Trennung während Schwangerschaft?

Ich bin Momentan echt verzweifelt… mein Freund und ich sind seit 1,5 Jahren zusammen und ich wurde ungeplant schwanger. Ich bin jetzt im 6. Monat. Zuerst war es ein Schock aber ich war mir gleich sicher es behalten zu wollen und wir haben uns dann auch gefreut.
Leider haben wir einige bzw immer die selben Probleme. Ich tue mir schwer zu sehen ob ich hormonell bedingt überreagiere oder eine Trennung tatsächlich die bessere Entscheidung wäre…
Im Alltag ist mein Freund der Liebste. Er ist großzügig, herzlich, entspannt, gelassen, spontan, bei vielem auch kompromissbereit, vieles erfüllt meine „Check-Liste“, aber leider ist er oft extrem egoistisch und unreif. Das war auch schon vor der SS ein Problem aber jetzt fällt es viel mehr ins Gewicht.
Wir haben immer viel und exzessiv Party gemacht, für mich war klar dass ich das nicht ewig möchte (wir sind beide um die 30). Als ich schwanger wurde habe ich mein Leben vom einen auf den anderen Tag vollkommen geändert. Schluss mit feiern, Alkohol, Zigaretten, Drogen (damit meine ich Party-Drogen ab und zu). Er hat nichts geändert. Gar nichts. Er verspricht, dass er sobald das Baby da ist mit allem aufhört und er jetzt seine Freiheit sozusagen noch nutzen will.
1. Finde ich es total unfair 2. Frage ich mich, ob er das schafft?! Für mich war es absolut gar kein Problem aber ich schätze ihn schon weniger Willensstark ein…
Und selbst wenn er DANN tatsächlich aufhört, es stört mich JETZT extrem. Es sind wirklich so alle 2 Tage bis ca Mitternacht „ein paar Drinks“ mit Freunden + 1x/die Woche die ganze Nacht im Club. Er arbeitet auch in der Gastronomie und das ist da natürlich auch ein beeinflussendes Umfeld. Die sind alle so drauf.
Es gibt jedes mal Streit weil ich will dass er Nachhause kommt und er nicht will dass ich ihn seiner Freiheit beraube. Ich fühle mich so alleine gelassen von ihm und überhaupt nicht unterstützt (emotional gesehen). Ich bin eigentlich sehr für Freiheiten aber mit SS hat sich meine Sichtweise so sehr geändert :-(
Ich bin echt verzweifelt… würdet ihr die letzten Monate noch durchstehen und darauf vertrauen, dass es sich tatsächlich ändert oder lieber jetzt die Reissleine ziehen? Ich stelle mir eine Trennung wenn das Baby bereits da ist schwieriger vor. Wir wohnen ja auch zusammen und ob ich dann noch Nerven für Liebeskummer aufbringen kann…
Ach ich weiß nicht, vielleicht will ich es mir auch nur von der Seele schreiben. Sorry für den langen Text :-(

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Ich bin tatsächlich eher auf der Seite deines Freundes. Party, trinken, unterwegssein war euer gemeinsamer Lebensstil, nun hast du beschlossen, dass du das nicht mehr willst (in der SS auch vollkommen verständlich). Aber offensichtlich hat er das für sich nicht so entschieden, jetzt drängst du ihn, versucht ihn emotional zu erpressen und bist enttäuscht, dass er nicht mit dir mit zieht. Aber warum sollte er auch, er ist glücklich mit dieser Art zu leben und bisher gibt es (außer deiner Unzufriedenheit) auch keinen Grund es zu ändern.

Ich verstehe hier viele nicht, die Schreiben, warum muss man mit 30 noch exzessiv Party machen. Ja warum denn bitte nicht?! Eine Nacht in der Woche durchzufeiern und über die Stränge zu schlagen, ist nicht mit einer Rolle als Vater vereinbar? Eltern dürfen nur noch Zuhause sitzen, Tagesschau kucken und früh ins Bett? Sorry aber das ist alles so altbacken. Ich habe nie verstanden, wieso so viele Frauen ihr früheres aktives Leben mit positivem SS-Test an den Nagel hängen und zum Heimchen mutieren. Und der Partner hat dann gefälligst mitzuziehen.

Wie dein Freund lebt, ist nicht verantwortungslos, es ist sein Leben. Und er wäre sicher sehr unglücklich, dass alles aufgeben zu müssen. Ob er ein guter Vater wird, wer weiß. Ich denke, wenn du ihn weiter so viel Druck machst und ihm versuchst, die Dinge zu verbieten, die ihm wichtig sind, wird das für eure Paarbeziehung sicher hochproblematisch.

