Kann er sich wirklich ändern?

Hallo an alle!
Also, ich versuche mal, mich so kurz wie möglich zu fassen:
Mein Mann und ich (Ende 30/Anfang 40) sind seit 13 Monaten verheiratet, keine gemeinsamen Kinder, jeder hat 2 aus vorheriger bzw. vorherigen Beziehungen.
Mein Mann hat meiner Meinung nach schwerwiegende psychische Probleme. Ohne ihn in eine Schublade stecken zu wollen, er ist schließlich mein Mann und ich liebe ihn über alles, aber ich denke er ist ein Soziopath und Narzisst.
Gemerkt hab ich das nach der Hochzeit. Mein Mann schenkt mit keinerlei Vertrauen, obwohl ich ihm nicht den geringsten Anlass zur Eifersucht gebe. Ich könnte mir nie was mit einem anderen Mann vorstellen, ich gehöre nicht zu den Menschen, die Liebe und Sex trennen können. Er macht mir ständig Unterstellungen, ich würde mit jemandem schreiben, wenn ich bei Whatsapp als online angezeigt werde, nur weil das noch ein bisschen länger angezeigt wird. Es kommen ständig stichelnde Bemerkungen, die in Richtung fremdgehen oder vergangener Partner abzielen, die vollkommen unnötig und absurd sind.
Er ist echt krankhaft eifersüchtig. Kontrolliert ständig mein Handy. Im Prinzip kann er jederzeit an mein Handy und ich an seins, aber er trägt seins fast immer mit sich rum und wenn ich da dran gehen würde, käme eine doofe Bemerkung. Wie gesagt, kein Vertrauen. Dabei hat er mich schon mehrere Male angelogen oder wollte mir Sachen verheimlichen...
Er hat mich praktisch von Freunden und Familie isoliert, weil er an jedem was auszusetzen hatte oder sich teilweise mit einigen angelegt hat. Er ist der Typ, der auch gegenüber Fremden völlig ausrastet und direkt auf Krawall aus ist, wenn ihm was nicht passt. Bzw. vor allem, wenn jemand nicht seiner Meinung ist. Er ist absolut nicht kritikfähig und hat eine Null-Frustrationstoleranz.
In seinem Streitverhalten wird er laut und aggressiv, er beleidigt mich aufs übelste, droht mit Trennung (bzw. trennt er sich ständig, für ein paar Stunden), macht meine Sachen kaputt.
Er will mich kontrollieren und versucht, über mich zu bestimmen, was ich zu machen habe.
Ich habe mir das lange gefallen lassen, aber endlich angefangen, bei meinen Vorhaben zu bleiben (und das sind jetzt keine schlimmen Sachen, sondern völlig normale).
Immer wenn er merkt, dass es wirklich fast zu spät ist und er mich vielleicht verlieren könnte, beteuert er, wie leid es ihm tut und dass er sich ändert und für uns kämpft. Dass er nie jemanden so geliebt hat.
Ich hab auch nie jemanden so geliebt, aber es macht mich total kaputt. Dieser Psychoterror, manchmal schwankt er mehrfach am Tag zwischen Liebesschwüren und "f... dich" oder tolleren Ausdrücken und verp..s dich...
Ich überlege ständig, endlich den Schlussstrich zu ziehen, aber ich weiß auch, wie er tief im Innern ebenfalls sein kann, nämlich so, wie ich ihn kennengelernt habe. Absolut liebevoll, fürsorglich, zärtlich, mich auf Händen tragend...
Ich möchte, dass er eine Therapie macht, aber er weigert sich.
Ich habe auch Angst davor, den Schritt zu gehen, ihn zu verlassen. 1. kann mich mir vorstellen, dass der Terror dann noch schlimmer wird, wenn ich nicht mehr einlenke, 2. ich kann nicht gut alleine sein, finanziell wäre es auch nicht so toll, 3. ich liebe ihn wirklich und hoffe einfach immer noch, dass er sich für mich ändert,eine Therapie macht und es schafft...
Ist jetzt doch ziemlich lang geworden, sorry.
Was denkt ihr: Kann er sich wirklich ändern?

