Männer ab 50

Hallo zusammen,
ich (35) bin mit meinem Partner (49)seit knapp 11 Jahren zusammen und haben ein gemeinsames Kind.
Mein Mann war all die Jahre immer irgendwie unverwüstlich, extrem fit, ein absoluter Macher.
Seit einigen Monaten "schwächelt" er ein wenig.
Er ist nicht mehr so belastbar, ist manchmal erschöpft (das war er früher nie), 3 Mal die Woche Sex ist ihm inzwischen ausreichend (dieser ist verdammt gut) und auch körperlich ist er recht hager geworden.
Nun muss ich sagen, dass wir selbstständig sind und er deshalb unter Dauerstress steht.
Ich auch in gewisser Weise aber da ich mich um Haushalt und Kind kümmere und er einfach auch deutlich mehr Wissen in unserer Branche hat, wuppt er rund 70% des Geschäfts.

Ich mache mir inzwischen etwas Sorgen um ihn.
Liegt das am Alter, dass er sich, wie oben beschrieben, verändert hat?
Nicht falsch verstehen, der Altersunterschied hat mich nie gestört, ich habe davon sicherlich mehr profitiert als er, besonders in meinen Zwanzigern.
Aber momentan macht mir diese Situation etwas Angst (übertrieben ausgedrückt).
Ich will nicht, dass er vor mir "alt" wird... auch wenn das bescheuert klingt, weil dies bei 14 Jahren Unterschied einfach in der Natur der Sache liegt.
Ängstigen tut es mich irgendwie trotzdem, dass ich sozusagen in der Blüte meines Lebens steh und bei ihm sich die erstens Wehwehchen zeigen - und auch der Gedanke, dass gemeinsame Unternehmungen irgendwann seltener werden, weil er vielleicht früher "zu alt" dafür ist als ich.
Wahrscheinlich alles blödes Gejammer von mir, aber vielleicht kann mir jemand mit ähnlichen Erfahrungen dienen oder mir sagen, dass es auch Phasen sein können und der Alterungsprozess umkehrbar ist 🙈😉

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Ich denke, dass es vielleicht daran liegt, dass mit dem Altern auch weniger Energie zur Verfügung steht. Sein Leben scheint ja auch viel Stress mit sich zu bringen. Vielleicht eine gute Idee, da etwas zu ändern? Weniger arbeiten, ihr verteilt um, man stellt noch Jemanden ein?
Generell kann ich dein Gefühl verstehen. Früher war es vielleicht gefühlt nicht da, nun langsam schon und dann gehen natürlich die Gedanken und Gefühle mit einem durch, was das denn in Zukunft bedeutet und das kann Angst machen.

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Genau das trifft es am besten!
Je älter unser Kind wird und je länger ich mit im Geschäft bin, kann ich ihm mehr abnehmen.
Er überlegt auch aktuell jemanden einzustellen, weil es für uns zwei einfach fast nicht mehr zu stemmen ist.
Gerade mein Mann bräuchte dringend mehr Freizeit.
Er macht sich einfach selber sehr viel Druck, will es noch "schaffen" solange er noch kann.
Er steckt glaube ich momentan in einer Art Midlife-Crisis (was das berufliche betrifft), hat Angst, dass er mir irgendwann zur Last fallen könnte. Das löst glaube ich sehr viel Stress in ihm aus, egal was ich sage.
Gerade dein letzter Satz trifft den Nagel auf den Kopf!
Als wir uns kennenlernten war er nur wenig älter als ich jetzt, da war quasi absolut kein Unterschied in unserer Leistungsfähigkeit vorhanden. Inzwischen macht sich das ein wenig bemerkbar und ja, die Gedanken an die Zukunft sind das, was mich denke ich etwas ängstigen.
Liebe Dank für deinen Ratschlag und dein Verständnis!