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Ein Vater, der Drogen und Alkohol konsumiert geht gar nicht.
Und das beschreibt sie in ihrem Beitrag.

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1. Alkohol ist eine Droge. Da gehört kein "und/oder" rein.

2. Die meisten Eltern konsumieren Drogen. Wenn ich mir allein anschaue wie viele Eltern einen Kaffee in der Hand haben. Oder wie viele Väter trinken zum Genuss ein Bier? Wie viele Frauen stoßen in Mädelsrunde mit einem Glas Wein oder Sekt an? Wie oft werden (legal erhältliche) Medikamente missbraucht - siehe z. B. Schmerzmittel oder Medis für besseren Schlaf?
Sind die dann auch alle schlecht und können keine Verantwortung übernehmen?
Vom Mischkonsum bei den meisten wollen wir mal gar nicht anfangen...
Da dürfte ja so gut wie niemand mehr ein Kind an der Hand haben.

Warum ist also der Freund der TE schlimmer als 90 Prozent der meisten anderen Eltern? Weil er sein Leben auslebt und dazu steht?

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Hallo,

ich denke, mit 30 Jahren sollte man verantwortungsbewusster sein.
Warum muss er so exzessiv Party machen?

Das Baby war nicht geplant und ich bezweifel sehr, dass er sonst damit einverstanden wäre.

Ich glaube auch nicht, dass er der verantwortungsvolle Vater wird. Das Baby wird ihn überfordern und ihn "seiner Freiheit berauben".

Für Euer Kind hoffe ich, dass es in einem verantwortungsbewussten Umfeld aufwachsen kann.
Das die SS Dich "geläutert" hat, kann ich nicht wirklich glauben aber ich wünsche es Dir.

Alles Gute

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Ich verstehe eben auch nicht warum das sein muss. Wenn das zu Problemen in meinem Leben (in meiner Beziehung zB) führt, dann lasse ich es doch bleiben. Ich finde es so unverständlich und unsexy dass man das nicht will (angeblich) oder eher nicht schafft.

Was meinst du dass er sonst damit einverstanden wäre? Mit dem feiern aufhören? Wäre er ganz sicher nicht.

bezüglich SS hat mich geläutert:
Es hat mich insofern „geläutert“ als dass ich wusste, das feiern langweilt mich. Es ist immer das selbe, ich kenne jeden, jeder kennt mich. Das fand ich mit 20 cool, mit 30 langweilt es mich. Aber man braucht halt auch oft einen Grund um etwas zu ändern und für mich war das DER Grund. Er meint eben für ihn ist es der Grund wenn das Baby da ist. Aber ich verstehe dich - sowie du es bei mir anzweifelst, zweifel ich es bei ihm an.

Etwas an deiner Antwort finde ich schon frech: Ich wäre nicht verantwortungsbewusst. Glaub mir, ich bin schon immer ein besonders verantwortungsbewusster Mensch. Studium in Mindeststudienzeit, guter Job, erfolgreich im Job (habe als Grafikdesignerin schon viele Preise gewonnen), habe einen Hund seitdem ich 18 bin und musste somit schon sehr verantwortungsbewusst werden und generell lebe ich sehr bewusst was Umwelt, Tierschutz und Ethik betrifft.

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Super jetzt habe ich im Stress nicht anonym geschrieben :-)

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Ich habe das Gefühl, dass dein Freund sich zwar auf das Baby freut, er aber eigentlich noch nicht bereit ist die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen.

Das Baby fängt halt nicht erst im Moment der Geburt zu existieren, sondern wächst in deinem Bauch. Du bist durch die Hormone, körperliche Belastung belastet und besonders verletzlich. Eigentlich ist jetzt bereits der Zeitpunkt, wo er an deiner Seite und bei seinem noch ungeborenen Kind sein sollte und euch unterstützen sollte. Diese geistige Unterscheidung von ihm zwischen vor der Geburt und nach der Geburt finde ich deshalb nicht durchdacht. Damit zeigt er, dass er den Prozess der Schwangerschaft nicht verstanden hat. Du trägst gerade euer Beiden Kind aus.