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Statt bei ihm anzusetzen, solltest du das bei dir tun.
Du kannst nicht alleine bleiben und hast Angst davor. Da reichen dann ein paar liebe Worte oder nette Gesten um dich bei Laune zu halten und sein Verhalten irgendwie schön zu reden.
Selbst wenn du dich trennst, ist die Gefahr hoch wieder genau an den gleichen Typ Mann zu geraten. Daher würde ich dir raten, an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Wäre das in Ordnung, würde sich die Frage einer Trennung überhaupt nicht stellen, denn dann wäre er nie als Partner eine Option gewesen.

LG

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Also eigentlich hatte ich vorher ein recht gutes Selbstwertgefühl. Seit ich mit ihm verheiratet bin, ist das glaub ich immer mehr geschrumpft. Das ich nicht gut alleine sein kann, ist jetzt wirklich der geringste Grund, nicht zu gehen.
Ich hab nun mal immer noch die Hoffnung, dass er sich mit einer Therapie ändern kann. Und ich weiß denke ich in etwa, wo es herkommt, also warum er so geworden ist...
Wenn wir gute Phasen haben, ist es toll mit ihm. Er ist dann (so wie ja in der Zeit bis zur Hochzeit) der tollste Partner, den man sich vorstellen kann. Von daher kann man meiner Meinung nach nicht einfach behaupten, er wäre als Partner von vornherein keine Option gewesen, weil er ja nicht von vornherein so war...

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Wie stärkt man denn am besten sein Selbstwertgefühl, wenn es zuvor so zerstört wurde? Hättest du da konkrete Tipps?

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Warum lässt Du Dich so behandeln?
Nur weil Du Angst vor dem Alleinsein hast nimmst Du diesen Terror in Kauf?

Dieser wirklich fiese Charakter wird sich nicht ändern. Er hat längst erkannt, wie er Dich rumkriegen kann. Und solange Du mitmachst, wird das immer schlimmer werden.

Du solltest Dich trennen. Du hast zwei Kinder, bist also nicht alleine.
Meinst Du, für die beiden ist es schön zu sehen, wenn ihre Mutter so behandelt wird?

Alles Gute

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Du schreibst in ein und demselben Satz, dass Du ihn über alles liebst, und dass Du in ihm einen Soziopathen und Narzissten vermutest. DAS finde ich wirklich ziemlich..... ungesund. Tatsächlich würde ich mich dem Rat anschließen, an Die zu arbeiten, denn ihn wirst Du nicht ändern.

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Wenn er wirklich ein Soziopath oder Narzist ist, dann kann er sich eben nicht ändern. Das hat bisher noch kein Therapeut in der Welt geschafft. Warum stellst du solche "Diagnosen" wenn du nicht weisst, was sie bedeuten? Wenn wir hier von Persönlichkeitsstörungen reden, also z.B. von einer narzistischen Persönlichkeitsstörung - das ist Teil der Persönlichkeit. Das kann man nicht wegtherapieren. Es sei denn du meinst, dass er nur Züge davon hat.

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Natürlich nicht. Ob der eine Persönlichkeitsstörung hat, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist er ein absolutes Arschloch. Hast du dir mal überlegt, warum du ihn "liebst"? Da ist wirklich nichts liebenswertes an dem was du beschreibst. Du beschreibst ungefähr 10 total miese Eigenschaften/Verhalten. Jede einzelne wäre für mich Anlass, Schluss zu machen. Warum bist du mit dem Mann zusammen. Würde dir das Leben sonst zu eintönig, wenn du nicht dauernd Drama hast?

Vor allem - er WILL sich ja gar nicht ändern. Vielleilcht ist ihm auch klar, dass er das sowieso nicht kann.

