Monogam vs Polygam

Hallo zusammen!

Würde gerne einmal wissen ob ihr Erfahrungen gemacht habt egal ob gute oder schlechte.

Im Vorfeld erkläre ich kurz worum es genau geht.
Mein Freund und ich sind in einer glücklichen Beziehung. Haben auch sexuell keine Probleme, fifty shades of grey Like..
Ich bin überhaupt nicht prüde, einen Dreier hatten wir auch schon.
Nun hat mich mein Freund heute beim Abendessen gefragt ob ich mir vorstellen kann für immer nur ihn als festen Partner, ohne Sex mit anderen Menschen, zu haben. Als ich ihn fragte worauf er hinaus will hat er mir dann erklärt, dass er sich mit dem seid einigen Wochen befasst. Er würde gerne ,,nur" mit meinem Einverständnis natürlich auch dir Option haben Sex mit anderen zu haben. Ob er diese Option dann nutzen würde, würde er jetzt nicht unbedingt pauschalisieren. Gleiche würde natürlich auch für mich gelten.
Er würde mich immer vorher informieren und auch offen über alles reden. Ich dürfte bei allem mit dabei sein..
Eine andere Option wäre für ihn auch Swingerclub oder ähnliches.

Ich war jetzt natürlich erstmal total überfordert und überrascht. Und wusste auch nicht was ich darauf antworten sollte, weil ich mich nie mit dem Thema befasst habe. Ich bin nicht komplett abgeneigt, falls das so rüber kommen sollte.

Was konntet ihr für Erfahrungen machen? Welche Regeln habt ihr? Ich habe überhaupt keinen Plan.

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"Mein Freund und ich sind in einer glücklichen Beziehung."
Wirklich? Du schreibst von Überforderung, fühlst dich überrannt, hast keinen Plan, fragst Fremde in einem Forum nach ihren Erfahrungen, die dir kaum weiterhelfen können, immerhin geht es hier um euer Zusammenleben.

Du betonst auch gleich vorsorglich, dass du nicht prüde bist und was ihr alles schon gemacht habt, als wäre es irgendwie negativ besetzt und mit Prüderie in Verbindung zu bringen, nicht für alles offen zu sein.

Wir wissen nicht, wie lange ihr zusammen seid, ob du den Eindruck hast, alles mitmachen zu müssen, um Erwartungen zu erfüllen. Von selbst wärst du ja nicht auf den Gedanken gekommen, du bist ja völlig überrascht davon. Nachdem du den Begriff Polygamie verwendest, gehe ich davon aus, dass du dich bisher noch gar nicht damit beschäftigt hast, seine Vorstellung entspricht mehr der einer offenen Beziehung. Grundlage dafür ist eine besondere Vertrauensbeziehung und eben der Wunsch von beiden. Den du bis heute nicht hattest. Und den auch nur ganz wenige haben.

Ich kann dir daher nur empfehlen, auf deine Grenzen zu achten, dich nicht manipulieren zu lassen und genau zu hinterfragen, was du selbst unabhängig von seinen Erwartungen möchtest.

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Ich hab mich theoretisch lange damit auseinandergesetzt und meinen Mann am Ende einer kriselnden Ehe um Öffnung der Beziehung gebeten, die er mir einseitig gewährt hat. Fazit aus der Erfahrung: Die Beziehung muss absolut stabil sein, denn das Oxytocin, dass beim Sex ausgeschüttet wird, ist nicht zu unterschätzen.
Aus der Erfahrung würde ich in allen künftigen Beziehungen einer Öffnung nur zustimmen, wenn sie in Form von gemeinsamen Clubbesuchen oder gemeinsamen Treffen mit anderen Pärchen stattfinden würde.
Ich finde es einen himmelweiten Unterschied, ob man mit anderen Leuten schläft oder ob man mit anderen Menschen Beziehungen aufbaut. Letzteres käme für mich nicht in Frage, weil es m.E. die Beziehung ausdünnt. Tiefe bekommt für mich eine Beziehung dadurch, dass man sich wirklich einlässt und ich habe den Verdacht, dass viele Polyamore darin nicht so besonders gut sind, obwohl sie natürlich ganz andere Dinge erzählen. Es mag durchaus auch berühmte Ausnahmen geben. Es soll ja auch sehr wenige Menschen geben, die wirklich multitaskingfähig sind, ohne das die einzelnen Tätigkeiten an Qualität verlieren... aber es sind halt Ausnahmen.
Ich kenne recht viele Paare, die sich in offenen Beziehungen ausprobiert haben. Meine überhaupt nicht repräsentative Beobachtung ist: Das geht auf Dauer nicht gut, wenn es Solodates und Parallelbeziehungen gibt. Glückliche Swinger kenne ich etliche...
Wäre aber wiederum nicht meins, weil Vögeln ohne Beziehung (egal welcher Natur) keinen Mehrwert für mich hat.

