Mehrere Affären und ich komme nicht los von ihm

Hallo an alle,
ich bin seit 22 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 14 Jahre verheiratet. Ich bin jetzt 45, er wird jetzt 48. wir haben eine gemeinsame 12jährige Tochter. Alles in allem kann man sagen, dass mein Mann für die Familie zwar immer gesorgt hat und wir auch immer alles hatten, aber er sein Single Leben niemals aufgegeben hatte. Rückblickend auch schon, als wir unsere Tochter noch nicht hatten. Damals hatte ich schon einige Male Vermutungen, die er aber immer wieder gekonnt zerstreut hat. Und unser Leben einfach weiter lief bis das nächste kam. Da ich nie richtige Beweise vorlegen konnte, war es für mich recht schwierig und mein Mann stellte mich dann immer als paranoid oder als die eifersüchtige Frau hin. Das wollte ich natürlich auch nicht sein. Er beherrschte es geschickt mir immer wieder ein schlechtes Gewissen einzureden oder es so aussehen zu lassen, dass das nur mein Problem sei. Mein Mann und ich haben leider auch unterschiedliche Vorlieben bei unserer Intimität. Es ist nicht so, dass ich prüde bin, aber ich gehe den ganzen Tag arbeiten und wenn ich dann einmal kaputt bin und keine Lust habe, dann wird mir das gleich zum Vorwurf gemacht. Seit unsere Tochter auf der Welt ist ist das alles noch schlimmer geworden. Er hat sich schön rausgehalten. Ist selten in der Nacht aufgestanden, hat mich mit der kleinen fast jedes Wochenende komplett alleine gelassen, ist zusätzlich unter der Woche immer unterwegs gewesen und ich konnte alles alleine machen. Dann hat er sich gewundert, warum ich abends mit der Kleinen eingeschlafen bin und mir wieder zum Vorwurf gemacht, dass er nicht zu seinem Sex gekommen ist. Ein Teufelskreis. Der schlimmste Schlag für mich kam dann, als unsere Tochter ihren 1. Geburtstag hatte. Kurz davor erfuhr ich mit Beweisen von seiner Affäre, die über einige Monate lief. Es dauerte eine längere Zeit, bis ich ihm das verzeihen konnte und ich halbwegs wieder Vertrauen hatte, aber es wurde nie wieder ganz wie zuvor bei mir. Ich ließ es ihn aber nicht spüren. Er versprach mir, dass es nie wieder passieren wird und seine Erklärung für den Seitensprung war, dass er sich vernachlässigt gefühlt habe und ich zu wenig bereit für Sex war. Leider erfuhr ich dann kurz vor dem 3. Geburtstag meiner Kleinen wieder von einer monatelangen Affäre. Zwischendrin war auch sein Verhalten nicht immer sehr gut. Wie gesagt, wenn es ihm in den Kram gepasst hat war er ein toller Papa und Ehemann, aber grossteils wollte er eben das tun was ihm Spaß macht. Er hat einfach ausgemacht mit Freunden wie es ihm gefallen hat ohne es mit mir abzusprechen. Er wusste ja, dass ich bei der Kleinen bleiben musste. Er hat jede Einladung angenommen ohne Rücksicht auf uns. Nach Außen hin dachte aber jeder was für eine tolle Familie wir sind. Wichtig war für ihn immer nur, dass ich funktionierte. Ich habe starke Migräne, aber Empathie dafür hatte er nie wirklich. Aber wehe er hatte irgendein Wehwechen. Da musste ich sofort springen. Als mein Vater im Sterben lag und sich das knapp 1 Jahr lang zog kamen von ihm oft Sprüche wie, dass ich nur mehr eine Muffel ziehe und so weiter. Als ich ihn fragte wie das für ihn wäre, wenn das sein Vater wäre, da kam dann als Antwort, dass er daran nicht denken will. Er besitzt dahingehend sehr wenig Einfühlungsvermögen. Zusätzlich kommt jetzt noch dazu, dass wenn er ausgeht, er jetzt auch noch keine Grenzen beim Trinken kennt. Es kommt immer öfter vor, dass er ziemlich angeheitert ist und ich das absolut nicht ausstehen kann. Mein Vater hatte ein Alkoholproblem und das weiß er, aber er nimmt darauf überhaupt keine Rücksicht. Er nimmt mich dahingehend absolut nicht ernst und stellt mich eher so