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Ich bin natürlich keine Psychologin, aber ich habe in letzter Zeit sehr viel über das Thema Narzisst und Soziopath gelesen, und wirklich alles, was dort geschrieben steht, passt zu meinem Mann, bzw. dem einen Teil seiner Persönlichkeit, der einfach handelt ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken und der immer angreift. Mann könnte meinen, es macht ihm dann sogar Spaß, mich zu kritisieren, niederzumachen und zu verletzen...
aber das ist eben nur der eine Teil. Der andere ist komplett anders, liebevoll, fürsorglich, zärtlich, humorvoll, unternehmungslustig... Und in den habe ich mich verliebt. So war er zu Anfang (und ist es immer zwischendurch). Es ist fast so, als würden diese beiden Teile in ihm einen ständigen Kampf ausfechten, wer die Oberhand gewinnt und im Moment ist das leider immer öfter der "fiese" Teil. Aber ich hab diesen Mann geheiratet, aufgrund seines liebevollen Teils. Ich möchte nicht eine Ehe kampflos beenden und mir später vorwerfen, nicht alles versucht zu haben. Es sollte schließlich für immer sein.
Und nein, mein Leben wäre nicht zu eintönig, wenn ich kein Drama hätte. Ich hab nur einen Teil beschrieben, glaub mir, dieses Drama will absolut niemand, auch wenn es sonst langweilig wäre (das ist es ohne das Drama ja auch nicht, denn wir unternehmen dann sehr viele und schöne Sachen miteinander).
Also, vielleicht hat er nur narzisstische oder soziopathische Züge, vielleicht ist er einer, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.
Ich frage mich nur, ob sein liebenswerter Teil seiner Persönlichkeit durch Therapie vielleicht endgültig wieder die Oberhand gewinnen könnte.
Ich will meine Ehe nunmal nicht einfach kampflos aufgeben.

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Fakt ist doch: Er will keine Therapie. Also kannst du deine Gedanken dazu abhaken.

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Abgesehen davon, dass mich der inflationäre und nonchalante Umgang mit schwerwiegenden Diagnosen aufregt: ich würde dir dringend raten, dich mehr um Dich und Deine Verfasdung denn um seine zu kümmern. Gesund klingt das Ganze nicht

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Dass ich an meinem Selbstwertgefühl auch wieder arbeiten muss, ist mir sehr wohl bewusst.
Es ging mir aber in diesem Thread nicht um die "Probleme" auf meiner Seite, sondern darum, ob jemand vielleicht Erfahrungen mit solchen Menschen hat und es ob jemanden gibt, der es geschafft hat, sich mit Hilfe einer Therapie zu ändern, so dass eine glückliche Beziehung möglich wurde.

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Selbst wenn andere es geschafft HÄTTEN, sagt das noch lange nichts über eure Beziehung aus. Ich kann dir nur sagen, dass meine Eltern in ein paar Wochen 60. Hochzeitstag haben - ich würde keinen einzigen Tag davon tauschen wollen, da muss man schon sehr, sehr leidensfähig und co-abhängig sein, um das durchzuhalten und mein Vater hat "nur" hohe narzisstische und histrionische Anteile. Nein, es wurde keine glückliche Beziehung! Ich war ein paar Jahre mit einem - ich sag mal ganz vorsichtig - Soziopathen zusammen, unbestätigte "Ferndiagnose" meiner Therapeutin aus meinen Beschreibungen und auch da - nein, man wird mit so jemandem nicht glücklich, auch seine Exfrau war es nicht- - egal, wie charismatisch er sich am Anfang gab. Das ist aber eine typische Partnerwahl von Kindern (wie mir), die in einem Elternhaus wie meinem aufgewachsen sind. Ich hab die Kurve noch bekommen, ich wünsche dir, dass du es auch schaffst.

Wenn DU glücklich werden willst, dann bleibt dir nur, dich mit dir zu beschäftigen - den anderen kannst du nicht ändern und schon gar nicht, wenn er dazu nicht bereit ist. Schalte dein Helfersyndrom ab, du bist auch nicht seine Therapeutin oder stell dich auf ein Leben ein, an dem du dich an dessen Ende fragst: WARUM? Werde dir klar darüber, dass das, was du meinst zu lieben, eine Fiktion ist, die er nicht lange aufrechterhalten konnte.