Ganz heikel finde ICH persönlich Spielbeziehungen im Rahmen von BDSM außerhalb der Kernbeziehung. Wenn ihr da unterwegs seid, weißt du ja, was für ein Gefühlscocktail dabei ausgeschüttet wird.

Was schwebt denn deinem Partner da genau vor? Ich denke, ihr werdet viel reden müssen und bitte, bitte hör genau auf dein Bauchgefühl, was für dich geht und was nicht.

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Ich danke dir für deine sehr ehrliche Antwort!
BDSM käme für persönlich außerhalb unserer Beziehung gar nicht in Frage, würde ich ihn auch drum bitten dieses nicht zu machen.
Wir haben das Thema nur kurz angeschnitten und noch nicht ausführlich besprochen, weil ich mich erst informieren wollte, bevor ich mich hinreißen lasse und zustimme ohne genau zu wissen worauf ich mich da einlasse und es dann bereue. Da werden einige Abende auf uns zu kommen in denen wir unsere Standpunkte äußern und abwägen werden. Wie beschrieben, fühlte ich mich sehr überrand.

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Warum betonst du, dass du nicht komplett abgeneigt bist? Kann es sein, dass du etwas manipuliert wirst, so dass du immer beweisen musst, wie offen du bist und dass du alles mitmachst? Oder ging da auch mal etwas von dir aus?

Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass dir diese Vorstellung gefällt, du fühlst dich damit überfordert. Höre auf dein Bauchgefühl.

Mir würde es zu denken geben, wenn ich meinem Partner nicht mehr genug wäre.

Erlebt habe ich eine offene Ehe bei meinen Eltern, da gab es viele Verletzungen.

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Ich habe nicht das Gefühl, dass ich meinen Partner nicht genug bin. Darüber nachzudenken den Sex für bzw. mit anderen zu öffnen hat für selbst sogar einen gewissen Reiz. Der Vorschlag für bspw. den dreier kam von mir und ich würde dies auch gerne wiederholen, darum geht es mir gar nicht.

Wir haben uns auch nicht verliebt wegen des Sex. Tatsächlich hatten wir das erste Mal Sex da waren wir schon 4 Wochen ein paar.

Ich habe mich auch eher überrumpelt gefühlt, weil ich nicht damit gerechnet habe das wir beim Abendessen über unser Sex leben sprechen. Das war bisher immer eher vor dem Liebesspiel oder nach dem Liebesspiel der Fall.

Hier geht es mir eher um Erfahrungen von anderen.

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Ich habe nicht das Gefühl, dass ich meinen Partner nicht genug bin. Darüber nachzudenken den Sex für bzw. mit anderen zu öffnen hat für selbst sogar einen gewissen Reiz. Der Vorschlag für bspw. den dreier kam von mir und ich würde dies auch gerne wiederholen, darum geht es mir gar nicht.

Wir haben uns auch nicht verliebt wegen des Sex. Tatsächlich hatten wir das erste Mal Sex da waren wir schon 4 Wochen ein paar.

Ich habe mich auch eher überrumpelt gefühlt, weil ich nicht damit gerechnet habe das wir beim Abendessen über unser Sex leben sprechen. Das war bisher immer eher vor dem Liebesspiel oder nach dem Liebesspiel der Fall.

Hier geht es mir eher um Erfahrungen von anderen.

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Das muss jeder für sich selbst wissen.

Wenn ich verliebt bin und mir in der Beziehung kaum etwas fehlt, bin ich monogam. Ich habe dann wirklich keine Lust auf andere.

Muss aber auch dazu sagen, dass ich optisch nur auf einen Typ Mann stehe.
Zudem sind mein Mann und ich facettenreich...
daher brauche ich nicht noch mehr Abwechslung.

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Hast du Angst, dass er unzufrieden sein könnte, wenn du seinen Wunsch nach Sex mit anderen Frauen ablehnst?

