16

Als risikoarmer Konsum würden für einen Mann 2 Standardgläser Alkohol am Tag gelten, wenn es 2 Tage in der Woche keinen gibt. Ein Standardglas entspricht ca.0,3l Bier oder 0,125l Wein. Das heißt, er "dürfte" an 5 Tagen die Woche 0,25l Wein (das ist tendenziell ein großer Glas) oder 0,6l Bier, also, etwas mehr als eine Flasche trinken. An zwei Tagen müsste er ohne auskommen.

Das überschreitet er, sowohl die Einzel-Trinkmenge als auch die Anzahl der Tage. Damit ist er ganz sicher im risikanten Bereich. Ob er "nur" auf dem Weg in die Sucht ist, oder dort angekommen, ist per Ferndiagnose nicht zu beurteilen. Was.sagt er denn dazu? Wäre er bereit, sich beraten zu lassen?

Keinen Einfluss hat, wie stilvoll das Trinkgefäß oder wie teuer der Wein ist. Viele Alkoholiker mit Job (von denen es viele gibt), trinken bewusst "edle" Sachen, um sich abzugrenzen und sich einzureden, dass sie ja nicht krank sind. Der Leber ist es allerdings völlig egal, ob der Alkohol aus dem Bordeaux-Glas oder direkt aus dem tetrapack getrunken wird.

Naja, ich würde es meinem Mann nicht "gönnen", aber er trinkt eh fast nie. Hast du deinen mal drauf angesprochen? Was sagt er denn dazu?

17

Ich könnte da auch nicht mit umgehen. Mein Opa war schwerer Alkoholiker. Es war teils wirklich furchtbar mit anzusehen. Meine leibliche Mutter hat nach der Trennung von meinem Vater dann uch angefangen sich jedenbndeine Flasche Sekt reinzuziehen. Für mich eine Alkoholismus schon beim alleine trinken. Ich käme nie auf die Idee abends alleine was zu trinken. Ich sitze gerne mal mit einer Freundin auf der Terrasse mit einem Sekt und auch mein Mann und ich trinken an seinen freien Abenden ein Glas Wein oder mal nen Gin tonic.. aber max. Ein Glas und nie alleine.

19

Trinkst du auch einen Kaffee nur zu zweit?

EIn Glas Wein abends ist zum Genuss und nicht des Alkohols wegen. Sobald es alkoholfreies Bier oder alkoholfreien Wein gibt, der geschmacklich mit den alkoholhaltigen Varianten mithalten kann, würde ich auf alkoholfrei umsteigen.

20

Krass, ich wusste gar nicht, wie Kaffee die Leber schädigt und fahruntauglich macht 😱

weitere Kommentare laden
33

Hey(:

Wie du schon gemerkt hast, hat hier jeder eine andere Meinung zum Thema Alkohol. Dass es ein Nervengifte ist, steht außer Frage, sowie dass Alkohol nur in Maßen konsumiert werden sollte. Das ist ja mit jedem „Stoff“ so, der nicht gut für den Körper ist. …Nikotin, Kaffee, Alkohol, Süßes, Fleisch… nun ja. Das ist jetzt natürlich rein medizinisch gesprochen! Dass sich vermutlich jede/r zweite angesprochen fühlt und dagegen geht zeigt, was die Werbung alles mit uns über Jahrzehnte gemacht hat.

„… du bist nur ein richtiger Mann, wenn du Malboro rauchst!…“
„…wenn du ein richtiger Mann sein willst, iss jeden Tag 2-3x Fleisch…“
Usw…

Auf deinen Mann bezogen->

Wenn dein Mann nun wirklich jeden Tag ohne Pause Alkohol trinkt und es auch nicht von sich aus schafft da mal ein paar Tage Pause zu machen, ist sein Suchtpotential auf jeden Fall hoch (wenn nicht schon eine Sucht gegeben ist).
Hast du schon mit ihm darüber gesprochen in jüngster Zeit? Wenn ja, wird er sofort abwehrend und aggressiv? Das könnte tatsächlich ein kleiner Hinweis sein, dass es bei ihm in die falsche Richtung ginge. Lässt er sich freiwillig auf eine Beratung ein?

Für dich auch wichtig: Würdest du zu einer Beratung gehen? Einfach, um zu gucken wie du damit umgehen könntest. Wichtig ist dir selber die Frage zu stellen bzw dir bewusst zu werden, was passiert und ob und wie lange du das mittragen kannst/willst.

Den ersten Schritt hast du ja schon gemacht, in dem du es hier angesprochen hast.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für deinen/euren Weg!!!

Sonnige Grüße 🌸🌺

Bearbeitet von PhiBian
38

Ich habe mit ihm bereits mehrfach geredet. Er reagiert zwar ruhig aber sehr bestimmt, Für ihn ist das "aktuell kein Thema" keinen oder weniger Alkohol zu trinken. Er denkt nicht, dass die 2 Flaschen Bier am Tag einen schädlichen Einfluss haben. Die Gewichtszunahme nimmt er aktuell in Kauf, ist nicht begeistert davon aber auch das wird er "angehen, wenn er soweit ist". Eine Beratung zum Thema Alkoholkonsum würde er nie aufsuchen. Da bleibt er stur. Er sagt, es ist halt "sein Laster" - dafür raucht er nicht (hat er nie getan), ist keine Süßigkeiten, ernährt sich normal bis gut, ist keiner der sich sonst wie kaputt macht durch einen stressigen Job oder ähnliches. Tja, ich fürchte, ich kann ihn nicht ändern und derzeit auch nicht motivieren aus sicher heraus etwas zu ändern. Nur mir zu Liebe würde er nichts ändern.