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Danke für deinen Beitrag.
Ich bin nebenbei weiter am Lesen über Narzissten und Soziopathen. Ich denke, mein Mann hat zumindest einige Züge von beidem.
Ich lese überall, dass sich so jemand nicht ändern wird...
Ja, das mit dem Helfersyndrom stimmt leider irgendwie.
Ich weiß einfach nicht, wie ich genug Kraft aufbringen soll, zu gehen. Es fühlt sich einfach auch nicht an, als würde er mir in den guten Phasen nur was vorspielen, sondern so, als würde er mich aufrichtig lieben.
Das ist das , was es mir so schwer macht.

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Ich würde dich ja fragen, weshalb du dir das gibst, wenn die Frage nicht rhetorischer Natur wäre. Du bist co-abhängig. Bei deinem Mann kann man nur mutmaßen. Meiner Erfahrung nach legen vor Allem Jene, welche selbst bereits fremdgegangen sind bzw. drüber nachdenken, oft krankhafte Eifersucht an den Tag. Ist letztendlich aber auch nicht relevant. Fakt ist, dass du dich entweder trennst oder bleibst und weiter kaputtgehst. Mit Ende 30 wirst du dich auf locker 30 Jahre Psychoterror einstellen können. Auch deine Kinder werden das mitbekommen. Willst du das?
Du kannst ihn nicht zwingen, eine Therapie zu machen, allerdings solltest du dringend in Erwägung ziehen, dir selbst professionelle Hilfe zu suchen.

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Ja, er kann sich ändern, aber er muss es auch wollen. Er beteuert nur (um dich bei Laune zu halten? ), handelt aber nicht.
Er verweigert eine Therapie.
Wo ist da ein Wille? Nur leere Versprechungen. Dafür gibt's aber ordentliche Portionen an Kontrollen,Agressionen usw.
Aber selbst hütet er sein Handy wie seinen Augapfel...ich möchte nicht wissen was du da alles finden würdest.
So einen Mann liebt man nicht.
Euch verbindet nichts. Keine Kinder, kein Haus. Du kannst dich jederzeit trennen. Hier wird dir auch niemand sagen "bleib, er ist sonst so nett"

Sind deine Kinder noch minderjährig und leben bei dir?
Wenn ja, wäre das ein weiterer Grund für die sofortige Trennung.

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Im Moment sind wir an einem Punkt, wo die Frage der Trennung jeden Tag im raum steht. Es kommt sogar meist von ihm, weil er alles, was er macht, herunterspielt und mir dann Vorhaltungen macht, weil ich ja jetzt "machen würde, was ich will", nur weil ich mir nichts mehr von ihm vorschreiben lasse.
Nein, meine Kinder sind im Teenager-Alter und wohnen aber seit meinem Umzug zu meinem Ehemann aus Gründen der Entfernung und ihrer gewohnten Umgebung bei meinem Ex.
Irgendwie hab ich immer noch ein Fünkchen Hoffnung, wenn auch nicht mehr viel. wenn er sieht, dass ich ernst mache in Richtung Trennung, ob er dann doch einer Therapie zustimmt. Ich würde in dem Fall allerdings auch von ihm verlangen, dass wir sofort in eine Klinik fahren. Einen Termin beim Psychologen kriegt man ja erst mit 2-3 Monaten Wartezeit.
Ich weiß eigentlich, dass ich längst gegangen sein sollte, aber ich komme irgendwie nicht richtig von ihm los.
Und wenn ich weg wäre, würde es glaub ich noch viel schlimmer werden...

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Was würde schlimmer werden, wenn du weg bist?
Gegen Stalking oder Drohungen kann man vorgehen. Außerdem gibt es Beratungsstellen an die du dich wenden kannst.

Es bringt nichts, wenn er widerwillig eine Therapie macht. Das muss von ihm selbst kommen und selbst dann ist er nicht sofort wie ausgewechselt.
Klar war er anfangs anders, vermutlich hat er sich verstellt um dich zu bekommen.
Nur jetzt zeigt er sein wahres Gesicht und schau dir die Fakten an, wie weit er dich schon isoliert und gedemütigt hat.
Dieses Fünkchen Hoffnung solltest du begraben,wenn du etwas auf dich hältst.
Soll es soweit kommen bis du total gelähmt bist und er dich komplett klein gemacht hat?
Er will dich besitzen. Das hat nichts mit einer Beziehung zu tun.