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Hallo,

ich hatte eine monogame Ehe und im Endeffekt habe ich sie auch beendet. Mit Anspruchsdenken, Besitzansprüchen und Einschränkungen im sexuellen Bereich konnte und wollte ich nicht mehr leben. Nach dem Motto: Sex nur, wenn er mal wollte, aber sonst habe ich einfach damit zu leben. Und ich bin bisexuell, diese Seite habe ich aber ausgelegt. Männer finden seltsamerweise Frauen selten als Konkurrenzpartner um Sex.
In der neuen Beziehung waren der neue Partner und ich uns gleich einig, das Monogamie nicht infrage kommt. Und seitdem leben wir auch offen uns aus - zusammen, aber auch allein. Alles natürlich mit Regeln UND safer Sex.

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Du magst Dich selbst als grundsätzlich offen für Neues wahrnehmen (Deine Betonung "Dreier hatten wur auch schon, also bin ich nicht prüde" wirkt etwas missverständlich weil: Ist man prüde wenn man noch keinen "Dreier" hatte) aber für mich klingt es so, dass die momentane Überforderung überwiegt.

Mein Eindruck ist, Dein Partner möchte primär Freiräume für sich selbst ausloten. Ob er in der Folge auch mit den Freiräumen klar kommt, die sich möglichweise für Dich ergeben, weiß ich nicht. Und ob Du überhaupt diese Freiheiten brauchst und in der Praxis umsetzen willst.

Zumindest ist die Katze jetzt aus dem Sack und Ihr werdet hoffentlich einen gangbaren Weg für Euch finden. Offene Beziehungen sind nicht unbedingt leichter als die klassischen "Zweierkisten" zu handeln und haben mitunter ziemliche Ecken und Kanten.

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Wieso fühlst du dich überfordert und überrannt? Lag es an seiner Art das zu formulieren (wenn ich dich richtig verstehe, hat er dich ja gefragt und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt) oder meinst du, du müsstest da mitmachen, weil du nicht prüde sein willst?

Und du schreibst, ihr hattet schon einen Dreier. Also ist es ja nicht völlig neu für dich, eure Sexualität mit anderen zu teilen und du müsstest eine Vorstellung davon haben, wie das für dich ist.

Im Prinzip kann ich deine Unsicherheit gut verstehen. Ich habe viele Jahrzehnte monogam gelebt und hatte nach der Trennung eine Phase, wo ich viel experimentiert habe, auch im BDSM-Bereich. Ich hatte da auch Freundschaften+, die nicht exklusiv waren, und fand den Gedanken an nicht-monogame Beziehungen sehr verlockend. Dann habe ich allerdings einen Mann kennengelernt, in den ich mich verliebt habe, und habe festgestellt, dass ich nicht mit dem Gedanken klarkomme, dass er mit anderen Frauen Sex hat. Schon gar nicht in meiner Gegenwart. Wir haben ein paar Mal darüber geredet, weil er vorher auch sehr offen war und davon ausging, dass ich das auch bin, weil wir uns in einem entsprechenden Portal kennengelernt haben.

Wir haben dann beschlossen, das Öffnen der Beziehung erstmal auf lange Sicht aufzuschieben und unsere Beziehung zu stabilisieren. Ich denke, dass man sehr viel Vertrauen braucht für eine offene Beziehung. Und auch die Fähigkeit, die eigenen Grenzen klar zu erkennen und zu wahren. Das kannst du letztlich nur mit dir selbst und mit ihm ausmachen. Grundsätzlich kenne ich Paare, die sehr glücklich damit sind, und andere, bei denen es nicht funktioniert hat. Kann man nicht verallgemeinern.

LG

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Hey, erst mal solltest du dir Gedanken über die Begrifflichkeiten machen. Polygam heißt nicht nur Sex mit anderen.

Wir leben polyamore und finden es für uns gut. Wir glauben nicht daran, dass man Liebe nur für einen Menschen empfinden kann.

Aber willst du das alles wirklich oder will dein Mann sich nur anderweitig vergnügen?
Geht es ihm nur um Sex mit irgendwem oder auch auf der Gefühlsebene?
Unter welchen Regeln könntest du es dir vorstellen? und und und...

Darüber solltest du dir 100% klar sein und dann das Gespräch erneut suchen.

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Okay, da hätte ich wohl nochmal nachschlagen sollen.
Ich bin mir sicher das es ihm nur Sex geht, dass hat er klar geäußert und in dem Punkt sind wir uns auch sehr einig. Und es geht nicht nur darum, dass er sich anderweitig vergnügt, sondern es geht um uns beide. Er möchte mich in verschiedenen Formen mit einbeziehen und auch das ich mich Vergnügen kann.