Ich würde es an deiner Stelle nochmal probieren zu reden. Irgendwo kann ich zwar verstehen, dass gerade bei einer ungeplanten Schwangerschaft die Angst da ist die Freiheit zu verlieren, aber er muss sich eben entscheiden: Freiheit oder Familie. Und wenn er sich für die Familie entscheidet, dann ist diese Entscheidung nicht für nach der Geburt, sondern Jetzt! Jetzt ist das Baby bereits da, nur nicht für ihn sichtbar, aber in dir und du brauchst ihn.

Wenn alles nicht hilft, würde ich mich an deiner Stelle für eine Trennung entscheiden. Bei mir ist alles noch nicht zu lange her, aber ich finde am besten ist ein stetiges Umfeld ohne viel emotionale Aufregung, eine Umgebung auf der du dich verlassen kannst. Vielleicht für einige Monate bei den Eltern unterkommen?

Das erste Jahr finde ich härter als die Schwangerschaft und man muss als Paar gut zusammenhalten, es bleibt nicht viel Zeit und Kapazität für Streits, sondern man vertraut einander, teilt die Aufgaben auf beiden Schultern. Nächtelang feiern ist da nicht mehr.

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Er hat Torschlusspanik.
Ob er sich ändern kann und will stellt sich raus.
Trennen kannst du dich (bzw. musst du dich) dann immer noch.
Er braucht vielleicht etwas länger, bis er sich an seine neue Aufgabe gewohnt hat als du.
Ist halt auch oft zwangsläufig so, weil man es als Frau quasi MUSS - schließlich trägt man einen Fötus im Körper - im Gegensatz zum Mann.

Wenn er ansonsten dein Traumpartner ist, dann gib ihm noch etwas Zeit.... Er wächst in seine neue Rolle, wirst sehen..

Alles Gute!

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Ich kamm deine Sorgen aber auch deinen Freund verstehen, es gibt gerade keinen "harten" Grund jetzt nicht feiern zu gehen, außer dass du es verlangst. Klar kann man in einer Beziehung aufeinander eingehen und er Rücksicht auf dich nehmen, aber genauso könntest du ihm jetzt seinen Freiraum lassen und auch später, wenn das Kind da ist, könnt ihr ja noch (abwechselnd) feiern gehen, wenn ihr das wollt.

Sucht doch die Freiräume und Lösungen, die zu euch passen und sprecht über die Bedürfnisse die ihr habt und einen Kompromiss.

Mir scheint du hast gerade eine starke Vorstellung, wie er sein "muss", was sich gehört und was nicht und das macht euch unglücklich.

Vielleicht will er sich gerade wirklich noch extra viel ausleben, weil er die Verantwortung später richtig einschätzt, vielleicht auch nicht, aber deswegen würde ich nicht Schluss machen.

Sprecht doch lieber darüber, wie ihr euch die Zeit mit Baby vorstellt und wie ihr euch die Aufgabenteilung usw. wünscht.

Liebe Grüße

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Alle zwei Tage ein paar Drinks und einmal in der Woche nochmal richtig Party…#zitter

Grundsätzlich finde ich nichts schlimm daran mit Ü30 und auch als Elternteil noch Party zu machen, das würde ich meinem Mann nicht verbieten und das hat er auch mir zuzugestehen.

Wer aber so regelmäßig trinkt und zusätzlich Drogen nimmt, hat für mich ein ernsthaftes Problem. Bei allen zwei Tagen und einem zusätzlichen, sind wir ja bei 3-4 die Woche ein paar Drinks und noch mehr…Wie lange betreibt er das schon so? Will er nicht aufhören oder kann er vielleicht schon gar nicht mehr? Ich würde das einmal ganz genau ergründen und daraus meine Konsequenzen ziehen.

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Hallo,

tut mir leid dass Du Dich grade so zerrissen fühlst.
Es gibt Menschen, die WOLLEN sich nicht ändern. Wenn er dazu gehört, dann verspricht er es vielleicht, in den ersten Wochen hält er sich dran und dann ist alles gesagte Schall und Rauch und er im alten Leben. Und Du allein mit Kind.
Ob er so ist wird Dir keiner sagen können. Auch er nicht. Leider.

