Zusammenziehen?

Hallo,

zu unserer Situation brauche ich wikrlich mal Rat. Denn irgendwie drehen wir uns im Kreis und irgendwie finden wir keine Lösung mit der wir beide so richtig glücklich sind.

Mein Freund und ich sind nun seit 2 Jahren wirklich glücklich zusammen. (Ich bin 33 mein Freund fast 40) vorher haben wir ungefähr ein Jahr lang was sehr lockeres gelebt, bis wir uns dann doch entschieden haben: "Es mal so richtig zu versuchen." Mein Partner tut sich unglaublich schwer mit Bindung. Sind verschiedene Themen bei uns bzw. bei ihm aber ich bin halt auch ein bisschen verrückt und trag das halt alles so ein bisschen mit ihm. Er ist sehr Freiheitsliebend, braucht seinen Freiraum wie kein anderer, fühlt sich schnell bemuttert, fühlt sich schnell eingeschränkt. Er ist total kompliziert aber irgendwie steh ich halt total auf Ihn. Jetzt ist es so, das ER gerne mit mir zusammenziehen möchte ( Hat er bisher noch nie getan, trotz auch längerer Beziehungen vor mir) ER spricht sogar von Familie und wäre doch schön! Ich kann mir das alles auch vorstellen obwohl (oder weil?) es mit ihm so aufregend ist... aber ich traue mich nicht so wirklich... Er ist sehr impulsiv (überhaupt nicht gewalttätig oder so aber einfach in seiner Art und Weise) auf der anderen Seite ist der Wunsch danach sehr groß und irgendwie muss man es ja mal ausprobieren....jetzt habe ich den Vorschlag gemacht, eine Wohnung zusammen zu mieten und meine kleine auch recht günstige Wohnung zu behalten ( Für den Fall der Fälle) er versteht sogar, warum ich das möchte aber er sieht es eher so: Entweder willst du mich ganz oder gar nicht?! er findet das wäre dann nicht richtig so und man würde vielleicht auch viel schneller wieder "aufgeben" weil es einfach ja möglich wäre. Bei streit geht einfach immer einer in die Bude, vorallem hat er auch Angst davor, dass ER das zu sehr nutzt und weiter in seinen Mustern bleibt.

Was sagt ihr zu der Sache? So als ausstenstehende?

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Hey!

Ich finde deine Überlegung mit der back-up wohnung gut. Die tut ihm nicht weh. Bei einem solch schwierigen Menschen ist es ja nicht verkehrt.

Seine Reaktion wiederum finde ich problematisch. Wenn du deine Wohnung behältst, ist es für ihn kein Nachteil, sondern deine Entscheidung. Wenn er dir reinreden will und dich mit "ganz oder gar nicht" unter Druck setzt, wäre ich bei "gar nicht". Ihr könnt ja Regeln aufstellen, wie ihr im Streit agiert. Aber habt ihr so oft Streit, dass es notwendig ist?

Was steckt denn hinter seiner kruden Argumentation? Wohl der Wunsch nach Kontrolle. Du sollst ab in die Falle, ohne Ausweichmöglichkeit.
Das ist für mich die berühmte Girlande 🚩🚩🚩

Liebe Grüße
Schoko

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Ich kann dir nur folgendes raten: Wenn du mit ihm etwas Festes und eine Familie willst, dann zieh NICHT mit ihm zusammen, nicht so, auf Probe und mit Ausweichmöglichkeiten, Zweitwohungen usw. Paare die zusammen wohnen ohne verheiratet zu sein haben statistisch ein höheres Trennungsrisiko. Er spricht von Familie? Ok, dann soll er mal mit dem Ring kommen und ein Datum festlegen (von wegen "ganz oder gar nicht"). Er ist 40, ihr seid lange zusammen, wie lange will er noch warten? Es sei denn er spricht von Familie bloß um dir die Aussicht aufs Zusammenziehen schmackhaft zu machen, ohne sich wirklich festzulegen. Und nein, verheiratet zu sein ist keine Garantie für irgendwas, es geht um seine bewusste Entscheidung, sich festzulegen, das macht den Unterschied. Wenn du schon jetzt an seiner Bindungsfähigkeit zweifelst, wird das Zusammenziehen nichts Positives bewirken, eher das Gegenteil.

Bearbeitet von Commitmentissues
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Heiraten? Obwohl sie schon bei einer gemeinsamen Wohnung ihre Zweifel hat? Nicht dein Ernst.#zitter

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Dachte ich auch. Sehr merkwürdiger Rat.

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Wenn es finanziell drin ist, dann behalte deine Wohnung auf alle Fälle.
Ich denke, dass es einen Versuch wert wäre und dich sonst wohl auch immer fragen würdest, ob es nicht doch funktioniert hätte mit dem zusammen leben. Also die Erfahrung zu machen fände ich wichtig.
ABER: nur unter der Voraussetzung, dass du deine kleine Wohnung behältst. Die Bedingungen deines Partners finde ich echt schwierig und seine Begründung dämlich. Er weiß, dass er ein schwieriger und gleichzeitig extrem freiheitsliebender mensch ist, verwehrt dir aber deinen Rückzugsort (wovon ihr ja beide profitieren würdet im Fall der Fälle) und sagt „ganz oder gar nicht“? Nö, darauf würde ich mich nicht einlassen.