dar, als ob ich übertreibe und er ja gar nicht betrunken sei. Mich belastet das aber ganz massiv und ich will auch nicht, dass unsere Tochter das alles so miterleben muss. Er sieht eben darin überhaupt kein Problem und es sei ja seine Sache. Ich fühle eben, dass ich nur für seine Interessen zuständig sein soll und meine in seinen Augen nicht ausleben sollte. Ich lese gerne, handarbeite auch sehr sehr gerne, wie z. B. stricken, häkeln, aber auch nähen, aber sobald ich ein Buch in die Hand nehme oder etwas stricken will kommt von ihm, ob ich jetzt schon wieder lesen muss. Und ob ich mich nicht besser um ihn kümmern möchte (also ihn streicheln und verwöhnen usw.). Er hatte auch nie eine Grenze beim Sex wegen unserer Tochter. Er hat sie gebeten ein tolles Bild für ihn zu malen, damit er in der Zwischenzeit Zeit hatte, sich mit mir kurz zu vergnügen. Hat das einmal nicht geklappt und die Kleine kam zu früh ins Zimmer und er musste aufhören, war natürlich ich die Schuld und eine schlechte Mutter, weil ich es meinem Kind nicht beigebracht bekommen habe, kurz alleine eine Aufgabe fertig zu machen. Ich hatte bei diesem Sex sowieso keine Ruhe, da das Wissen, dass mein Kind jederzeit ins Zimmer kommen kann, mich einfach nicht abschalten lassen kann. Aber ich habe es für ihn getan, wie so viele anderen Dinge eben auch. Natürlich hat er auch gute Seiten, sonst hätte ich es so viele Jahre gar nicht mit ihm ausgehalten und das macht es mir ja gerade so schwer mich von ihm zu trennen. Ich wünsche mir so sehr, dass das alles nie passiert ist und ich alles vergessen könnte und mein Vertrauen wieder kommen wird, aber ich schaff es einfach nicht, das alles hinter mir zu lassen. Früher habe ich uns immer als Einheit gesehen, zwischen die sich niemand drängen kann, leider ist das schon lange nicht mehr so. Immer wenn ich denke, jetzt habe ich endlich genug, kommt mein Mitleid für ihn um die Ecke und meine Erinnerungen an unsere schönen Jahre und ich lass es wieder. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich mir je soviel gefallen lasse. Jede nette Geste von ihm, jede Planung (wie dieser Urlaub jetzt) hindert mich wieder daran diesen Schritt zu gehen, da ich mir denke, dass er ja doch ein Guter ist. Ich habe auch Angst, dass er mir fehlen wird und ich es bereuen werde. Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf. Aber innerlich weiß ich, dass ich in der Sache Intimität seinen Wünschen nie gerecht werden kann. Denn wir hatten ein erfülltes Sexleben, auch in der Schwangerschaft, zumindest sah ich es so (4 Mal in der Woche immer, verschiedenste Stellungen, Orte), aber das war ihm anscheinend nicht genug. Und ja, für mich gibt es Grenzen und wenn ich einmal keine Lust habe oder müde bin, dann möchte ich auch, dass mein Partner ohne Murren das akzeptiert und auch Kuscheln auf der Couch schön findet. Denn nur als Sexobjekt gesehen zu werden und nur mehr den Druck zu spüren, dass mehr gewollt wird, hat mir über die Jahre immer mehr die Freude an der Intimität genommen. Auch, da ich in der Schwangerschaft mit Chlamydien beglückt wurde und auch vor der Schwangerschaft und es bis zu den Beweisen immer abgestritten wurde. Die Angst, dass ich etwas Schlimmeres übertragen bekomme trägt natürlich auch nicht gerade dazu bei, dass ich mich wieder auf ihn einlassen möchte. Es würde noch tausend Sachen zum Schreiben geben und ich hoffe ich habe nicht zu Durcheinander geschrieben. Ich weiß einfach nicht was das Richtige ist. So kann ich mich auf ihn zu tausend Prozent verlassen. Er würde uns nie im Stich lassen, nur die ganzen anderen Dinge wird er glaube ich auch nie sein lassen. Er hat halt 2 Gesichter. Es ist einfach ein Dilemma. Ich bin einfach so hin und hergerissen von meinen Gefühlen.