Ich würde auf mein Bauchgefühl hören. Kannst Du Dich damit abfinden, dass er seine Versprechen nicht einhalten wird oder nicht? Glaubst Du ihm oder nicht?
Wenn Du die Fragen ganz klar beantworten kannst, musst du mit ihm sprechen. Und dann könnet Ihr doch einen Schlachtplan machen: was ist wenn er sich nicht ändert oder Du entscheidest Du trennst Dich: Wie fahrt ihr dann weiter? Ggf wird ihm die Tragweite Deines Gefühlschaos bewusster, wenn Du ihm damit ganz klar signalisierst: hör mal Kumpel, wenn Du Dich nicht ändern magst, passen wir beide nicht zusammen und ich bin weg.
Im Gespräch nagelst Du ihn auf ein paar Sachen schriftlich fest: zB er zieht dann aus, zahlt Unterhalt in Höhe von X. Hat folgende Umgangszeiten oder Betreuungsmodell. Sorgerecht? Hat er oder nicht?

Da wird er sich winden aber ich glaube das würde Dir helfen Stabilität in die Situation bringen.

LG

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Hey vonderseeleschreiben,

ich sehe es wie du: Ich persönlich würde die Situation nicht abwarten, dass ich im Wochenbett sitze und er dieses Leben weiterführt.
Ich finde es immer bedenklich, wenn jemand den Umgang mit Alkohol und Drogen nicht sofort einstellen mag, sondern erst abwarten will, bis...
Gerade, wenn er sich alle 2 Tage Drinks genehmigt, dazu noch Party mit Drogenkonsum veranstaltet und wahrscheinlich im Rahmen seiner Arbeit auch, "weil es sich gehört", mittrinkt, würde ich überlegen, ob da nicht schon eine Abhängigkeit vorliegt.. und er seine "Abstinenz" genau deshalb auf die lange Bank schiebt. Dazu passt schon seine "Freiheit berauben"-Argumentation. Die ist typisch für Abhängige, deren Partner eine Änderung verlangt.

Ich sehe da viele "Red flags" und würde zusehen, dass ich mich vor der Geburt trenne. Dann kannst du noch alles recht "einfach" organisieren und bist zur Geburt aus dem nassen Umfeld raus.
Ich bin jemand, der nicht gerne feiern geht. Das hatte ich als Teenager und seitdem langweilt es mich. Wie du sagst. Aber jeden 2. Tag bis Mitternacht saufen + 1x/Woche die komplette Nacht inkl. Drogenkonsum ist echt heftig. Das hat im Umfeld eines Kindes nichts zu suchen. Zudem bedeutet es ja auch, dass du dann alleine zu Hause hockst, während er sich die Abende und Nächte um die Ohren schlägt.

Ich würde die Reißleine ziehen.

Liebe Grüße
Schoko

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Puh! Schwierige Kiste. Es war euer beider Lebensstil und das was er -und du ja auch- noch vor 1 Jahr gemacht hat und in Ordnung war, ist heute nicht mehr erwünscht.
Aber natürlich, man verändert sich mit der Zeit und es könnte der Punkt sein, an dem ihr beide keine gemeinsame Zukunft mehr habt, weil ihr Euch in (zu) unterschiedliche Richtungen entwickelt habt.
Wenn jedoch beide Seiten die Beziehung noch möchten, kann man daran arbeiten, denke ich. Wichtig dabei: Versuchen, den anderen zu verstehen. Die Bedürfnisse des anderen ernst nehmen. Gemeinsam Kompromisse finden. Sag Deinem Freund auch, wie es dazu kommt, dass Dich jetzt bestimmte Dinge stören und Du Sorge hast, dass...usw.
Euer Kind wird noch einiges aufwirbeln in Eurem Leben, das ist bei fast allen werdenden Eltern so. Nimm das jetzt als eine Art Übung.
Alles Liebe

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Ich schließe mich an schocko und Chaosbraut nochmal an:
Das wegen Abhängigkeit. Es lässt sich nicht aufgrund deines postings. Ein Termin bei der Suchtberatung - Angehörige wäre sicher aufschlussreich. Dass du nochmal die Augen geöffnet bekommst: Ist das so und so?
Und dann wäre immer noch zu überlegen, ob - wie Chaosbraut meint - der Punkt erreicht ist, wo man keine gemeinsame Zukunft mehr hat.
Die Frage ist: welche Zukunft hat dann wer von euch? Es geht um drei. :-)
Und genau das könnte für ihn der eyeopener sein und eine Veränderung (eher Wachstum, Reife) bei ihm bewirken.
Es soll ja keiner auf der Strecke bleiben. Lieber um der Liebe und eines Kindes willen jetzt aussteigen (falls eben) statt alleine .....
Liebe kann schon retten.
Und ich meine nicht wegschauen und aushalten. Genau nicht.
Du wirst es rausfinden, was dein nächster Schritt ist, leni!
Alles Liebe für dich!