Trefft doch Absprachen, wie ihr im Streit agieren wollt ohne dass es jedes Mal zwingend notwendig ist, dass einer die Flucht ergreift. Regelt die Anmietung einer neuen Wohnung so, dass keiner den anderen kurzfristig sitzen lassen kann mit all den laufenden Kosten (vielleicht hat er auch davor Angst?). Deine kleine Wohnung könnte doch ggf auch untervermietet oder als Air BnB oder whatever angeboten werden, sie müsste ja nicht permanent frei stehen. Findet Kompromisse. DAS wäre ein erwachsener Umgang mit der Situation. Ein „ganz oder gar nicht“ ist es nicht und darauf würde ich mich auch nicht einlassen, egal was er verspricht.

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Als Kompromiss könntest di ja deine Wohnung erst mal untervermieten. Dann hast du sie dir für den Fall der Fälle erhalten, aber kannst trotzdem nicht bei jedem kleinen Streit einfach so rein, weil da ja jemand drin wohnt.

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Die Steigerung von gemeinsam wohnen ist ja bekanntlich die Heirat. Selbst die ist doch keine Garantie für Harmonie und ewiges Zusammensein. Wieso sollte also eine gemeinsame Wohnung dafür sorgen, dass ihr fester oder länger zusammen seid? Dass er sein "Glück" quasi erzwingen will, indem er sich nicht mit sich selbst und seinen Reaktionsmustern auseinander setzen will, ist mehr als zweifelhaft.

Vertraue deinem Gefühl und lass Dich nicht drängen. An seinen Mustern muss er jetzt arbeiten bzw. hätte es in seinem 40 jährigen Leben schon längst gesollt, nicht, wenn er durchs Zusammenwohnen dazu "gezwungen" ist.

Bearbeitet von Klickklack
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Ich würde es genauso machen wie Du.

Hört sich von seiner Seite her sehr anstrengend an und wenn es tstsächlich das erste Mal ist, dass er zusammenzieht......vorsicht.
Ihr seht beide die Probleme, die es gibt.
Die Aussagen Deines Freundes, besonders "ganz oder gar nicht" wären für mich ein Grund es zu lassen. Er verschließt beide Augen vor seinen Problemen.

Also wenn, dann mach es so, wie Du es vor hast und behalt Deine kleine Wohnung.

Bearbeitet von Pirelline
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Als Kompromiss könntest du ja deine Wohnung noch drei Monate oder so behalten. Wenn dann nichts ist diese aufgeben.

Wobei ich ehrlich gesagt meine Zweifel habe ob das mit Kindern usw. so eine gute Idee ist. Deinen Schilderungen nach kreist er ja eher um sich selbst und seine Bedürfnisse. Mit Kind müsste er diese aber ganz schön zurück schrauben. Die große Freiheit ist dann nicht mehr - außer du übernimmst die ganze Arbeit.

Bearbeitet von Gartengnom
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Dass er da Druck macht ist unnötig zumal du seine Arten ja trägst. Sollte er zeigen dass er deine auch trägt. Ich finde die Idee vernünftig und verstehe ehrlich gesagt nicht wie man sich daran stoßen kann.

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Die Begründung deines Partners ist dämlich. Bei so einem wie dein Freund wär ich an deiner Stelle sehr vorsichtig und würde daher darauf bestehen meine Wohnung zu behalten. Dass du dich nicht so traust werte ich als Meldung deines Bauchgefühls, das lauthals Alarm meldet. Du solltest darauf hören.

Ich ziehe auch mit meinem Partner zusammen nach gut 1 Jahr Beziehung und wir sind 36 und 38. Er zieht in meine Wohnung und wird sich seine günstigere Wohnung noch 3 bis 6 Monate behalten auf meine Empfehlung/Wunsch. Ich ziehe erstmals mit einem Mann zusammen und er ist mit seiner Ex in Punkto Zusammenziehen kräftig auf die Nase gefallen. Wir sind daher beide ein bisschen nervös. Wir finden es daher eine gute Lösung, wenn er seine Wohnung noch behält. So kann er, wenn es bei uns nicht klappen sollte, in seine Wohnung zurück und muss nicht mit höheren Wohnkosten rechnen. Auch ich gehe da wenig Risiko ein, weil ich meine Wohnung behalte. Immerhin lebe ich schon 10 Jahre darin und hab einiges investiert. Wir fühlen uns mit dieser Lösung sehr gut, aber auch weil wir nicht davon ausgehen, dass es nicht bei uns klappen wird. Trotzdem ist diese Sicherheit im Hinterkopf ein gutes Gefühl.

Dein Partner soll das Druck-machen lassen und lieber mal in sich gehen, warum es ihn so verunsichert, wenn du deine Wohnung behältst. So aus Außenstehende hat dieser Weg berade bei eurer Konstellation mehr Vorteile als Nachteile für euch. Und wenn er Angst vor Streit hat, dann soll er sich mit dir hinsetzen und ihr macht euch Verhaltensregeln aus. Ein Paarcoach kann auch helfen.

Bearbeitet von blublubbubbly