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Deine Tochter ist jetzt 12 und die Jugend ist Mittlerweile so weit das sie in dem Alter schon einiges verstehen....

Hab irgendwann aufgehört zu lesen weil ich mir gedacht habe wie kann man so blöd sein sich das so lange anzutun.

Sorry aber den Müll hätte ich schon längst vor dir Tür gesetzt.

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Das klingt wirklich hart aber ja, das dachte ich eben auch über die TE.

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Ich habe auch bei den Chlamydien aufgehört und der Angst, sie könne sich bei ihm noch schlimmeres einfangen... und sich daher nicht mehr auf ihn einlassen.

Grundgütiger- was lässt du dir gefallen?
Dein Kind wird zum Malen weggeschickt, damit er Sex haben kann und du machst auf Kommando mit? Minuten später steht sie im Zimmer?
Puh. Wieso machst du da mit?

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Warum machst Du das so viele Jahre mit?
Glaub nicht, dass er sich ändert. Du hast all die Jahre geschwiegen und erduldet und alles für ihn gemacht.

Wenn Du es nicht schaffst, Dich zu trennen, dann frage ich Dich: was muss noch passieren?

Ich glaube nicht, dass Du hier Ratschläge annehmen wirst.
Warum solltest Du Dich jetzt trennen? Nach so vielen Jahren.....

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Ich bin mit meinem Mann auch 22 Jahre zusammen und glaube mir: das was Dich noch hält ist die Gewohnheit.
Was Du aber so über Deinen Mann erzählst ist nicht schön und definitiv ein Grund die Gewohnheit abzulegen und neu anzufangen.
Du bist mehr wert und noch viel zu jung, das den Rest deines Lebens leben zu müssen.
Eure Tochter ist in einem Alter da verstehen sie schon ne ganze Menge.

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Ja, du hast sicher recht mit der Gewohnheit. Alles erinnert einem an ihn und es war ja nicht alles schlecht. Wir hatten ja auch schöne Zeiten oder zumindest kommen halt viele schöne Erinnerungen hoch. Oder man will nur die schönen Dingen sehen. Ich weiß auch nicht. Natürlich denke ich mir auch oft, dass ich auch nicht fehlerlos bin. Ich bin eher der ruhige Typ. Ich brauche nicht so den Nervenktizel oder ständige Aufregung. Ich bin auch gerne zu Hause und lese und bin auch ganz gerne mal alleine. Alles Eigenschaften, die er nicht so hat. Er braucht immer Action und vielleicht bin ich ihm einfach zu langweilig, aber dann stünde es ihm ja auch frei, die Ehe zu beenden. Ich war schon immer so und er hat nicht die Katze im Sack geheiratet. Das sind viele Gedanken die ich habe. Warum ist es dazu gekommen. Bin ich die Schuld. Habe ich ihn dazu getrieben.

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Du hast nichts falsch gemacht, das kannst du dir aus dem Kopf schlagen.
Ihr habt sicher gute Zeiten gehabt, lange wart ihr auch ohne Kind und bis dahin lief es auch. Die Entscheidung eine Affäre einzugehen hat er getroffen - vermutlich mehrmals. Er hätte aber auch vorher mit dir sprechen können und dir sagen können das ihm etwas fehlt. Wenn man ein Kind bekommt haben viele Paare meist irgendwann das Problem mit dem fehlenden Sex. Dein Mann ist damit völlig inakzeptabel umgegangen. Wenn man so viele Jahre zusammen ist ist eine Beziehung harte Arbeit - für beide. Ich lese nur das du als Frau zu funktionieren hast und er seinen Spaß hat. Er tut aber seit Jahren nichts dafür.
Du hast das viel zu lange geduldet und mitgemacht, willst du das wirklich- der Gewohnheit wegen, den Rest deines Lebens tun?

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Suche dir jemand neues und dann stelle ihn vor vollendete Tatsachen. Mal sehen wie dem Schwein das gefällt wenn der Spieß mal umgedreht wird.

Oder aber du planst es extra so, dass er gaaaaaaanz zufällig von deiner Affäre erfährt. So einer verdient es nicht anders. Dann nimmst du ihn finanziell bei der Scheidung auch noch gut aus.

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Du musst dir bewusst machen, was er dir angetan hat. So toll seine gute Seite auch sein mag, desto schlimmer ist seine Kehrseite. Du kannst ihm nicht mehr vertrauen, und das zu recht. Dieses Vertrauen wird nie wieder zurückkehren.

Ich bin mir sicher, dass du ohne ihn viel glücklicher sein kannst. Lass nicht zu, wie er weiter mit dir umgeht. Du bist dir doch selbst mehr wert. Was sind deine Vorzüge? Worauf bist du am meisten stolz? Stärke deine Seele und gib diesem Kerl einen tritt in den Bobbes.

