Ich bin heute (habe immer sehr lange Tage, verlasse um viertel vor 7 das Haus und bin abends gegen 19 Uhr zuhause, heute fielen dann auch noch die Züge aus und ich musste ne Dreiviertelstunde Bus fahren… ätzend) nach der Arbeit nach Hause gekommen.
Mein Freund saß auf dem Sofa und hat mit Kopfhörern gegessen und ne Serie geschaut auf dem Laptop. Ich hab mich dann bemerkbar gemacht und wir haben ganz kurz miteinander geredet, wobei die Konversation von mir aus ging (ca drei Minuten)
Dann hat Er sich wieder die Kopfhörer rein gemacht und meinte er schaut den Film weiter. Ich habe nicht um viel gebeten, nur dass wir zusammen essen können. Daraufhin meinte er ,,du bist doch schon groß und kannst alleine essen, ich möchte mich abends nicht in meiner Freizeitgestaltung einschränken lassen‘‘.
Ich war total traurig und hab das auch (in der ich-Perspektivd) kommuniziert c dass ich das Verhalten nicht sonderlich partnerschaftlich finde (ich bin auch letztens abends in die Apotheke und habe Pflaster geholt, selbstverständlich leiste ich ihm beim Essen Gesellschaft und setze mich wenigstens mit einem Getränk dazu) und er hat mich dann noch total angeschnauzt und meinte ich wäre neurotisch(weil ich meinte ich hätte das Gefühl, dass er sich nicht drauf freut mich zu sehen und genervt ist). Den restlichen Abend über wurd nicht mehr miteinander geredet, er hat mir nicjt mal gute Nacht gesagt.
Heute früh weiterhin keine Kommunikation seinerseits, ich hab zusammenfassend nett gefragt, ob ihn gestern irgendwas belastet hat, er wollte nicht reden und hat mich vor der Arbeit noch angeschnauzt.
Findet ihr ich übertreibe und habe zu hohe Ansprüche, dass man wenigstens abends noch kurz zusammen sitzt?
Unpartnerschaftliches verhalten oder übertreibe ich?
Hat er immer solche Tendenzen oder ist das nun die Ausnahme? Falls letzteres stimmt, würde ich tatsächlich davon ausgehen, dass irgendetwas vorgefallen ist.
Und nein, das ist absolut nicht in Ordnung.
Hin- und wieder hat er solche Tendenzen, ja. Aber dann merke ich meistens schon, dass ihm irgendeine Laus bei der Arbeit über die Leber gelaufen ist oder so. Reden wird ja völlig überbewertet (Ironie). Ist ja auch in Ordnung, wenn man Dinge lieber mit sich Ausmachen möchte- trotzdem sollte einigermaßen nett und respektvoll kommuniziert werden.
Wenn einer von uns einen schlechten Tag hatte möchten wir oft beide abends nicht darüber reden und lassen den anderen einfach in Ruhe. Manchmal reden wir in den Tagen darauf darüber. Manchmal gar nicht, weil der Groll verflogen ist.
Dein Mann meint es dir gegenüber nicht böse. Du darfst seinen Ärger über was auch immer nicht persönlich nehmen.
Ich würde nach einem schlecht gelaufenen Arbeitstag nicht noch mit Vorwürfen vom Partner bombardiert werden wollen. Ich möchte dann auch lieber einfach nur meine Ruhe haben um runter zu kommen.
Grundsätzlich wünsche ich mir auch, dass wir abends noch zusammen sind und uns zumindest etwas unterhalten. Aber natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag und keine Lust zu reden und man will einfach nur seine Ruhe. Für mich wäre das nicht dramatisch, ich denke nur, dass sowas kommuniziert werden sollte: "Du, Sieglinde, ich hab schlechte Laune. Liegt nicht an dir, aber ich will nicht reden und meine Ruhe."
Dass er dich stattdessen anschnauzt, ist unnötig, aber sowas kommt mal vor. Wäre das jetzt öfter oder häufig der Fall würde mir das zu denken geben. Aber bei einmaligem Vorkommen würde ich da kein Fass aufmachen
Genau das war auch, was mich gestört hatte. Man kann so etwas ja auch nett sagen. Aber dann so flapsig zu bringen,,du bist schon groß, das schaffst du schon‘‘ fand ich irgendwie etwas respektlos.
Über das gemeinsame Einnehmen von Mahlzeiten kann man hier und da streiten. Worauf ich definitiv keine Lust hätte, ist, mich ständig anpampen zu lassen. Wenn ihm irgendwelche Serien wichtiger sind als ein paar Minuten Konversation, und das in zunehmendem Maße, ist das kein gutes Zeichen fürs Zusammenleben.
Ich denke, Du bist sicher sehr harmoniebedürftig und willst Konflikte vermeiden. Aber ich würde ihm spätestens bei seiner nächsten launischen Reaktion mal klar sagen, wo der Frosch die Locken hat. Dass Du nicht sein Sandsack für schlechte Laune bist.
Vor wenigen Tagen hast du doch schon mal genau das gleiche geschrieben 
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Interessant.
Gemeinsames Essen hin oder her. In eurer Partnerschaft besteht irgendein Problem, das ihr beim Namen nennen könntet. Statt über Essenszeiten zu reden.