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Deine Beobachtung ist sicher richtig.
Dein Mann ist fast 50 und eben nicht mehr jung.
Ich selbst bin 51 und habe seit 2 Jahren auch festgestellt dass ich mehr Pausen brauche schneller müde bin, die Konzentration lässt nach, insgesamt die Leistungsfähigkeit. Ist aber bei Frauen durch die Wechseljahre wahrscheinlich auch ein deutlicherer Prozess, ich merke wie ich alt werde.
Mein Mann ist 49 und er sagt, er merkt noch nichts.
Meine Eltern hatten 13 Jahre Altersunterschied und als mein Vater ca Mitte 50 war , wurden deutliche Diskrepanzen sichtbar.
Er brauchte mehr Ruhe, die Freizeitgestaltung wurde schwieriger, da meine Mutter sehr aktiv und sportlich war.
Richtig geraucht hat es dann als er in Rente ging.
Er wollte dann reisen, hat seine Freizeit genossen und so kam es, dass sie kaum noch Gemeinsamkeiten hatten.
Er ging seinen Hobbies nach, war mit gleichaltrigen Freunden verabredet und hatte damals auch eine gleichaltrige Dame mit der er viel unterwegs war unter der Woche wenn meine Mutter arbeitete.
Auch Reisen hat er oft ohne meine Mutter gemacht, sie hatte ja nur 6 Wochen Urlaub.
Er sagte mal, dass er das als größten Nachteil des Altersunterschieds empfunden hat, etwas was er mit 40 nicht auf dem Schirm hatte.
Also gemeinsam die Zeit nach dem Arbeitsleben genießen war nicht.
Als meine Mutter mit 63 in Rente ging war mein Vater dann schon länger krank, sie konnte also gar nichts machen da er ständig Hilfe brauchte.
Sie konnte also nicht reisen oder ihre freie Zeit nutzen um was für sich zu machen wie mein Vater es konnte.

Bearbeitet von Simse
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Sorry aber 11 Jahre zusammen und dann "3 Mal die Woche Sex ist ihm inzwischen ausreichend", da denkt man spontan, so anstrengend kann die Selbstständigkeit nicht sein, vor allem VOR den "nur noch 3 mal die Woche".

Dreimal die Woche nach langen elf Jahren finde ich für einen fast 50-jährigen, immer mit der gleichen Frau, eigentlich hochperfomant.

Das Leben ist endlich und irgendwann zahlen jene den Preis dafür, mit einem wesentlich älteren Partner zusammen zu sein. Das bedeutet nicht, dass die Entscheidung für einen bedeutend älteren Partner an sich falsch war aber die Wahrscheinlichkeit, irgendwann alleine zurückzubleiben oder sogar seinen Partner vorher pflegen zu müssen, ist definitiv größer.

Allerdings ist es ja bei Euch noch lange nicht soweit und es warten noch viele Jahre. Auch genug Zeit, Dich daran zu gewöhnen, dass er vielleicht irgendwann nur noch einmal die Woche möchte und beim Treppensteigen nicht gleich 3 Stufen auf einmal nimmt.

"Wahrscheinlich alles blödes Gejammer von mir"

Das drängt sich ein wenig auf, ja. Vor allem Dein "Huch, mein Mann wird ja älter" klingt schon strange.

"dass es auch Phasen sein können und der Alterungsprozess umkehrbar ist"

Ja klar. Und wenn Du herausgefunden hast wie, sag bitte Bescheid.

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>>Sorry aber 11 Jahre zusammen und dann "3 Mal die Woche Sex ist ihm inzwischen ausreichend", da denkt man spontan, so anstrengend kann die Selbstständigkeit nicht sein, vor allem VOR den "nur noch 3 mal die Woche".<<

#rofl Das war auch mein erster Gedanke.
Scheint doch durchaus noch ein fitter Bursche zu sein, der Mann der TE. #gruebel

Ich dachte zuerst da steht "3 Mal im Jahr", jeweils am Geburtstag und 1x im Jahresurlaub.;-)

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😅 ich musste jetzt wirklich laut lachen, weil sich alle darüber lustig machen, dass ich mich über die Häufigkeit unseres Liebesleben beschwere, das für die meisten hier sehr viel erscheint in Anbetracht der Beziehungsdauer.

Nun muss ich ergänzen, dass ich früher mit 3x pro Woche absolut ausreichend bedient gewesen wäre, ganz im Gegensatz zu meinem Mann.
Heute ist mein Bedürfnis größer, ich denke auch, dass es an den Hormonen liegt.
Ich bin 35 und merke auch, wie sich meine Bedürfnisse, mein Zyklus, Eisprung, Hormonhaushalt etc in den letzten Jahren verändert haben.
Ich habe das Gefühl mein Körper gibt gerade nochmal so richtig Gas, die biologische Uhr hat zu ticken begonnen und mein Körper schreit mit aller Gewalt nach Arterhaltung 😂
Zumindest fühlt es sich so an...