43

Also was genau stört dich denn explizit? So wie ich es rauslese sind es:
a) die Gewichtszunahme
b) das Geld

Wenn ich es richtig verstanden habe ist er nicht betrunken, er wird nicht agressiv, hat sonst nicht eine Wesensveränderung etc.. Ich sehe da keine weiteren Nachteile für dich.

Bezüglich Geld kannst du ihn, wie weiter oben beschrieben, ja ansprechen. Er soll etwas mehr fürs Essen einzahlen.
Wenn er dir optisch immer weniger gefällt und anzieht (was durchaus legitim ist) dann kannst du ihm das deutlich sagen. Dann musst du aber auch konsequent sein und eine Entscheidung fällen.

Wenn dich der Alkohol an sich irgendwie triggert aus was weiss ich welchen vielleicht zurückliegenden oder emotionalen Gründen, dann musst du das klar und deutlich ansprechen. Andernfalls sehe ich in jetzt diesem Szenario so keinen Grund, warum er auf seine 2 Gläser Wein abends verzichten sollte.

weitere Kommentare laden
37

Jeden Abend. Das sind die zwei ausschlaggebenden Worte.

Natürlich lässt sich eine Abhängigkeit erstmal besser 'übertünchen', wenn teurer Alkohol stilvoll konsumiert wird, ändert aber nichts am Fakt. Ist teurer Alkohol weniger schädlich oder mindert es den Alkoholgehalt, wenn er in passende Gläser gefüllt wird? ganz sicher nicht. Dein Freund scheint ja aber mit dieser Methode Erfolg zu haben, oder wärst du noch so entspannt, wenn er sich nen Tetrapack Wein für zwei Euro holen würde und ihn in Pappbechern trinken würde? Das ist halt dieses Ding mit Alkohol. Wenn man den Konsum in einen gewissen Rahmen steckt, ist er nicht nur gesellschaftsfähig sondern wird schon als 'stilvoller Luxus' gesehen.

Mich regt das unglaublich auf. Ich habe ja im Grunde nichts dagegen, wenn jemand mal ein Glas trinkt, jeder wie er mag. Ich persönlich trinke überhaupt nichts und da hat es halt schon einen Beigeschmack, wenn man bei jeder 'passenden' Gelegenheit Wein oder Ähnliches geschenkt bekommt. Warum denn bitte? Niemand kommt auf die Idee, anderen ein Päckchen Zigaretten oder einen Joint zu schenken. Aber Alkohol scheint immer zu gehen. Solange es stilvoll ist.

Ich sehe es ganz einfach so, dass dein Mann abhängig ist und das ein nicht unbeträchtliches gesundheitliches Risiko mit sich bringt. Ob du das auf Dauer tolerieren kannst, musst du wissen.

46

.. ich weiß nicht wie ich persönlich damit umgehen würde - möchte aber sagen , dass ich das sehr schön von dir finde das du dir Sorgen um deinen Partner und den langfristigen Gesundheitsstatus machst. Vlt hilft es ja wenn du dies in diesem Kontext mal mit ihm besprichst?
Andererseits ist ein bis zwei Gläser am Abend nicht wirklich viel und wie hier schon jemand anders geschrieben hat wenn ich da an die Italiener oder Franzosen denke.

Ich hoffe ihr findet eine Lösung die für euch beide adäquat und gesund ist!

Liebste Grüße

57

"wie hier schon jemand anders geschrieben hat wenn ich da an die Italiener oder Franzosen denke." Wieviel trinken Italiener oder Franzosen denn?

Nach einer Studie der WHO zum Alkoholkonsum (Platz 1 trinkt am meisten pro Kopf) von 2018 landete Deutschland auf Platz 5, Frankreich auf Platz 11 und Italien auf Platz 79. Touristen waren ausgerechnet.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Alkoholkonsum

58
Thumbnail

Hm 🤷🏻‍♀️ Na gut ich war wohl beim Wein 🍷 und nicht allgemein Alkohol 🤷🏻‍♀️


https://ichreise.at/archive/in-diesen-laendern-wird-am-meisten-wein-getrunken/

63

Ich habe während des Studiums 6 Jahre im Discounter gearbeitet. Wir hatten dort drei Varianten von Alkoholikern:

1) Die "richtigen" Alkis, wie man sie so kennt. Arbeitslos, schlechte Körperpflege, oftmals schlecht riechend, verwahrlostes Äußeres

2) die Jeden-Tag-Trinker, denen man es ansah (v.a. großporige Nasen - achte mal darauf). Die hatten ihren Alltag soweit noch im Griff, konnten aber offenbar nicht ohne ihre tägliche Flasche Wein leben und wenn sie sie nicht bei uns kauften (weil sie ihren Konsum verschleiern wollten), sah man sie in einem anderen Supermarkt mit de gleichen Anzahl an Flaschen im Korb.

