Erste ernsthafte Beziehung- Angst etwas zu verpassen

Ich bin Anfang 30 und seit 1,5 Jahren mit meinem Freund zusammen, inzwischen wohnen wir auch zusammen.

Zu 95% läuft es harmonisch, wir haben ähnliche Einstellungen, Ziele, Interessen und Pläne, können wirklich viel miteinander anfangen.

Natürlich gibt es auch bei uns inzwischen ab und an normale Meinungsverschiedenheiten und ich ertappe mich bei dem Gedanken, wie es wohl mit jemandem anderen wäre.

Er ist meine erste ernsthafte Beziehung, er hat 1 sehr lange Beziehung hinter sich und sagt, er ist froh dass das auseinander gegangen ist und er jetzt glücklicher ist mit mir.

Wenn wir jetzt mal einen kleinen Streit haben oder mir was nicht ganz passt ertappe ich mich in letzter Zeit öfter bei dem Gedanken wie es wohl in einer anderen Beziehung laufen würde mit einem anderen Mann. Wie wäre der Alltag, Sex, die Schwiegerfamilie.

Mir geht es gut mit ihm und ich fühle mich angekommen. Trotzdem bleiben manchmal diese Gedanken. Was würdet ihr mir raten? Ging es jemanden ähnlich?

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Ich rate Dir, Dich bei möglichst vielen online Foren zum Thema Dating/Beziehung etc. anzumelden und Dich einzulesen, was beziehungssuchende Frauen Deines Alters sich alles geben auf derr Suche nach dem vermeintlichen Traummann. Empfehlenswert die facebook Gruppe "Glückliche Beziehung jetzt" und Elite Partner Forum Kategorie Single und Beziehung (da kann man sich auch ohne Mitglied zu sein registrieren).

Dann kannst Du für Dich reflektieren, warum Du mit Anfang 30 erst eine ernsthafte (was ist damit gemeint?) Beziehung hattest und ob Du dazu neigst, Dich selbst zu sabotieren - Wenn´s dem Esel zu gut geht, geht er auf´s Eis?

Solltest Du an Formen von Bindungsangst leiden oder Vermeidung von Konflikten denke ich, dass ein verlässlicher Partner mit Beziehungswunsch und Erfahrung wie ein 6-er im Lotto ist, auch wenn sich sich selbst sabotierende Frauen und/oder Bindungsvermeidende gerne lange und wiederholt an "Nicht-Beziehungsmaterial" abarbeiten und zunehmend unglücklicher werden. Was sie meist recht spät merken.

Bearbeitet von junemonday
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Wenn es gut läuft in einer Beziehung und man trotzdem Sehnsucht nach Veränderung hat, ist es ja eigentlich ein Zeichen, dass es eben doch nicht so gut läuft. Gut muss ja nicht bedeuten, dass man alles hat, was man sich wünscht. Gut heisst nicht, dass es gefühlt DIE Beziehung ist, die man immer wollte.

Entweder arrangierst Du Dich (wofür Du noch etwas zu jung bist) oder Du trennst Dich früher oder später auf der Suche nach dem, was Du vermisst.

Mit Anfang 30 haben sich viele Menschen die ersten Hörner bereits abgestossen und sich bereit für ein Settlement. Du bist eben ein Spätzünder und brauchst vielleicht noch einige Erfahrungen mehr um Dich endgültig für jemanden zu entscheiden.

Je nach dem, wie Du Dich entscheidest oder die Dinge laufen lässt, warten aufregende aber auch schmerzvolle Momente. Aber so ist das Leben.

Bei solchen Posts bin ich immer froh, dass ich all das hinter mir habe. Kein Müssen mehr, nichts zum Nachholen, vieles erlebt, manches gut, manches weniger gut aber ohne jeden gefühlten Druck nach Veränderung und jegliches erotisches Verlangen auf ein erträgliches Maß zusammengestutzt ist, dass es einem möglich macht, seine noch verbliebene Energie viel nutzbringender einzusetzen.

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Puh, mit 30 habe ich mir noch kräftig die Hörner abgestossen und wäre nie auf eine richtig feste Beziehung eingegangen.

Dann kam irgendwann mein Mann, mit dem war alles möglich, was vorher unmöglich erschien, was aber wirklich daran lag, das wir gleich ticken....ohne wenn und aber. Nähe/Distanz, Lebenseinstellung, sogar Ernährung. Dieser "Fluchtgedanke" kam nie auf und trotzdem mussten auch wir uns erst zusammenraufen. Mein schnelles "Nee, weg mit dem." verwandelte sich ausschließlich bei meinem Mann in ein "Man, wär doch bekloppt, wenn wir das nicht hinbekommen.", aber ohne mich dabei zu verbiegen.

Ich kann dir nur raten, schau genau hin, ob ihr wirklich zusammenpasst und schau auch auf dich, denn wir alle tragen mehr Päckchen mit uns, als uns manchmal bewußt ist....die nactürlich auch die Sicht auf Beziehungen beeinflussen.

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Ich bin mit meinem Partner zusammen seitdem ich 25 bin. Er ist meine erste ernsthafte Beziehung. Ich bin mittlerweile 46.

Fragen tue ich mich das manchmal auch, ABER mir ist das rauszufinden nicht wert, meine jetzige Beziehung aufzugeben. Mit ihm will ich eben auch noch mit 80 zusammensein. Das andere sind für mich ähnliche Gedankenspiele wie was wäre passiert, wenn ich nicht in eine andere Stadt umgezogen wäre oder an der einen oder anderen Stelle eine andere Entscheidung getroffen hätte. Das ist eher so ein bissi Neugier, aber mit dem Bewusstsein, dass ich es ziemlich gut getroffen habe.

