Kurz vor 2. Kind - Zweifel...

Hallo, ich hatte schon mal einen Beitrag geschrieben und weiß leider schon wieder nicht weiter.

Ich stehe kurz vor der Geburt unseres zweiten Kindes (die Kinder sind nur 14 Monate auseinander, war so nicht geplant) und merke einfach nur, dass unsere Beziehung sehr kriselt und ich mich nicht mehr wohl oder aufgehoben fühle...

Leider kann ich mich gar nicht auf das zweite Kind und alles freuen, weil ich einfach nur noch an allem zweifle und nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Er funktioniert nur noch, aber zeigt keine Nähe mehr, wir können nicht mehr viel miteinander sprechen und uns austauschen. Es ist alles nur noch funktionell und rational; oft spricht er gar nichts mehr...

Was würdet ihr mir in meiner Situation raten? Unsere Kleine ist erst 14 Monate alt und das erste Jahr mit ihr war super anstrengend und kräftezehrend. Kurz davor haben wir noch geheiratet und so lange kennen wir uns auch noch nicht.

Es war irgendwie alles etwas viel in der letzten Zeit, bzw. den letzten Jahren und ich habe riesige Angst, dass wir uns trennen und ich mit 2 Kindern da stehe und das evtl. alles ein Riesen Fehler war...
So wollte ich das nie... Bin sehr verzweifelt.

Man muss dazu sagen, dass ich mich in Anbetracht unseres Alters sehr unter Druck gesetzt habe (Ich - 36, er - 41). Hatte schon immer einen sehr großen Kinderwunsch.

Danke für eure Antworten und das Lesen und Mitfühlen.

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Das ist wirklich ne verzwickte Situation und einfach wird es sicher nicht.

Wenn die Geburt kurz bevor steht, würde ich mal besprechen, wie ihr das Händeln wollt. Kurzfristig würde ich wohl überlegen, ob ihr den Fokus auf euch als Eltern legt und eben wirklich nur noch „funktioniert“, bis das Kind da ist, du aus dem Wochenbett und sich alles etwas eingelebt hat.

Dann könnt ihr an eurer Beziehung arbeiten und überlegen, was ihr wirklich wollt, ob ihr kämpfen wollt, ob ihr professionelle Hilfe braucht und möchtet usw.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Als Schwangere gibt es die Möglichkeit sich bei profamilia, Caritas und co beraten zu lassen.

Da geht es NICHT um Abtreibung, sondern über alles, was Sorgen und Nöte in der Schwangerschaft betrifft. Auch Partnerschaft, externe Unterstützung (falls sinnvoll), regionale Tipps usw.

Da dort Schweigepflicht besteht, kann es gut tut, sich einfach mal alles von der Seele zu reden.
Alleine siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Im Gespräch kann sich da einiges sortieren.

Tipps FÜR den Erhalt der Beziehung.

Aber auch Tipps, wie du bei Trennung NICHT alleine dastehen würdest - ohne Partner, ja; aber nicht alleine, weil.... - können helfen. Zu wissen, dass es auch dann weiter geht, kann Kraft geben, an der Beziehung zu arbeiten. (Nicht aus Angst bei ihm zu bleiben, sondern aus Liebe heraus - weil es im Fall der Fälle andere Möglichkeiten gäbe)

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"Unsere Kleine ist erst 14 Monate alt und das erste Jahr mit ihr war super anstrengend und kräftezehrend. Kurz davor haben wir noch geheiratet und so lange kennen wir uns auch noch nicht."

Nun ja, was soll man dazu groß sagen? Ich weiß, hier wird es nicht gern gelesen, aber es ist halt so: Kurze Beziehung, Hochzeit, erstes Kind, anstrengendes erstes Babyjahr und gleich das zweite Kind hinterher. Eine Beziehung muss stabil sein, um das zu überstehen. Man muss sich gut kennen, um dem anderen gegenüber Verständnis aufbringen zu können. Sich gegenseitig den Rücken stärken zu können.

"Hatte schon immer einen sehr großen Kinderwunsch."

Wer? Du oder er? Wollte er das zweite Kind genauso schnell?


Letztendlich könnt ihr nur versuchen, aktiv an eurer Beziehung zu arbeiten. Geht ggf. zur Paartherapie. Aber vorher solltet ihr euch unterhalten und überlegen, was ihr wollt. Liebt ihr euch (noch)? Wieviel Energie könnt UND wollt ihr in den Versuch stecken, die Beziehung zu retten?

Machen wir uns nichts vor, sobald das zweite Kind auf der Welt ist wird es sicher nicht einfacher. Hast du schon mit ihm darüber geredet? Ggf. auch mehrfach? Redet er dann auch nicht mit dir? Dann ist vllt. die Trennung der einfachere und bessere Weg für euch. Lieber alleinerziehend als jeden Tag unglücklich in einer Beziehung, in der du dich nicht wohl fühlst. Mit einem Mann, der nicht bereit ist, etwas für den Erhalt der Beziehung bzw. der Familie zu tun.

Und beim evtl. nächsten Partner: Bitte das Tempo etwas langsamer, das erspart im Nachhinein solche "Probleme".

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Hallo,
klar muss die Beziehung auf soliden Füßen stehen. Das kann nach kurzer Zeit schon so sein und es gibt auch genug Beziehungen, die schon ewig dauern und die genauso am ersten Kind scheitern.
Ich denke, man muss die Anfangszeit mit Kindern überstehen und dafür braucht es von beiden Seiten die Bereitschaft, sich darauf einzulassen und sich zurück zu nehmen bei seinen eigenen Bedürfnissen - natürlich nicht für immer!
Rede mit deinem Mann, weißt du, wie es ihm geht? Und dann schau auf Dich und entscheide.

Viele Grüße

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Was tut dir gut? Was brauchst du jetzt? Vielleicht kannst du eure große stundenweise betreuen lassen zb von den Großeltern oder einer Tagesmutter. Such das Gespräch mit deinem Mann, macht Absprachen. Versuche nochmal Kraft zu tanken vor Geburt und Wochenbett. Überlege dir einen Plan b als Sicherheit.
Mein Mann und ich waren jahrelang zusammen, die Kinder absolute Wunschkinder und trotzdem ist es eine Herausforderung. Mit jedem Kind wurden die Karten neu gemischt.