3) Die Jeden-Tag-Trinker, denen man es nicht ansah, und die ihr Leben noch normal lebten. Das war z.B. der Mann, der jeden Samstag früh vorbei kam, etwas, aber nicht viel Obst und ein paar weitere Sachen kaufte, eine Packung Marlboro und den Kasten Bier einer bestimmten Marke mit 20 Bier.
Er trank also innerhalb einer Woche 20 Bier, macht knapp 3 Bier pro Tag. Ich finde das enorm viel und definitiv nicht mehr normal.

Alle drei Kategorien empfinde ich als krankhaft und süchtig. Auch die zwei Gläser pro Abend oder gar nur eins empfinde ich als zu viel, wenn sie jeden Abend getrunken werden. Das ist eine Menge, die dem Körper nicht mehr gut tut und die (aus meiner Sicht) schon von Sucht zeugt.

Kann dein Partner aufhören wenn er möchte? Es gab doch jetzt den "Dry January". Probiert das dochmal für ein paar Tage oder einen Monat vor Ostern und schaut, wie er in der Zeit drauf ist. Möchte er das nicht oder ist nach 3-4 Tagen extrem gereizt, sind das Entzugserscheinungen. Damit wäre klar, dass er in den Bereich der Sucht hineingeraten ist.

64

Ich kann nicht vorhersehen, ob mein Partner es problemlos schaffen würde, auf den Alkohol zu verzichten. Das mit dem "Dry January" ist ne gute Idee, ABER dazu werde ich allein ihn nicht bringen können. Es mag sein, dass er es von sich aus eines Tages angehen wird aber er ist generell und schon immer gegen sowas wie: "Es ist dry January - trinkt mal bitte keinen Alkohol". Oder "Es ist Valentinstag, schenk Deiner Freundin Blumen." Oder ähnliches. Ein Dickkopf halt, der sich nicht sagen lassen möchte, was er tun und denken soll - schon mal gar nicht von der Gesellschaft, der Politik o.ä.
Ich habe mir anhand der Frage und des regen Austausches hier nun vorgenommen, in den nächsten Wochen irgendwann nochmal in Ruhe ein Gespräch zu suchen. Im passenden Moment, in guter Grundstimmung und mit meinem Haupttenor, dass ich mir Sorgen um seine Gesundheit mache - wegen das Alkohols und des Übergewichts. Und dann mal abwarten... Danke für Eure Meinungen!

65

>Nur weil er stilvoll trinkt und mit Genuß und mit passendem Glas ändert es nichts an der Tatsache das es dennoch Alkohol ist den er dauerhaft konsumiert.

Ela

67

In dem Alter haben meine Eltern beide bestimmt zwei Gläser Wein am Abend und am Wochenende etwas mehr getrunken. Auch immer edel und nie billig, dazu tolles Essen, beide Gourmets, Vater Weinkenner und -enthusiast.

Nun, mein Vater ist seit Jahren Alkoholiker, auch wenn er es anders sieht. Jetzt ist er 72, pensioniert (da ging es richtig los), und trinkt insgesamt locker 2-3 Flaschen Wein täglich (mittags bis abends) und jetzt auch oft noch einen Grappa hinterher.

Es fängt so schleichend an, aber das tägliche ist kein gutes Zeichen.!

Ich trinke auch gerne guten Wein oder einen Cocktail, wenn wir ausgehen oder mal am Wochenende, aber unter der Woche fast nie. Das wäre mir zu viel. Was ich auch bedenklich finde: zuhause so viel zu trinken.

Unterwegs kann ich es noch eher nachvollziehen, auch wenns natürlich nicht besser ist.

71

Ich sehe das so, dass es im ersten Schritt einfach Fakt ist: sein täglicher Konsum stört dich. Sollte das nicht generell in einer Beziehung Anlass genug sein, halt Störgefühle des Partners zu beachten und zumindest mal kompromissfähig zu agieren?

Der zweite Schritt sagt dann sehr viel aus. Denn: Es wäre mal spannend zu wissen, was seiner Ansicht nach dem im Wege stehen würde, nicht mehr täglich zu trinken bzw. sein Trinkverhalten drastisch zu reduzieren. Ich denke, die von ihm vorgebrachten Argumente dürften sehr aufschlussreich werden, sein Verhalten bzgl. des Alkohols viel besser einschätzen zu können.

Aus einer Vielzahl von Erfahrungen gesprochen, der Suchterkrankte entscheidet sich in der Regel immer für das Beibehalten seines täglichen Rituals "aus Gründen" und will sich das auch nicht nehmen lassen, schließlich ist er ja ein freier, erwachsener Mensch. Dafür nimmt er dann auch Disharmonien und Unwohlsein beim Partner in Kauf.

Wenn er sich für den Alk entscheidet statt für den partnerschaftlichen Kompromiss, weißt du, was die Stunde geschlagen hat.