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da steckt man nicht drin, der eine ist mit 50 alt und der andere nicht mal mit 80. ich habe gerade einen Kunden der mit 85 jeden Tag 60km Radtour macht, dem seiht man sein Alter auch in keiner Weise an im Gegenzug ist die Schwägerin unserer Nachbarin mit massiver Demenz seit Oktober im Seniorenstift.
war er scon mal beim Arzt?
Stress ist auch nich schädlich, wenn es guter Stress ist,
wir sind seit 35 Jahren selbstständig, unsere Woche hat schon immer 70 Stunden , aber wir sind ungefähr gleich alt. und wir sind jenseits der 60

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Ich verstehe was du sagen willst.
Nun, er ist schon sehr "jung" für sein Alter, sowohl körperlich als auch physisch, wenn ich mir "Vergleichsobjekte" ansehe.
Sein Körper sieht aus wie der eines trainierten, aber etwas hageren 25-jährigen und er ist.

Der Stress ist denke ich einfach zu viel, er macht sich selbst oft großen Druck, will sich um alles selber kümmern, keine Verantwortung abgeben.
Ich denke es ist hauptsächlich die Menge dessen, nicht unbedingt die Qualität.

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3 mal die Woche Sex. Nach 11 Jahren. Das ist Jammern auf hohem Niveau.

Daher kann ich den Rest auch nicht wirklich ernst nehmen und denke du übertreibst maßlos.

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So hatte ich das eigentlich nicht gemeint.
Also, dass mir dreimal die Woche zu wenig sind.
...gut während des Eisprungs schon, aber ansonsten langt das auch mir.

Es ist einfach der Zahn der Zeit der langsam an ihm zu nagen beginnt und das ist es, was mir etwas Sorgen bereitet.
Nicht meine möglichen "Einbußen" sondern seine.

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Ich bin 50 und ja, auch ich merke eine Abnahme der Konzentration, der Leistungsfähigkeit und ja, ich habe mittlerweile manchmal erst nach 3 Wochen wieder mal Lust auf Sex.

Such Dir einen Ausgleich!

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Danke für deine Offenheit!

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Das ist doch der Deal, oder? Zuerst profitierst du, dann er? Oder überrascht? Will er denn noch ein Kind mit 50? Pubertät mit fast 70?

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Nein, ich bin nicht überrascht.
Rational gesehen, war ich mir dessen natürlich im voraus bewusst und das ist auch absolut in Ordnung so.
Ich profitiere natürlich immer noch von seinem Alter, bzw seiner größeren Lebenserfahrung.
Das hört ja nicht auf, weil er diesen Vorsprung immer haben wird.
Ich wollte mich auch nicht darüber beschweren welche Einbußen ich dadurch ggf machen muss.
Ich denke, mich schmerzt es nur ein wenig, dass das Leben für ihn nicht mehr so leicht ist wie früher.

Bearbeitet von Schneewittchen1988
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Achso, nein wir wollen beide keine Kinder mehr.

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Ganz blöd gefragt: war er schon beim Arzt? Nicht falsch verstehen, das kann alles sehr gut der völlig normale Alterungsprozess sein.

Bei "schneller erschöpft, nicht mehr so belastbar" in Verbindung mit Gewichtsabnahme (wenn ich das "hager" richtig verstehe) würde ich aber krankhafte körperliche Ursachen vorsichtshalber ausschließen wollen.

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Hallo,

ich denke, dass es normal ist, bei dem Altersunterschied zwischen euch. Ich bin so alt wie dein Partner, aber in meiner Beziehung die 10 Jahre jüngere. Ich will dir keine Angst machen, aber ich schwächele tatsächlich auch ein wenig im Gegensatz zu früher. Körperlich hatte ich in deinem Alter meine körperliche Hochzeit.

Deine Angst kann ich verstehen, aber dein Partner scheint doch ansonsten gesund zu sein.
Mein Partner hat leider eine chronische Erkrankung und wird nächstes Jahr 60, bei uns ist es tatsächlich bittere Realität, dass es jeden Tag zu ende sein kann. Womit ich nicht sagen will, dass du rumjammerst und es mir viel schlechter geht.

Eigentlich wollte ich dich trösten. Es hat doch viele Vorteile, einen älteren Partner zu haben. Ich schaue beispielsweise, was er mir emotional gibt und packe diese körperlichen Nachteile etwas beiseite, klappt nicht immer, aber manchmal :-)