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So sehe ich das auch, meine Geschichte ist ähnlich. Ich persönlich denke nicht, dass ich in meiner persönlichen Entwicklung irgendwie weiter wäre, wenn ich vor meiner heutigen Frau beispeilsweise drei gescheiterte Beziehungen und zwei One-NIght-Stands gehabt hätte. Ich beschäftige mich beruflich vielleicht zuviel mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber blöd ausgedrückt gibt es für mich keinen Grund zur Annahme, dass die Erfülltheit einer Beziehung mit der Anzahl der vorher bereits gescheiterten Beziehungen steigt.

Natürlich frage ich mich auch ab und zu, was gewesen wäre, wenn ich in jüngeren Jahren da und dort meine Komfortzone verlassen hätte, so dass vielleicht aus einem sympathischen oberflächlichen Kontakt mehr geworden wäre. Vielleicht wäre ich dann auch in einer glücklichen Beziehung mit jemand anderem. Genauso wäre vielleicht meine heutige Frau mit jemand anderem zusammen, wenn sie in ihrem Leben am einen oder anderen Ort eine andere Entscheidung getroffen hätte. Aber letztlich bin ich heute zufrieden damit, so wie es gekommen ist.

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Du bist Anfang 30 und hast deine erste ernsthafte Beziehung. Möchtest du nochmal ewig warten nur für den Fall es könnte sich noch was besseres finden? Warum wenn es doch passt.

Streit wi d es in jeder Einziehung mal geben, das ist halt einfach so. Wenn man sie dann direkt schon hinterfragt finde ich das tatsächlich ansich schon Recht fraglich.

Ich behaupte die richtig ernsthafte hatte ich auch mit 31. Aber wirklich hinterfragt habe ich sie nie. Auch nicht in der Phase des zusammenzugs wo es dann wirklich nochmal richtig stressig miteinander wurde. An solchen Dingen sollte eine Beziehung wachsen können.

Wir sind inzwischen 12 Jahre ein paar und 10 davon verheiratet. Hör auf darüber nachzudenken was man sonst noch haben könnte sondern geniesse das was du hast.

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Hallo,

ich kann nur aus meiner - inzwischen doch recht langen -, Lebenserfahrung sagen:

Für mich war es wichtig, mich auszuprobieren. Ich hatte einige längere (mehrere Jahre) Beziehungen, die meistens von mir aus beendet wurden (könnte man natürlich auch sagen, ich habe da ein Bindungsproblem. Ich lass das mal so stehen).

Die Gründe waren einfach, dass die Beziehungen irgendwann Ecken entwickelten, die ich nicht akzeptieren wollte. Ich hätte es vielleicht gekonnt, aber ich wollte das nicht. Es war mir das einfach nicht Wert, zurück zustecken, Kompromisse zu machen oder Allüren des Partners mitzutragen. Eine Zeitlang klar, guckt man sich das an, geht damit um. Nicht aber über mein Restleben hinweg.
Da bewundere ich immer die, die so Leidensfähig sind und quasi ausharren. Die blicken dann natürlich auf eine lange Beziehungsvita mit ein und demselben Partner zurück. Kann sicher auch nett sein.

Ich muss dazu allerdings sagen, ich war und bin immer unabhängig geblieben. Finanziell und emotional. Ich finde Männer und Beziehungen wichtig, aber nicht Lebenswichtig. Eher so wie ein "Goodie" obendrauf. Von daher konnte ich mich auf dem Beziehungsparkett immer ziemlich autark bewegen. Ohne Fesseln oder irgendwas sonst, was ausbremst. Das ist schon viel Wert. Was nicht heißt, dass ich mich nie ernsthaft eingelassen hätte. Geliebt habe ich sie alle. Ohne flax.

Kurze Kisten gabs natürlich auch. Ich finde das wichtig. Ich finde, man bekommt schon verdammt viel Erfahrung, wenn man sich ausprobiert. Und das kann schon helfen.

Mögen manche hier anders sehen. Aber wer nie gewechselt hat und gleich nach dem Start kleben bleibt, kann eigentlich auch nicht wirklich mitreden...kennt ja doch nur den eigenen, kleinen Beziehungskosmos. Der ist sicher auch voller Facetten, aber eben nur in der Welt von Hartmut und Gisela.

Wenn ich mein Leben lang nur Golf fahre, weiß ich zwar über andere Motoren Bescheid, weiß, dass ein Porsche auch ein Lenkrad und Gangschaltung hat - aber ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, ihn zu fahren. Ich kenne ja nur Golf.

Dem einen oder anderen mag das genügen. Why not?

Heuer bin ich über 50, seit einigen Jahren neu liiert und inzwischen würde ich auch heiraten. Das ist etwas, das habe ich noch nie getan. Warum auch? Eigentlich total überholt. Aber jetzt denke ich, bin ich alt genug - die Chance, dass Versprechen "bis das der Tod uns scheidet" einhalten zu können, ist durchaus gegeben. Und "er" ist es tatsächlich wert. Und - ich bin inzwischen zu müde und zu satt, immer wieder neu anzufangen. Ich will jetzt einfach alt werden. Und das ist zu Zweit irgendwie dann doch schöner.

In diesem Sinne - mach was aus dir und deinem Leben. Hast du mit ihm struggle - dann ändere was. Im Zweifel dein Leben.

LG