Sein Verhalten ist sonderbar.
Aber du bist gekränkt, wenn ihr nicht gemeinsam esst. Meine Vermutung ist, dass irgendwas im Argen liegt. Das solltet ihr heraus bekommen und darüber reden.
Ansonsten wälzt ihr eure Probleme immer weiter auf unwichtige Themen ab, das bringt euch nicht zusammen. Merkst du ja, dass so nichts gelöst ist.
Ich sehe das etwas anders als meine Vorrednerinnen. Ich würde mir manchmal auch mehr Kommunikation am Abend wünschen oder dass mein Mann sich tierisch freut, wenn ich nach Hause komme.
Er hatte aber auch einen langen Tag und möchte gern einfach auf der Couch abschalten und eben oft NICHT kommunizieren. Das ist dann SEIN Bedürfnis. Da sticht meins ja nicht automatisch drüber. Anschnauzen ist natürlich völlig daneben und unnötig, das braucht man ja nicht erwähnen. Aber dass du dir abends etwas anderes wünscht als er ist kein Zeichen von schlechter Beziehung, dass etwas „im Argen“ liegt oder dass er einen schlechten Tag hat sondern einfach, dass zwei erwachsene mit unterschiedlichen Bedürfnissen ihr Leben teilen- in meinen Augen.
Das gesagt, gibt es bei uns auch regelmäßig Streit, weil ich mir in dem Moment etwas anderes wünsche. Mit Abstand betrachtet, halte ich sein Verhalten aber für legitim.
Liebe Grüße!
Naja, ihm wird wohl irgendeine Laus über die Leber gelaufen sein.
Mit seinen Kopfhörern macht er zudem deutlich, dass er in das Lagerfeuer (Laptop) starren, sprich: in Ruhe gelassen werden will. Zumal er evtl. selbst erst gerade nach Hause gekommen war und eine gewisse Zeit zum Runterkommen braucht. Dass du ihn - ich überzeichne hier bewusst - trotzdem belaberst und zusülzt, hat Fettnäpfchenpotential.
Lass ihn doch erst mal in seinem eigenen Saft schmoren und runterkommen. Wenn er was will, wird er sich schon melden. So viel Entgegenkommen muss aus meiner Sicht schon sein.
Mache ihm jedoch andererseits klar, dass er seinen Frust dort ablassen soll, wo er entstanden ist. Sollte er einen Fußabtreter brauchen, soll er bitte vor die Türe gehen. Schalte einige Gänge herunter und diene dich ihm nicht länger an. Erstens, weil du nicht seine Mutter bist und zweitens weil auch er schon groß ist und selbst in die Apotheke gehen kann, um seine Pflästerchen zu holen.
Der Ton könnte natürlich besser sein, aber ansonsten finde ich es nicht schlimm. Ich weiß selber, wie es ist, wenn man gerade in einer spannenden Geschichte steckt oder einfach mal eine halbe Stunde Ruhe braucht und ausgerechnet dann jemand kommt, der genau das Gegenteil will. Meist geht es nach der Folge/Kapitel/Pause besser und dann lässt sich auch wieder gut miteinander reden.
Wenn ich nach Hause komme, erwarte ich nicht, dass mein Mann nur darauf gewartet hat, dass ich heimkomme und alles stehen und liegen lässt. Er soll seinen Kram ruhig erstmal fertig machen. Ich kann mich derweil anders beschäftigen und später kommen wir dann wieder zusammen.
So sehe ich das auch. Ich fühle mich manchmal erdrückt, wenn ich gerade augenscheinlich mein eigenes Ding mache und mein Partner meint, weil er gerade heim gekommen ist und das Bedürfnis hat mit mir zu kommunizieren, dass ich sofort meine Tätigkeit unterbrechen muss. Bin ich gestresst, dann kann ich da auch schonmal gereizt reagieren, auch wenn ich natürlich versuche meine Bedürfnisse in diesem Moment normal zu kommunizieren.
Dein Partner sollte lernen seine Grenzen früher zu ziehen und seine Bedürfnisse (wenn ich Kopfhörer aufhabe, brauche ich mal Rückzug, bitte störe mich dann nicht) dadurch anständig zu äußern.
Vielleicht kannst du in einem ruhigen Moment auch deine Bedürfnisse äußern und ihr findet einen Kompromiss? In so einem Moment weiter zu diskutieren, bringt keine Lösung, lieber auf einen anderen Tag verschieben.
Das ist bei mir genauso. Mittlerweile hält mein Mann dann irgendwann kurz inne und meint "Ist grad bisschen zuviel nach der Ruhe vorher, oder?". Also er merkt dann genau, dass er mich mit seiner (lauten) Ankunft überrollt und nervt, weil ich eigentlich noch in was ganz anderem stecke. Er hat im Laufe der Partnerschaft ein recht gutes Gespür dafür entwickelt.
Andersherum weiß ich ja aber auch, wie er tickt und je nach Tagesform gebe ich auch seinem Wunsch nach, wenn ich merke, ihm liegt was auf der Seele.
Das gleicht sich dann wieder aus.
Es braucht einfach Verständnis in beide Richtungen und manchmal reicht auch bloß ein wenig Geduld.