt und/oder Du es nur aus Neugier fragen willst oder um einen Vorwand zu haben, wieder Kontakt zu knüpfen, lass es besser.

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Manchmal denke ich, dass die Messenger, die sozialen Medien die Kommunikation direkt zwischen Menschen tötet. Ruf ihn doch einfach an und sprecht einfach mal miteinander. Entweder sagt er es dir oder belässt es dabei.

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Ich möchte zum Beispiel in so einem Fall von jemandem, zu
dem ich kaum Kontakt habe, nicht direkt angerufen werden. Ich finde vorsichtiges Nachfragen besser mit dem Angebot sich telefonisch zu unterhalten falls rrwünscht

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Ich merke, dass man heute schon ständig schriftlich anfragen muss, um die Erlaubnis eines Telefonates zu bekommen. Stell dir vor, vor 20, 30 Jahren konnte man noch anrufen und wenn es nicht passte, nahm man nicht ab oder sagte es. Aber heute scheuen die Menschen oft direkte Gespräche, sehen es als Konversationsbelästigung. Wenn man keinerlei Kontakt wünscht, dann löscht man die Nummer.

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Ist es echtes Mitgefühl oder willst du nur wissen, wen es getroffen hat? Je nachdem ein offeneres Ohr anbieten oder es sein lassen.
Bzw Menschen sind da ja durchaus unterschiedlich. Der eine will gefragt werden, der andere nicht, der nächste fühlt sich sogar beleidigt.
Du kennst diese Person am besten.

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Also, an den Antworten sieht man ja schon wieder, wie kompliziert die Menschheit mittlerweile mit Trauer und Tod umgeht. Seit ich meine Oma (die mir unendlich nahestand) bis zum buchstäblich letzten Atemzug begleitet habe, sehe ich das viel entspannter. Frag doch einfach nach! Was soll denn falsch dran sein? Das schlimmste am Trauern ist eher, dass keiner was zu dir sagt, alle irgendwie "komisch" mit dir umgehen, jeder panische Angst hat, irgendwas falsch zu sagen oder zu machen. Ein nettes, mitfühlendes Wort ist doch nie verkehrt.

Außerdem würd ich bei einem Ex vermuten, dass du ja auch die Angehörigen kanntest bzw. ihnen irgendwo nahestandst. Dementsprechend hast ja genau du auch Grund, nachzufragen. Ich finde die Formulierung "Dein Profilbild hat mich nachdenklich gemacht. Ist etwas passiert?" oder so, auf jeden Fall besser als "ich hoffe, ..." Ansonsten, einfach schreiben, anrufen, vorbeischauen, was auch immer. Vielleicht noch zwei Geschichten zu Trauer und Mitmenschen.

1. mein Bruder war jahrelang mit einem Mädel hier eng befreundet, leider wurde aber nie was Festes draus - es ist nie irgendwas gelaufen zwischen ihnen, obwohl beide gern gewollt hätten, würd ich jetzt mal sagen. Zu dem Zeitpunkt, als ihre Oma starb, waren sie aber beide in festen (anderen) Händen. Ich werd nie vergessen, als er ihr Beileid wünschte und sie förmlich in seinen Armen zusammenbrach. Es war einfach so ein Stück Vergangenheit, das ihr da wohl auch das Gefühl gab, er könne einfach viel besser erfassen, wie es ihr grad ging als der neue Partner.

2. als ich nach dem Tod meiner Oma (und dem Lockdown) wieder meine Kollegen sah, gab es genau dieses Rumgeeiere, von dem ich oben sprach. Manche mieden jedes halbwegs persönliche Gespräch, andere sprachen freundliche Floskeln, was auch ok war. Und mein absoluter Lieblingskollege wartete ab, hörte sich all diese Sachen von den anderen an und als wir dann allein waren, fragte er mich: "Hast du es eigentlich schon richtig kapiert?" - es war der schönste Satz für mich, in dem so viel Verständnis lag, wo ich wusste, er hatte sich jetzt einfach 10 Minuten Gedanken gemacht, wie es mir grad ging und was alle sagten und redeten. Er wusste, wie eng ich mit ihr war, wusste von der Pflege, von der ganzen Last. Das alles in einem einzigen Satz, für den ich ihm heute noch dankbar bin. Obwohl es ganz was einfaches war.

Was ich damit sagen will: Nur Mut!

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Ein großartiger Beitrag. Ja, die Kommunikation scheint heute so kompliziert. Da wird das komplette Leben in Facebook, Whatsapp-Status mit allen möglichen Menschen geteilt, teilweise mit welchen, mit denen man keinen Kontakt mehr hat. Aber Nachfragen, Anrufen, das persönliche Gespräch wird immer mehr zum Tabu.

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Ich muss da widersprechen. Ich denke nicht, dass der Umgang mit dem Tod mittlerweile kompliziert ist. Es war schon immer so und der Umgang mit dem Tod ist auch sehr individuell. Ich mache z.B. Dinge lieber mit mir selbst aus oder mit Menschen, die mir wirklich nahe stehen. Ich möchte nicht von Menschen angerufen werden, mit denen ich sonst nichts zu tun habe und mit ihnen über den Tod eines Angehörigen sprechen. Eine Karte, ein Brief, WA oder jede andere Form nicht-synchroner Kommunikation wäre mir da lieber als ein Telefonat. Ich möchte auch nicht auf der Straße angesprochen werden, um mir zu kondolieren, weil ich da in Tränen ausbrechen würde. Trauer ist eine sehr individuelle Sache

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Hi,
ich finde die Variante „hab dein Profilbild gesehen und es hat mich zum Nachdenken gebracht, ist alles okay bei dir?“ völlig in Ordnung. Er war dir mal sehr wichtig und wahrscheinlich hast du auch sein enges Umfeld kennengelernt. Wenn z.B. ein Elternteil verstorben ist, das du ja kanntest, dann wirst du ja sicherlich aufrichtiges Beileid empfinden und da zu kondolieren ist absolut angebracht.
Wenn er dir auf diese Nachricht nicht antwortet, würde ich es aber dabei belassen.

vlg tina

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oh, ja hier sind wirklich viele verschiedene ansichten zusammen gekommen.

danke euch allen.
ich kenne nicht alle familienmitglieder und die wenigen die ich kenne nur flüchtig, dennoch weiß ich, dass wenn es wirklich mutter oder vater sind, er ein sehr wichtiges bezugsverhältnis verloren hat. ich bin unsicher. es sind schon einige tage vergangen und ich denke es ist nicht mehr ganz frisch. da kann man sich mal melden. andererseits ist es aber auch so, dass ich eigetnlih den kontakt immer wieder gedrosselt habe und mcih zurück gezogen habe und es jetzt auch ein komisches gefühl ist, über meinen schatten zu springen.

ich bin aber auch jemand der menschen, der sich über aufrichtige anteilnahme freut bzw. es rührt mich..

lg euch allen auch wenn ich hier tina schreibe..