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Wenn ich die Floskel lese, 'an gute Zeiten erinnern', 'eigentlich ein Guter' dann wird mir echt echt schlecht.
Wie kann Frau das über Jahre mit sich machen lassen.
Ich persönlich werde dafür nie Verständnis aufbringen können.
Er ist ekelhaft, kann keine Grenzen einhalten und betrügt dich da, wo es nur geht, ein toller Vater, war er anscheinend auch nur sehr selten.
Deine Tochter ist 12, dh finanziell kannst du definitiv selber was dazu steuern, indem du arbeitest. Was also genau hält dich bei so einem Menschen?

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Der Kerl wird so weiter machen. Er lebt sein Leben weiter, als sei er alleine. Er vögelt eine nach der anderen - neben dir - säuft und hat Spaß! Ohne dich! Er macht das, weil er es kann. Du hast ihm das erste mal verziehen und bist geblieben. Das zweite mal auch. Du hast sogar Chlamydien bekommen,…& machst einfach weiter!

Sowas hast du nicht verdient! Sei dir was wert und geh. Das wird nach 22 Jahren sicher weh tun, aber wenn du nicht gehst, wird er dir den Rest deines Lebens immer und immer wieder weh tun.

Und letztlich lebst du deiner Tochter vor, dass so Beziehung läuft. Willst du das? Sie ist 12. Sie bekommt sicher nicht alles mit, aber ganz sicher mehr als dir lieb ist!

Das Leben ist zu kurz, um es zu verschwenden. Das machst du schon lange genug.

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Hallo,

es ist ein Muster, das sich bei vielen Beiträgen hier wiederholt: es wird aufgezählt, was für ein fürchterliches Verhalten der Partner an den Tag legt, und dann kommt "Aber wir hatten auch gute Zeiten", "Nicht alles ist schlecht an ihm" oder "Sonst ist er ja ein ganz Lieber". All das ließe sich wohl über jeden Menschen sagen.

Ich glaube, kein Mensch ist nur "nur gut" oder "nur böse" (diese einfache Einteilung in Gut und Böse entspricht zwar nicht meinem Weltbild, aber ich denke, man versteht, was ich sagen möchte). Wenn du auf deine Ehe schaust, dir das durchliest, was du über ihn geschrieben hast - das sind keine Kleinigkeiten, über die man mal hinwegsehen kann. Dein Mann hat sich in meinen Augen als Partner und Vater komplett disqualifiziert. Da helfen ein paar mickrige Pünktchen auf der Haben-Seite auch nicht.

Weiter oben wurde bereits die Gewohnheit genannt. Man gewöhnt sich sicher auch an die ständigen Verletzungen, die einem zugefügt werden. Aber ist das ein erstrebenswertes Leben?

Auch dir möchte ich zu bedenken geben: du hast nur dieses eine Leben. Möchtest du so weitermachen oder dir die Chance auf ein Leben geben, in dem Respekt, Wertschätzung und Augenhöhe herrschen? Möchtest du ein Vorbild für deine Tochter sein oder die Mutter, die sich all die Jahre so unfassbar mies behandeln ließ? Meine Mutter ist Zweiteres und ich kann nun berichten, wie verbittert und traurig sie mittlerweile oft ist.

Nimm dein Leben wieder in die Hand und tu das, wovon du doch längst weißt, dass es unausweichlich ist.

Liebe Grüße,
DieKati

Bearbeitet von DieKati
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Ich habe auch gerade eine Affäre zu verarbeiten und bin der Letzte der dir sagen kann warum bist du so dumm und machst das mit.
Aber nach der ersten Affäre wieso verlangst du nicht dass er sich ändert? Das sollte doch ein Weckruf sein, wieso machst du einfach weiter wie bisher? Um zu beweisen dass du ihm was bedeutest sollte er sein Leben ändern. Nicht mehr alleine durch die Gegend ziehen, deine Tochter ist 12. Macht gemeinsam Dinge. Er sollte allein aus Respekt deinen Gefühlen gegenüber sein Leben umkrempeln. Er ist keine 20 mehr und hat sich genug ausgelebt.
Irgendwie hat man vom lesen den Eindruck dass ihm alles egal ist weil du ohnehin alles hinnimmst. Und dass du dich viel zu klein machst. Du bist ein Mensch mit Gefühlen und er tut dir nicht gut, tut auch nichts dergleichen was zu ändern. Warst du schon mal in Therapie? Um dich selbst zu stärken und deinen Wert zu erkennen? Das würde ich dir dringend empfehlen